CHARAN KAMAL

DIE LOTOSFÜSSE DES MEISTERS

 

In den priesterlichen Lehren der verschiedenen Religionen begegnen wir häufig dem Begriff Charan Kamal. 

Höre, du Tropf! Lerne niederzufallen zu den Füßen eines Guru.

Sri Rag M. 1

Wenn deine Gedanken auf die Füße des Guru gerichtet sind, werden all deine Wünsche erfüllt.

Asa M. 5

Auch in den Evangelien finden wir Hinweise auf das Waschen der Füße von Jesus Christus. Bei den Hindus und Mohammedanern besteht noch der Brauch, den Heiligen Ehrerbietung zu erweisen, indem man ihre Füße berührt. Wir wollen versuchen, die Beleuchtung oder den Sinn von Geboten wie diese zu verstehen.

Ein lebender Meister ist bei der Wissenschaft der Spiritualität eine große Notwendigkeit. Er ist die Hauptperson, um die sich das ganze System dreht. Er ist der menschliche Pol, durch welchen die göttliche Kraft in dieser Welt wirkt. Ohne seine Führung und Hilfe kann man nichts tun und nicht erreichen. So ist es denn kein Wunder, dass man sich zu den heiligen Füßen des Meisters ergeben muss. So wie Kamal oder die Lotosblume als etwas Erhabenes und Heiliges betrachtet wird, ist von den Füßen des Meisters gewöhnlich als von Charan-Kamal oder den Lotosfüßen die Rede, welche man in aller Aufrichtigkeit und Demut verehren soll.

Ohne die Großmut eines Meisters erlangt man nichts, und es hat nichts zu besagen, ob einer Myriaden verdienstvoller Taten vollbringt.

Maru M. 3

Lass all deine Weisheit beiseite, und falle einem Meister zu Füßen.

Sri Rag M. 5

Sei der Staub der Füße des Sadh und vergiss dich selber ganz und gar; lass all deine Schlauheit und dein Wissen und falle dem Meister zu Füßen.

Sri Rag M. 5

Lass all deine Weisheit und dein Wissen, und falle den Heiligen zu Füßen.

Gauri M. 5

Höre, du unwissendes Selbst, lerne, dem Meister zu Füßen zu fallen. Ergib dich dem Wort, dann wirst du keine Todesfurcht haben. Die Unglücklichen tragen eine schwere Last auf ihren Köpfen und können niemals froh sein.

Sri Rag M. 1

Durch ein Zeichen auf der Stirne verbindet man sich mit dem Wort. Und deine Werke sollen in Hingabe zu den heiligen Füßen des Meisters verrichtet werden.

Sri Rag M. 5

Gedenke des Königs der Könige – des Herrn der Schöpfung; verlasse dich allein auf Ihn, der allem innewohnt. Lass all deine Künste beiseite, und ergreife des Meisters Füße.

Sri Rag M. 5

O teures Selbst! Du wärest gesegnet durch die Hingabe an die alles durchdringende Kraft. Diene Tag und Nacht zu des Meisters Füßen, denn das ist wahre Hingabe an den Herrn.

Sorath M. 1

Aus solchen Ermahnungen Guru Arjans geht hervor, dass wir einen lebenden Meister finden und uns ihm ergeben sollen, um von der Gemeinschaft und engen Verbindungen mit ihm Nutzen zu haben, indem wir unser Leben und unsere Verhaltensweise nach seinem Vorbild formen; denn darin liegt das Geheimnis des spirituellen Erfolges. „Die Füße eines Meisters zu berühren“ heißt in diesem Zusammenhang, eine Meisterseele finden und in ihre Herde aufgenommen werden.

Verneige dich zu den Füßen Seiner Ergebenen.

Gauri M. 5

Bleibe immer in der Gemeinschaft der Heiligen, und ergib dich zu den Füßen des Meisters.

Sri Rag M. 5

Gesegnet ist der Augenblick, da ich den Meister sehe; lass mich ein Opfer zu den Füßen des Meisters sein.

Wadhans M. 5

Ich lebe nur, um dich zu sehen, und zu deinen Füßen Ehrerbietung zu erweisen.

