ZEUGNIS DER VERSCHIEDENEN RELIGIONEN

 

Wenn wir das Schrifttum der verschiedenen Religionen durchgehen, finden wir deutliche Hinweise auf den grundlegenden gemeinsamen Faktor – den Tonstrom, als dem einzigen Mittel zur Schöpfung und Erhaltung des Universums und der Regeneration der Menschheit. Im nachfolgenden bringen wir einige Zitate, die den Leser von dieser Wahrheit überzeugen werden:


HINDUISMUS

Hinduismus: Den theologischen Büchern der Hindus zufolge ist die gesamte Schöpfung durch Nad entstanden. Sie nennen es auch Akash Bani (eine Stimme, die vom Himmel herunterkommt). Ebenso beziehen sich die Veden, die ältesten Schriften der Welt, darauf. Wir lesen davon in den Upanishaden, wie z.B. in der „Nad-Bind“ Upanishad, die sich mit diesem Thema in sehr eingehender und klarer Weise befasst. Die Hatha Yoga Pradipaka spricht ebenfalls von diesem Tonprinzip:

Er hat den Beistand des Wortes genommen, d.h. den wohlklingenden Ton.

Chandogya Upanishad

Möge der Yogi im Sidh Asan sitzen und während er Vaisnavi Mudra übt, soll er den Ton durch sein rechtes Ohr hören.

Nad-Bind Upanishad

Durch die Verbindung mit dem Wort wird er taub für die äußeren Töne, und er wird Turiya Pad oder einen Zustand der Ausgeglichenheit innerhalb von vierzehn Tagen erlangen.

Nad-Bind Upanishad

Zuerst gleichen die brausenden Töne jenen der Meereswogen, dem Fallen des Regens, dem Rauschen des Baches, und dann wird Bheri gehört, untermischt mit den Tönen der Glocke und der Muschel etc.

Nad-Bind Upanishad

Im Hinblick auf das Licht erfahren wir:

Obgleich Er jenseits von Gemüt und Sprache ist, kann man Ihn doch erfahren und erkennen, so man über Gemüt und Sprache hinausgeht.

Brahm Upanishad

Er ist der Unvergängliche, der Höchste und der aus Sich Selbst Strahlende; wer Ihn erkennt, überschreitet den Tod. Es gibt keinen anderen Weg zur Freiheit... Er muss in der leuchtenden Höhle (dem Körper) verwirklicht werden.

Kaivalya Upanishad 8 – 9 B

Die Tejabind Upanishad denkt sich den höchsten Atman im menschlichen Herzen als das subtilste Zentrum der Strahlung; er wird den Yogis nur durch die übersinnliche Meditation enthüllt.

Über diesen strahlenden Punkt ist zu sagen, dass er eine ganz besondere Meditation hat, die überweltlich ist und sich aus dem Herzen erhebt (und erreichbar ist) durch Anava, Shakta und Shabhava (Methoden); die Meditation ist grob, subtil und transzendental.

Es ist der schwierigste, aber einzige Prozess höchster Verwirklichung: Selbst für den Weisen und Nachdenklichen ist es schwer, diese Meditation durchzuführen, schwierig zu erreichen und zu erkennen, schwierig, darin zu verweilen und ebenso schwer, über sie hinauszugelangen.

Der Sucher muss darum entschlossen sein, sich das, was sich als unzugänglich erweist, zugänglich zu machen, und er muss einer sein, dessen einziges Ziel es ist, dem Guru und nur seiner Sache zu dienen – der Verehrung des Höchsten Geistes.

Tejabind Upanishad 1, 2 und 4



DIE UNZULÄNGLICHKEIT DER SCHRIFTEN


Nach dem Studium der Veden sollte der intelligente Mensch, der einzig darauf bedacht ist, Wissen und Verwirklichung zu erlangen, die Veden ganz beiseite legen; so, wie der Mensch, der nach Reis sucht, die ihn umgebende Hülle wegwirft.

So wie die Butter in der Milch verborgen ist, birgt jedes Wesen das Reine Bewusstsein. Es sollte beständig in Bewegung gehalten werden durch den Stößel des Geistes.

Amritbind Upanishad 18 u. 20

Ferner sind in den Upanishaden Begriffe zu finden wie Trilochan und Tryambaka, die sich offensichtlich auf einen solchen beziehen, der drei Augen hat – das dritte Auge ist das Einzel-Auge bei Christus oder Divya Chakshu, das selbstleuchtende Auge.

Gossain Tulsi Das Ji, der berühmte Autor des Ramayana der Hindus sagt darüber:

Die Nägel an den Füßen des Meisters sind glänzender als ein strahlendes Kronjuwel. Eine Konzentration über sie öffnet die innere Schau und man wird allwissend.

Zoroaster: Die Essenz der Avesta-Lehren findet sich in den Gebeten der verschiedenen Lebenskulte, wie sie von Zoroaster, dem Meister des Lebens, der vor mehreren tausend Jahren lebte, gelehrt wurden. Edmond Szekely berichtet uns über die letzten beiden Kulte wie folgt:

1. Der Kult vom Licht des Lebens: Der nächste Kult in den Avestas ist der Kult der Menschheit oder wie es der Zend-Text ausdrückt, der Kult vom „Licht des Lebens“. Was bedeutet das? Dieses Licht, erklärt Zoroaster, fließt uns seit den entferntesten Zeiten unaufhörlich zu und macht es uns möglich, die vollkommenen Weisheit und die Erfahrung der vergangenen Generationen zu besitzen, ohne dass es notwendig ist, das, was sie bereits versucht haben und was sich im Verlaufe der Tausende von Jahren als richtig erwiesen hat, selbst noch einmal in Angriff zu nehmen. Zoroaster hielt es für den größten Fehler, dessen wir uns schuldig machen können, wenn wir dieses „Licht des Lebens“ vernachlässigen und es nur auf ein paar Strahlen begrenzen, statt es in seiner Fülle zu absorbieren, indem man den Kult beachtet, der seinen Namen trägt. Die meisten Textstellen, die sich auf diesen Kult beziehen, werden in dem Buch „Vispered“ des Avesta gefunden, was dem Wort „Allwissenheit“ gleichkommt.

2. Der Kult vom Ewigen Leben: Der neunte und letzte Kult in den Avestas ist der der Sterne, der Kult des „ewigen Lebens“. Er wurde hauptsächlich im Altertum bekannt und die meisten Textstellen, die Zoroaster in den Werken der klassischen griechischen Autoren erwähnen, stehen damit in Zusammenhang Zoroaster zufolge ist das Leben nicht ausschließliches Privileg dieses Planeten. Es gibt unzählbar viele Planeten und Sonnensysteme im unendlichen kosmischen Raum, wo es Leben in einer Vielzahl von Formen gibt. Zoroaster lehrt, dass das Leben eine Form der kosmischen Energie ist, das überall aufkeimt, wo günstige Vorbedingungen angetroffen werden. Leben ist eine kosmische Funktion, eine dem Universum innewohnende Eigenschaft, und jenseits der Grenzen von Zeit und Raum besteht eine universale Solidarität, die alle Lebensformen, auf welchem Planeten sie auch immer sind, verbindet. Gewisse Planeten und Sonnensysteme mögen erscheinen und verschwinden und auf gleiche Weise ihr Leben, aber das Leben selbst, das auf den sich immer veränderten Planeten und Sonnensystemen erscheint und vergeht, ist ewig wie das Universum selbst. Der Mensch ist ein Teil dieses ewigen Lebens – dieses universalen kosmischen Meeres, das durch die Gesamtheit all der Lebensformen auf allen Planeten gebildet wird. In dem Teil, der dem Kult vom „Ewigen Leben“ gewidmet ist, finden sich die schönsten Hymnen des Avesta.

Der Begriff für das Lebensprinzip ist im Avesta „Sarosha“ (Engel der Inspiration). Im Zend-Avesta findet sich ein Anruf an Mazda, der für jene, die er liebt „Sarosha“ erfleht.
M. H. Toot, ein großer Gelehrter der vergleichenden Religionen, sagt in seinem Buch Praktische Metaphysik der Anhänger Zoroaster, dass Ratu Zoroaster im Gatha Ushtavaita erklärte:

So enthülle ich das Wort, welches mich der Alloffenbarte gelehrt hat; das Wort, dem die Sterblichen am meisten lauschen sollten. Wer immer Mir Gehorsam leistet und unerschütterliche Aufmerksamkeit bezeigt, wird das Allumfassende Vollkommene Sein und Unsterblichkeit erlangen; und durch den Dienst des heiligen göttlichen Geistes wird er Mazda Ahura (die Gottheit) verwirklichen.

Ha, 45 – 8

Derselbe Gelehrte zitiert aus Ahunavaita Yasna, einem bisher noch unveröffentlichten Werk, folgende Textstellen:

Göttliche Führung des Ewigen Meisters bringt langes Leben auf rechten Wegen zustande, das zum absoluten Reich des göttlichen Geistes leitet, in dem der Allwissende, Selbstseiende Lebensspender durch Seine alles durchdringende Realität wohnt. Ich erflehe dieses göttliche Sarosha (das Wort), welches die größte aller göttlichen Gaben ist, zur spirituellen Hilfe.

Ha, 33 – 35

Das Schöpferische Wort vereinigt das sich entfaltende Selbst des Menschen mit Seiner alles durchdringenden Realität. 
Der Allwissende, Selbst-seiende Lebensspender hat dieses mystische Wort samt seinen klangvollen Rhythmus gestaltet, mit dem göttlichen Befehl der persönlichen Selbstaufopferung für das Universum, für die sich selbst veredelnden Seelen. 
Es ist der Mensch, der mit dem Erleuchteten Höchsten Geist diese beiden (das mystische Wort und den göttlichen Befehl) den Sterblichen durch seinen gnadevollen Mund zu vermitteln kann.

