5. Diät

 

Wie bereits unter „Keuschheit“ erörtert, spielt die Nahrung eine wichtige und wesentliche Rolle im Leben eines spirituellen Aspiranten, und darum solltet ihr gebührende Beachtung zugemessen werden. Alle verbotenen Speisen und Getränke müssen angesichts medizinischen Ratschlags gewissenhaft vermieden werden, da nichts von ihnen die uns zuerkannte Lebensspanne verlängern kann, noch der Ernährung wirklich dienlich ist. Es ist eine ganz falsche Vorstellung, daß Fleisch oder Eier besondere Kraft und Stärke eintragen; im Gegenteil, diese Dinge geben den einzelnen Lüsten Auftrieb, was auf die Dauer in hohem Grade eine Zerstreuung der Lebensenergien zur Folge hat.

 

Es ist erfreulich, festzustellen, daß die Menschen auf der ganzen Welt allmählich die Vorteile der vegetarischen Kost erkennen und die Wegbereiter dieser Denkweise die Verpflichtung auf sich genommen haben, ihre Bedeutung allerorts kundzutun. Bisher hat die Welt nicht weniger als vierzig Konferenzen dieser Art erlebt, und auch Indien hatte das Glück, im Jahre 1957 eine solche abzuhalten, wo sich Repräsentanten aus der ganzen Welt versammelten, um in der altehrwürdigen und historischen Hauptstadt Delhi ihre Ansichten darzulegen.

 

Ein fortgeschrittener Teil der öffentlichen Meinung hat kürzlich begonnen, größeren Nachdruck auf das zu legen, was „Vegetabilismus“ genannt wird, im Gegensatz zu „Vegetarismus“. Wenn wir zum Beispiel Ziegen oder Pferde beobachten, können wir feststellen, wie gesund und stark sie sind, und dies so sehr, daß wir in der ganzen mechanischen Fachsprache bezüglich der Leistungseinheit in Begriffen wie „Pferdestärken“ (PS) kalkulieren.

 

Paulus hat in seinem Sendschreiben an die Korinther gesagt:

 

                  Die Fleisch-Speise dem Bauche

und der Bauch der Fleisch Speise;

aber Gott wird diese und jene zunichte machen.

 

Und wieder heißt es:

 

                  Es ist besser, du essest kein Fleisch und

trinkest keinen Wein und tuest nichts,

daran sich dein Bruder stößet oder ärgert oder schwach wird.

 

Und Gott sagte:

 

                  Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut,

das sich besamet auf der ganzen Erde,

und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen,

zu eurer Speise...

 

                                                      Gen.

Das Evangelium der heiligen Zwölf:

 

Darum sollt ihr kein Fleisch essen, noch starke Getränke zu euch nehmen; denn das Kind soll Gott geweiht sein vom Mutterleibe an; und weder Fleisch, noch starke Getränke sollen genommen werden; noch soll das Rasiermesser sein Haupt berühren.

 

Nun gingen seine Eltern, Maria und Joseph, in jedem Jahr zum Passahfest nach Jerusalem und begingen das fest nach  der Sitte ihrer Brüder, die sich des Blutvergießens und Fleischessens und der starken Getränke enthielten.

 

                            ... und esset nicht, was durch Töten gewonnen wurde;

                            berührt es nicht, denn es steht euch nicht rechtsmäßig zu.

 

                            ... der Menschensohn ist nicht gekommen zu zerstören,

                            sondern zu erretten; auch nicht, um Leben zu nehmen,

                            sondern um Körper und Seele Leben zu geben.

 

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