7. Kapitel

Gemüt und Seele

Die Seele ist durch lange Zeiten hindurch gefangen gewesen und kann nur mit der Güte des Meisters frei werden. Es gibt keinen anderen Weg. Du bist jetzt auf dem Weg. Die spirituelle Meditation hilft beim inneren Fortschritt. Sie ist das Heilmittel gegen die Gebundenheit an die Welt. Je mehr die Initiierten innerlich vorankommen, desto weniger fühlen sie sich von weltlichen Dingen abhängig. Zu gegebener Zeit wird alles Verhaftetsein durch die Gnade des Meister ein Ende haben.

Der Geist oder die Seele ist der äußeren Welt der Dinge wegen der entsprechenden Eindrücke versklavt. Solange nicht die nach außen gehenden Kräfte kontrolliert sind und der Geist von den Ablenkungen des Lebens entpersönlicht ist, kann er sich nicht über das Körperbewusstsein erheben. Um die Seele vom Persönlichen freizumachen, ist es notwendig, unsere Energie durch den Prozess der Umkehr und Selbstanalyse einwärts und aufwärts zu lenken.

Wenn du bei der Arbeit bist, sei ganz dabei, und wenn du nichts zu arbeiten hast, erlaube deinem Gemüt nicht, ziellos umherzuwandern und müßig zu bleiben; denn "ein leerer Sinn ist die Werkstatt des Teufels", wie das Sprichwort sagt. Du solltest in allen freien Stunden des Tages und der Nacht entweder zur Wiederholung der fünf heiligen Namen Zuflucht nehmen und außerdem das liebevolle Denken an den Meister bewahren, wo immer du bist, oder den lieblichen Symphonien des melodischen Wortes lauschen, wenn es hörbar wird. Dies lässt keinen Raum für eitle Gedanken, und sie werden dich nicht in der Meditation stören.

Ein spontaner Strom von Tränen trägt viel dazu bei, den Schmutz des Gemüts wegzuwaschen, und begünstigt ist das Auge, das sie vergießt, denn sie lassen bleibende Eindrücke großer Seligkeit und Harmonie zurück. Es ist das Wohlwollen des Meisters, dass er seiner Kinder gedenkt; und jene, die gläubig nach seinem Geheiß handeln, erwidern seine Liebe und ziehen Vorteil aus dem Meer der Barmherzigkeit und Gnade.

Zu deiner Frage - Jesus Christus ist in dir. Du kannst ihn niemals außen sehen. Wenn du ihn sehen willst, solltest du um Initiation in die vom Ruhani Satsang gelehrte Methode der spirituellen Erhebung nachsuchen. Auch musst du Fleisch, Eier und alkoholische Getränke strikt meiden. Wenn du nach diesen Weisungen lebst und fest daran arbeitest, um in die höheren Ebenen im Innern gehen zu können, wirst du Jesus Christus dort begegnen.

Deine Idee, anderen zu dienen, ist erfreulich. Zu allererst muss man sich selbst dienen und dann anderen. Du bist an Gemüt und Materie gebunden. Deine Seele ist von vielen Hüllen umgeben, wie vom physischen, astralen und kausalen Körper, von Gemüt und Materie usw. Was für einen Dienst kannst du anderen leisten, solange du in diesen Banden gefangen bist? Ein Gefangener kann nicht einen anderen befreien. Die fünf eingewurzelten Neigungen sind in jedem von uns und rauben unseren spirituellen Reichtum. Der Weg, von diesen Räubern loszukommen, ist die Initiation zu erhalten und dann hart zu arbeiten, damit man die höheren Regionen erreicht. Erst nachdem man sich selbst befreit hat, ist es ein wirklicher Dienst, wenn man versucht, auch anderen dabei zu helfen.

Die Tränen, die unwillkürlich in liebender Erinnerung an den Meister über die Wangen fließen, waschen allen Schmutz des Gemüts ab.

Denke immer liebevoll an den Meister, wenn du dir einsam oder verloren vorkommst, und rufe seine Hilfe an; wenn es eine Zeit ist, wo du dich zur Meditation setzen kannst, mache es mit Liebe und Hingabe. Der wahre Weg zu Gott beginnt, wenn du dich über das Körperbewusstsein erhebst. Es gibt keinen anderen Weg.

