Weihnachts- und Neujahrsbotschaft 1972

Die frohe Weihnachts- und Neujahrsbotschaft ist, daß wir die goldene Gelegenheit haben, unsere wahre Heimat wiederzuerlangen, und daß ihr nur im menschlichen Körper des Wassers des Lebens teilhaftig werden könnt, das euren ganzen Durst stillen wird. Eine Samariterin ging des Wegs mit einem Krug voll Wasser auf dem Kopf. Christus erbat Wasser von ihr, aber aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus gab sie ihm nichts und fragte, warum er Wasser von ihr wollte. So sagte Christus: Hätte sie mir 7asser gegeben, wäre mein Durst nur einmal gelöscht worden, es hätte mich wieder gedürstet. Wäre sie zu mir gekommen, hätte sie das Wasser des Lebens bekommen, und ihr ganzer Durst wäre lebenslang gelöscht worden.

Dies ist also das Wasser des Lebens, welches der eigentliche Zweck ist, wofür uns dieser menschliche Körper gegeben wurde. Wenn ihr es erhaltet, ist das Ergebnis, daß es euch zu immerwährenden Leben führt - aber dies könnt ihr nur zu Füßen eines Meisters erlangen. Dies ist die Lehre an die ganze Welt. wo immer wir auch leben - im Osten oder Westen - spielt keine Rolle. Es bedeutet wenig, welcher Religionsgemeinschaft wir angehören. Es spielt" keine Rolle, in welcher Gemeinschaft ihr dieses 7asser des Lebens erhalten habt, um dessentwillen ihr in die Welt gesandt worden seid. Es ist gut, in einem Tempel geboren zu sein, aber darin zu sterben ist eine Sünde. Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen, er braucht eine soziale Körperschaft, um darin zu leben. Aber seid nicht stolz darauf, weil ihr der einen oder anderen Gemeinschaft angehört. Es zählt nur, inwieweit ihr erfolgreich darin wart, das Wasser des Lebens zu erlangen. Es gibt so viele Schulen und Universitäten, aber was zum Jahresende zählt, ist, wie viele erfolgreiche Studenten aus jeder. Universität hervorgingen und wie viele es im ganzen Land raren.

Wir haben also verschiedene Gemeinschaften. Aber wir müssen sehen, wie weit wir diese Sache erlangt haben. Ob wir an dieser oder jener Universität die Abschlußprüfung bestehen, spielt keine Rolle. Was hauptsächlich ins Auge gefaßt werden muß, ist, diesen Grad zu erhalten. Und die Schule ist anerkennenswert, die viele Menschen mit diesem Grad hervorbringt. Aber Pfeiler sind in den verschiedenen Gemeinschaften aufgestellt; jeder, der einer bestimmten Schule angehört, sagt, daß gerade diese Schule die beste sei. Alle Schulen sind dazu bestimmt,' der Weg zurück zu Gott zu sein. Die Schule ist die beste, die es mehr Menschen ermöglicht, Gott zu erreichen. Aus diesem Grund ist der Stolz, zu dieser oder jener Religionsgemeinschaft zu gehören, nicht viel wert. Das einzige, was zählen wird, ist, wie weit ihr vorangekommen seid, den Grad zu erlangen, um dessentwillen ihr dieser Schule beigetreten seid.

So sagen die Meister, daß ihr, um dieses Wasser des Lebens zu bekommen, eure Gemüter beherrschen müßt. Nur das Gemüt steht im Wege, und wie kann das Gemüt zufriedengestellt werden? Je mehr ihr es den äußeren Dingen hingebt, desto mehr will es. Es gibt ein Heilmittel, um das Gemüt zu beherrschen, und das ist in euch. Wie lange wird das Gemüt in den äußeren Dingen umherlaufen? Ihr seid besorgt, ihr findet keine Zufriedenheit. Je mehr ihr habt, desto mehr will das Gemüt. Das Heilmittel ist der wahre Nektar von Naam, das wahre Wasser des Lebens, das Brot des Lebens, das in euch ist. Aber wir versuchen, das Heilmittel in all den äußeren Bestrebungen durch die nach außen gehenden Kräfte zu finden.

