Verhaftetsein – Bindungen
Der menschliche Körper ist der Tempel Gottes. Um
Überbewußtsein zu erlangen, muß man sich von all den physischen Verhaftungen
lösen. Solange wir mit den äußeren Dingen identifiziert sind, können wir keine
feinstoffliche Form annehmen. Alle Meister sagen: „Wenn man einen menschlichen
Körper erhalten hat, ist es das Höchste, sich mit Gott zu verbinden.” Wo immer
ihr gebunden seid, dorthin werdet ihr gehen. Ihr seid so wieder und wieder in
die Welt gekommen. Der Grund dafür ist, daß ihr nicht an Gott gebunden seid,
sonst wärt ihr schon zu Ihm gegangen. Führt also Tagebuch und beseitigt alle
fremden Gedanken aus eurem Herzen. Jetzt ist unser Herz geteilt. Es sollte
jedoch kein anderer Gedanke in ihm sein als an den, dem ihr euch hingeben
wollt. Was aber tun wir im allgemeinen? Wir erhalten ein
Startkapital, um (auf dem Weg der Spiritualität) zu beginnen, und vergeuden es
allmählich dadurch, daß wir im Äußeren gebunden bleiben. Der Vater wird an dem
Kind Freude haben, das den besten Gebrauch von dem gemacht hat, was ihm gegeben
wurde. Wenn es ein aufrichtiger Mensch wird, auf den man sich verlassen kann,
wird es mehr und mehr erhalten. Es gibt Leute, die sagen: „Vorher standen wir
besser da als jetzt.” Aber warum? Wir haben uns selbst zu Bettlern gemacht. Wir
müssen also achtsam sein. Selbstprüfung ist äußerst notwendig. Die sie nicht
durchführen, werden nach und nach ihr Kapital verlieren. Ihr seht, wie wichtig ständige Selbstbeherrschung
ist. Macht nur Gebrauch von etwas, wenn ihr es wirklich wollt. Wenn ihr zum
Beispiel sehen wollt, dann macht Gebrauch davon, wenn nicht, dann laßt es.
Jetzt seid ihr nicht in der Lage dazu, ihr werdet unwiderstehlich zu den
äußeren Dingen hingezogen. Ihr müßt jedoch ganz losgelöst in dieser Welt leben.
Dafür habt ihr eine Verbindung mit dem Licht – und Tonprinzip erhalten. Wenn
ihr dort mehr Glück erlangt, werden eure äußeren Bindungen vergehen. Ein
Mensch, der wirklich von der Welt losgelöst ist, wird nicht von ihr beeinflußt.
Entsagung im wahren Sinn bedeutet, daß wir nicht an die Welt, an nichts
Äußeres, gebunden sind. Ein Mensch, der Liebe in sich hat, Liebe zu Gott, ist
so sehr an Gott gebunden, daß alles andere sein Gemüt verläßt; er wird von
nichts anderem angezogen. Wer in den verschiedenen Spalten (des Tagebuchs)
keine Fehler mehr aufweist und ein reines Herz hat, in dessen Herz muß Gott
sein. Er ist bereits dort, aber dann wird Er offenbar. |