Der Mensch ist in der Tat groß. Er lebt mit Gott selbst zusammen in einem von Gott geschaffenen Tempel. Sein Geist ist wahrlich ein Tropfen aus dem Meer göttlichen Lebens.

Das einzige Hindernis zwischen Gott und dem Geist ist der Schleier des Gemüts. Würde dieser aufhören, im Wind der Wünsche zu flattern, wie es gegenwärtig der Fall ist, könnte der Geist die kosmische Energie direkt aus ihrer Quelle nehmen.

Es tut mir leid, dass dein lieber Bruder bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Die größeren Ereignisse des Lebens sind vorherbestimmt. Dein tiefer Schmerz über den schweren Verlust, den die ganze Familie erlitten hat, ist natürlich. Du solltest bitte sicher sein, dass den Blutsverwandten und nächsten Angehörigen der Initiierten im Jenseits der mögliche Schutz und Hilfe gegeben wird. Du brauchst deshalb nicht irgendwelchen Gefühlen der Trauer nachzuhängen, da eine solche Haltung nicht nur deinen geistigen Fortschritt beeinträchtigt, sondern auch die abgeschiedene Seele in Unruhe versetzt.
Sobald sich jemand sammelt und seine Aufmerksamkeit am Sitz des menschlichen Geistes konzentriert, rührt er an die Barmherzigkeit Gottes, die ihn wiederum mit einer nie zuvor erfahrenen Stärke und Kraft erfüllt. Dies befähigt ihn, jeder Schwierigkeit, welche es auch sei, Herr zu werden.
Hinsichtlich deiner Traumerlebnisse im Schlaf und beim Erwachen wird dir geraten, sie nicht zu beachten. Sie stellen sich oft als Täuschung des Gemüts heraus. Spiritualität liegt über allen diesen Erfahrungen. Solange das Gemüt vorherrscht, versucht es die Initiierten vom Weg abzubringen. Initiierte sollten jeden freien Augenblick zur Wiederholung der geladenen Namen Zuflucht nehmen und sich in das liebevolle Denken an den Meister vertiefen.
Ein derart ruhiger Tagesablauf wird es dir ermöglichen, durch die Gnade des Meisters eine bewusste und wahrnehmbare Verbindung mit dem heiligen Shabd zu haben. Diese ständige Verbindung mit dem erhabenen Tonstrom wird dich zu spiritueller Wahrheit führen und alle Furcht vertreiben.

Die während der Meditation durch unbedeutende Dinge verursachte Störung mag von deiner empfindsamen Art herrühren. Das Reservoir des unterbewussten Gemüts ist voll von weltlichen Gedanken, Regungen und angeborenen Neigungen aus früheren Lebensläufen. Es muss gänzlich leergemacht werden, ehe es mit der Liebe und Hingabe für den Herrn und Meister gefüllt werden kann. Ehrerbietige Demut und Selbstverleugnung sind veredelnde Eigenschaften. Die geistig Übenden entwickeln göttliche Weisheit; sie schreiben sich nichts selbst zu, da sie sich des höchsten Glücks göttlicher Trunkenheit erfreuen.

"Arbeit ist Gottesdienst"; darum sollte jede ehrliche Arbeit in diesem Sinne geachtet und anerkannt werden. Gewöhnliche Müdigkeit und Erschöpfung sind die normalen Auswirkungen des physischen Körpers. Du kannst dich jedoch völlig entspannen, wenn du deinen inneren Blick im Augenzentrum festigst und die gestaute Spannung aufhebst, indem du alle Sorgen und Nöte zu den heiligen Füßen des Meisters im Innern niederlegst. Du wirst eine grundlegende Wandlung in deiner Denkweise feststellen und mit der Hilfe des Meisters in hohem Maße erleichtert sein.

Die Zerstreutheit des Gemüts wird am besten dadurch überwunden, dass man fest in die Mitte des Lichts schaut und mit gespannter Aufmerksamkeit auf den Tonstrom hört, da die außen umherwandernden Gedanken nur dann eindringen und stören, wenn die innere Aufmerksamkeit nachlässt.

