AMRIT DER NEKTAR ODER DAS WASSER DES LEBENS

 

Amrit oder Aab-i-Hayat, auch Maha–Ras genannt, ist das Elixier des Lebens, da derjenige, der daran teilhat, ewiges Leben erlangt und ein für allemal dem sonst endlosen Kreislauf der Geburten und Tode entgeht. Auf der Suche nach ihm wanderten die Weisen und Seher bergauf und bergab, durch brennenden Wüstensand und über schneebedeckte Berge, sie besuchten die heiligen Seen und Flüsse; doch trotz aller Mühen konnten sie es nirgendwo in der weiten Welt finden. Ist es dann eine bloße Chimäre oder eine Fata Morgana, ein furchtloses Unterfangen, ein Irrlicht oder etwas, was das menschliche Gehirn erdichtet hat? In Erwiderung darauf haben die Heiligen wiederholt gesagt:

Amrit ist etwas Reales und Echtes. Es ist das Wasser der Unsterblichkeit, das in den tiefsten Tiefen der Seele verborgen und vergraben liegt, vom Staub der Zeiten überkrustet, und das auch jetzt noch gefunden und entdeckt werden kann, wenn einer Geduld genug hat, zu tun wie ihm geheißen ward.

In den Schriften der verschiedenen Religionen stoßen wir auf Hinweise, die das Wasser des Lebens betreffen. Die Moslem-Heiligen beschreiben es als Aah-i-Haiwan oder Aab-i-Hayat und haben den weltmüden Pilgern seine Nutzanwendung immer nahegelegt. Es wurde auch Chashma-i-Kausar genannt. Im Schriftgut der Hindus wird es als Mansarover oder der See des Nektars (Amritsar) beschrieben, welcher, wenn man davon kostet, ewiges Leben mit sich bringt. In den Veden lesen wir davon als Soma- Ras, das den Rishis und Munis, die in uralten Zeiten daran Anteil hatten, Kosmische Bewusstheit oder Universales Bewusstsein verliehen hat. Die Heiligen nennen es für gewöhnlich Amritsar oder die „Quelle des Nektars“. Christus hat oft vom „Wasser des Lebens“ gesprochen.

...und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.

Offenbg. Joh. 22, 17

Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillet.

Joh. 4, 14

In der Bibel ist gesagt, dass Christus die Toten zum Leben auferweckt hat. An einer Stelle sagte er, dass er dieses „Wasser des Lebens“ einer Samariterin gereicht habe. Nach alledem ist es völlig klar, dass Christus freimütig von diesem „Wasser des Lebens“ Gebrauch machte, indem er die Leiden der Menschheit heilte. Sehr häufig nahm er gleichzeitig zur „Stimme Gottes“ Zuflucht:

Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.

Kor. 15, 52

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde, und ist schon jetzt, dass die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die sie hören werden, die werden leben.

Joh. 5, 25

Auf diese Weise hat er, wie es heißt, nicht weniger „denn hundertundvierundvierzigtausend Seelen“ erlöst.

Offenbg. Joh. 14, 3

Die Rishis und Munis, oder die Heiligen der alten Zeit, wie auch die Heiligen der späteren Jahre, kosteten vom Wasser des Lebens und ließen diejenigen, welche ihnen nachfolgten, von diesem großen Urquell trinken. Und auch heutzutage ist es möglich, an diesem Wasser teilzuhaben durch die Gnade und Barmherzigkeit eines Meister-Heiligen. 

 

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