Kirpal Singh

Gespräche von Herz zu Herz

24. September 1970

Abend-Darshan/Rajpur

Frage: In Amerika herrschen Rassenprobleme, die sich nun zu einem Brand auszuweiten scheinen. Darüber hinaus ist der Konflikt zwischen den Generationen ein noch größeres Problem.

Antwort: Das gibt es überall, nicht nur in einem so fortgeschrittenen Land wie Amerika.

Frage: Außerdem haben wir zur Zeit Probleme mit der Inflation.

Antwort: Die Menschheit wird einen sehr hohen Preis zahlen müssen, um zu lernen. Sie wird einlenken, aber sie wird den Preis bezahlen müssen. Wohin führt dies alles? Es führt zur Zerstörung. Wenn das so weitergeht, Tag für Tag, ist Zerstörung die Folge. Zu viele Konflikte werden entstehen. Das einzige Mittel dagegen ist rechtes Verstehen. Bevor man das nicht erreicht, gibt es keine Hoffnung. Der Mensch wird immer mehr zersplittert. Zuerst ist er Mensch, dann Angehöriger einer bestimmten Religion, einer bestimmten Rasse, eines bestimmten Landes - er ist so stark zersplittert. Die Atombomben sind startbereit. Mag Gott es verhüten. Es ist höchste Zeit für rechtes Verstehen. Die Jugend fragt nach dem neuen Zeitalter. Es gibt ein Erwachen. Die Jugend braucht jedoch die richtige Führung. Zeitungen, Fernsehen und Radio könnten viel dazu beitragen, falsche Einstellungen zu verbessern, doch sie liegen auf der gleichen Linie. Stellt man den Menschen richtiges Verstehen allgemein als Ideal dar und bemühen sich die Medien, dies auf ansprechende Art zu verbreiten, würde das die Situation günstig beeinflussen. Zwischen den Ländern gibt es politische Einschränkungen, sprachliche Grenzen und rassische Vorbehalte. Ehrlich gesagt, diese Schwierigkeiten sind alle unserer Kontrolle entglitten. Wir können nur beten: ”0 Gott die Welt steht in Flammen, sie ist unserer Kontrolle ent-glatten, wir können nichts mehr daran ändern. Bitte sei gnädig und führe uns mit Deinem Segen auf den rechten Weg.” Möge Gott uns retten. Wir möchten, daß die Lage sich verbessert, aber sie verschlechtert sich täglich, sie wird immer kritischer.

Frage: Kommt es bald zu einem Ausbruch?

Antwort: Wenn es so weitergeht, wird das unvermeidliche Folgen haben. Betet zu Gott, er möge auf Seine Weise Gnade walten lassen, sonst verlieren wir die Kontrolle. Jeden Tag nehmen die Spannungen immer mehr zu. Das Gute, das wir zu tun versuchen, ist wie in den Sand gegossenes Wasser Es sei denn, der Himmel, Gott, schickt seine Gnade - das wäre die einzige Rettung. Es wird gesagt, das Goldene Zeitalter wird aus dem Eisernen Zeitalter entstehen. Es gibt ein Erwachen. Mit Seiner Gnade möge es wachsen. Vielleicht wirkt es den Problemen bis zu einem gewissen Grad entgegen. Jedes Land wünscht sich Frieden, und doch wird der Krieg vorbereitet mit un-glaublichen Aufwendungen. Jedes Land rüstet um ein drei- und vierfaches auf. Jedes Land bemüht sich um Atombomben und viele haben sie bereits.

Frage: Versucht Indien über Atombomben zu verfügen?

Antwort: Indien ist nicht darauf aus. Wenn es aber zu einem Atomkrieg kommt, wird es um sein Leben kämpfen. Öffentlich wird gesagt: ”Wir sind nicht scharf auf die Atombombe.” Ich bete zu Gott, Er möge Seine Gnade senden. Es ist bereits unserer Kontrolle entglitten, ehrlich gesagt.

Frage: Braucht diese Zeit Gottes Gnade mehr als die Vergangenheit?

Antwort: Sicherlich. Und es wird noch mehr Gnade nötig sein, um mit all den Schwierigkeiten fertig zu werden, die immer mehr zunehmen.

Frage: Wird diese zusätzliche Gnade gewährt werden?