Geistig erleuchtete Seelen schmerzt das Tun ihrer weniger begabten Brüder, welche die Größe der vom Meister gewährten spirituellen Glückseligkeit nicht erfassen können. Das ist die Ursache, warum jene, die nicht auf dem heiligen Pfad sind, nicht die angemessene Haltung einnehmen. Es gibt viele Wege, um auf die Unzulänglichkeiten in anderen hinzuweisen. Du musst dies rücksichtsvoll tun, dann werden ihnen deine Worte zu Herzen gehen und Frucht tragen.

Ethisches Leben ist ein Grundstein zur Spiritualität. Die Wahrheit steht über allem, aber noch höher ist die wahre Lebensweise.

Für den spirituellen Fortschritt ist Ruhe des Gemüts und des Verstandes äußerst wichtig. Jedes unnötige intellektuelle Drehen und Wenden oder ungezügelte Aktivität des Gemüts verzögert das Vorwärtskommen. Konzentration ist Kontrolle über die mentalen Vibrationen und kann durch inneres Abstimmen auf den Tonstrom erreicht werden, die astrale Erscheinungsform der Meisterkraft, welche stets mit dir ist.

Ich nehme deine Vorliebe für Golf und Kartenspielen zur Kenntnis. Letzteres schadet, und du hast gut daran getan, es aufzugeben.

Bitte bleibe deinem Entschluss treu und vergiss alles, was das betrifft; verweile nicht bei dem, was früher war, und lass davon ab, dir die damaligen Freuden wieder ins Gedächtnis zu rufen, weil das Gemüt sonst insgeheim neue Nahrung bekommt. Ferner solltest du aufrichtig zur Wiederholung der heiligen geladenen Namen Zuflucht nehmen, mit einer inständigen Bitte, wenn oder falls dein Herz danach verlangt.

Golfspielen ist gut, soweit es den Gesichtspunkt der körperlichen Kräftigung anbelangt. Es ist eine gesunde Körperübung, und wenn du es dir leisten kannst, ist nichts dagegen einzuwenden, dass du es beibehältst. Du weißt, Glücksspiel oder dergleichen ist nachteilig. Du wirst zugeben, dass das Gemüt schon voller Unruhe ist; es mit mehr solchen störenden Dingen zu nähren hieße darum Öl ins Feuer gießen.

Du fragst wegen Musik. Die Musik ist nicht notwendigerweise schlecht für die spirituellen Meditationen, da sich fromme Hymnen manchmal zum Erwecken der inneren Impulse als nützlich erweisen. Doch äußere Musik gibt dem Gemüt Nahrung, wohingegen das Hören auf den heiligen Tonstrom die Seele stärkt, die von ihm voll aufgeladen ist, da er sie zu regelmäßigen Flügen in die Bereiche des Jenseits befähigt.

Sich den heiligen Meditationen hinzugeben ist das Heilmittel für alles Übel und wird dir helfen, die zerstreuenden Neigungen deines Gemüts zu bezwingen. Du brauchst den Unmut ihm gegenüber nicht vergrößern, denn es ist der Geist, der ihm Leben gibt. Wenn dieser durch die Gottheit im Innern beseelt wird, ist er stark genug, die Forderungen des Gemüts abzulehnen. Das Hören auf den Tonstrom mit gespannter Aufmerksamkeit wird das Gemüt mit unaussprechlicher Ruhe segnen, und es wird Freude daran finden, still am Augenbrennpunkt zu bleiben. Bitte lerne, in deinen Meditationen gelassener zu sein, und warte geduldig, um zu empfangen, was immer für das Rechte erachtet und gegeben wird.

Das Ego auszumerzen ist das einzige Mittel für die Befreiung vom endlosen Kreislauf der Geburten und Tode. Es ist ein eindeutiger Prüfstein für jene, die mit der immerwährenden Gottheit, dem sich in der Welt verbreitenden Geistesstrom, eins geworden sind. Jede Anstrengung, die man unternimmt, um das Ich völlig zu opfern, ist ein Bemühen in der rechten Richtung. Das Geheimnis liegt darin, die Seele von allem, was persönlich ist, freizumachen. Die vielen Mittel für das Aufgeben des Ichbewusstseins, mit denen diese Welt heutzutage überflutet ist, sind ungeeignet, uns zum Ziel der Befreiung zu bringen, denn mit solchen Methoden tut sich nur das Ego groß und wird immer stärker, statt dass es ausgeschaltet würde. Solange wir nicht bewusste Mitarbeiter am göttlichen Plan sind, können wir nicht selbstlos werden.

