Text zum Tonfilm des amerikanischen Fernsehteams

in Manav Kendra

Reporter: ...wir denken, daß es ein sehr großer Beitrag zum spirituellen Erwachen unserer Zeit ist. Ich gehöre zu einer Gruppe von Reportern aus den Staaten, die die Lehrer unserer Zeit interviewt und wir wissen, wie groß der Beitrag ist, den Sie leisten ...

... Würden Sie vielleicht noch etwas Ergänzendes zu dieser Konferenz sagen, etwas Konkreteres, Praktisches, denn in der Konferenz wurde viel theoretisiert?

Meister: ... diejenigen, die mit den Heiligen in Verbindung kamen, erhielten die praktische Erfahrung. Wenn die Heiligen jedoch die Erde verließen, wurden — um ihre Lehren lebendig zu erhalten — jene Schulen gegründet, die nun verschiedene Namen tragen! Hindus, Sikhs, Mohammedaner usw. Solange das Ideal dasselbe war, nämlich sich selbst und Gott zu erkennen, solange es praktische Menschen gab, war alles in Ordnung. Aber im Laufe der Zeit, als es keine praktische Menschen mehr gab ... ... Auf dieselbe Weise geboren, mit demselben inneren und äußeren Aufbau, kam es so, wie es heute ist.

Wieder kamen Meister, um jene alte, alte Wahrheit neu zu beleben.

Nun zur Weltbruderschaft der Religionen — ich war von 1937 bis heute Präsident. Vier Weltbruderschaftskonferenzen wurden abgehalten, eine hier in Delhi, eine in Kalkutta und zwei weitere in Delhi. Auch im Westen wurde etwas erreicht ... ... einige Barrieren wurden durchbrochen ... ... das heißt, Menschen aller Religionen ... ... Die Hindus sagen, alle Hindus der ganzen Welt sollten sich vereinen, die Mohammedaner sagen, alle Mohammedaner der Welt sollten sich vereinen, die Jains sagen, alle Jains sollten sich verbinden, alle Buddhisten, Sikhs und alle anderen.
So stellten sie große Pfeiler auf.

Zuhörer: Sehr gefährlich!

Meister: Sehr gefährlich. Nun, wie weit kann es da Toleranz geben? Sehen Sie — die Wahrheit ist eine, wir haben sie vergessen. Wir sind bereits eins, wo bleibt da die Frage der (äußeren) Formen. Diese Institutionen wurden nur zu dem Zweck geschaffen, daß der Mensch erfahren kann, was er ist. Er ist zuerst Mensch, der menschliche Körper, dann ist er ein bewußtes Wesen, ein Tropfen aus dem Ozean des Allbewußtseins.
Und es ist dieselbe Kraft, die wir mit verschiedenen Namen anbeten. Wir haben die Einheit vergessen — sie besteht bereits.

Was nun weiter in Entstehen ist — ich denke, es werden verschiedene Weltbruderschaftskonferenzen in Indien, Japan und überall sonst abgehalten. Jetzt wollen sie eine Föderation der Weltgemeinschaft, eine weitere Sache, sehen Sie. Und was wird dann werden? Jede Konferenz möchte das Fundament sein, entschuldigen Sie, die Leute, die dabei mitarbeiten, wollen ihre eigene Gemeinschaft über alles stellen.
Sie sagen zwar, wir sind alle eins, aber in Wirklichkeit sind sie im Herzen politisch. Entschuldigen Sie, wenn ich es so sage. Man könnte sagen, es gibt nur ganz wenige, die wirklich im Herzen eins sind. Wenn sie im Herzen eins sind, was ist dann das alles, was da vor sich geht?

