Die grundlegenden Wahrheiten Sie sind in allen Religionen gleich und weisen denselben Weg. Religiöse Wahrheiten, seien sie sozial, ethisch oder spirituell, haben ein gemeinsames Ideal und ein gemeinsames Ziel. Der Mensch sollte ein ethisches Leben führen, der Menschheit dienen, allen anderen bei diesem irdischen Aufenthalt helfen und sich selbst erkennen und danach Gotterkenntnis und Gottesbewusstsein entwickeln, was schließlich zur Gottheit führt. Das Wort »Religion« ist, wie der Begriff anzeigt, eine große bindende Kraft, die den Menschen seinem Schöpfer zurückverbindet, den er durch sein völliges Vertieftsein in die weltlichen Angelegenheiten des Lebens ganz vergessen und sich mit der Welt gleichgesetzt hat. Menschenliebe und Gottesliebe, wie auch der Glaube an Gott und der lebendige Kontakt mit der »Wirkenden Gotteskraft« oder dem »Heiligen Geist«, Ek-aunkar oder das Wort, ist die allumfassende Religion, die der Welt durch die Heiligen zu allen Zeit gegeben wurde. Sie ist ewig und unwandelbar für alle Zeiten. Das Höchste und Heiligste in allen Religionen legt die Vereinigung mit dem Wort Gottes und gute Taten nahe. Gauri M. 5 Und nochmals: Es gibt keine höhere Tugend als vom Herrn zu singen (die göttliche Melodie) und sich mit Seinen Auserwählten zu verbinden. Sorath M. 5 Aus diesem Grunde nahm Guru Arjan, als er die heiligen Schriften der Sikhs, den Granth Sahib, zusammenstellte, darin auch die Aussprüche der verschiedenen Meisterseelen (der Hindus, Moslems oder Sikhs) auf, ohne sich um ihren Beruf im Leben, ob hoch oder niedrig, zu bekümmern. Wir finden darin die Aussprüche von Sant Kabir (einem Weber von Beruf), Nam Dev (einem Kattun-Drucker), Ravi Das (einem Schuster), Dhanna Jat, Baba Farid (einem Moslem), und anderen aus der Kshatriya Kaste. Solche gottesfürchtigen Seelen kommen ungehindert und frei in die Welt mit der besonderen Mission, die erlösende Gnade Gottes an jene auszuteilen, die auf sie hören und ihren Lehren folgen. Es ist ein positiver Beweis der Tatsache, dass die Wahrheit eine ist, obgleich sie durch die verschiedenen Weisen zu der Zeit, in der sie lebten, mit unterschiedlichen Namen beschrieben wurde. Diese Meisterseelen, wann und wo sie auch immer auf der Bildfläche des Lebens erscheinen, lehren die irrende Menschheit Humanität und Frömmigkeit, sie flößen ihr Gottesliebe und Menschenliebe ein und stellen die Menschen vor allen Dingen auf den Pfad, der zurück zu Gott führt. Vom Geist Gottes erfüllt, sind sie Freidenker und suchen die Menschheit freizumachen von den dichten und engen Begrenzungen der verhärteten Religionen und religiösen Glaubensanschauungen, damit sie sich im Sonnenschein Gottes wärmen und zu Seinem Ruhme singen können. Wenn die Unwissenheit einmal verbannt ist, werden alle Unterschiede zwischen Hindus und Moslems und in der Tat zwischen Menschen aller Religionsgemeinschaften allmählich abfallen und verschwinden. Guru Gobind Singh Gott ist die Grundlage und das Lebensprinzip der ganzen Schöpfung - selbst der Häretiker und Agnostiker. So wie Er alle liebt, lieben auch die Heiligen, die in Seiner Farbe gefärbt sind, alle Menschen gleicherweise. Einmal nahm Moses mit einem anderen ein Mahl ein und fühlte sich im Innersten getroffen, weil sein Gefährte nicht betete, bevor er die Speise nahm. Gott aber tadelte ihn, denn es war nicht seine Sache mit einem anderen unzufrieden zu sein, den Er (Gott) in Seiner grenzenlosen Barmherzigkeit, mit Nahrung versorgte. Meisterseelen hegen große und unbegrenzte Liebe für alle, und dabei hat es nichts zu sagen, ob jemand der schlimmste Sünder ist, einer von der Gesellschaft am meisten Verachtete und Gehasste. Keiner hat das Recht, Gott seinen Vater zu nennen, solange er nicht seine Mitmenschen wie Brüder liebt. Alles Leben kommt von Ihm, und so sollte man keinen Unterschied machen zwischen hoch und niedrig, Gläubigen und Ungläubigen. Es mag einer nichts vom Vater wissen; das ist eine andere Sache, doch ist er aus dem Vater geboren, und das ist alles, was zu wissen nötig ist und wonach man handeln sollte. |