Antwort: Natürlich sieht Gott, was aus den Herzen der besorgten Menschen kommt. Wir sind trotz allem Seine Kinder. Doch Angelegenheiten wie diese sind ein Verhängnis, sie sind nicht wiedergutzumachen. Sie haben ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Man sagt ”Friede, Friede, Friede” und verhandelt, doch gleichzeitig wird der Krieg vorbereitet. So stellt es sich zumindest nach außen hin dar. An manchen Orten ist der Kommunismus das Problem, an anderen sind es provinzielle, nationale oder rassistische Probleme. Aber Probleme dieser Art gibt es überall.

Frage: Seit wir hier sind, seit drei Wochen, habe ich überhaupt nicht an Zeitungen gedacht, und ich weiß nicht, wie die Friedensgespräche über Vietnam vorankommen.

Antwort: Sie reden von Frieden, aber führen gleichzeitig Krieg. Meint ihr nicht auch?

Frage: Ja. Für Rüstung wird viel ausgegeben.

Antwort: Wenn man vom Frieden spricht, sollte man auch abrüsten. Die Hälfte aller Staatseinnahmen wird für die Rüstung ausgegeben, sogar mehr als die Hälfte. Was wäre, wenn diese Summen zum Nutzen der Menschheit verwendet werden würden? Wir sind alle Brüder. Jedes Land sollte sich soweit wie möglich entwickeln, dann kann es andere unterstützen. Man stärkt sich selbst und läßt andere ebenfalls stark werden.

Frage: Ich nehme an, es gibt neben dem individuellen Karma auch ein nationales Karma?

Antwort: Hast du nicht das Buch Karma gelesen? Das steht auch darin.

Frage: Wird die Meisterkraft diese scheinbar unausweichliche Katastrophe verhindern?

Antwort: Viele, die sich Ihm zuwenden, werden gerettet werden. Mehr kann ich nicht sagen. Leider sagen wir das eine und tun das andere. Das ist bedauerlich. Wollten die Regierungen wirklich Frieden, was wäre dann das Problem? Sie sollten es vermeiden, die Rechte anderer zu verletzen. Sie sollten leben und andere leben lassen. Sie sollten ihr Land so fortschrittlich und friedvoll gestalten, daß jeder es gerne besucht. Jetzt gibt es Einschränkungen, ohne Visum könnt ihr nicht von einem Land ins andere reisen. Ihr könnt ein Land ohne Ausreisegenehmigung nicht verlassen. Das sind Bollwerke, nicht wahr? Wir sind darin wie Gefangene. Als ich von meiner Weltreise 1963 nach Hause zurückflog, war das Flugzeug nicht in Ordnung und wir waren gezwungen, in Kairo zu bleiben. Dort waren wir wie eingesperrt. Lassen sie ihr Gepäck hier, alle Pässe.” Wir mußten zur Bank gehen und wurden von Soldaten mit Gewehren begleitet, auf jeder Seite zwei, nur um zur Bank zu gehen! Das ist unser Schicksal. Denkt bloß ... wenn euer Visum abgelaufen ist, lassen sie euch nicht vom Schiff, ihr werdet im Hafen zurückgewiesen. Das ist tatsächlich geschehen. Russel Jaque kam nach Indien. Vielleicht habt ihr von ihm gehört, er hat ein oder zwei Bücher geschrieben. Er lebte im Ashram. Sein Visum lief ab. Zuerst wurde es um drei Monate verlängert, dann um sechs. Aber länger darf man sich nicht in Indien aufhalten. Er schickte das Visum nach Pakistan und es wurde von dort aus verlängert. Er wollte in Indien leben. Er kam wieder nach Indien und wieder verfiel sein Visum. Diesmal mußte er es in die andere Richtung, nach Burma, schicken. Dann wollte er seinen Aufenthalt noch einmal verlängern. Er bemühte sich darum und als die Bestätigung kam, war seine Aufenthaltsgenehmigung gerade am Tag zuvor abgelaufen. Er wurde aus Indien ausgewiesen. Die Genehmigung kam einen Tag zu spät, das ist alles. Das spiegelt das Schicksal des Landes wahrhaftig wieder! Er konnte nicht bleiben. Es schadet nicht, wenn ich darüber spreche, es gibt schwerwiegendere Dinge als diese.
Es gibt so viele Regierungen. Alle Menschen sollten ihr Land erblühen lassen, es offenhalten für jeden, sich daran freuen und dann anderen helfen, ihre Regierungen auf dieselbe Art aufzubauen. Das sollte die Einstellung sein.