Meine persönliche Meinung ist, daß diese Institutionen gescheitert sind. Sie haben zwar etwas gutes bewirkt, etwas, sagen wir 25 — 30 % aber darüberhinaus haben sie eine große Gefahr geschaffen, nämlich große Pfeiler der Trennung, sehen Sie ... ... So, meine Absicht dabei, dieses Zentrum für den Menschen hier zu errichten, liegt darin ... ... was geschaffen wird, wird getan, um das Bedürfnis der Zeit zu erfüllen ... ... aber es ist eine spirituelle Gemeinschaft, wo Menschen aller Konfessionen zusammenkommen. Wir befassen uns mit Schriften der verschiedenen Religionen, die dieselben Aussagen machen, sehen Sie.

Pause

Wer hat diesen menschlichen Körper im Mutterleib geschaffen? Gibt es dort eine Maschine? Es ist die Hand Gottes, sehen Sie. ER wohnt also im Körper des Menschen. Wenn wir uns über unseren Körper erheben, was bedeuten dann all diese Kirchen, diese Symbole usw.

Bitte sehen Sie es von diesem Standpunkt aus — ich habe Achtung für alle Religionen, die uns dasselbe lehren, aber solange wir nicht die höchsten Ideale in allen Religionen sehen und ihnen nachfolgen ... ... Ein Khalsa zum Beispiel ist jemand, der das große Licht Gottes sieht ... ... Ich habe viel aus dem Leben solcher Menschen gelernt, sehen Sie.

Ich habe jetzt die Anweisung gegeben, in allen Schulen Biographien zum Lesen zu haben. Denn das Höchste, was ich aus Biographien lernen konnte, ist, daß das Wichtigste die Menschwerdung ist. Sei zuerst ein wahrer Mensch, dann hilf anderen, Mensch zu werden.

Und dann folgt der Dienst am Menschen. Sie wissen, daß ich versucht habe, weiter zu studieren, konnte es aber aus finanziellen Gründen nicht. Ich wollte in Kalkutta Medizin studieren, wurde zwar aufgenommen, konnte aber mein Studium nicht fortsetzen. Dann wollte ich die Landwirtschaftsschule in Lailpur besuchen, wurde aufgenommen, konnte aber nicht weitermachen. Aber dieses Ziel lag vor mir. Jetzt zum Ende hin...
... Ich weiß, wenn einer sagt, er liebt Gott und haßt seinen Bruder, ist er ein Lügner, sehen Sie, ein Lügner.
Wenn er sagt, er liebt Christen, Hindus oder Sikhs oder sonstige und haßt die anderen — wo steht der Mann? So etwas steht in den Lehren keines Meisters. Das ist also mein ... ... Das ist das wichtigste, weshalb es dazu kam, dieses Zentrum für den Menschen zu errichten.

Zuhörer: Kann ich sagen, Herr, um Ihren Plan durchzuführen, daß eine Welt ... Pause

Meister: Darauf bin ich also gekommen, durch das vergleichende Studium der Religionen und dadurch, daß ich zu Füßen des Meisters saß und dieses Zentrum für den Menschen, ich zeige es Ihnen — auf der einen Seite Krankenhäuser, freie Krankenhäuser, mit verschiedenen Heilmethoden ...

Zuhörer: Alle Wissenschaften werden vertreten sein ...

Meister: Ja, das ist die eine Seite, die andere ist die Milchfarm, die Züchtung Milchproduzierender Tiere, die Landwirtschaft und das Altersheim. Das sind zwei verschiedene Kategorien ... ... was ein Meister gibt, wenn er Sie in Meditation setzt.

Reporter: Was gibt?

Meister: Eine Meditadionssitzung. Ich hatte einmnal ein Gespräch mit Pandit Nehru, ganz allein, das heißt, wir haben 55 Minuten miteinander geredet. Er war sehr überrascht, das alles zu hören.
Dann sagte er ... ... ich habe gute Wünsche für alle Religionen, möchte aber nicht ...

