7.    Kapitel

EINIGE DER NEUEREN BEWEGUNGEN

 

Die erste Einwirkung der Wissenschaft auf den Westen schien die Religion zu untergraben. Das Christentum, das sich zu einer komplizierten und starren Institution entwickelt hatte, war außerstande, sich den Forderungen der Wissenschaft und der von ihr gewonnenen Erkenntnisse anzupassen. Die unvermeidliche Folge war ein jäher Zusammenstoß zwischen beiden: Die Religion wurde erschüttert, die Wissenschaft hingegen fest begründet. Doch wie wir bereits in einem früheren Kapitel gesagt haben, sind die Naturwissenschaften an sich nicht in der Lage, das Leben vollständig oder auch nur angemessen zu erklären. Wenn die äußeren Wissenschaften ihre Meinung dargelegt haben, bleiben gewisse unbekannte Daseinsprobleme offen, die das menschliche Gemüt verwirren und beunruhigen.

 

Und das letzte Jahrhundert hat so manche Bewegung entstehen lassen, die auf die eine oder andere Weise versuchte, auf ein inneres Leben hinzuweisen, was die Wissenschaft zumindest bis zu einem gewissen Grade aufzunehmen bereit war. Das neue Indien war die Geburtsstätte vieler religiöser Bewegungen, aber größtenteils stellten sie nur eine Wiederbelebung dessen dar, was die Alten bereits wußten – sei es der Vedantismus von Shri Ramakrishna, Shri Aurobindo oder Ramana Maharshi, oder die verschiedenen indischen Yogasysteme, die wir schon in einem gewissen Umfang untersucht haben.

 

Es mag jedoch angebracht sein, einige der Bewegungen, die im Westen entstanden sind, kurz zu beleuchten, und zwar Bewegungen, die häufig auf östlichen Traditionen beruhen und von ihnen beeinflußt sind.

 

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