Das Leben jenseits des Todes Die Meister sagen: Die Natur hat
den Menschen dazu bestimmt, seinen physischen Körper nach Belieben zu
verlassen, um zu höheren geistigen Ebenen aufzusteigen und dann wieder in
seinen physischen Körper zurückzukehren. Sie helfen jedem Aspiranten persönlich
und jeder erhält eine praktische Erfahrung, wie gering sie auch sein mag,
während der allererste Meditation zur Zeit der Initiation. Ein Mensch, der
kompetent ist, diese persönliche Erfahrung des Zurückziehens oder der
zeitweiligen Trennung vom Körper zu geben und einen somit auf den Weg zu
höheren geistigen Bereichen führen kann, ist ein echter Meister, Heiliger oder
Satguru. Die Leiter der verschiedenen religiösen Organisationen waren dazu
bestimmt, dies genau so zu machen; aber wir mögen selbst ihre
Leistungsfähigkeit heute beurteilen. Die Erst- Hand- Erfahrung, die
wir durch die Güte und Gnade eines wirklichen Meisters erhalten, ist in sich
selbst die Lösung des Todesproblems. In der Bibel heißt es: „Es sei denn ihr
werdet von neuem geboren, so könnt ihr das Himmelreich nicht betreten.“ Um
wiedergeboren zu werden, muß man somit seinen Körper verlassen und ins Jenseits
eintreten – es ist ein Übergang vom Physischen ins Astrale. Eines Tages müssen wir diesen
zeitlichen Körperbau verlassen, der wie ein Gebäude aus Ziegel und Mörtel mit
der Zeit verfällt. Gegen dieses „Todesurteil“ des Naturgesetzes kann man keine
Berufung einlegen. Wir fürchten den Tod wegen der Agonie, dem Leiden und der
Ungewißheit über das unbekannte Jenseits; wir fürchten Krankheiten, weil sie
uns dem Tor des Todes näher bringen und so kämpfen wir um zu leben, obwohl wir
wissen, daß unser Ende gewiß ist. Keine beruhigenden Worte von Ärzten,
Priestern, Verwandten und Freunden können unserem Gemüt Frieden und Trost
bringen, wenn die Natur ihren Zerstörungsprozeß beginnt. Dies ist der
natürliche Verlauf der Dinge, wir können die Natur nicht täuschen. Gibt es da kein Hilfsmittel? Es
gibt nur einen weg aus diesem Abgrund der Verzweiflung heraus, und der ist, uns
während unserer Lebenszeit an diesen Natur- Prozeß zu gewöhnen, uns mit ihm
vertraut zu machen; während des Vorgangs des Zurückziehens des Geistes- Stromes
vom Körper, mit der Natur und dem Meister nebeneinander zu gehen und dies bei
vollem Bewußtsein, durch die Hilfe eines Heiligen und ohne irgendwelches
Leiden, ohne irgendeine Störung. Das ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern
eine bemerkenswerte Tatsache. Unsere Freude wird keine Grenzen kennen, wenn wir
in den Besitz eines Geheimnisses kommen, das den Menschen so viele Jahrhunderte
in Verwirrung brachte. Im Besitz eines Schlüssels zum inneren Frieden und zum
Himmel, wovon wir bis dahin nur in den heiligen Schriften lasen, werden wir zum
„Übermenschen“. Erhebt Euch deshalb und erwacht, ehe es zu spät ist, diese
heilige Wissenschaft in die Praxis umzusetzen! Wenn wir den Strebevorgang bei
einem Menschen genau beobachten sehen wir, daß er seine Augen etwas nach oben
wendet (wenn sie auch hinterher in die normale Lage zurückgehen können) und
dann bewußtlos wird. Wenn sich die Augen zu weit nach oben drehen stirbt er.
Das Leben entflieht über die Wurzel der Augen und er ist getrennt von den
Bindungen an den physischen Körper und die Sinnesorgane. Die Kenntnis von
diesem Prozeß und die Methode, durch welche man diesen Weg während der
Lebenszeit gehen kann, ist die Lösung des Todesproblems. Hierzu sind keine
körperlichen Übungen notwendig, keine Drogen zu schlucken und kein blinder
Glaube zu züchten. Das Mysterium des Lebens und des Todes wird leicht gelöst
durch die Hilfe eines Meister- Heiligen, der die Erfahrung dieses Vorgangs
vermittelt und den Menschen auf den Weg zu höheren Reichen stellt. Auch wenn Er
indirekt durch einen autorisierten Vermittler handelt, bleibt doch Er die verantwortliche
Kraft. Entfernung ist für einen Meister etwas Unwirkliches. Was wird durch diesen Prozeß
gewonnen? Dies kann nicht schriftlich niedergelegt werden. Bei der Initiation
sieht der Aspirant das wirkliche Licht in sich, welches zur Strahlung von vielen
Sonnen zusammen anwächst, wenn es auf dem Weg fortschreitet, während das innere
Auge normalerweise von einem dichten Schleier der Dunkelheit bedeckt ist. Er
wird nun erkennen, daß die Tradition brennender Kerzen in Kirchen und Tempeln,
den Menschen an das göttliche Himmelslicht in ihm selbst erinnern soll. Er
versteht dann, daß der ununterbrochene innere Ton mit dem er Verbindung hat,
das göttliche Bindeglied, von Christus „Das WORT“ genannt, im Koran „KALMA“ und
„NIDAI- ASMANI“, in den Veden „NAD“, in den Upanishaden „UDGIT“, von Zoroaster
„SAROSHA“, von den Meistern und Heiligen „NAM“ und „SHABD“. Der Mensch begegnet
dann in sich dem Meister, spricht mit ihm von Angesicht zu Angesicht, während
er auf dem Pfad fortschreitet und ist schon vom Beginn der Initiation an Seiner
Gnade, Seiner Führung und Seines Schutzes gewiß, wohin er auch immer gehen mag
und sei es bis zum anderen Ende der Welt. Mit offenbaren Beweisen vor sich, hat
er nun Vertrauen zu sich selbst und zu dieser Wissenschaft. Erst jetzt kann man
ihn im wahren Sinne des Wortes einen Theist nennen und er kann lächeln über
diejenigen, die von der Religion als einem „Narrenparadies“, einem „Trugbild
von listigen Priestern heraufbeschworen“, von der „Meinung der Masse“ oder von
einem „idiotischen Traum“ sprechen. Er fand den sicheren Eingang durch die
Himmelstür in diesem Leben, um sowohl die äußeren wie auch die inneren
Geheimnisse der Natur zu schauen. Er klopfte wahrlich an die Himmelstür und
trat ein. Gegenteilige Meinungen können seinen Glauben in dieser Wissenschaft
nicht mehr erschüttern, da der Meister ihn aufwärts führt. Der Tod wird zu
einem willentlichen Vorgang. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden eins
und er hält die unumstößliche Wahrheit, den Kern aller Intelligenz in seiner
Hand. Befreit vom Körper, der nun einer in Tücher gewickelten Schale gleicht,
fühlt er, daß er Seele ist, ein untrennbarer Teil des Ewigen Geistes und er
drängt vorwärts zu seinem ursprünglichen Quell. Die Welt erscheint ihm wie ein
Traum; aber unter der Anweisung seines Meisters kehrt er zu seinem irdischen
Leben zurück, weise und furchtlos in der Erfüllung seiner Pflichten. |