Prana- Schulung

 

Die Schulung besteht, kurz gesagt, darin,

 

1)     ein Zentrum innerhalb des Körpers zu errichten, beispielsweise das Herzzentrum oder das Gebiet der Lebensenergien, wo >mano-mai atman< vorherrscht.

2)     Ein anderes Zentrum außerhalb des Körpers zu errichten.

3)     Man muß an beiden Zentren innen und außen arbeiten und zwischen den beiden Zentren Pranayama üben.

4)     >Tratak< oder Schulung der Schau ist zu üben, indem man die Aufmerksamkeit nach und nach von außen nach innen bringt und sie für einige Zeit dort festhält.

 

Will man außerhalb des Körpers Zentren errichten, muß man zunächst dafür sorgen, daß man alleine ist. Man malt auf weißes Papier einen gelben Flecken, legt das Papier auf den Tisch oder befestigt es in Augenhöhe an der Wand und übt >Tratak<, das heißt man heftet den Blick fest auf diesen Flecken, während >Pingala< tätig ist, und konzentriert seine Aufmerksamkeit auf den inneren >Anahat<-Ton, bis man sich allmählich in ihn vertieft. Wenn diese Übung einige Tage ausgeführt wurde, ist dieser Flecken in blau umzuändern, danach in rot und später in ein bläuliches Weiß; zuletzt wird er in einer leuchtend weißen Farbe gehalten, nachdem einige Tage mit jedem der farbigen Flecken geübt wurde.

 

Ziel der Tratak-Übung ist, eine klare Sicht der Elementarfarben zu gewinnen, die die Farben von Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther darstellen. Will man raschen Erfolg erzielen, muß diese Praxis mindestens zwei bis drei Stunden am Tag geübt werden. 

  

Sie ist gut für das Augenlicht und dient als große Hilfe bei der Beeinflussung anderer.

 

Man muß auch auf die richtige Entfernung zwischen den Flecken und dem Auge achten. Für den Anfang sollte sie etwa 60 cm ausmachen, und nach ein paar Tagen Übung sollte sie auf 50 cm verringert werden; danach auf 30 cm und schließlich auf 15 cm. Sobald dann diese Übung zu einem heiteren Vertieftsein führt, kann der Flecken bis zur Nasenspitze gebracht werden, was dann tatsächlich die echte Übung darstellt, worauf die Aufmerksamkeit allmählich zur Nasenwurzel zwischen den beiden Augen-brauen zu bringen ist. Das Wesentliche liegt darin, daß die verstreuten >vritis< am Wandern im Äußeren gehindert und an dem stillen Punkt im Körper, dem Sitz des Geistes, gesammelt werden. Auf diese Weise nach innen gekehrt, sind sie mit dem >Anhat<-Ton in Verbindung zu bringen. Dies führt von selbst zu einem Rhythmus in den Pranas, und sie werden zu gleicher Zeit auf die >vritis< abgestimmt.

 

So kommen Gemüt und Pranas in Harmonie, und die Seele kann durch die >mano-mai< und >pranmai koshas< oder die sie umgebenden Hüllen entfliehen.

 

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