Ha, 29 – 7



BUDDHISMUS


A. Auszüge aus „Der Pfad der plötzlichen Erkenntnis“ von Hui Hai (eine Schrift des Mahayana Buddhismus), übertragen von John Blofeld.

Die Natur der Wahrnehmung: 
Das Wahrnehmungsvermögen ist ununterbrochen da, und so findet eine Wahrnehmung statt, ob Objekte da sind oder nicht. Wir wissen somit, dass es die Objekte selbst sind, die kommen und gehen, und nicht die Fähigkeit der Wahrnehmung. Mit allen Sinnen ist es das gleiche.

Die Natur des Hörens: 
Dabei geht es nicht um die Frage, ob ein Ton da ist oder nicht, denn die Fähigkeit, zu hören, besteht fortwährend und so hören wir unabhängig davon, ob ein Ton ist oder nicht. Es ist das wahre Wesen des „Selbst“ als Wissendes, das wahrnimmt und hört, unabhängig von Objekten und Tönen und getrennt von den Sinnesorganen.

Vorgang der Erleuchtung durch plötzliches Erfassen: 
Ihr Ziel ist es, einen Zustand zu erreichen, bei dem kein Gedanke da ist und man sich nicht erlaubt, durch irgendeine Form des Anreizes bewegt zu werden. Ihre Natur ist Stille und ihre wirkende Kraft ist Weisheit.

Es gibt vier Arten von Weisheit:


1. Die fünf Arten der Wahrnehmung bewirken die „Weisheit der Selbsterkenntnis und Selbstvollendung“. Sie besteht darin, dass man in der Lage ist, alle Wahrnehmungskräfte zu gebrauchen, ohne dadurch an die Vielheit der Formen zu glauben.

2. Die Wahrnehmung bringt „Weisheit der gründlichen Unterscheidung und Beobachtung“ mit sich. Sie besteht in der Fähigkeit, in den Bereich jeder Art von Wahrnehmung einzudringen und in der Lage zu sein, zwischen ihnen zu unterscheiden, ohne dass man verwirrenden Gedanken erlaubt, sich zu erheben, und somit Freisein von Täuschung erlangt wird.

3. Unterscheidungen zeitigt „Universale Weisheit“. Sie besteht in der Fähigkeit, jedem einzelnen Atom ohne ein Gefühl der Liebe oder des Hasses begegnen zu können, und bezieht Freisein von Werturteilen ein.

4. Als nächstes kommt die Grundlage aller Wahrnehmung, welche „Vollkommene, alles reflektierende Buddha-Weisheit“ hervorbringt. Sie ist absolute Leere und Stille, vollkommener und beweglicher Glanz.


B. Spirituelle Erfahrungen der höchsten Bodhisattvas 
    
– Auszüge aus dem „Surangama Sutra“
     – Eine buddhistische Bibel, herausgegeben von Dwight Goddard 
       (veröffentlicht durch Dutton u. Co.)

...Daraufhin offenbarte der Gesegnete Lord den versammelten höchsten Bodhisattva-Mahasattvas und großen Arhats, die frei von aller Berauschung waren, diese heiligsten Lehren. Er sagte:

Ehrenwerte Bodhisattva-Mahasattvas und große Arhats! Ihr habt nun lange Zeit unter meinen Anweisungen gestanden und habt vollkommene Freiheit erlangt. Als Einführung zu dem, was ich zu sagen beabsichtige, möchte ich von jedem von euch erfahren, wie er Samadhi erlangt hat. Wann, in den ersten Stufen eurer Hingabe und Praxis, habt ihr angefangen, das Unwirkliche der achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, welche durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, zu erkennen, und welche dieser Sphären wurde als erste völlig erleuchtet, wodurch ihr Samadhi erlangtet?

...Daraufhin erhoben sich Maha-Kasyapa mit Bikshuni Suvarna und anderen Nonnen seiner spirituellen Familie von ihren Plätzen, verneigten sich vor Lord Buddha und sagten:

Gesegneter Lord! In den vergangenen Kalpas, als Buddha Kandrasuryapradipa lebte, diente ich diesem getreulich, lauschte seinen Lehren und praktizierte sie gewissenhaft. Nachdem er ins Nirvana gegangen war, opferte ich weiter seinen heiligen Reliquien und hielt sein Bild frisch vergoldet, damit seine Lehre gleich einer Lampe mein Leben weiterhin durch ihren Glanz erhellt. Durch die getreue Verehrung seiner Reliquien und seines Bildes wurde mein Geist durch purpurgoldenen Glanz erleuchtet, der sich in allen meinen folgenden Lebensläufen widerspiegelt und zum dauerhaften purpurgoldenen Glanz meines Körpers wurde.

Dann erhob sich Sariputra von seinem Platz und sagte zu Lord Buddha, indem er sich verneigte:

Gesegneter Lord! Seit vielen Kalpas, so viele wie die Sandmassen des Ganges, hat sich mein Geist seine Reinheit bewahrt und aus diesem Grunde fanden viele reine Wiedergeburten statt. Sobald meine Augen die Verschiedenheit im stetig weiterlaufenden Prozess der Wandlungen in dieser Welt wie auch auf dem Wege der Befreiung wahrnahm, hat sie mein Geist augenblicklich verstanden und demzufolge erlangte ich vollkommene Freiheit. Als ich auf dem Weg war, traf ich eines Tages Bruder Kasyapa, der so gütig war, das Prinzip der Lehre des Lords zu erklären, wonach alles durch Ursachen und Bedingungen zustande kam und darum hohl und vergänglich sei, und ich erkannte die Unendlichkeit des Reinen Geist-Wesens. Seit dieser Zeit folgte ich meinem Lord und meine geistige Schau wurde transzendent und vollkommen erleuchtet, so dass ich unmittelbar danach Furchtlosigkeit und Vertrauen in hohem Grade erlangte. Aus diesem Grunde erreichte ich die Stufe des Arhat und wurde in der Tat der erste Prinz meines Lord Buddha, gezeugt durch des Lords wahre Worte, genährt und umgewandelt durch sein inneres Dharma. In Erwiderung zu meines Lords Frage hinsichtlich unserer ersten Erkenntnis möchte ich sagen, dass meine erste vollkommene Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, durch den transzendenten Glanz innerhalb meines Geistes kam, dessen leuchtende Strahlen meinen Verstand erhellten und soweit reichten, wie meine Einsicht durchdringen konnte...
(Die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, sind im Hinblick auf das Sehen folgende: a) das Organ des Gesichts, b) Das Objekt des Gesichts, c) die Bewusstheit des Gesichts, die aus der Verbindung des Organs mit dem Objekt resultiert. Daher machen a, b und c in bezug auf alle sechs Sinne [Erkennen, Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack und Berührung] zusammen achtzehn aus.)

Darauf erhob sich Samantabhadra von seinem Platz und sagte, indes er sich vor dem Lord verneigte:

Ich wurde ein Prinz meines Lords Dharma vor vielen langen Kalpas. Und alle die unzähligen Tathagatas der zehn Enden des Universums lehrten ihren Schülern, welche die Befähigung hatten, Bodhisattva- Mahasattvas zu werden, sich unablässig dem Mitleid Samantabhadras für alle empfindenden Wesen hinzugeben und es in seinem Namen zu praktizieren. Das transzendente und innere Gehör meines Geistes wurde ganz rein und transparent, so dass ich es zum Unterscheiden des Verstandes und der Ideen aller empfindenden Wesen brauchen konnte. Wenn es irgendwelche empfindenden Wesen geben würde, ganz gleich an welchem Ende des Universums – in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft – welche sich Samantabhadras ständigen Mitleids hingäben und es entfalten, so würde ich ihrer Vibration durch die transzendente Empfindsamkeit meines Gehörs gewahr werden und ich würde mich daraufhin auf dem geheimnisvollen Elefanten mit den sechs Stoßzähnen – zur selben Zeit in hunderttausend verschiedenen Manifestationen, die mir alle gleich sind – zu ihnen begeben, um jedem an seinem Orte zu dienen. Wie tief und ernsthaft seine Behinderungen auch immer sein möchten, ob er meine Gegenwart anerkannte oder nicht, würde ich ihm nahe sein und meine Hand auf sein Haupt legen, um ihn zu ermutigen und zu stützen um ihm Friedsamkeit und Trost geben, damit er sein hohes Ziel erreichen könnte. Da mein Lord nach unserer ersten Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, fragte, möchte ich sagen, dass es in meinem Fall durch das innere Gehör meines Geistes kam und durch das unvermittelte Verstehen und Reagieren.

Dann erhob sich Purna Metaluniputra von seinem Sitz, verneigte sich zu Füßen Lord Buddhas und sagte:

Gesegneter Lord! Seit einer Vielzahl von Kalpas hatte ich alle Freiheit, die Dharmas des Leerseins und des Leidens zu predigen, und damit habe ich das Wesen meines eigenen Geistes erkannt. Im Verlaufe meines Lehrens habe ich die vielen Dharma-Tore überall und vor großen Versammlungen gründlich und wunderbar erklärt, und dies mit großer Überzeugung und ohne Furcht. Aufgrund meiner Beredsamkeit hat mich mein Lord ermutigt, davon Gebrauch zu machen und das Dharma mittels meiner Stimme zu verbreiten. Seit diesen ältesten Tagen, da der Lord unter uns weilte, habe ich meine Dienste angeboten und das Dharma-Rad gedreht und erlangte schließlich durch die Entfaltung meines Gehörs, durch welches ich mir des transzendenten Tones des Dharma bewusst bin, der wie das Brüllen eines Löwen ertönt, die Stufe des Arhat. Demzufolge hat mich mein Lord geehrt, indem er mich als den größten Prediger seines geheimnisvollen Dharma ansah.

