10. Kapitel

Der Mensch in der Entwicklung

Frage: Ist der Mensch in derselben Grundform entstanden, die er heute hat?

Der Meister: Ja, die bekannte Menschheitsgeschichte zeigt keine Veränderung im Aufbau der menschlichen Gestalt, seit das menschliche Leben auf diesem irdischen Planeten seinem Anfang nahm.

Frage: Meint Ihr in "Mensch, erkenne dich selbst", dass wir uns gerade in diesem Leben selbst erkennen müssen oder in all unseren vergangenen Lebensläufen?

Der Meister: Erkenne dich selbst ist ein uralter Leitspruch. Wir haben seine Entsprechung im Griechischen und Lateinischen: gnothi seauton und nosce te ipsum, und diese Worte besagen, abgesehen vom bloßen theoretischen Wissen, nichts anderes als die tatsächlich gemachte innere Erfahrung des Lebensimpulses, durch den wir und alle anderen Geschöpfe existieren und der das gesamte Universum erhält; denn es ist durch dieses Erkennen, dass alles andere erkannt wird und nichts zu erkennen übrigbleibt. Selbsterkenntnis ist ein Schrittstein zur Gotterkenntnis. Wer sich selbst gefunden hat, kann in dieser Welt nie mehr etwas verlieren.

Frage: Werden die Art und der Umfang unseres spirituellen Wachstums oder Vorwärtskommens jenseits des zehnten Tores durch unsere vergangenen Lebensläufe bestimmt?

Der Meister: Ja, gewissermaßen werden sie dadurch bestimmt. Der Mensch ist in der Entwicklung. Einer, der durch die erste Klasse gegangen ist, kommt in die nächsthöhere Stufe. Jemand, der eben erst auf den Weg kam, braucht seine Zeit. Allerdings gibt es da keine strenge und feste Regel. Wer auf den Weg gestellt ist, kommt, wenn er regelmäßig und mit vollem Glauben Zeit für die Meditationen einsetzt, mehr voran als jemand mit einem anderen Hintergrund, der in seinen Meditationen nicht regelmäßig ist.

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