Die große Tradition Der Gottespfad Der Weg zurück zu Gott ist nicht des Menschen,
sondern Gottes Werk und daher frei von allem Künstlichen und Unnatürlichen.
Gott zieht den Menschen durch Seinen Auserwählten, den Gottmenschen, zu sich,
dem das Geheimnis des Pfades (des Gottespfades) durch einen Sant Satguru zum
Segen der Menschen direkt enthüllt und offenbart wird. Die Meister, Erlöser, Lehrer und Propheten der
ganzen Welt werden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen jede eine gesonderte
Mission zu erfüllen hat. Die einen haben allein zum Ziel, die Welt harmonisch
in Gang zu halten, während die anderen beauftragt sind, die Seelen
zurückzuführen, die reif sind heimzugehen und danach Verlangen tragen, bald zu
der spirituellen Quelle zu kommen, von der sie sich vor langer Zeit getrennt
hatten und nach unten, auf die materielle Ebene, abgetrieben wurden. Zur ersten
Kategorie gehören alle Reformer, zur zweiten solche Sants und Sadhs, die
kompetent sind, Wissen von Gott zu geben und die Kraft Gottes im Menschen zu
offenbaren. Der Prozeß des Aufstiegs zurück zur Quelle ist die genaue Umkehrung
des Abstiegs zur physischen Ebene. Man muß sich deshalb wieder vervollkommnen,
seine umherschweifenden Sinne am stillen Punkt der Seele zwischen und hinter
den beiden Augen, so sich Zeit und Zeitlosigkeit berühren, sammeln, ehe der
Geist zu sich kommt und sich für die innere Heimreise auf das Meer des Lebens
begibt. Dies ist in der Tat immer das Thema aller Weisen und Seher gewesen.
Keiner von ihnen hatte jedoch den Wunsch, eine neue Glaubensrichtung oder
religiöse Organisation zu gründen. Indem er auf die Existenz der vielen
Religionen mit ihrer Fülle verwirrender Theorien und einander widersprechender
Dogmen hinwies, pflegte Hazoor Baba Sawan Ji Maharaj zu bemerken: “ es gibt
schon so viele Brunnen überall; warum sollte man noch mehr Fallgruben ausheben
und die Verwirrung dadurch nur schlimmer machen? “ Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde; und der Mensch
brachte die Religionen hervor, jede nach seinem eigenen Bilde, und machte in
seinem Eifer aus allen einen Fetisch. Wahre Religion ist in ihren Anfängen rein
und einfach wie ein neugeborenes Kind, das von Leben überschäumt; aber im Laufe
der Zeit wird sie wie alles andere zu einer Institution und beginnt dadurch
ihren Wert einzubüßen. Sie verliert ihre ursprüngliche, vitale Elastizität, die
aus der lebendigen Verbindung mit dem Meister-Geist hervorging, und nimmt
allmählich einen gesellschaftlich-ökonomischen Charakter an. Statt ein seidenes
Band der Liebe zwischen den Menschen zu sein, wird sie zur Quelle beständigen
Streits, der Erbitterung und Mißgunst und trennt Klassen, Länder und Völker.
Wenn dann der Becher menschlichen Elends bis zum Rande gefüllt ist, kommt der
Retter mit der Botschaft der Hoffnung, Erlösung und Erfüllung für die
zerrissene Menschheit. Er sucht die schwärenden sozialen Wunden zu verbinden
und lehrt den Menschen die Einheit und Ebenbürtigkeit, um das Gleichgewicht auf
der Skala der menschlichen Werte wiederherzustellen. Darüber hinaus ist es sein
Hauptziel, die menschlichen Seelen einem höheren Zweck zuzuführen, dem wahren
Leben des Geistes, das sich von dem des Fleisches unterscheidet. Dies war in
der Tat auch das Ziel von großen Meistern wie Zoroaster, Mahavira, Buddha,
Christus, Mohammed, Kabir und Nanak zu ihrer jeweiligen Zeit, gemäß den damals
vorherrschenden Bedingungen und dem Verlangen der Menschen; denn sie sind immer
bemüht, sie auf dem Wege des geringsten Widerstandes zu leiten, und vermitteln
die grundlegende Güte in Worten, die leicht auf ihren geistigen
Entwicklungsstand Einfluß haben und geeignet sind, einen Schritt weiterzuhelfen
im Entwicklungsprozeß oder der Entfaltung des Geistes. Dies tun sie für die
Menschheit allgemein, indem sie ihre Inspiration aus der unerschöpflichen
Quelle des Geistes im Innern ziehen, die für alle diesselbe ist.
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