Da sich mein Lord danach erkundigte, welches unsere früheste Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, war, möchte ich sagen, dass meine erste völlige Angleichung die Unterjochung meiner inneren Bindung und Feinde war und die Ausrottung alles Berauschenden durch den inneren Ton des geheimnisvollen Dharma.

Danach erhob sich der große Maudgalyayana von seinem Sitz, verneigte sich vor Lord Buddha und sagte:

Gesegneter Lord! Als ich auf der Straße bettelte, begegnete ich den drei Kasyapa-Brüdern, die mich des Lords tiefgründiges Tathagata-Prinzip von Ursache und Bedingungen lehrten. Diese Lehre hat mich tief beeindruckt und sehr bald erwarb und verwirklichte ich einen besonderen klaren Verstand. Mein Lord war so gnädig, mir das wahre Kleid für meinen wahren Körper zu verleihen; Haupt und Bart wurden mir geschoren, und ich wurde Anhänger meines Lords. Seitdem habe ich meine transzendenten Fähigkeiten wunderbar entfaltet; ich besuchte alle zehn Enden des Universums unbehindert durch den Raum, durchquerte im Nu ein Buddhaland um das andere, ohne mir bewusst zu sein, wie es geschah. So erlangte ich die Stufe des Anhat und war von allen geachtet, und bei meinem Lord Tathagata galt ich als Höchster unter den Jüngern der vollkommenen Erleuchtung, großen Reinheit des Geistes, der Spontaneität und Furchtlosigkeit in der Offenbarung der transzendenten Fähigkeiten.

Da sich mein Lord erkundigte, welches unsere vollkommenste Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, ich, möchte ich antworten, dass meine erste vollkommene Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung so war, dass mein Geist in eine ruhige Reflexion entrückt ward, die geheimnisvoll ihre erleuchtende Helle entfaltete, so, als ob mein Geist, der einem trüben Strome glich, plötzlich klar und durchsichtig wie ein Kristall wurde.

Dann erhob sich der Bodhisattva-Mahasattvas Akshobya von seinem Platz, verneigte sich zu den Füßen Lord Buddhas und sagte:

Gesegneter Lord! Mein Lord Tathagata und ich hatten bereits lange vorher, während des Kommens von Buddha Camatha-prabasha, einen unendlichen transzendenten Körper erlangt. Damals waren vier kostbare Perlen in meinem Besitz, welche die transzendente, durchdringende Kraft des Feuerelements in sich bargen, wodurch meiner intuitiven Einsicht alles, selbst in den entferntesten Buddha-Landen im äußersten Universum völlig klar wurde. Im Lichte dieser magnetischen Perlen wurde alles leer und durchsichtig wie der reine Raum. Darüber hinaus zeigte sich in meinem Geist ein großer Spiegel, der auf unbeschreibliche Weise aus sich selbst heraus zehn Arten des wunderbaren, herrlichen Lichtes ausstrahlte, das so weit reichte, wie die Unendlichkeit des allumfassenden Raumes. In diesem wunderbaren Spiegel wurden alle königlichen Kontinente des Gesegneten reflektiert, und wie das Zusammenfallen von vielen verschiedenfarbigen Lichtern, verschmolzen sie mit meinem Körper im reinen Glanz und der Helligkeit des unermesslichen Raumes, und es gab keine Behinderung, in sie hineinzugelangen oder sie zu durchqueren. Diese magnetische Kraft setzte mich instand, in all diese Buddha-Länder zu kommen und mich all ihren Buddha-Verehrungen ganz leicht und vollkommen anzupassen. Die transzendente Kraft erwarb ich infolge meiner tiefen intuitiven Einsicht in den Ursprung der vier großen Elemente, mit welcher ich erkennen konnte, dass sie nichts weiter sind als das Erscheinen und Verschwinden falscher Vorstellungen, die in Wirklichkeit leer wie der große Raum sind und sich auch sonst in keiner Weise von ihm unterscheiden. Und ich erkannte, dass all die unzähligen Buddha-Länder innerhalb und außerhalb des Geistes von der gleichen unvorstellbaren Reinheit sind. Aus dieser intuitiven Einsicht heraus erlangte ich den Samadhi der Standhaftigkeit und brauche keine Wiedergeburt mehr.

Da sich mein Lord erkundigte, welches unsere vollkommenste Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane wahrgenommen werden, ist, möchte ich sagen, dass es in meinem Falle durch die vollkommene intuitive Einsicht in die Unermesslichkeit des offenen Raumes, der durch des Element des Feuers erhellt war, kam, und eben durch diese Macht erlangte ich den höchsten Samadhi und die transzendente Kraft von Samapatti.

Dann erhob sich der Prinz des Lords Dharma, Vejuria, von seinem Sitz, verneigte sich zu den Füßen des Lord Buddha und sagte:

Gesegneter Lord! Ich erinnere mich, dass vor vielen, vielen Kalpas in der Welt ein Buddha namens Amitayus war, der alle Bodhisattva-Mahasattvas die intuitive und wesentliche Natur der wundervollen Essenz des Geistes lehrte und sie mahnte, ihren Geist auf die wesentliche Gleichheit der Samsara-Welt und aller empfindenden Wesen darin zu konzentrieren; dass sie alle gleiche Offenbarungen des Elementes des Windes (oder Äthers) und seiner rhythmischen Vibration seien, die alles andere enthüllten und offenbarten. Bei meiner Dhyan-Übung konzentrierte ich mich darauf und dachte und dachte darüber nach, wie die große Welt im Raum aufrechterhalten würde, wie diese große Welt in beständiger Bewegung gehalten, und wie mein Körper in Bewegung gehalten würde; über die rhythmischen Vibrationen seines Lebens, begründet und aufrechterhalten durch den Atem; auf die Bewegung des Gemüts und die aufsteigenden und schwindenden Gedanken. Ich dachte also über diese verschiedenen Dinge nach und wunderte mich über ihre große Gleichheit (Identität) ohne irgendeinen Unterschied, außer den der Schwingungsrate. Ich erkannte, dass das Wesen dieser Vibration weder eine Quelle hat für ihr Kommen, nach eine Bestimmung für ihr Gehen, und dass alle empfindenden Wesen, die ebenso zahlreich sind wie die winzigsten Staubpartikel in dem unermesslichen Raum, jedes auf seine Weise aus durcheinander schwingenden Vibrationen besteht und dass jedes von der Illusion befangen ist, es sei eine einmalige Schöpfung. Alle empfindenden Wesen in jeder der dreitausend Großen Chillikosmen, sind von dieser Halluzination betroffen. Sie sind wie unzählige Moskitos, die in einem Behälter eingeschlossen sind und in wilder Verwirrung umherschwirren. Manches Mal sind sie bis zum Wahnsinn erregt aufgrund des eng begrenzten Raumes, in dem sie gehalten werden, und machen einen Höllenlärm. Nachdem ich meinem Lord Buddha gefunden hatte, kam ich in einen Zustand intuitiver Erkenntnis und hatte keine Wiedergeburt mehr zu erwarten, worauf mein Geist erleuchtet wurde; und ich war imstande, das Buddha-Land der Unbewegbarkeit in den östlichen Himmeln zu schauen, welches das Reine Land des Buddha Amitayus ist. Ich wurde als Prinz des Lord Dharma erkannt und gelobte, überall allen Buddhas zu dienen; und durch meine Erleuchtung und das größte Gelübde, wurden mir Körper und Geist vollkommen rhythmisch, lebendig und glänzend und vermischten sich mit allen anderen Vibrationen und ich gelangte ohne Behinderung zu vollkommener Befreiung.

Da sich mein Lord erkundigte, welches unsere erste völlige Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, ist, will ich sagen, dass es in meinem Fall durch meine intuitive Einsicht in das Wesen des Äther- Elements war, und ich erkannte, wie durch seine ausgewogene und rhythmische Vibration alles in völliger Reinheit in dem Erleuchteten Geist enthalten ist; und als ich meinen Geist darauf konzentrierte, erlangte ich Samadhi, und in dem Samadhi erkannte ich das vollständige Einssein aller Buddhas in der Reinheit des wundervollen Geistwesens, dem Wonnekörper des Buddha.

Danach erhob sich der Bodhisattva-Mahasattva Maitreya von seinem Sitz, verneigte sich vor Lord Buddha und sagte: 

Gesegneter Lord! Ich vergegenwärtige mir, wie vor vielen, vielen Kalpas in dieser Welt ein Buddha namens Chandra-surya-pradipa-prabasha erschien, dem ich als Schüler anhing. Zu der Zeit war ich dem weltlichen Leben zugeneigt und liebte es, mit dem Adelsstand zu verkehren. Lord Buddha bemerkte das und wies mich an, zu meditieren und mein Gemüt auf seine Bewusstheit zu konzentrieren. ich folgte seinen Anweisungen und erlangte Samadhi. Seitdem habe ich zahllosen anderen Buddhas gedient und dieselbe Methode gebraucht, und dadurch habe ich nun jedes Verlangen nach weltlichen Freuden aufgegeben. Als Buddha Dipankara auf der Welt erschien, hatte ich nach und nach den höchsten, wundervollen, vollendeten Samadhi oder transzendentes Bewusstsein erlangt. Durch dieses höchsten Samadhi wurde ich mir des unendlichen Raumes bewusst und erkannte, dass alle Tathagata-Länder, ob rein oder unrein, existent oder nicht existent, einzig Offenbarungen meines eigenen Geistes sind. Mein Lord! Wegen meiner vollkommenen Erkenntnis, dass alle die geschickten Einfälle der Tathagatas nichts weiter als Evolution meines eigenen geistigen Bewusstseins sind, strömte die geistige Natur meines Bewusstseins in unzählige Offenbarungen von Tathagatas aus, und so wurde ich zum nächsten kommenden Buddha erwählt nach meinem Lord Shakyamuni Buddha...