Frage: Heute abend malst du ein sehr düsteres Bild der Lage. Kannst du uns vielleicht etwas Hoffnung machen?

Antwort: Hoffnung liegt darin: Wer sich Ihm zuwendet, wird gerettet. Es gibt Hoffnung. Aber ich spreche von der allgemeinen Lage - der eingeschlagene Weg wird in einem Unglück enden. Sie stürzen sich kopfüber hinein. Sie sprechen vom Frieden mit sanfter Stimme aber handeln anders. “Islamische Länder, erhebt euch!” Überall gibt es Schwierigkeiten. In Indien gibt es Streitigkeiten unter den Provinzen. In Bombay wurde Weizen verkauft, sagen wir für hundert Rupien pro Maund (ca. 37 kg). Der gleiche Weizen wird hier für dreißig Rupien verkauft. In anderen Gebieten wird der gleiche Weizen zu wieder anderen Preisen verkauft. Es ist dasselbe Land, aber die bestehenden Mächte wollen anderen nicht die gleichen Rechte einräumen. Derselbe Weizen wird in Pakistan viel billiger verkauft. Wo liegt die Schwierigkeit, wenn wir daran glauben, alle eins zu sein? Rechtes Verstehen und Seine Gnade sind not-windig, es gibt kein anderes Heilmittel. Das wußten auch die Meister der Vergangenheit. Sie gingen zu den Menschen und lehrten sie rechtes Verstehen und Gott zu danken. Den Händen der Menschensöhne ist alles entglitten, soviel ist sicher. Jetzt zählen wir das Jahr 1970. Meint ihr nicht daß wir in zwanzig oder dreißig Jahren in Bedrängnis sind, wenn das so weitergeht? Aber es gibt auch ein Erwachen. Das ist ein gutes Zeichen.

Es werden Konferenzen veranstaltet, um alle Religionen zusammenzuführen. Und doch sind die Religionen wie Bastionen. Wir sollten alle Welt-Religionen zu einer einzigen Welt-Organisation vereinen. Die Grundbotschaft jeder Religion ist dieselbe. Wir brauchen Reformer, die nicht andere, sondern sich selbst reformieren. Laßt uns unsere Länder reformieren.

Frage: Wenn wir unsere Länder reformieren wollen, müssen wir politisch aktiv werden. Ist dafür jetzt die Zeit? Ich meine, im Gegensatz dazu, uns selbst zu reformieren?

Antwort: Politik kann nicht reformiert werden. In Indien gibt es mehr politische Parteien als in anderen Ländern, die nur zwei oder drei haben. Hier gibt es etwa neun oder zehn. Ich habe ein Heilmittel dafür entdeckt. Der Distrikt von Delhi besteht z.B. aus fünf oder sechs Bezirken. Ich hielt in jedem Bezirk eine Ansprache. Ich sagte, ob ihr nun Hindus, Mohammedaner oder Sikhs seid - ihr seid alle Brüder und lebt miteinander. Tragt Verantwortung für die Würde der anderen, der Töchter und Mütter. Tragt Verantwortung für das Leben und den Wohlstand der anderen. Wer krank ist, dem sollte geholfen werden. Wer in Not ist, sollte unterstützt werden. Kümmert euch um alle in eurem Bezirk. Ist jemand nicht gut, versucht ihn zu ändern. - Wenn alle in Indien so handeln würden, welche Rolle spielt es dann, ob die Regierungen der Welt sich ändern oder nicht? Was hat der Kaiser damit zu tun, wenn Ehefrau und Ehemann freundschaftlich miteinander umgehen?

Frage: Du befürwortest eher soziale als politische Aktivitäten?

Antwort: Ja, das könnt ihr tun. Das liegt in euren Händen.

Frage: Du regst an, daß redliche Leute für ein Amt kandidieren und gewählt werden sollten. Das könnte vielleicht auch Satsangis einschließen. Gleichzeitig sagst du jedoch, ein Satsangi sollte sich eher dem sozialen Bereich widmen, als für ein Amt zu kandidieren.