... Ich tue diese Arbeit bereits, es geht voran, sehen Sie, in allen Satsangs kommen Menschen aller Konfessionen, Mohammedaner, Christen, sogar jetzt sind 11 Christen aus dem Westen hier, einige kommen und gehen. Es wird ihnen allen dasselbe gegeben, das ist der innere Weg. Ihre äußeren Formen und Rituale werden nicht berührt ... Wie können wir nur davon träumen, daß alle äußeren Gewohnheiten und Rituale für alle gleich sein sollten, das ist nicht möglich. Klimatisch gibt es Unterschiede, wir sind an bestimmte Dinge gewöhnt, haben verschiedene Arten des Denkens und unterschiedliche Temperamente. Das ist also nicht möglich, jedoch als Menschen, als Seelen sind wir bereits eins. Ich habe Liebe für sie alle.

Ich möchte Ihnen noch etwas darüberhinaus sagen ... Gott ist offenbar und ER kann anderen helfen, Kontakt mit dieser Kraft zu bekommen. Und ER wünscht ”Friede sei auf der ganzen Welt, nach Deinem Willen, oh Herr!” Das ist in wenigen Worten das, was ich erkannt habe. Wenn man ins Detail gehen würde ... ... lassen Sie uns sehen, mit Gottes Hilfe — es ist nicht meine Arbeit, denn von IHM aus gesehen, ist es die Arbeit aller Menschen ...
Und sehen Sie, man sagt, eine äußere Form, dies oder jenes, das habe ich nicht getan, es mag zwar nicht sehr weise aussehen, in den Augen der Leute, aber ich habe es so gedacht.

Und es geht mit Gottes Gnade voran. Wenn es Sein Wille ist, wird es Wirklichkeit werden. Es ist nicht meine Arbeit, es ist Ihre Arbeit, die Arbeit von jedem einzelnen.

Reporter: Der Grund warum ich frage ... Pause

Meister: Ich sage, der größte Tag im Leben ist, wenn dieses Drängen sich im Inneren erhebt, das Erwachen. und dann wird zur rechten Zeit die Lösung gefunden. Wo Feuer ist, kommt Sauerstoff zur Hilfe. Es gibt Nahrung für die Hungrigen und Wasser für die Durstigen ... ... und das sind die Schulen mit den unterschiedlichen Abzeichen ... ... Die Schule ist die beste, die wahre Menschen her
Vorbringt ... ... die künftige Hoffnung unserer Zukunft.
Ihr seid die künftige Hoffnung ... ...etwas, wofür ich immer eingetreten bin — sie mussen auf ihren eigenen Beinen stehen ...
... Ihr habt diesen Körper bekommen, ihr müßt ihn erhalten.

Wenn ihr von anderen lebt, dann? Deshalb verdient euren eigenen Lebensunterhalt im Schweiße eures Angesichts. Das ist alles. Das ist mein Wort für die kommenden Generationen, sehen Sie, ich habe Liebe für sie, für Kinder habe ich mehr Liebe... ... Die Wissenschaft ist bereits da, Praktiker werden gebraucht, solche, die sehen und anderen etwas gehen können, damit sie anfangen können, das ist alles.

Die Meister sagen im Guru Granth Sahib, bevor du nicht selbst (in deinem Innern} siehst, glaube den Worten eines Meisters nicht ... ... Wer das Licht Gottes nicht sieht, ist ein Blinder. Sehen Sie, man sollte auf seinen eigenen Beinen stehen, sich intellektuell entwickeln, und dann kann man diese Wahrheit auf soviele Arten ausdrücken.

Meister: Wenn die Ehe entsprechend den Schriften geführt wird — und was sagen die Schriften? Ehe bedeutet, einen Kameraden im Leben zu nehmen, der während des irdischen Aufenthalts mit dir ist, in Freud und Leid. Die beiden verbinden sich, um Gott zu sehen. Eine Pflicht mag sein, Kinder zu bekommen ... ... wenn wir zum rechten Verstehen kommen, dann wird es unsere Pflicht, den anderen höflich und freundlich in Kenntnis zu setzen: ”Mein lieber Freund, wir sind bereits eins, warum also all die Schwierigkeiten?” Wir kamen hierher, sind aber noch nicht auf dem rechten Wege, da wir kein rechtes Verstehen haben. Alle Meister haben uns geraten, uns zusammenzusetzen und einander zu verstehen — aber innerhalb festgefügter Gemeinschaften, wie — wo können wir auf einer Ebene zusammenstehen?