Suhi M. 5

Ich erfahre immer neue Belebung, wenn ich den Meister sehe, und lösche meinen Durst mit dem Wasser seiner Fußwaschung.

Gauri M. 5

Ich lebe immer im liebenden Gedenken des Wortes und bin in Körper und Geist gesegnet. Lass mich das Wasser Deiner Fußwaschung trinken, o barmherziger göttlicher Meister. Wahrlich gesegnet war die Zeit, als ich dein Tor erreichte, o Herr. O Nanak, Gott leitete mich im äußersten Erbarmen zur Tür eines vollendeten Meisters.

Suhi M. 5

Von den Füßen des Meisters wurde oftmals als von der Quelle des heiligen Nektars gesprochen, welche den weltmüden Pilgern auf dem Pfad Erlösung gewährt.

Höret auf die Heiligen – die Erlösung liegt im wahren Wort. Dienst zu den Füßen des Meisters und Hingabe an sein Wort sind die wirkliche Pilgerfahrt. Ein solcher ist genehm in Seinem Reich und erhält den Ehrensitz.

Sri Rag M. 5

Auch ist ein Übermaß an ungewöhnlicher und besonderer Süße in den Füßen des Meisters, und ungeahnte Segnungen fließen daraus hervor.

Süß sind die Lotosfüße des Meisters; im Zeichen Gottes sieht man sie. Myriaden Vorteile folgen einer solch gesegneten Schau.

Todi M. 5

Das Wasser ihrer Fußwaschung wird als Elixier des Lebens angesehen, durch das man ewiges Leben erlangt. Eine Meisterseele zu finden, ist keine leichte Sache. Wahrlich gesegnet ist der Mensch, der das Glück hat, einer solchen zu begegnen und der sie als solche annimmt. 

O Nanak! Es ist ein ungeheures Glück für einen Menschen, wenn er den Stolz beiseite lässt und zu des Meisters Füßen niederfällt.

Asa M. 5

Durch ein gutes Schicksal kann man einen lebenden Meister finden und sich seinen Lotosfüßen ergeben.

O Nanak! Durch die Fülle des Karma kommt es dahin, dass man den Füßen des Meisters ergeben ist.

Asa M. 5

Nanak sagt: Gesegnet bin ich, dass ich den Füßen eines Sadh diene.

Gauri M. 5

Durch Gottes Gnade findet sich die günstige Gelegenheit, einem lebenden Meister zu begegnen und seinen Füßen liebend ergeben zu sein

Gott hat mich mit einem Heiligen verbunden, so fand ich einen gütigen Gefährten und erwarb Liebe zu seinen Füßen.

Asa M. 4

Wem Gott auch immer Sein Erbarmen zuteil werden lässt, der beginnt, die Füße eines Satguru zu waschen.

Gauri War M. 4

Gott hat mich in Seiner Barmherzigkeit begnadet; des Meistes Füße sind nun in mich eingepflanzt. 

Majh M. 5

Gesegnet ist der Tag, an dem sich ein Mensch in den Dienst der Füße des Meisters begibt und sich in aller Demut vor ihm beugt und mit Stirne und Bart seine Lotosfüße berührt:

Gesegnet sind die Augen, die des Meisters Form sehen, gesegnet die Stirne, die seine Füße berührt.

Gauri M. 5

Gesegnet ist der Tag, an dem ich den Meister traf und mich zu seinen Füßen neigte.

Gauri M. 5

Gesegnet sind die Bärte, die seine Füße berühren.

Shalok M. 3

Bhai Gurdas sagt in diesem Zusammenhang:

Seit langen Zeiten hat man eine menschliche Geburt; doch gesegnet ist das Leben, in dem man Zuflucht zu den Füßen des Meisters nimmt. Gesegnet die Augen, die den Meister schauen, gesegnet die Ohren, die den Meister hören, gesegnet die Nase, die den Duft seiner Füße wahrnimmt, gesegnet die Zunge, die die Worte des Meisters wiederholt, gesegnet die Hände, die dem Meister dienen, gesegnet die Füße, die um den Meister herumgehen.