Ich stelle erfreut fest, dass du den aufrichtigen Wunsch hast, die Wahrheit zu erkennen und zu voller Verwirklichung zu gelangen. Es ist ein Erwachen der Seele, die vom Geist Gottes ist, in ein höheres Bewusstsein; dies erfolgt durch die Gnade eines Meisters, von dem man in die Mysterien des Jenseits initiiert und mit dem Licht Gottes und der unaufhörlichen, immer gegenwärtigen Stimme Gottes verbunden wird, um Schritt für Schritt in die wahre Heimat des Vaters zurückzukehren. Es freut mich, dass der oben erwähnte Wunsch der größte deines Herzens ist und du bereit bist, alles andere dafür aufzugeben. Wer danach verlangt, wird es bekommen. Es gibt Nahrung für die Hungrigen und Wasser für die Durstigen.

Um das unberechenbare Gemüt zum Stillstand zu bringen, wird dir empfohlen, dich während deiner Meditationen völlig auf das innere Licht und den inneren Ton zu konzentrieren. Du wirst verstehen, dass ein solches Versunkensein das Gemüt von seinen alten Vorstellungen reinigt; und mit der Gunst des Meisters wird eine segensreiche Stille und ruhige Heiterkeit vorherrschen. Man sollte das Gemüt, wenn es im Wachzustand ist, nie untätig lassen. Es sollte entweder in liebender Erinnerung an den Meister auf den Simran der geladenen Namen abgestimmt werden oder auf den heiligen Tonstrom hören.

Durch einen derart vorbildlichen Zeitplan bleibt es gefestigt und unbewegt, wenn du meditierst. Du wirst von der gütigen Meisterkraft oben viel Hilfe und Gnade erhalten.

Deine Dankbarkeit für die Segnungen Gottes, dass du in die Obhut des lebenden Meisters genommen wurdest, ist beachtenswert und echt. Eine solche Haltung wird seine Barmherzigkeit anrufen.

Nicht das Licht geht innen weg, sondern dein Gemüt beschäftigt sich mit dem Körper und beobachtet, was in ihm vorgeht. Das ist ein Fehler, der behoben werden sollte. Das Gemüt ist seit eh und je gewöhnt, im Äußeren zu bleiben, und es braucht eine gewisse Zeit, um eine neue Gewohnheit zu bilden, das heißt nach innen zu gehen und dort für längere Zeit zu verweilen.

Die Seele ist eine Gefangene und der Meister der Befreier; er arbeitet zu diesem Zweck Tag und Nacht für das Wohl der Initiierten. Des Meisters Gnade wird ihnen stets in überreichem Maße zugesichert. Er möchte sie im Innern in möglichst kurzer Zeit fortschreiten sehen und ist glücklich, wenn sie vorwärtskommen.

Der Mensch ist ein dreifältiges Wesen; er besteht aus Körper, Gemüt oder Verstand und der Seele. Wir haben soviel für die Entwicklung unseres Körpers und Verstandes getan, aber so gut wie nichts für die Erhebung unserer Seele. Durch unsere lediglich physischen und intellektuellen Bestrebungen sind wir im Ödland der Welt verloren, ohne einen Ausweg aus ihrem verwirrenden Labyrinth. Wir erkennen nicht, dass wir in der "Herberge" des Körpers nur zu Gast sind, und bleiben so sehr vom Genuss körperlicher Freuden und den nach außen gehenden Kräften fasziniert, dass es uns um jedes Bewusstsein von uns selbst gebracht hat. Wir müssen uns von alldem abwenden und der Natur unseres wahren Selbst innewerden, damit wir Gott entdecken können. Glücklich ist der Mensch, der aus dem trägen Schlaf weltlicher Betäubung erwacht. Es freut mich, dass du dir über diesen Umstand im klaren bist und spirituell weiterkommen willst.