Zuerst auf der Ebene des Menschen, denn wir sind alle Menschen, dann auf der Ebene Gottes — in Gemeinschaft derer, die sich selbst und Gott erkannt haben. Sehen Sie, erwachte Menschen werden Sie erwecken ... ... das ist alles nichts Neues, das sind altbekannte Dinge.

Pause

Im menschlichen Körper — der als das höchste in der ganzen Schöpfung betrachtet wird, Gott am nächsten — können wir Gott verwirklichen, können wir Gott sehen.
Nicht mit den physischen Augen aus Fleisch, sondern mit dem inneren Auge, das mit verschiedenen Bezeichnungen benannt wird:

Einzelauge, Drittes Auge, Shiv Netra oder anderen.

Aber eines ist wichtig: Der Mensch sollte ein vollkommener Mensch sein, nicht ein verkrüppelter Mensch. Das ist zu erkennen. Der Mensch hat den Körper erhalten, er ist eine bewußte Wesenheit — bewußt, ein Tropfen aus dem Ozean allen Bewußtseins. Er sollte sich physisch entfalten, intellektuell und auch spirituell. Physisch und intellektuell haben wir uns wunderbar entwickelt. Sie wissen, wir erreichen den Mond, wir können über tausende von Meilen sprechen und verstehen, wir haben wunderbare Fortschritte gemacht.
Aber jetzt sind wir in der Phase der Zerstörung, würde ich sagen, weil wir diese Atombomben geschaffen haben, vor denen die Welt sich fürchtet. In jedem Augenblick kann diese Welt zugrunde gehen. Was ist der Grund dafür? Sie wissen wenig oder nichts über das eigene Selbst.

Pause

Praktisch müssen wir dasselbe tun, ob wir gebildet sind, oder nicht. Wir müssen uns über das Körperbewußtsoin erheben, wir mussen täglich sterben. Lernt täglich zu sterben, nehmt das Kreuz täglich auf Euch. Für die, die sich erheben können, bleibt kein Todesstachel.

Was ist der Tod? Ein Wandel, ein sich Erheben vom physischen Körper in die Astralebene, ins Jenseits, das ist alles. Was ist das? Ich bin von Delhi gekommen, Sie aus Amerika. Sie leben jetzt hier, nicht dort.

Pause

Gott wohnt nicht in Tempeln aus Stein von Menschenhand erbaut, sondern Gott wohnt in dem Tempel, den Er geschaffen hat. Und diesen menschlichen Körper hat Er im Mutterleib geformt. Diese äußeren Tempeln, Moscheen, Kirchen und sonstige Orte der Verehrung sind für diejenigen, deren inneres Auge nicht geöffnet ist. Entschuldigt, wenn ich es so sage: Damit sie mit etwas beginnen können — ein Kindergarten.
Für die, deren inneres Auge geöffnet ist, für sie ist der Körper des Menschen der Tempel Gottes.
Was ist die Nahrung der Seele? Die Nahrung des Körpers ist Essen und Trinken, die Nahrung des Intellekts Lesen, Schreiben, dies und jenes.

Und die Nahrung des bewußten Wesens ist, mit dem Allbewußltsein in Verbindung zu kommen. Das ist das Brot des Lebens.

Das ist es, was für uns notwendig ist und dort liegt das ganze Problem. Wenn wir dieses rechte Verstehen haben, achten wir jeden — dann werden wir rechte Gedanken und rechte Worte haben und richtig handeln.
Sie und ich sind nicht zwei - niemals! Gott nimmt Arbeit von jedem. Laßt uns einander verbinden, zusammen aktiv sein, um die Arbeit vorwärts zu bringen.

Und was diese Formen und Rituale betrifft — wenn ihr in liebevoller Erinnerung an den Herrn zusammensitzt, wo sind dann diese äußeren Formen? Dann vergessen alle Menschen sie.
Wer sind wir? Wir sind selbstverständlich zuerst Mensch!