Antwort: Alle sind Satsangis. Manche sind auf den Weg gestellt, ihnen wurde innen eine Verbindung gegeben, aber sie müssen sich als Satsangis erst noch voll entwickeln. Alle sind Satsangis, manche haben einen Zugang erhalten, andere nicht, doch die Wahrheit besteht. Jeder Minister, wirklich jeder, sollte drei Monate vor der Wahl zurücktreten. Man sollte den Redlichsten wählen. Er muß dienen, selbstlos dienen, nicht als Mann der Partei. Wer wegen seiner Parteizugehörigkeit gewählt wird, kämpft für seine Partei. Und wer hat dann die Schwierigkeiten? Das ist geschehen und geschieht auch weiterhin. Darüber hinaus sollten sie völlig von dem Grundsatz überzeugt sein: Regierung des Volkes, Regierung durch das Volk, für das Wohl des Volkes. Wer einmal gewählt wurde und sich nicht ausgezeichnet bewährt, sollte ent-blassen werden, das gilt auch für die Regierung. Wäre es Bedingung, drei Monate vor der Wahl zurückzutreten und alles andere würde ebenfalls beachtet werden, dann würde sich die Regierung ändern. Man kann diejenigen, die gewählt wurden, nicht ent-blassen, oder? Nein. Sie machen weiter, ob sie gut oder schlecht sind. Sie kämpfen für ihre Parteien und sind gegen die anderen, nur weil sie einer anderen Partei angehören. Ich meine also, das wäre ein sehr vernünftiges Konzept. Ich bin kein politischer Mensch. Man wählt mich zwar immer wieder aus und will mich zu etwas anderem drängen. Man vertraut mir. Man weiß, was ich sage, entspricht dem gesunden Menschenverstand. Aber meint ihr, die Regierungen ändern sich in zehn Jahren, wenn wir so weitermachen? Auch wenn sie sich nicht ändern, so können wir doch in Freundschaft leben. Geht einfach den inneren Weg, so werden Reformer erstehen. Das ist der Weg, das Goldene Zeitalter aus dem Eisernen erstehen zu lassen - mit Seiner Gnade natürlich. Betet dafür.

Frage: So ist also beides erforderlich, eine politische und soziale Reform, bevor das Goldene Zeitalter kommt?

Antwort: Das wird unweigerlich geschehen, wenn ihr so handelt. Selbst die Regierung kann sich ändern, aber sie strebt das nicht gerade an.

Frage: Meinst du, die heutige Jugend ist grundsätzlich idealistisch genug, um die Veränderung, die du anregst, herbeizuführen?

Antwort: Sie braucht nur die richtige Führung. Sie hat keine rechte Führung, sie sucht danach, sie drängt danach, aber es werden ihr keine Rechte zugestanden. Wenn sie diese Rechte bekäme, würde sie natürlich eine Änderung herbeiführen. Ich weiß nicht ob jemand diese Tatsachen bekannt macht.

Frage: Meinst du, diese Dinge können in den regulären Medien, in der Tagespresse, gesagt werden?

Antwort: Was schadet es? Der Mensch ist frei in seinem Denken. Die Regierung mag einschreiten, das ist etwas anderes. Aber es ist der einzig mögliche Weg. Vor der Wahl sollten alle zurücktreten. Dann wird es eine faire Wahl geben. Jetzt üben die Parteien, während sie an der Macht sind, in ihren Ämtern sitzen, allen Einfluß aus, um vom Volk wiedergewählt zu werden. Nur ein redlicher Mensch, einer, der sich in der Vergangenheit im selbstlosen Dienen bewährt hat, sollte wenn er gewählt wird, dem Volk dienen. Lebt er in Amerika, soll er zuerst Amerika dienen, nicht seiner Partei. Jetzt bekämpfen sich die Parteien hart. Wenn zwei Ochsen kämpfen, geht die Ernte zugrunde.

Frage: Es fällt mir schwer, in diesem Zusammenhang das Wort Satsangi zu verwenden. Sollten wir davon ausgehen, daß ein Initiierter nicht kandidieren sollte?

Antwort: Wenn er gewählt wird, kann er es so machen, wie ich es vorgeschlagen habe. Warum sollte es der Initiation entgegenstehen? Ihr wünscht allen Gutes, oder nicht?

Frage: Ja, ich würde gerne einen Meister für alle Menschen sehen.

