Was sind Vritis ?

 

Wenn ein Strom, der vom Geist ausgeht, irgend etwas berührt – sei es etwas Körperliches, ein inneres Empfinden, eine Vorstellung oder eine Sinneswahrnehmung – und zu seiner Quelle zurückkehrt, wird das >vriti< genannt. Vritis verursachen eine Veränderung im Gemütsstoff. All unser äußeres und inneres Wissen von der Welt rührt von den Vritis oder den Gedankenstrahlen her. Ein Lichtstrahl, der von einem Gegenstand ausgeht oder reflektiert wird, dringt über die Augen ins Gehirn und wird dort in gedankliche Eindrücke umgesetzt, so daß wir uns des Gegenstandes bewußt werden.

 

Es gibt fünf Arten von Vritis:

 

1)     >Parman<: Die Beziehung zwischen der >freien Seele< oder der Natur wird >Parman< genannt. Im Kern aller geschaffenen Dinge findet die reine Seele ihr eigenes Wesen wieder, und nichts ist davon getrennt und verschieden.

2)     >Vipreh<: Die Beziehung zwischen der >erkennenden Seele< und >Prakriti< oder dem Gegenstand der Natur wird >Vipreh< genannt. Die geoffenbarte Form wird angenommen und akzeptiert, wie sie ist, bleibt aber gegenüber dem einen und aktiven Lebensprinzip, daß ihr zugrunde liegt, skeptisch.

3)     >Vikalp<: Es ist die Beziehung ,welche die vom Gemüt beherrschte Seele mit den Gegenständen hat und die Zweifel und Täuschung hervorruft hinsichtlich der Gegenstände selbst, ihrer Existenz, ihrer wesentlichen Natur und der Lebensessemz, die ihenen innewohnt.

4)     >Nidra<: Es ist die Beziehung , welche die von <Panna< bedeckte Seele mit den Gegenständen hat. Hier wird der zustand des Träumens und des Tiefschlafes einbezogen, und dies ungeachtet der existierenden Umwelt.

5)     >Smriti<: Dies ist die Beziehung der >verkörperten Seele< mit den Dingen der Welt auf der physischenn Ebene.

 

Alle diese Vritis bilden die vielen Hürden auf dem Weg der Seele, ihre wahre und wesenhafte Natur zu verstehen, die in Wirklichkeit keine andere als die von Gott ist.

 

Deswegen sagt Kabir:

 

“Die Seele ist vom selben Wesen wir Gott.”

 

Denselben Gedanken bringen auf ähnliche Weise die Moslem-Heiligen zum Ausdruck, wenn sie von der Seele als >Amar-i-Rab-bi< oder dem Licht Gottes sprechen.

 

Wenn man nur >Chit< von den >Vritis< (genannt: chit vriti nirodha) freihalten könnte, dann würde nichts zurückbleiben als das reine Wesen der Gottheit. Darum haben wir, wie schon gesagt, die oft wiederholten, bekannten Ansprüche über Yoga:

 

1)     Chit vriti nnirodha (Reinigung des Gemüts von den mentalen Schwingungen) ist das Wesen des Yoga.
Patanjali

2)     Das Ei