Wie wunderbar ist es, sich ganz dem einen zu ergeben, der kompetent und liebevoll ist, und seine gütige Gegenwart und Gnade in jedem Lebensbereich wirken zu sehen. Je empfänglicher man wird durch das Beachten seiner Gebote, desto mehr ist man imstande, seine Hilfe zu spüren, sie sich zu bewahren und sich ihrer zu erfreuen. Die Gunst des Meisters ist grenzenlos.
Die Frage, warum der reine Geist so sündig wird, dass er sich in dieser Welt in einer so furchtbaren Lage befindet, ist mehr theoretischer als praktischer Natur. Von einer reinen, unvergänglichen Region kommen die Seelen in niedere Bereiche, umgeben von einer Mischung aus Materie verschiedenen Grades, und werden durch das Gesetz des Karma (Ursache und Wirkung) regiert. In den niederen Regionen können sie entsprechend ihrem Verhalten aufwärts oder abwärts gehen. Jene, die hier das Rechte tun, haben nun die Gelegenheit, es auf die eine oder andere Weise zu handhaben, entweder in die höheren Regionen zu gehen oder, wenn die günstige Gelegenheit nicht richtig und zum Vorteil genutzt wird die gegenteiligen Folgen zu tragen.

Manchmal aufkommenden Perioden der Depression oder Mutlosigkeit sollte aus dem Weg gegangen werden, indem man sich liebevoll seinem Willen und Wohlgefallen ergibt. Du solltest bitte zur Kenntnis nehmen, dass es die negative Einstellung des Gemüts ist, die oft solche Phasen der Angst verursacht, die unbestimmte Gefühle der Enttäuschung und des Unwillens auslöst.

Du solltest immer glücklich und zufrieden sein, indem du, so gut du nur kannst, deinen weltlichen und spirituellen Pflichten nachkommst. Es gibt keinen größeren Vorzug, als von dem kompetenten lebenden Meister initiiert worden zu sein und sich auf Schritt und Tritt seiner beschützenden Führung und Hilfe zu erfreuen.

Der Tonstrom, die Seele und der Meister sind alle eins. Dein wachsendes Interesse, ihm zu lauschen, bringt dich dem Urquell dieser Glückseligkeit näher. Er gibt der Seele Nahrung und entfernt den uralten Schmutz des Gemüts. Früheres Karma wird durch das gespannte Hören auf ihn mit der Gnade des Meisters zunichte gemacht. Den Initiierten wird immer nachdrücklich vor Augen gehalten, wie notwendig es ist, diesem göttlichen Ton zu lauschen, um der Rückwirkung des gegenwärtigen Karmas, das sie in Erfüllung ihrer rechtmäßigen Pflichten gemäß dem Schicksalskarma übernehmen müssen, zu entgehen.

Wenn der erhabene Tonstrom zuweilen stärker wird, zeigt dies seinen ständigen Schutz und die Ermunterung, unter seiner Führung innen weiterzugehen. Du solltest hingebungsvoll auf ihn hören, so dass du gänzlich in ihm aufgehst und dich von ihm ins Jenseits tragen lässt, um die höhere Seligkeit zu erfahren.

Man muss ernsthaft und unentwegt arbeiten, um bessere Resultate zu erzielen. Die Vervollkommnung geht sehr langsam vor sich, doch jeder richtige Schritt ist unter der wohlwollenden Führung und dem Schutz des lebenden Meisters ein Schritt nach vorn.

Das Gemüt hat seine Verzweigungen und streift umher. Seit Menschengedenken hat es dies so gehalten; darum muss es mit liebevollem und ehrlichem Bemühen am Augenbrennpunkt verankert werden.
Es ist nicht dein Karma, das dich zurückhält, noch ist es dafür verantwortlich, wenn du deine Meditationen versäumst, sondern eher die trügerische Irreführung deines Gemüts, das durch umsichtige Planung und Ausführung bezwungen und beherrscht werden kann.

Wenn du vollkommen überzeugt bist, dass der Born des Friedens und der Harmonie im Innern liegt und du den Schlüssel und die Mittel hast, dorthin zu gelangen, solltest du nicht die kostbaren Augenblicke vorübergehen lassen, ohne den größten spirituellen Nutzen daraus zu ziehen. Du musst dich lediglich entscheiden und dann handeln.