Da sich mein Lord nach unserer ersten völligen Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, erkundigte, antworte ich, dass meine erste Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung durch das vollkommene Erkennung war, dass alle zehn Enden des Universums nichts als die Wirksamkeiten meines eigenen Bewusstseins sind. Dadurch wurde mein Bewusstsein vollkommen erleuchtet und die Begrenzungen meines Geistes wurden aufgehoben, bis er die ganze Wirklichkeit umfasste, und indem ich die Voreingenommenheiten aller bedingten und nicht bedingten Bejahungen und Verneinungen aufgab, erwarb ich gänzliches Freisein von der Wiedergeburt...

Dann erhob sich Maha-sthama-prapta, der Prinz des Lords Dharma von seinem Platz, verneigte sich zusammen mit den zweiundfünfzig Gliedern seiner Bruderschaft der Bodhisattva- Mahasattvas zu Lord Buddhas Füßen und sagte: 

Gesegneter Lord! Ich erinnere mich, dass in einem längst verflossenen Kalpa, vor so vielen Kalpas wie es Sandkörner im Ganges-Fluss gibt, auf diese Welt ein Buddha namens Amitabha-prabhasa erschienen war, dessen Buddha-Land in den östlichen Himmeln lag. In jedem Kalpa gab es zwölf Tathagatas, die einander in kurzem Abstand folgten. Der letzte, Buddha-Chandra-suryagomin genannt, lehrte mich, Meditation auf den Namen Amitabha zu üben, indem ich sagte: Namo Amitabha-Buddhaya. Darin liegt der Wert dieser Praxis. solange einer nach seiner eigenen Methode übt und ein weiterer nach einer anderen, entfernen sie sich voneinander; es ist gerade so, als seien sie nie zusammen gekommen. Wenn dagegen zwei Menschen der gleichen Methode folgen, wird ihre Aufmerksamkeit immer tiefer, sie gedenken einander und entwickeln von einem Leben zum anderen mehr Zuneigung füreinander. genauso ist es mit jenen, die auf den Namen Amitabhas meditieren. Sie entfalten in ihrem Herzen Amitabhas mitfühlenden Geist mit allem empfindenden Leben. Darüber hinaus wird jeder, der Amitabha Buddhas Namen wiederholt, sei es in der gegenwärtigen oder der zukünftigen Zeit, Buddha Amitabha sicherlich finden und nie mehr von ihm getrennt werden. Aufgrund dieser Gemeinschaft wird er – gerade wie einer, der mit einem Parfüm-Hersteller verkehrt, dem der Duft von diesem anhängt – von Amitabhas Mitgefühl durchdrungen und ohne irgendwelche andere Mittel und Wege erleuchtet.

Gesegneter Lord! Meine Hingabe an die Wiederholung des Namens von Amitabha diente nur der Absicht, zu meinem ursprünglichen Wesen der Reinheit zurückzugelangen; dadurch erlangte ich den Zustand der Befreiung von der Wiedergeburt. In diesem Leben nun habe ich gelobt, meine Schüler zu lehren, ihren Geist zu sammeln, indem sie den Namen Amitabhas (Namo Amitabha-Buddha) wiederholen, und ich lehrte sie auch den Wunsch hegen, in seinem Land der Reinheit geboren zu werden und dies zu ihrer einzigen Zuflucht zu machen.

Da mein Lord uns fragte, welches unsere erste vollkommene Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, sei, antwortete ich, dass meine erste völlige Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung die Erkenntnis war, dass es keine Trennung und keine Unterschiede zwischen meinen sechs Sinnen gibt, sondern dass sie in einem transzendenten Sinn verschmelzen, aus dem sich die Reinheit der transzendenten Weisheit erhebt, durch welche ich den höchsten Samadhi und die Gunst des Samapatti erlangte.

Danach erhob sich der Bodhisattva- Mahasattva Avalokiteshwara von seinem Sitz und, sich verneigend, sagte er zu Lord Buddha:

Gesegneter Lord! Ich denke daran, dass vor vielen langen Zeiten, die so zahlreich sind wie der Sand am Ganges-Fluss, in der Welt ein Buddha mit Namen Avalokiteshwara war, durch dessen Instruktion ich ermutigt ward, nach Erleuchtung zu suchen. Ich wurde belehrt, die Übungen zu beginnen, indem ich meinen Geist auf das „Transzendente Gehör“ konzentrierte, und durch diese Übung erlangte ich Samadhi. Sobald ich zu der Stufe vorgeschritten war, auf der ich in den Strom hineinkam, entschloss ich mich, alle Gedanken aufzugeben, die unterschieden, wo ich war oder gewesen bin. Später verwarf ich die Vorstellung eines Fortschreitens gänzlich und auch der Gedanke einer Tätigkeit oder Ruhe in diesem Zusammenhang kam nicht mehr in mir auf. Indem ich mit der Übung fortfuhr, kam ich nach und nach so weit, dass alles Unterscheiden zwischen meinem eigenen Gehör und dem Inneren Transzendenten Gehör schwand. Da nun in meinem Geiste nichts mehr war, was das innere Gehör erfassen wollte, verging auch jede Vorstellung von Erleuchtung und einem erleuchteten Wesen völlig. Als dieser Zustand vollständiger „Geistesleere“ erreichen war, waren alle willkürlichen Vorstellungen vom erreichen dieser Geistesleere und des erleuchteten Wesens nicht mehr da. Sobald alle diese willkürlichen Vorstellungen über ein Erheben und Vergehen von Gedanken vollends beseitigt waren, hatte ich Nirvana gänzlich verwirklicht. Dann wurde mein Geist plötzlich für die himmlische wie auch für die irdische Welt durchsichtig, und es gab nichts in all den zehn Enden der Welt außer dem bloßen Raum, und in diesem Zustand erlangte ich zwei wunderbare Transzendenzen. Die erste war das Transzendente Bewusstsein, dass mein Geist in völliger Übereinstimmung mit dem wesentlichen, geheimnisvollen erleuchteten Geist aller Buddha in allen zehn Himmelsrichtungen ist und gleicherweise in vollkommener Harmonie mit dem großen mitfühlenden Herzen aller Buddhas. Die zweite Transzendenz war, dass sich mein Geist in völligem Gleichklang mit dem Geist aller empfindenden Wesen der sechs Bereiche befand und mit ihnen dieselbe Ernsthaftigkeit und das gleiche Verlangen nach Befreiung teilte.

Gesegneter Lord! Aufgrund meiner Verehrung für diesen Buddha Avalokiteshwara lehrte er mich, wie ich den Diamantenen Samadhi durch die einfache Methode erlangen konnte, dass ich meinen Geist auf das „Transzendente Gehör“ konzentrierte. darüber hinaus half er mir dabei, dieselbe mitleidsvolle Eigenschaft zu erwerben, die allen Tathagatas eigen war und durch welche ich die 32 Arten von Umwandlungen erreichte, die als Reaktion auf die Gebete um Befreiung aus allen Teilen der Welt und jederzeit augenblicklich erlangt werden können.
Diese Umwandlung wurden alle erreicht und in vollkommener Freiheit und Selbständigkeit im Geheimnisvollen Diamanten Samadhi ausgeübt, den ich erlangte, indem ich meinem Geist in der Praxis des Dhyana auf das Wesen des Transzendenten Gehörs konzentrierte.

Gesegneter Lord! Infolge meiner geheimnisvollen Kräfte, die den Diamantenen Samadhi begleiten und dadurch, dass ich vollkommen eins war mit allen empfindenden Wesen, die sich in den sechs Bereichen der zehn Himmelsrichtungen aller Universen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ernsthaft nach Befreiung sehnen, war ich in der Lage, allen empfindenden Wesen die gleichen vierzehn Arten der Furchtlosigkeit zu verleihen, die meinen eigenen Geist beseelten...

Da ich das ursprüngliche Wesen der vollkommenen Angleichung wundervoll entwickelt hatte, angefangen beim Hör-Organ bis zu allen Sinnesorganen und dem unterscheidenden Geist, umfasst mein Körper und Geist tief und geheimnisvoll die ganze Erscheinungswelt, so dass, wenn irgendein Schüler meinen Namen nennt, sein Segen und Verdienst gleich dem eines Prinzen des Lord Dharma sein würde, ob er nun denselben oder einen anderen Namen benutzt.

Gesegneter Lord! Der Grund, warum das Verdienst das gleiche ist für einen, der meinen Namen nennt, wie für einen, der einen anderen Namen gebraucht, liegt in meiner Dhyana- Praxis, durch die ich die Wahre und Vollkommene Angleichung erlangt habe.

