Die Lehre des Zoroaster

 

Was die Hindus als >Aum<, >Nad< und >Shabd< bezeichnen, die Buddhisten als >Löwengebrüll des Dharma< beschreiben und Laotse als >Tao<, das nennt Ratu Zoroaster, der persische Weise, >Sarosha< oder das, was man hört:

 

Ich erflehe dieses göttliche Sarosha (das Wort),

das die größte aller göttlichen Gaben ist,

zur spirituellen Hilfe.

                                                                  Ha 33-35

 

Das schöpferische Wort –

in dem er das sich entfaltende Selbst

mit seiner alles durchdringenden Realität vereinigt,

hat der allwissende, selbst-seiende Lebensspender

dieses mystische Wort mit seinem klangvollen

Rhythmus gestaltet,

mit dem göttlichen Befehl der persönlichen

Selbstaufopferung für das Universum

an die sich selbst veredelten Seelen.

Es ist der Mensch, der mit dem erleuchteten höchsten Geist

diese beiden (das mystische Wort und den göttlichen Befehl)

den Sterblichen durch Seinen gnadenvollen Mund

vermitteln kann.

Ha 29-7

 

In der Gatha Ushtavaita erklärt Zoroaster:

 

So enthülle ich das Wort, das mich der Alloffenbarte

gelehrt hat;

das Wort, dem die Sterblichen am meisten lauschen sollten.

Wer auch immer Mir Gehorsam leistet

und unerschütterliche Aufmerksamkeit zeigt,

wird das allumfassende vollkommene Sein und

Unsterblichkeit erlangen;

und durch den Dienst des heiligen göttlichen Geistes

wird er Mazda Ahura (die Gottheit) verwirklichen.

Ha 45-8

 

Aber heute sehen wir nur noch das symbolische Feuer, das in den Parsentempeln und Parsenhaushalten beständig brennt, und finden das Singen von Psalmen und Hymnen vor, ungeachtet des lebendigen Sarosha oder des Schöpferischen Wortes, das dieser edle Perser selbst jahrelang in Mt. Alburz praktiziert hatte und das er die Menschen, gleichsam gegen die Verehrung der alten Götter Babylons und Ninivehs, lehrte. Da sich die Parsen dem Feuersymbol des ursprünglichen Sarosha verbunden haben, nimmt es nicht wunder, daß sie nun überall als  >>Feuer-Anbeter<< bekannt sind.

 

So sehen wir, daß jeder Heilige oder Weise zu seiner Zeit der Welt das gegeben hat, was er selbst erlebte; und dies in einer Form, die von den Menschen im allgemeinen leicht aufgenommen und verstanden werden konnte. Jeder einzelne von ihnen ist für seinen Beitrag zu gesamten spirituellen Wissen, das wir besitzen, der höchsten Achtung würdig. Aber wirkliche Einsicht in dieses Wissen und tatsächliche Erfahrung der spirituellen Wahrheiten kann man von den früheren Meistern nicht erhalten; denn sie können jetzt nicht mehr auf diese physische Welt herunterkommen, um die Menschen in lebendigen Kontakt mit dem heiligen Wort zu bringen und in ihnen die Verbindung zum heiligen Geist, oder welchen Namen man ihm umsonst geben mag, herzustellen. Dies bedarf der Hilfe eines lebenden Meisters, der gleich den Meistern der Vergangenheit selbst in beständiger Verbindung mit dem Wort ist; denn alles Leben kommt von Leben, genauso wie Licht von Licht kommt

 

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