Was deine Schwierigkeiten mit der Konzentration betrifft, die, wie du sagst, seit deiner Initiation zugenommen haben, wirst du sie mit Hilfe eines Gleichnisses verstehen, das dir zur ruhigen Überlegung erzählt wird.
Das Gemüt ist genau wie ein Pferd gebunden durch die Fesseln der Materie und beherrscht normalerweise den Geist. Als Vertreter der negativen Kraft ist es ganz zufrieden, solange man alles Tun auf seinen Herrschaftsbereich beschränkt, und es hat nichts gegen Stille und Konzentration. Wenn es durch die heilige Initiation eines kompetenten Meisters im Innern abgestimmt wird, ist die Bindung zerschnitten und die Seele frei, um in die Regionen des Friedens und der Harmonie zurückzukehren, die außerhalb der Reichweite der negativen Kraft liegen. So machen die bedrohlichen Mächte einen nutzlosen Versuch, die Anstrengungen des spirituell Strebenden lahmzulegen, damit die Seele nicht vollends der Knechtschaft von Gemüt und Materie entkommt.

Die Dinge, denen du dich gegenübersiehst, sind die normalen Merkmale bei einem, der geistig höherstrebt. Sie sind ein verkleideter Segen, wobei die Rechtschaffenheit und Lauterkeit auf Schritt und Tritt geprüft werden und man mit der Hilfe des Meisters fester und standhafter wird.

Du wirst einsehen, dass es dem überaus gütigen Schutz des Meisters zu verdanken ist, wenn das Schülerkind ungehindert auf dem heiligen Pfad vorwärtskommt. Du brauchst in keiner Weise besorgt sein, sondern solltest ernst und entschlossen weitermachen.

Die für alles verantwortliche Gotteskraft muss verstanden werden, und dieses Verstehen kommt nur, wenn man in der Lage ist, sein inneres Selbst, die Seele, zu erkennen. Da die Seele vom Wesen Gottes ist, kann dies unter der Führung eines kundigen Meisters durch Untersuchungen im menschlichen Laboratorium erreicht werden. Zu diesem Zweck muss der Schüler das Körperbewusstsein übersteigen. Wie ein Wissenschaftler seine Experimente in einem Versuchsraum unter Leitung eines Professors dieser Wissenschaft durchführt, so wird dem Schüler in der Wissenschaft der Seele auf ähnliche Weise durch einen fähigen Meister geholfen, Gott in der Forschungsstätte des menschlichen Körpers zu erfahren und sich Tag für Tag spirituell weiterzuentwickeln.

Du wirst eine außerordentlich liebevolle Inspiration aus dem Studium der heiligen Bücher erhalten, die den Lebensimpuls des Meisters in sich bergen. Initiierte sollten all ihr Hoffen und Wünschen in die stets gegenwärtige, gnädige Meisterkraft setzen. Der Tonstrom, die Meisterkraft, ist als dein immerwährender Gefährte ständig bei dir. Wenn er stark ist, wirst du erinnert, dass er immer mit dir ist, oben wirkt und dir seine Gnade gewährt. Wende dich ihm zu, und ziehe Nutzen daraus.

Spiritualität erfordert Einfachheit und Demut in allen Lebensbereichen, was dir mit der Güte des Meisters mehr Glückseligkeit zuteil werden lässt.
Angst ist nicht gut und sollte aufgegeben werden, indem du deine Sorgen der oben waltenden und stets gegenwärtigen gnädigen Meisterkraft übergibst. Angst beruht immer auf irgendeiner unbekannten Befürchtung; man sollte es nüchtern betrachten, dann wird sie in kürzester Zeit verschwinden, da sie die Folge deines selbstgeschaffenen Minderwertigkeitsgefühls ist.
Hingebungsvolle Demut und Frömmigkeit sind die edlen Tugenden, die dem Schülerkind vollkommenen Schutz geben und ihm helfen, mit den Drangsalen des physischen Lebens fertigzuwerden.