Gesegneter Lord! Dies ist gemeint mit den vierzehn Arten von Furchtlosigkeit, den Kräften der Befreiung, welche allen empfindenden Wesen Segen bringen. Im Zusammenhang mit dem Erwerb der vollkommenen Angleichung mittels der höchsten Erleuchtung, die ich erlangt habe, erreichte ich auch andere vier Arten unbegreiflicher, wundersamer Transzendenzen der Spontaneität.

Die erste ist so, wie sie ist, dadurch, dass ich zuerst zu meinem Transzendenten Gehör gelangte, mein Geist in seine wesentliche Natur abstrahiert wurde, und alle natürlichen Kräfte des Gehörs, Geruchs, Geschmacks, des Tastsinns und des Verstandes, in einen Zustand reiner, herrlicher Erleuchtung vollkommener Gemeinsamkeit und Angleichung in einer völligen Bewusstseinseinheit kamen. Demzufolge habe ich diese große Transzendente Freiheit erlangt, so dass, wenn ich den empfindenden Wesen Freiheit gewähre, ich mich in wundervolle Erscheinung umwandeln kann und überdies unzählbare, geheimnisvolle Dharanis zum Ausdruck bringe...
Zuweilen erscheine ich in Form von Güte oder in einer Form der Gerechtigkeit, auch in einem Konzentrationszustand oder dem der Intelligenz. Aber in jedem Falle tue ich es für die Sache der Befreiung und den Schutz der empfindenden Wesen, damit sie die gleiche Große Freiheit erlangen.

Die zweite unfassbare, wundervolle Transzendenz der Spontaneität ist so, wie sie ist, aufgrund meines Freiseins vom Hören und Denken, das durch die sechs Sinne und ihre Objekte befleckt wird. Es ist, als ob der Ton ohne jede Behinderung durch die Wände ginge. So kann ich mich geschickt in verschiedene Erscheinungsarten verwandeln und verschiedene Dharanis aussprechen und kann diese Erscheinung und Rezitationen der Dharanis umwandeln, um den empfindenden Wesen die transzendente Kraft der Furchtlosigkeit zu verleihen. dadurch bin ich in allen Ländern der zehn Himmelsgegenden als Spender der Transzendenten Kraft der Furchtlosigkeit bekannt.

Die dritte unfassbare, wundervolle Transzendenz der Spontaneität ist so, wie sie ist, zufolge meiner Einwirkung auf das reine, ursprüngliche Wesen der vollkommenen Angleichung, so dass ich, wohin ich auch immer gehe, empfindende Wesen zu der Bereitschaft leite, ihr Leben und auch ihren kostbaren Besitz zu opfern und um mein Mitgefühl und meine Barmherzigkeit zu bitten.

Die vierte unfassbare, wundervolle Transzendenz der Spontaneität ist so, wie sie ist, weil ich Buddhas Wahren Geist erlangt haben und durch die Überlegenheit, die ich erwarb, so dass ich allen Tathagatas der zehn Bereiche des Universums die verschiedenen Arten des Opfers vermitteln kann.

Da sich mein Lord erkundigt hatte, welches unsere erste vollkommene Angleichung an die achtzehn Sphären der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, ist, möchte ich antworten, dass meine erste vollkommene Angleichung erlangt war, als ich die völlig angeglichene Reflexion des Samadhi mit meinem Inneren Gehör und dem Transzendenten Geistigen Freisein von allen objektiven Befleckungen erreicht hatte, demzufolge mein Gehör abstrahiert und vom göttlichen Strom absorbiert wurde; so gelangte ich zum Diamantenen Samadhi und zur Erleuchtung.

Gesegneter Lord! In jenen weit entfernten Tagen lobte mich mein Lord, der Buddha Avalokitshvara, weil ich geschickt das allem angeglichene Tor des Dharmas erlangte, und in seiner großen Versammlungen verkündete er, dass ich auch Avalokiteshvara (der, welcher die Gebete erhört), der Bodhisattva des Zartesten Mitgefühls, genannt werden sollte. Als solcher reichte mein Transzendentes Gehör bis zu den zehn Enden aller Universen, und der Name von Avalokiteshvara hat die Herrschaft über alle Extreme menschlichen Leidens und menschlicher Not.


MANJUSRIS ZUSAMMENFASSUNG

Daraufhin offenbarte der gesegnete Lord, der auf seinem Thron inmitten der Tathagatas und höchsten Bodhisattva-Mahasattvas aller Buddha-Länder saß, seine Transzendenten Glorie, mit welcher er sie alle übertraf. Von seinen Händen, Füßen und dem Körper gingen Strahlen himmlischen Lichts aus, die auf den Kronen eines jeden Tathagata, Bodhisattva-Mahasattva und des Prinzen des Dharma in allen zehn Enden der Universen ruhten und aus denen wieder Strahlen herrlichen Glanzes hervorgingen, die auf der Krone Lord Buddhas zusammenkamen und auf den Kronen aller Tathagatas, Bodhisattva- Mahasattvas und Arhats, die an dieser Versammlung teilnahmen. Zur gleichen Zeit sangen alle Bäume des Jett-Haines und alle Wogen, die an die Ufer seiner Seen schlugen, die Musik des Dharma, und die vielen sich kreuzenden Lichtstrahlen waren ein Netz voller Glanz, das mit Juwelen besetzt schien und sie alle wie ein Gewölbe umspannte. Diesen wunderbaren Anblick kann sich keiner jemals vorstellen: er hielt alle in Stille und Ehrfurcht. Ohne es zu bemerken, gelangten sie in den glückseligen Frieden des Diamantenen Samadhi, und auf alle fielen wie ein milder Regen die sanften Blätter vieler verschiedenfarbiger Lotosblüten – blau, karmesin, gelb und weiß – und alle verschmolzen sich miteinander und wurden im offenen Himmelsraum in alle Farben des Spektrums widergespiegelt. Darüber hinaus gingen alle Differenzierungen der Berge und Seen, Flüsse und Wälder der Saha-Welt ineinander über, verschwanden und hinterließen einzig die blumengeschmückte Einheit des Ursprünglichen Kosmos; nicht tot und träge, sondern voller Licht und rhythmischem Leben, vibrierend durch das transzendente Tönen der Gesänge und Verse, die sich melodisch erhoben und abschwellten, sich verschmolzen und dann im Schweigen verklangen.

Danach wandte sich der Lord Tathagata an Manjusri, den Prinzen des Dharma, und sagte: 

Manjusri! Ihr habt nun gehört, was diese Bodhisattva-Mahasattvas der größten und höchsten Stufe im Hinblick auf die angeratenen Mittel und Wege erklären, die benutzt werden, und die Resultate, die in der spirituellen Gnade und den Kräften des Samapatti lagen, und die sich aus ihrem frommen Leben und ihren Übungen ergaben. Jeder einzelne bezeugte, dass der Anfang in der vollkommenen Angleichung an irgendeine Sphäre der geistigen Betätigung in Verbindung mit den Dingen lag, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, und sich daraus die vollkommene Angleichung an alle Sphären der geistigen Betätigung und der Erlangung des Samadhi, Samapatti, und das völlige Bewusstsein ihres Intuitiven und Reinen Geistes ergab. So sehen wir, dass ihre andachtsvollen Übungen trotz ihrer Verschiedenheit, alle in den gleichen guten Resultaten endigten, ungeachtet ihrer Reichweite und der Zeit, die darauf verwandt wurde.

Ich möchte, dass Ananda diese verschiedenen Stufen der Erleuchtung völlig versteht und erkennt und herausfindet, welche für ihn die beste ist. Und ich möchte auch, dass, nachdem ich ins Nirvana gegangen bin, die zukünftigen Schüler dieser Welt, welche den höchsten Anuttara-Samyak-Sambodhi erlangen wollen, aus diesen Erfahrungen erkennen können, welches Tor der angeratenen Mittel und Wege jedem am leichtesten zugänglich erscheint. 

Nachdem Manjusri, der Prinz von des Lords Dharma den Gesegneten Lord angehört hatte, erhob er sich von seinem Sitz, verneigte sich vor Lord Buddha, und durch den Eindruck der tiefen Würde des Lords sagte er ernst:

Das Einhalten der Vorschriften ist ein notwendiger Teil der Dhyana-Praxis, aber der Novize kann nicht allein auf sie angewiesen bleiben, um zum Wesen der vollkommenen Angleichung zu gelangen...

Dann wandte sich Manjusri an Lord Buddha und sagte:

Gesegneter Lord! Seitdem mein Lord von den Deva-Bereichen in diese Saha-Welt heruntergekommen ist, hat er uns durch seine wundervoll erleuchtende Lehre viel geholfen. Zuerst empfangen wir diese Lehre durch unseren Gehörsinn, aber wenn wir gänzlich fähig sind, sie zu verwirklichen, wird sie durch das Transzendente und Intuitive Gehör unser. Dies bringt das Erwachen und Vervollkommnen der Transzendenten Fähigkeit des Hörens mit sich, die für jeden Novizen von sehr großer Bedeutung ist. Da der Wunsch, Samadhi zu erlangen, im Herzen eines jeden Schülers empfunden wird, sei gesagt, dass er ihn am sichersten durch das Transzendente Organ des Gehörs erlangen wird.

Seit vielen Kalpas, die so zahlreich sind wie die Partikel des Sandes vom Ganges-Fluss, hat Avalokiteshvara Buddha, der Gebete erhört und sie erfüllt, alle Buddha-Länder der zehn Enden des Universums besucht, hat transzendente Kräfte der unbeschränkten Freiheit und Furchtlosigkeit erworben und gelobt, alle empfindenden Wesen von ihrer Gebundenheit und dem Leiden zu befreien. Wie wohlklingend und geheimnisvoll ist der Transzendente Ton von Avalokiteshvara! Es ist der reine Brahma-Ton. Es ist das gedämpfte Rauschen der Meereswogen nach innen verlegt. Ihr geheimnisvoller Ton bringt allen empfindenden Wesen, die in ihrer Not um Hilfe rufen, Frieden und Befreiung; er gibt jenen, welche wahrhaftig den Frieden des Nirvana suchen, den Sinn der Beständigkeit...

