Kirpal Singh

Gespräche von Herz zu Herz

17. September 1970

Abend-Darshan/Rajpur

Frage: Würdest du kurz über Bhajan sprechen?

Antwort: Bhajan? Was bedeutet Bhajan? Es gibt zwei Übungen, die eine betrifft das Licht, die andere den Ton. Die zweite Übung wird Bhajan genannt, mit dem Tonprinzip in Verbindung kommen. Möchtest du etwas über das Tonprinzip wissen?

Frage: Meister, wenn ich Bhajan übe ...

Antwort: Bhajan bedeutet das Hören des Tonstroms.

Frage: Ja. Ist es richtig, die Aufmerksamkeit dabei hierher zu lenken? (Er zeigt auf seine Stirne).

Antwort: Das habe ich nicht gesagt.

Frage: Worauf soll die Aufmerksamkeit gerichtet sein?

Antwort: Die Aufmerksamkeit ist völlig beim Hören. Aber der Sitz der Seele ist zwischen und hinter den Augenbrauen. Du bist immer dort. Wenn du deine Aufmerksamkeit dorthin lenkst, wird sie geteilt. Du solltest von außen völlig abgeschieden sein, nur innen dem Ton lauschen, der kommt. Kommt ein Ton von links, schenke ihm keine Aufmerksamkeit, es hätte eine schlechte Wirkung. Lausche aufmerksam nur dem Ton, der von der rechten Seite kommt. Ist er in einiger Entfernung, folge ihm nicht. Wenn du nach dem Ursprung des Tones forschst, wird er schwächer werden und vergehen. Höre auf jeden Ton, der von rechts kommt. Er kommt näher, wird stärker, und kommt zuletzt von oben, um dich ins Jenseits zu ziehen. Wiederhole währenddessen nicht die Namen, und fixiere auch die innere Schau nicht. Der Sitz der Seele ist dort; höre einfach, was kommt.

Frage: Manchmal kommt viel Licht von vorne und ich kann es nicht unterbinden.

Antwort: Ich meine, ich habe das zwei-, drei-, oder viermal erklärt, seitdem du hier bist. Widme dich einer Übung zu einer Zeit. Wenn du auf den Ton hörst und Licht tritt dazwischen, schenke ihm keine Aufmerksamkeit. Wenn ich zum Beispiel mit dir spreche und ein anderer spricht dazwischen, werde ich ihm keine Aufmerksamkeit schenken. Wenn du Licht siehst und der Ton kommt dazwischen, laß deine volle Aufmerksamkeit beim Sehen. Wenn du nach innen gehst, denke nicht an das Gemüt. Richte deine volle Aufmerksamkeit jeweils nur auf eine Übung. Kannst du mir folgen? Das verlangt Praxis. Übung macht einen Menschen vollkommen. Nahrung, die nicht verdaut wird, gibt euch keine Kraft. Verdaute Nahrung wird euch Kraft geben, andernfalls verursacht sie Krankheit. Ihr bekommt Ruhr oder Durchfall ... Das alles steht in den Weisungen, die ihr bei der lnitiation erhaltet. Übung macht also den Menschen vollkommen. Theoretisches Wissen ohne Praxis führt euch nirgendwohin.

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