Es ist die Summe rechten Verstehens, mit allem, was geschieht, zufrieden zu sein, da göttliche Barmherzigkeit immer dabei ist und es unserem spirituellen Wohlergehen dient. Geistig Strebende erfreuen sich dieser vortrefflichen Einsicht. Deine tapfere und unerschrockene Haltung, mit der du der Situation entgegengetreten bist, wird dich sicherlich mit innerer Harmonie und Frieden segnen.

Indem man Liebe für den Meister entwickelt, mag es Momente geben, wo einer, da er von seinem eigenen begrenzten Verstehen aus urteilt, die Richtigkeit der Anordnungen des Meisters bezweifelt; aber solche Augenblicke sind nur Prüfungen, die unsere Selbsthingabe vollkommener und beständiger machen sollen, und wer diese Prüfungen erfolgreich besteht, wird eines Tages in Gottes Glorie erstrahlen.

Naam hält Gemüt und Körper in einem Zustand der Ausgeglichenheit. Friede regiert die Herzen seiner Ergebenen, und die Verästelungen des Gemüts werden für alle Zeiten entfernt. Jedes Begehren verliert seinen Einfluss auf das Gemüt. Der Verstand wird beruhigt. Es setzt der verheerenden Hast ein Ende, und damit schwinden alle nervösen Spannungen, mentalen Mühen und Belastungen.

Naam macht gegen alle körperlichen und weltlichen Leiden und Sorgen unempfindlich. Wenn man die Aufmerksamkeit nach innen zurückzieht, wird das Gemüt ruhig und die Seele von allen mentalen Konflikten frei. Jedes Ichgefühl verliert sich in nichts.

Liebe für den Meister und völlige Selbsthingabe an seinen Willen waren immer die Lehren aller Mystiker und besonders der von Sant Mat.

Eure Hauptaufgabe als Schüler und als Initiierte ist, diese Eigenschaften bis zum äußersten zu entwickeln und das Weitere dem Meister zu überlassen.
Natürlich werden Augenblicke des Zweifels und des Fragens kommen, aber wenn du durch diese mit deiner Liebe und deinem unversehrten Glauben hindurchkommen kannst, wirst du feststellen, dass sich dir der spirituelle Weg innen immer mehr auftut, und alle Dinge werden dir zufallen.

Deinem Brief entnehme ich, dass du einen aufrichtigen Wunsch nach Erleuchtung hast und Freiheit der Seele erlangen möchtest.

Für jene, die den Herrn ersehnen, werden gemäß Seiner göttlichen Fügung Anordnungen getroffen, um diesem Verlangen zu entsprechen.

Studiere bitte die Lehren des Meisters eingehender, und wenn du es getan hast, magst du dein Gesuch auf dem dafür bestimmten und vom dortigen Repräsentanten erhältlichen Vordruck für den praktischen Teil einreichen, nämlich die Verbindung mit dem göttlichen Licht und der himmlischen Musik im Innern, die tagtäglich unter dem Schutz und der Führung des kompetenten Meisters entwickelt werden muss.

Du wirst verstehen, dass nichts so sehr den inneren Fortschritt behindert wie das ständig rastlose Gemüt; und der beste Weg, es zu bändigen, ist, es auf einen geordneten Tagesablauf festzulegen, der den regelmäßigen spirituellen Übungen zuträglich ist. In den unvergleichlichen Augenblicken der Meditation wird das Schülerkind auf das Unendliche abgestimmt, um von dem fortwährenden Strom göttlicher Gnade Vorteil zu haben; demzufolge nimmt die Gabe rechten Verstehens zu.

Um einen hohen Grad der Selbsthingabe an den Willen des Herrn zu erlangen, darf man nicht zur Gottheit in ihrer abstrakten Form aufschauen, sondern in ihrer menschlichen Gestalt, dem Meister. Denn wie anders will man den Willen Gottes direkt erkennen, um sich ihm zu unterwerfen?

Was man für eine vom Göttlichen eingegebene Institution hält, kann in Wirklichkeit das eigene Ich sein, welches sich dafür ausgibt, und solchen scheinbaren Intuitionen zu vertrauen kann darum bedeuten, sich dem Ich oder Ego zu beugen.

Wenn man jedoch einen wahren Meister gefunden hat (der mit Gott im Einklang und Sein Sprachrohr ist) und sich in allen Dingen völlig und absolut nach dem richtet, was er sagt, wird man bestimmt das Ego auslöschen und eines Tages seine himmlische Heimat erreichen.