Indem ich mich an meinem Lord Tathagata wende, hört er zur gleichen Zeit den Transzendenten Ton von Avalokiteshvara. Es ist gerade, als ob wir bei der stille Auslese unserer Dhyana-Praxis den Ton des Trommelschlages hören sollten. Wenn unser Geist, so er den Ton vernimmt, ungestört und ruhig bleibt, ist das die rechte Art der vollkommenen Angleichung.

Wen der Körper mit etwas in Berührung kommt, ergeben sich daraus Empfindungen, und die Sicht der Augen ist durch die Undurchsichtigkeit von Gegenständen behindert; ähnlich ist es mit dem Geruchs- und Geschmackssinn. Beim unterscheidenden Geist ist es jedoch anders. Die Gedanken erheben sich, vermischen sich und vergehen. Zur selben Zeit ist er sich der Laute im Nebenraum bewusst und auch der, die von weither kommen. Alle anderen Sinne sind nicht so verfeinert wie der Gehörsinn; das Wesen des Gehörs liegt in der Tatsache der wahren Durchlässigkeit.

Das Wesen des Tones wird sowohl in der Bewegung, wie auch in der Stille wahrgenommen; er geht vom Bestehenden ins Nichtbestehenden über. Wenn kein Ton da ist, sagt man, dass man nichts hört. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Gehör seine Bereitschaft, zu hören, verloren hat. In der Tat ist das Gehör sehr wachsam, wenn kein Laut wahrzunehmen ist, und es wird am wenigsten entwickelt, wenn Laute zu vernehmen sind. Wenn ein Schüler von diesen beiden Täuschungen des Erscheinens und Vergehens befreit werden kann, d. h., von Tod und Wiedergeburt, dann hat er die wahre Beständigkeit erlangt.

Selbst im Traum, wo alles Denken ruht, bleibt das Gehör wach. Es ist gleich einem Spiegel der Erleuchtung, der für den denkenden Geist transzendent ist, weil er sich jenseits der Bewusstseinsgrenze von Körper und Gemüt befindet. In dieser Saha-Welt mag die Lehre des Inneren Transzendenten Tones weit verbreitet werden, aber die empfindenden Wesen als Klasse bleiben unwissend und teilnahmslos gegenüber ihrem eigenen Inneren Gehör. Sie reagieren nur auf besonders hervortretende Laute und werden durch harmonische und disharmonische Klänge gestört.

Ungeachtet Anandas wundervollem Gedächtnis, konnte er nicht umhin, auf Abwege zu geraten. Er treibt auf einem unbarmherzigen Meer dahin. Doch wenn er nur seinen Geist von dem treibenden Gedankenstrom abwenden wollte, würde er bald die nüchterne Weisheit des Inneren Geistes wiedererlangen. Ananda! Höre auf mich! Ich habe immer auf die Lehren Lord Buddhas gebaut, um zum unbeschreiblichen Dharma-Ton des Diamantenen Samadhi zu gelangen. Ananda! Du hast die geheime Lehre aller Buddha-Länder gesucht, ohne von den Wünschen und dem Rausch deiner eigenen Unreinheiten und Verhaftungen frei zu sein, was zur Folge hatte, dass du in deinem Gedächtnis eine ungeheure Menge weltlichen Wissens aufgespeichert und einen Hort von Fehlern und falschen Auffassungen errichtet hast.

Du hast die Lehren gelernt, indem du den Worten Lord Buddhas gelauscht und sie dann auswendig gelernt hast. Warum lernst du nicht aus dir selbst, indem du auf den Ton des Inneren Dharma, der im Inneren deines Geistes ist, hörst und dann über ihn nachdenkst? Das Transzendente Gehör wird nicht durch einen Naturprozess unter der Kontrolle deines eigenen Wollens entfaltet. Zuweilen, wenn du dich dem Transzendenten Hören hingibst, erregt ganz plötzlich und wie zufällig ein Laut deine Aufmerksamkeit, und dein Geist setzt sich damit auseinander, sucht ihn einzuordnen und wird dadurch gestört. Sobald du den hervortretenden Laut ignorieren kannst, hört die Vorstellung eines Transzendenten Tones auf und du wirst dein Inneres Gehör erkennen.

Sobald diese eine Sinneswahrnehmung des Gehörs zu ihrer Ursprünglichkeit zurückkehrt und du ihre Unrichtigkeit klar versteht, prägt sich dem Geist gleichzeitig die Unrichtigkeit aller Sinneswahrnehmungen ein, und er ist von der Knechtschaft des Sehens, Hörens, Riechens, Schmeckens, des Tastsinnes und des Denken frei; denn sie alle sind alle gleichermaßen illusorische und trügerische Visionen des Unwirklichen; und die ganzen drei großen Seins- Bereiche werden als das erkannt, was sie wirklich sind – imaginäre Erscheinungen.

Wenn die irreführende Wahrnehmung des Gehörs aufgehoben ist, schwinden alle objektiven Erscheinungen und dein wahrer intuitiver Geist wird ganz rein. Und sobald du diese höchste Reinheit des wahren Geistes erlangt hast, wird sein Innerer Glanz unwillkürlich nach allen Richtungen hin ausstrahlen, und wenn du dann im ruhigen Dhyana sitzt, wird dein Geist in vollkommener Übereinstimmung mit dem reinen Raum sein.

Ananda! Sobald du zur Erscheinungswelt zurückkehrst, wird sie dir gleich einer Traumvision vorkommen. Und diese Erfahrung mit Pchiti wird wie ein Traum sein, und dein eigener Körper wird seine Festigkeit und Beständigkeit verlieren. Es wird aussehen, als ob jedes menschliche Wesen, sei es männlich oder weiblich, nur die Erscheinung einer Gliedergruppe durch einen geschickten Magier sei, der all ihr Tun völlig unter seiner Kontrolle hat. Oder aber, jedes menschliche Wesen scheint gleich einem Automat zu sein, der, wenn er einmal in Betrieb ist, von selbst läuft; doch wenn er seine Antriebskraft verliert, hört nicht nur seine Betriebsamkeit auf, sondern sie verschwindet gänzlich.

So ist es mit den sechs Sinnesorganen, die im Grunde genommen von einem verbindenden und erleuchteten Geist anhängig sind, aber durch Unwissenheit in sechs halbselbstständige Zusammensetzungen aufgeteilt wurden. Wird ein Organ frei und kehrt zu seiner Ursprünglichkeit zurück, so zeigt sich die enge Verbindung mit ihrem eigentlichen Wesen so sehr, dass alle anderen Organe ebenfalls ihre Funktionen einstellen. Alle weltlichen Unreinheiten werden durch einen einzigen Gedanken vergehen, und du wirst die wunderbare Reinheit der vollkommenen Erleuchtung erlangen. Sollte jedoch noch eine kleine Befleckung durch Unwissenheit zurückbleiben, musst du ernstlich üben, bis du zu voller Erleuchtung gelangst, d. h. zur Erleuchtung eines Tathagata.

Alle Brüder dieser Großen Versammlung, und auch du, Ananda, solltet euer äußeres Gehör umkehren und im Innern auf den vollkommen vereinigten und wahren Ton eures Geistwesen lauschen, denn sobald ihr völlige Angleichung erzielt habt, ist die höchste Erleuchtung erlangt.

Dies ist der einzige Weg zum Nirvana, und alle Tathagatas der Vergangenheit sind ihn gegangen. Darüber hinaus hat er seine Gültigkeit für alle Bodhisattva-Mahasattvas der Gegenwart und für alle in der Zukunft, so sie auf vollkommene Erleuchtung hoffen. Avalokiteshvara erlangte nicht nur in den vergangenen langen Zeitläufen mittels dieses Goldenen Pfades die vollkommene Erleuchtung, sondern auch in der Gegenwart, und ich bin auch einer von ihnen.

Mein Lord erkundigte sich bei uns, welche Mittel und Wege jedem von uns angezeigt erscheinen, um den Erhabenen Pfad zum Nirvana zu gehen. Ich legte Zeugnis dafür ab, dass der von Avalokiteshvara anempfohlene Weg der gangbarste für alle ist, denn alle anderen Mittel müssen durch die transzendenten Kräfte Lord Buddhas unterstützt und gelenkt werden. Selbst wenn einer alle seine weltlichen Verpflichtungen aufgibt, so kann er doch nicht beständig die verschiedenen Praktiken ausüben; es sind besondere Mittel und Wege, die sich für junge und ältere Schüler eignen; für Unkundige jedoch ist diese allgemeine Methode der Konzentration auf den Gehörsinn, indem er durch das Tor des Dharma nach innen gewendet wird, um den transzendenten Ton des wahren Geistes zu hören, die am besten auszuführende und somit die ratsamste Methode. O, gesegneter Lord! Ich verneige mich vor meines Lord Tathagatas Inneren Schoß, der unbefleckt und in seinem völligen Freisein von jeder Verunreinigung und allem Makel unaussprechlich ist, und ich bitte meinen Lord, sein grenzenloses Mitleid auf alle zukünftigen Schüler auszudehnen, damit ich fortfahren kann, Ananda, und alle empfindenden Wesen zu lehren, Glauben in dieses wunderbare Dharma-Tor zu haben, das zum Inneren Gehör seines Geist-Wesen führt, welches so sicher durch diesen gangbarsten Weg erreicht wird. Wenn irgendein Schüler diesen intuitiven Weg aufnimmt, um seinen Geist in der Dhyana- Praxis auf dieses Organ des transzendenten Gehörs zu konzentrieren, würden alle anderen Sinnesorgane bald in völlige Harmonie mit ihm kommen, und dadurch würde er mittels dieses einfachen Weges des transzendenten Hörens vollkommene Angleichung an seinen Wahren und Inneren Geist erlangen.