Kabit 17

Die Zuflucht zu den Füßen des Meister birgt das Verdienst von Myriaden Pilgerfahrten in sich; selbst die Götter und Göttinnen sind eifrig in den Dienst des Meisters vertieft; Zuflucht zu den Füßen des Meisters bringt die Erfüllung aller Wünsche; alle übernatürlichen Kräfte strömen von ihm aus, und so auch die Unsterblichkeit; die Zuflucht zu den Füßen des Meisters führt zum Bereich der Wunschlosigkeit; Hingabe wie durch ihn anempfohlen, bringt Erlösung aus der Knechtschaft; die Zuflucht zu den Füßen des Meisters ist von unvorstellbarem Wert. Er wirkt ohne jeden Gedanken und ist die innere Ursache (wirksam und substantiell) von allem, was existiert.

Kabit 72

Seit ich zu den Füßen des Meisters Zuflucht nahm, scheint die ganze Welt in die Verehrung seiner Füße vertieft; seine Lotosfüße sind eine Quelle des Lebenswassers (Charan Amrit). Ich verlange und sehne mich nach dem Staub seiner Füße – dem Staub, der das Universum schuf. Seine Lotosfüße sind der wahre Reichtum und ein wirklicher Hafen des Friedens; sie gewähren eine unaussprechliche Schau und leiten zum Pfad; der gottwärts führt; seinen Lotosfüßen ist unbeschreiblicher, unfassbarer Ruhm eigen; nicht dies, nicht dies; ich verneige mich vor Dir immer wieder, o Herr.

Kabit 217

Es ist wirklich ein großer Segen, einen lebenden Meister zu haben. Wir lesen in den Schriften über zahllose Vorzüge, die von den Lotosfüßen des Meisters herrühren. Er vertreibt alle unsere Sorgen und unsere Betrübnis. Man wird frei von den tödlichen Sünden der Lüste und Leidenschaften, von Bindungen und Wünschen, Körper und Geist werden gereinigt. Aller Knechtschaft entbunden, nimmt man das Leben, wie es kommt, ungefesselt und unberührt, ohne Furcht vor der Zukunft und dem Tod, dem man mehr als halbwegs entgegenzukommen weiß. Mit der Kraft des Wortes führt man ein Leben völliger Zufriedenheit und Wonne und erhebt sich ins Universale Bewusstsein, und danach lebt man für alle Zeit auf der Ebene der Seele. Dies ist Jiwan-Mukti oder die sogenannte Erlösung im Leben.

Gesegnet ist die Zeit, wenn ich den Meister sehe, und mich selbst zu seinen Füßen opfere.

Wadhans M. 5

Ein wahrer Satguru ist ein großer Gönner; wenn ich ihn sehe, vergehen alle meine Beschwernisse. Seine Lotosfüße sind der Verehrung würdig.

Sarang M. 5

Ich bete die Füße des Satguru an; der Meister ist der Fährmann und sein Wort die Barke für die Überfahrt.

Asa M. 1

Ein Gnadenblick des Satguru ist mehr als Millionen Königreiche; sogleich, wenn er das Wort offenbart, sind Körper und Geist voller Heiterkeit. Aber es geschieht im Zeichen Gottes, dass man sich den Füßen des Satguru ergibt.

Sri Rag M. 5

Wie auch immer, ob sitzend oder stehend, rühme ich die Tugenden des Herrn, und meine Sorgen und Nöte vergehen. Nanak sagt: Es kommt durch die Fülle des Karma, dass das Gemüt sich den Füßen des Meisters verbindet.

Sorath M. 5

Alle Dinge fallen dem zu, der einen liebenden Blick auf den Meister wirft; jene, deren Sinn auf des Meisters Füße gerichtet ist, sind fürwahr gesegnet.

Sri Rag M. 5

Nanak sagt: Wenn es so bestimmt ist, lass allen Stolz und vertiefe dich in die Füße des Meisters.

Asa M. 5

Gesegnet sind jene, die der Satguru angenommen hat; Nanak ist immer den Füßen des Meisters verbunden.

Gauri War M. 4

 

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