In dieser Welt tauchen häufig verwickelte Probleme auf. Die disziplinierten Initiierten sind jedoch begünstigt, diese nebensächlichen Angelegenheiten von der hohen und erhabenen Warte rechten Verstehens zu beurteilen und sie lediglich als vorübergehende Erscheinungen zu betrachten, wodurch sie ihre geistige Ausgeglichenheit bewahren.

Menschen mit schwachen Gemütern werden verwirrt und führen eine Verschlimmerung in ihren Beziehungen herbei, doch jene, die klug genug sind, den eigentlichen Grund des Konflikts zu verstehen, sehen über solche Vorfälle hinweg.

Du brauchst deine Probleme nicht größer zu machen, als sie sind, sondern solltest versuchen, die Dinge von einem hohen und gelassenen Standpunkt zu sehen, was deine Nerven beruhigt; und auch andere um dich herum werden davon Nutzen haben.

Die spirituell Strebenden haben eine große Verpflichtung anderen gegenüber, die einen tatsächlichen und praktischen Beweis der Wahrheit aus ihren Worten und Taten verlangen.

Das menschliche Leben ist ein großes Vorrecht mit vielen Möglichkeiten, die Gottheit im Innern zur Entfaltung zu bringen. Jenen, die eine aufrichtige Sehnsucht nach dem Herrn haben, wird in der menschlichen Verkörperung die günstige Gelegenheit gegeben, sich innen unter der Führung eines fähigen Meisters spirituell zu entwickeln.

Es gibt keinen Hinderungsgrund für Frauen, Sach Khand zu erreichen, da die Seele ewig ist und es bei ihr kein Geschlecht gibt. Sie ist das bewusste Wesen aller Bewusstheit und wird zu gegebener Zeit mit ihrem Ursprung eins.

Ich freue mich, dass dir die Weihnachts- und Geburtstagsbotschaften einen geistigen Auftrieb gegeben haben. Die heiligen Lehren der Meister sind in Theorie und Praxis einfach und leicht, vorausgesetzt, dass die höheren Fähigkeiten des Gemüts für einen höheren, edlen Zweck eingesetzt werden.

Es ist äußerst wichtig, dass das Gemüt des Schülerkindes unbedingt gehorcht und getreulich mitarbeitet; alles andere wird durch die Gunst des Meisters von selbst kommen.

Die menschliche Natur setzt sich zusammen aus Körper, Gemüt und Seele. Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde; und so lehren uns die Heiligen: "Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist."

Dreifach gesegnet ist der Mensch wegen der gewaltigen und grenzenlosen Möglichkeiten, die der Schöpfer in ihn gelegt hat. Die Gottheit selbst, mit dem heiligen Licht, dem Leben und der Liebe, ist wahrhaftig die Seele seiner Seele. Aber leider, was hat der Mensch aus dem Menschen gemacht, und schlimmer noch, was aus sich selbst!

Das Gemüt läuft nur dann weg, wenn die Festigkeit des Blicks nachlässt. So gewöhne dir bitte an, dich der jeweiligen Arbeit mit Herz und Seele zu widmen, seien es weltliche Aufgaben oder die Meditation. Die Gewohnheit, eine Sache zu einer Zeit zu tun, wird dir helfen, dich innerlich Tag für Tag weiterzuentwickeln. Die Meisterkraft ist immer bei dir und wird jede mögliche Hilfe und Schutz geben. Es ist wahr, der Vater wartet mit offenen Armen darauf, dass sein Kind zu Ihm kommt.

Die weltlichen Pflichten muss man gerne tun, solange man sich auf der physischen Ebene befindet. Jedoch ist die wunderbare Gottesgabe, die der Meister bewilligt, einzigartig, und je mehr du sie praktizierst, um so mehr Freude wird es dir machen. Der nötige Beistand und Schutz ist immer da.

Richtet man den Blick durchdringend in die Mitte dessen, was man vor sich sieht, gibt es dem Gemüt keine Gelegenheit, sich zu zerstreuen. Es wandert nur umher, wenn das Fixieren schwächer wird.

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