DEEKSHA

INITIATION

 

In nahezu allen biblischen Lehren begegnen wir in der einen oder anderen Form einem Begriff, der „Initiation“ bedeutet oder gemeinhin so bezeichnet wird; d. h., die Einführung eines Menschen in die Grundgedanken einer Wissenschaft. Die Moslems verwenden für Initiation meist das Wort „Bait“, während andere „Deeksha“ oder „Deekhia“ sagen. Bei den Christen ist die Zulassung zur Kirche als „Taufe“ bekannt. Die Hindus benennen dies „Duojanma“ oder die Zweite Geburt.

Diese Initiation oder Einführung in die Grundlehren einer neuen Wissenschaft erfolgt nicht nur formal oder durch bloße gesprochene Worte. Sie hat eine weit tiefere Bedeutung als allgemein verstanden wird. Sie bedeutet zugleich, dass ein Mensch wahrhaft das Leben und den Geist der Lehren, in die er theoretisch eingeführt wurde, an Lehren, in die er theoretisch eingeführt wurde, annimmt. Es bedeutet, dem Initiierten einen Lebensimpuls zu übertragen und ihm eine Ersthand- Erfahrung von der Quelle des Lebens zu geben. Sie hat somit einen zweifältigen Aspekt: den theoretischen und den praktischen.

Bei der Initiation erklärt der Meister den einzelnen die Theorie der spirituellen Wissenschaft oder des Para Vidya (der Wissenschaft des Jenseits) es gilt als erwiesene Tatsache, dass die Theorie der Praxis vorausgehen muss; denn ein richtiges Verstehen der Dinge ist unerlässlich, bevor man die Theorie in die Praxis umsetzen kann. Eine erfolgreiche Anwendung und ein Versuch mit nachweisbaren Ergebnissen kann ohne richtiges Wissen und Verstehen der Dinge nicht erzielt werden.

Da Spiritualität die Wissenschaft des Geistes oder der Seele ist – ein lebendiges Prinzip und wahrhaft der Atem des Lebens – hat ein Adept der Spiritualität jedem Initiierten einen Teil seines eigenen Lebensimpuls (genannt „Jia Dan“) zu übertragen, ehe der letztere verstehen kann, was das „Leben aus dem Geist“ ist, im Gegensatz zum „Leben aus dem Fleisch“, das er bisher geführt hat. Denn es ist der Geist oder die Seele allein, der die Überseele begreifen und erfahren kann, wenn er von den Fesseln des Fleisches, des Gemüts und der pranas (Lebensenergien) und all den nach außen strebenden Kräften befreit ist, welche alle zusammen den äußeren Menschen bilden, der sich mit der Welt und den weltlichen Bestrebungen auf der Sinnesebene befasst.

 

Indem er seinen eigenen Lebensimpuls überträgt, flößt er dem Menschen wahre Hingabe ein und verbindet ihn mit dem Herrn.

Suhi M. 5                    



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