Botschaft zur Hundertjahrfeier von Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj - 1958

Liebe Brüder, Schwestern und geliebte Kinder,

möge die Gnade meines Meisters bei euch sein.
Ich spreche zu euch aus dem glückverheißenden Anlass der Hundertjahrfeier für meinen Meister Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj. Als erstes habe ich euch zu sagen, dass solche Persönlichkeiten in Erscheinung treten, um die Menschenkinder in die wahre Heimat ihres Vaters zurückzuführen. Sie sind Kinder des Lichts. Wenn sie kommen, geben sie allen Licht, ungeachtet des Glaubensbekenntnisses oder der Rasse, der sie angehören. Sie erklären, dass sie einen physischen Körper haben, der aus fünf Elementen besteht, aber sie sprechen wie von Gott eingegeben. Sie sind gleichsam das Sprachrohr Gottes - des Ungeborenen, ohne Anfang und ohne Ende. Sie sind nicht wie alle anderen dem Rad von Geburt und Tod unterworfen, da sie sich mit Gott identifiziert haben - der Sohn und der Vater sind beide zum «Partner im Leben» und eins geworden - zwei in einem. Auch Christus hat gesagt: «Ich und der Vater sind eins.» Sie kommen in die Welt, einem Gesundheitsbeamten vergleichbar, der ein Gefängnis besucht, um nach dem körperlichen Wohlergehen der Gefangenen zu sehen, und der kranke Insassen daraus entlassen kann, damit sie in Krankenhäusern gepflegt werden. Sie wirken als Erlöser und befreien die Seelen aus der Gebundenheit durch Gemüt und Materie. Sie sind nicht dem Rad von Geburt und Tod unterworfen. Sie werden mit einem Auftrag gesandt, die Menschheit ohne Rücksicht auf Stellung, Glaubensbekenntnis oder Hautfarbe zu befreien. Ich erinnere mich, dass eines Abends der verstorbene Dr. Johnson und ich bei Hazoor Baba Sawan Singh Ji Maharaj saßen. Er sagte von sich aus: «Wenn wir kommen, bringen wir unseren eigenen Arbeitsstab mit, und wenn wir an einer Stelle siegreich waren, werden wir zur anderen Seite berufen.» Diese Worte enthalten den Inbegriff dessen, was er war, den Zweck seines Lebens, und zeigen, wie solche Heilige die Arbeit ihrer Mission handhaben. Es macht deutlich, dass Gott ihn mit einem Auftrag geschickt hat und es nicht das erste Mal war, dass er hierher gesandt wurde, dass er in der ihm auferlegten Mission immer erfolgreich war und auch immer seinen Stab mitgebracht hat, um seine Arbeit auszuführen. Gesegnet sind jene, die das große Glück hatten, zu seinen heiligen Füßen zu sitzen und seiner Spur zu folgen; auch jenen, die sich nach ihm, dem fleischgewordenen Wort, das er war, und seinen Lehren richten, wird es gelingen, das Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen: mit Gott in Einklang zu kommen, Ferner sind jene, die für seine edle Sache arbeiten, die wenigen Auserwählten, die das Werk weiterführen. Seine Arbeit hat nicht aufgehört, sie wird fortgesetzt und gedeiht. Er hat die Saat bestellt, die Pflanzen gehegt. Sein Weinberg wurde in andere Hände gegeben, um tagtäglich in Gestalt des Ruhani Satsang Frucht zu tragen, zu dem ihr - gewissermaßen als Arbeiter im Weinberg des Herrn - alle gehört. Gesegnet sind, die ihr Leben, Herz und Seele der Verbreitung seiner edlen Mission gewidmet haben, wie auch jene, die ihnen dabei helfen, um Neue mitzubringen. Denkt daran, dass ein Baum an seinen Früchten erkannt wird. Einen Propheten erkennt man an seinen Anhängern, die sich zu seiner Vollkommenheit entfaltet haben. Ich würdige die liebevollen, selbstlosen Dienste, die ihr geleistet habt. Lasst mich jeden von euch für die Arbeit, die ihr tut, beglückwünschen, und ich möchte, dass ihr alle von Gedanken über die eigene Person und das selbstsüchtige Ich ablasst und zur Förderung der Sache, die er verfügt hat, zusammenarbeitet.
Den Geburtstag eines Meisters wirklich zu feiern heißt, nach dem zu leben, was sein Ideal ist, nämlich eine ethische und reine Lebensweise, Liebe für Gott und Liebe für die ganze Schöpfung, und sich während des Lebens ins Gottesbewusstsein zu erheben und dies praktisch ins eigene Leben zu übertragen. Einst wurde ein ergebener Schüler aufgefordert, die Lebensgeschichte seines Meisters niederzuschreiben. Es vergingen Jahre, und die Leute fragten ihn, wann die Lebensgeschichte, mit der er betraut worden war, beendet sei. Er gab zur Antwort: «Ich schreibe unermüdlich Tag und Nacht, um den Idealen seines Lebens in meinem eigenen Leben praktische Gestalt zu geben.» Die wahre Lebensgeschichte meines Meisters Sawan Singh Ji zu erzählen oder zu schreiben besteht natürlich darin, dass man praktisch nach dem lebt, was er angeregt hat. Der Herr sei gebeten, dass ich die wahre Geschichte seines Lebens erzählen und vollenden kann, ehe mein Aufenthalt auf Erden zu Ende geht; und ich würde auch euch raten, dem Beispiel, welches euch gegeben wird, zu folgen. Gott, der Meister, sieht alles und überschüttet alle, die den Willen seines Vaters tun, mit Gnade.

Meine besten Wünsche sind immer bei euch allen. 

Kirpal Singh

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