Antwort: Wenn so jemand wirklich ein lnitiierter wäre und wirklich auf dem Weg, wäre er selbstlos und rechtschaffen, er hätte höhere, spirituelle Kräfte, er könnte Wunder wirken.

Frage: Das wäre herrlich, aber würde es nicht von der spirituellen Entwicklung ablenken?

Antwort: Mein Gott, wieviel Zeit von vierundzwanzig Stunden nimmst du dir für die Meditation? Du setzt zwei oder drei Stunden ein. Wieviel von der restlichen Zeit brauchst du für die Arbeit? Nimm dir Zeit dafür, nimm dir Zeit für den rechten Weg und etwas Zeit für den Dienst an anderen. Wenn ein Ziegel gut gebrannt ist, kannst du ihn überall verwenden - er schafft eine feste Mauer. Wenn sich ein Mensch geändert hat, wird er auf jedem Gebiet, für das er sich entscheidet, Wunder wirken. Wir dürfen uns nicht drücken und in die Wälder zurückziehen. Mir erscheint es jedenfalls so, aber vielleicht sehen das nicht sehr viele so. Doch als freier Mensch wirst du mir zustimmen.

Frage: Politiker sind die schlimmsten Menschen.

Antwort: Sie werden von euch gewählt. Ihr verurteilt euch selbst. Warum wählt ihr sie? Manchmal frage ich, wer es denn verursacht habe, wenn die Regierung so schlecht ist? Ihr! Warum habt ihr die Falschen gewählt? Wenn Politiker sich vor Ablauf ihrer Amtsperiode, in drei oder fünf Jahren, nicht ändern, dann gebt ihnen das Amt nicht mehr. Das ist eure Verantwortung. Heute werden die Menschen wie Vieh zur Wahl getrieben. Ist es nicht so? Vor allem in Indien. Aber es kommt mir vor, als ob es in jedem Land das gleiche ist. Es wird heftig untereinander gekämpft. Dabei ist das alles zum Wohle des Landes gedacht. Mit dem besten Willen zersplittern sie das Land. Glaubt ihr nicht, daß physische, psychische, weltliche und politische Probleme auf spirituelle Weise leichter gelöst werden könnten?

Frage: Es scheint mir eine wunderbare Idee zu sein. Ich glaube, ich habe dich nie vorher sagen hören, daß sich Initiierte auf diese Weise in solche weltlichen Aktivitäten einmischen sollen.
Antwort Ich habe nie gesagt, sie sollten es nicht. Wir sollen die Welt nicht verlassen und in die Wälder gehen. Wir sind hierher gekommen, um zu leben. Wir müssen im Wasser schwimmen lernen und nicht auf trockenem Land. Geschieht alles nach eurem Willen und zu eurer Freude, was schadet es da, wenn ihr still und ruhig seid? Selbst in der Hitze des Augenblicks bleibt ihr still und ruhig. Das ist wunderbar Dazu habt ihr das Brot des Lebens erhalten. Es hilft euch spirituell, doch auch physisch, intellektuell, gesellschaftlich und politisch, in allem.

Frage: Gesellschaftlich, das bezweifle ich. In bestimmten sozialen Gruppen wird mir das bewußt. Ich weiß nicht, ob man als Initiierter in solchen Gruppen sehr beliebt ist.

Antwort: Ihr habt etwas für euren Geist, etwas, das euch spirituelle Kraft gibt. Seid ihr schwach, dann ernährt euch gut und trainiert euch. Das beeinträchtigt eure Arbeit nicht, es stärkt euch. Jetzt sind wir nur halbe Menschen. Physisch haben wir uns entwickelt, intellektuell haben wir uns entwickelt, spirituell stehen wir jedoch nirgends. Von der spirituellen Gesundheit hängt beides ab, das Leben von Gemüt und Körper. Das ist ein sehr wichtiger Bereich des Lebens. Jeder stöhnt und klagt über die Regierungen - aber wer steckt denn dahinter? Die, die sich beklagen. Ein spirituelles Leben steht dem aufrichtigen Dienst für die Gesellschaft, für das Land, für die Welt, nicht im Wege.

Wenn wir so miteinander sprechen, fliegt die Zeit davon. Es ist jedoch ein sehr wichtiges Thema. Ihr habt gesagt, ihr hättet so viele Probleme. Wir haben sie durchgesprochen. Wenn ihr sie nicht erwähnt hättet, hätte ich nicht über sie gesprochen.

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