DIE WICHTIGKEIT, DIE VORSCHRIFTEN EINZUHALTEN

Dann wurden Ananda und die ganze große Versammlung an Körper und Geist gereinigt. Sie erwarben tiefes Verständnis und eine klare Einsicht in das Wesen von Lord Buddhas Erleuchtung und Erfahrung des höchsten Samadhi. Sie hatten die Zuversicht eines Menschen, der im Begriff war, eines sehr wichtigen Unternehmens wegen nach einem weit entfernten Land aufzubrechen, weil sie den Weg kannten, auf dem sie dorthin und wieder zurück gelangten. Alle Schüler dieser großen Versammlung erkannten ihr eigenes Geist-Wesen und nahmen sich vor, hinfort allen weltlichen Verwirklichungen und aller weltlichen Verderbnis fernzubleiben und unausgesetzt im reinen Glanz des Dharma-Auges zu leben.



C. Auszug aus „Meiner Erfahrung in der Meditation“, von Seiner Heiligkeit, dem 
Ehrwürdigen von Tai Hau (chinesischer buddhistischer Mönch), übertragen von Bhikku 
Assaja

...Seit dieser Zeit gab ich meine gewohnte Meditationsübung auf; das war von 1908 bis 1914. Als der Krieg in Europa ausbrach, begann ich die westliche Theorie und meine Macht, die Welt durch die buddhistische Lehre zu erretten, zu bezweifeln. Ich empfand, dass es reine Zeitvergeudung sei, mehr zu tun, als was ich bis dahin getan hatte. So ging ich auf die Insel „PO-TO“, wo ich mich in ein Kloster zurückzog, um weiteren spirituellen Fortschritt zu erzielen.

Als ich nach zwei oder drei Monaten der Abgeschiedenheit eines Nachts meditierte, wurde mein Geist ruhiger; ich hörte den Ton einer Glocke vom nahen Tempel. Es scheint, als ob die Gedankenkette in mir durch diesen Ton abgerissen wurde, und ich versank in einen tranceähnlichen Zustand ohne irgendeine Wahrnehmung bis zum frühen Morgen, als die erste Glocke erklang und ich mein Wahrnehmungsvermögen wiedererlangte... Zunächst fand ich, dass in mich ein Licht einfloss. Es gab keine Unterscheidung zwischen mir und anderen Dingen und zwischen dem, was innen und außen war.

Nach dieser Erfahrung führte ich mein Leben fort, indem ich ungefähr ein Jahr lang Sutras las, Bücher schrieb und meditierte; und nach diesem einen Jahr befasste ich mich hauptsächlich damit, die Bücher der Vijnnana-Schule zu studieren. Besondere Beachtung zollte ich den Aufzeichnungen des Wei Shi (Vijnnana). Hierbei erlebte ich einmal einen weiteren tranceähnlichen Zustand. Ich las mehrere Male einen bestimmten Absatz der besagten Aufzeichnungen, welcher darlegte, dass sowohl bedingte Dinge als auch die Wahrheit ohne die Substanz des Selbst sind. da geriet ich in diese tranceähnliche Meditation. Dieses Mal war sie anders als die beiden Male davor. Ich erkannte darin, dass alle Dinge, die von irgendwelchen Bedingungen abhingen, ihre tiefe und subtile Ordnung hatten und genau festgelegt und ohne die geringste Unordnung waren.

Diese Art des Erfassens kann ich nunmehr hervorrufen, wenn immer ich will.
Die dritte Erfahrung zeigte mir die Wahrheit von Ursache und Wirkung, die sich aufgrund unseres Bewusstseins so verhält. Es stimmt, das Gesetz von Ursache und Wirkung geht seinen natürlichen Weg, ohne jede Unordnung.

Nach jedem dieser drei Erlebnisse stellte ich eine physische und mentale Veränderung fest und bemerkte auch Vorzeichen von divya-srota (Hellhörigkeit), divya-chaksus (Hellsichtigkeit) und parachitta-jnana (Gedankenlesen).

Wenn die sechs übernatürlichen Kräfte möglich sind, dann ist auch die Theorie von Karma und Wiedergeburt glaubwürdig, die auf der Beweisführung der Hellsichtigkeit und des purvanivsan Usmritijnana (das Wissen aller früheren Existenzen von sich selbst und anderen) fußt.




CHRISTENTUM

Das Johannes-Evangelium beginnt mit den denkwürdigen Worten:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbige war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbige gemacht, und ohne dasselbige ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Joh. 1, 1 – 3

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, (und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater), voller Gnade und Wahrheit.

Joh. 1, 14

Herr, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist.

Psalm 119, 89

...und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort...

Hebr. 1, 3

Das Gras verdorret, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibet ewiglich.

Jes. 40, 8

Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringet durch, bis dass es schneidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Hebr. 4, 12

Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht... Denn so Er spricht, so geschieht’s; so Er gebeut, so stehet’s da.

Psalm 33, 6 und 9

...aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewiglich bleibt.

Petr. 1, 23

Der Name des Herrn ist ein festes Schloss; der Gerechte läuft dahin, und wird beschirmt.

Sprüche 18, 10

Und sie verwunderten sich seiner Lehre; denn seine Rede war gewaltig.

Lukas 4, 32

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe... Der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgehet... Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.

Joh. 15, 3 u. 26, 17

Das ist aber das Gleichnis: der Same ist das Wort Gottes.

Lukas 8, 11

Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; aber der nach mir kommt, ist stärker denn ich, dem ich auch nicht genügsam bin seine Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit dem Feuer taufen.

Matth. 3, 11

Diejenigen, welche das ewige Wort hören, sind von aller Unsicherheit befreit. Denn von dem einen Wort gehen Dinge aus und alle Dinge künden von Ihm.

Thomas a Kempis

Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm hundert und vierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters, geschrieben an ihrer Stirn, und hörte eine Stimme vom Himmel, als eines großen Wassers und wie eine Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war als der Harfenspieler, die auf ihrer Harfe spielen, und sangen wie ein neu Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren, und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen, denn die hundert und vierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.

Offbg. Joh. 14, 1 – 3

Und sein Angesicht leuchtete wie die helle Sonne... wer Ohren hat, der höre, was der Geist saget... wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Holz des Lebens...

Offbg. Joh. 1, 16; 2, 7

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Psalm 119, 105

...als die da wiederum geboren sind, nicht aus dem vergänglichen, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewig bleibet.

1. Petr. 1, 23

Der Säemannn säet das Wort.

Markus 4, 14

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort höret, und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben, und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.

Joh. 5, 24

Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten...

Joh. 16, 13

Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen...

Joh. 17, 6

Ich habe ihnen gegeben Dein Wort...

Joh. 17, 14

...nehmet das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist, welches kann eure Seelen selig machen.

Jak. 1, 21

...aber des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit.

1. Petr. 1, 25

Liebet das Wort mehr als die Welt. 

Thomas a Kempis

Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben.

2. Tim. 3, 16

Der Mensch lebet nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes gehet.

Matth. 4, 4

Der Wind bläset, wo er will, und du hörest sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, von wannen er kommt und wohin er fähret. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist. 

Joh. 3, 8


SPIRITUELLE ERFAHRUNG VON ELIPHAS LEVI, EINEM KATHOLISCHEN PRIESTER

Ein ganz bestimmtes Phänomen tritt auf, wenn der Kopf vom Astrallicht umgeben ist; die Schau geht nach innen und nicht nach außen. Auf die äußere, wirkliche Welt fällt die Nacht, während ein phantastischer Glanz auf die Welt der Träume ausgebreitet wird. Selbst die physischen Augen beginnen leicht zu zittern und drehen sich hinter den Lidern nach oben. Die Seele nimmt in Form von Bildern ihre Eindrücke und Gedanken wahr. Man kann sagen, dass die Übereinstimmung, die zwischen Gedanke und Form besteht, im Astrallicht die entsprechende Form widerspiegelt; denn das Wesen des Lebenslichtes ist die Gestaltung. Es ist die umfassende Vorstellung, an der wir alle mehr oder weniger teilhaben, je nach Wahrnehmungsvermögen und Gedächtnis. darin liegt die Quelle aller Erscheinungen, aller außergewöhnlichen Visionen und aller intuitiven Phänomene, die der Ekstase eigen sind.

Die Aneignung oder Assimilation des Lichts durch hellseherische Fähigkeit ist eine der großartigsten Erscheinungen, die durch die Wissenschaft erforscht werden kann. Irgendwann wird verstanden werden, dass Sehen tatsächlich sprechen ist, und dass „die Bewusstheit des Lichts ein Aufdämmern des ewigen Leben im Sein ist“. Es ist Gottes eigenes Wort, das Wort dessen, der das Licht erschafft, und das sich durch alle Intelligenz äußert, die sich Formen erdenkt und vor Augen führt. „Es werde Licht.“ Licht in der Form von Helligkeit existiert nur für die Augen, die darauf schauen, und eine Seele, welche die Pracht der universalen Schönheit liebt und ihre Aufmerksamkeit auf die leuchtende Schrift des endlosen Buches heftet, das die Dinge offenbart, scheint die hohen und schöpferischen Worte zu rufen wie Gott beim Aufdämmern des ersten Tages, Fiat lux... (Es werde Licht)...

...Die Ursache dieser Kraft zu verstehen, aber niemals von ihr besessen und nie von ihr überwältigt zu sein, heißt, auf dem Kopf einer Schlange herumzutreten. In solchen Geheimnissen ist das ganze Rätsel des Magnetismus enthalten, dessen Name tatsächlich auf den ganzen Teil der uralten transzendenten Kraft anzuwenden ist. Magnetismus ist der Zauberstab, aber er ist es nur für Initiierte. Für unbesonnene und unwissende Menschen, die damit nur ihr Spiel treiben oder ihn nur ihren Leidenschaften zu Diensten machen, ist er genauso gefährlich wie der verzehrende Glanz, welcher der Erzählung zufolge die zu begehrliche Semele in der Umarmung des Zeus tötete.
Eine der großen Wohltaten des Magnetismus ist, dass er die Spiritualität, Einheit und Unsterblichkeit der Seele durch unwiderlegbare Tatsachen beweist. Und wenn diese Dinge einmal gewiss sind, wird Gott allen Herzen und allen Verstandeskräften offenbar, und dann werden wir vom Glauben an Gott und von den Harmonien der Schöpfung zu den großen religiösen Harmonie geleitet...

...Aus dieser Enthüllung der alten Welt lässt sich ersehen, dass hellseherische Ekstase eine wohlbewusste und spontane Hinwendung der Seele zum universalen Feuer ist, oder besser gesagt, zu dem Licht, - das unzählbar an Bildern – strahlt, spricht, und alle Dinge und jede Sphäre des Universums umgibt. Dieses Hinwenden wird durch die Beharrlichkeit des von den Sinnen befreiten Willens bewirkt und durch eine Folge von Prüfungen verstärkt. Hierin bestand der Anfang im Licht; der Adept wurde zum Seher und Propheten. Nachdem er dann die Verbindung zwischen diesem Licht und seinem eigenen Willen hergestellt hatte, lernt er das erstere zu lenken, so wie die Spitze eines Pfeiles nach einer bestimmten Richtung hin gewendet wird. Er leitet nach seinem Willen Streit oder Frieden in die Seelen anderer; er stellte mit anderen Adepten, die seinesgleichen waren, auf eine Entfernung Verbindung her, kurzum, er selbst benutzte die Kraft, die durch den himmlischen Löwen dargestellt wird. Hierin liegt die Bedeutung jener großen assyrischen Gestalten, die bezwungene Löwen in den Armen halten. das „Astrallicht“ wird andererseits durch die gigantische Sphinx dargestellt, die den Körper eines Löwen und den Kopf eines Magiers hat. Wenn man es als Werkzeug betrachtet, ist das Astrallicht das goldene Schwert des Mithras, das er gebrauchte, um seinen Bullen zu opfern. Und es ist der Pfeil des Phoebus, der die Phytonschlange durchdrang...

Das Astrallicht als ein ganzes, das Element von Elektrizität und Blitz, kann dem Willen des Menschen unterstellt werden. Was aber ist zu tun, um diese furchtbare Kraft zu erwerben? Zoroaster sagte uns, wir müssten jene geheimen Gesetze des Gleichgewichts kennen, welche die Kräfte des Bösen durch die heiligen Prüfungen unterjochen; wir müssen die Phantome der Halluzination besiegt und uns wirklich des Lichts bemächtigt haben, indem wir Jakob in seinem Kampf mit dem Engel nachahmen. wir müssen jene phantastischen Hunde bezwungen haben, welche in der Welt des Orakels heulen; wir müssen das Licht sprechen gehört haben. Dann sind wir seine Meister und können es lenken wie Numa es gegen die Feinde der heiligen Mysterien richtete. Aber wenn die vollkommene Reinheit fehlt und wenn wir unter der Gewalt tierischer Leidenschaft stehen, durch die wir noch den Verhängnissen des stürmischen Lebens unterworfen sind, und an dieses Werk herangehen, wird uns das Feuer, das wir anzünden, selbst verzehren; wir werden ein Opfer der Schlange, die wir loslassen, und werden umkommen wie Tullus Hostilius...

Pythagoras definierte Gott als eine lebendige und absolute Wahrheit, die in Licht gekleidet ist. Er beschrieb das Wort als Zahl, die durch die Form enthüllt wird und leitet alle Dinge von der Vielzahl ab. Er sagt auch, dass Gott erhabene Musik ist, deren Wesen die Harmonie darstellt.
Weiter wird berichtet, dass die Tiere Pythagoras gehorsam waren. Während der olympischen Spiele winkte er einmal einem Adler, der seinen Flug hoch am Himmel nahm. Der Vogel stieg, seine Kreise ziehend herab und nahm wieder schnellen Kurs nach oben, als ihm der Meister das Zeichen dafür gab. In Apulien hauste ein großer Bär. Pythagoras brachte zustande, dass er zu seinen Füßen kam und sagte ihm, er solle das Land verlassen. Auf sein Geheiß verschwand das Tier, und als er gefragt wurde, welchem Wissen er solche wunderbare Kraft verdanke, antwortete Pythagoras: „Der Wissenschaft des Lichts“. Beseelte Wesenheiten sind tatsächlich Verkörperungen des Lichts. Aus dem furchtbaren Dunkel treten Formen auf und bewegen sich allmählich der Pracht des Schönen zu. Die Neigung stimmen mit den Formen überein; und der Mensch, in dem sich das Licht vereinigt, während es sich in den Tieren zerstreut, ist dafür geschaffen, über die Tierwelt zu herrschen. Die Dinge haben sich jedoch so entwickelt, dass er, statt als ihr Herr zu regieren, zu ihrem Verfolger und Vernichter wurde, den sie fürchten und gegen den sie sich auflehnen. Aber in Gegenwart eines Menschen mit einem außergewöhnlichen Willen, der zugleich wohlwollend und richtungsweisend ist, sind sie ganz magnetisiert. Eine Menge der modernen Phänomene kann und sollte wie die Wunder von Pythagoras verstanden werden.

Das Astrallicht ist die lebendige Seele der Erde; eine materielle und schicksalhafte Seele, die in ihren Werken und Bewegungen von den ewigen Gesetzen des Gleichgewichts beherrscht wird. Dieses Licht, das alle Körper umfasst und durchdringt, kann ebenso ihr Gewicht aufheben und sie um ein mächtig absorbierendes Zentrum kreisen lassen.


ISLAM


Unter den Moslem Sufis ist das Wort als Sultan-ul-azkar (König des Gebets) bekannt. Ein anderer Sufi-Orden nennt es Saut-i-Sarmadi (göttlicher Gesang). Sie nennen es auch Kalam-i-quadim (der uralte Ton), und Kalma oder „Wort“, Nida-i-Asmani (der Ton, der vom Himmel herunterkommt). Die vierzehn tabaqs (Regionen) waren durch Kalma – das Wort – hervorgebracht.

Khaqaja Hafiz, ein großer Heiliger, sagte:

Vom Türmchen des Himmels ruft es dich nach Hause, aber gefangen in der Falle, hörst du es nicht. Keiner weiß, wo die Wohnstatt des Geliebten liegt, doch bestimmt kommt das Geläut der Glocken von dort her.
Nimm den Stopfen aus deinen Ohren und höre die Stimme der Befreiung, die zu dir dringt. Hänge dich nicht an die materielle Welt; das Elixier des Lebens kommt von oben. Der Pulsschlag der Liebe, der in den Himmeln ertönt, entsendet den Seelen der Ergebenen seine Segnungen.

Maulana Rumi sagt in seinem Masnavi:

Verbanne alle Skepsis aus deinem Herzen und stimme dich ab auf die himmlische Weisen; deine Seele soll von weither Offenbarungen empfangen. Welche? – Schimmer des Ungeoffenbarten. Wollte ich sprechen von diesen süßen Melodien, würden sich selbst die Toten aus ihren Gräbern erheben.

Erhebe dich über deinen Horizont, o tapfere Seele, und lausche den Melodien, die aus den höchsten Himmeln herunterklingen.

Der Prophet Mohammed sagte, dass er die Stimme Gottes hörte wie alle anderen Töne auch.
Shah Niaz, ein anderer Moslem-Heiliger, sagt:

Die Seele ist der Wille und das Geheimnis Gottes. Ihre Meditation geschieht ohne Hilfe von Zunge und Gaumen. O weh! Du bist festgebunden im physischen Kerker und kannst das Wort Gottes nicht hören! Mein Geliebter spricht die ganze Zeit zu dir, aber du Unglücklicher hörst seine Stimme nicht.

Die ganze Welt ist voll des Tones; ihn zu hören, brauchst du nur das Tor deines Ohres zu öffnen.

Für das Öffnen der Ohren genügt es, nicht auf die äußeren Töne zu hören. Tust du das, wirst du den unaufhörlichen, endlosen Klang vernehmen. Er ist ewig, hat weder Anfang noch Ende, und darum wird er Anhad (ohne Grenzen) genannt. Ohne dieses Wort – den Ewigen Klang – ein Ausdruck des Unendlichen, wäre die Welt nicht entstanden. Verbinde dich mit dem melodischen Klang und verliere dich in ihn, o kluger Mensch.

O Gott, zeige mir den Ort, von dem Kalma (das Tonprinzip) ohne Worte ausgeht.

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