So ist es. das Gemüt, das zwischen uns und Gott steht. Das ist der erste Schritt, den wir tun müssen - das Gemüt zu beherrschen, ganz gleich, welcher Gemeinschaft -wir angehören. Das spielt keine Rolle. Wir sind alle Kinder Gottes, auf die gleiche Weise geboren mit denselben Vorrechten von Gott. Da die Seele vom selben Wesen wie Gott ist, sind wir alle Brüder und Schwestern in Gott und derselben Kraft, die wir verehren und durch verschiedene Namen benennen. Die Einheit ist bereits da, wir haben es vergessen. Die Meister kommen, um sie wiederzubeleben. Sie bringen keinen "Ismus", keine Gemeinschaften. Sie sagen, es gibt so viele Gemeinschaften. Wir müssen auf den Zweck schauen, für den sie bestimmt sind. Was habt ihr gelernt, wenn ihr den Zweck, zu dem ihr euch den verschiedenen Gemeinschaften angeschlossen habt, noch nicht erreicht habt? Daß ihr dem einen oder anderen Land angehört? "Wie du säst, so wirst du ernten." Ihr werdet dorthin gehen müssen, wo immer ihr verhaftet seid. Das ist das unerbittliche Gesetz.

Geht den Weg der Tugenden. Welches ist die Erklärung von 'Übel und Tugend? In der Heiligenterminologie ist Tugend das, was euch zu Gott führt, und Übel das, was euch von Gott entfernt. Dies ist die Auslegung, die von den Meistern gegeben wird. Das Bekenntnis ist notwendig. Betet jeden Tag: „0 Gott, ich bereue, was ich getan habe." Vergießt Tränen. Tränen werden das Übel Wegwaschen. Und tut das, was euch zu Gott führt. Seid rein in Gedanken, Worten und Taten. Nur solche Menschen werden den Nektar des Lebens erhalten und in diesem Leben in die Heimat zurückgelangen. Das ist der Unterschied zwischen einem Meister und einem Durchschnittsmenschen. Der 11eister hat volle Kontrolle über sein Gemüt und die nach außen gehenden Kräfte. Er benutzt sie, wie und wann er will, ohne an sie gebunden zu sein. Der Durchschnittsmensch wird zu leicht durch sie verführt und ist ihnen verhaftet. Das Ergebnis ist, daß er dorthin gehen wird, wo er verhaftet ist. Deshalb wissen wir nicht, was gut und was schlecht ist. Ich habe euch den Unterschied aufgezeigt - alles, was euch zu Gott führt, was euch hilft, Gott zu erreichen, ist gut; alles, was euch von Gott fernhält, ist von Übel.

Was tun wir? Wir sind immer wieder die Handelnden. Solange wir nicht bewußte Mitarbeiter am göttlichen Plan werden, können wir unser Ego nicht verlieren. Dieses Ego hat die Welt geschaffen. Wenn ihr aus dein Wort Welt (world) das Ich herausnehmt, habt ihr das Wort (word). Das Wort ist Gott. Solange ihr der Handelnde seid, ist dieses Ich da. Was ihr gesät habt, müßt ihr ernten. Gute als auch schlechte Taten sind gleicherweise bindend; sie können Ketten aus Eisen oder Gold sein.

Je reiner ihr in Gedanken, Worten und Taten seid, desto mehr werdet ihr das Wasser des Lebens in Fülle erlangen. Wir sind innerlich voller Schmutz, voll weltlicher Gier - dem Wunsch, mehr und mehr zu haben, einerlei, ob es durch gute, ehrliche oder unehrliche Mittel erlangt wird. Äußerlich habt ihr schöne Gesichter und Kleider, ihr seid nett und sauber. Was nützt das? Die Meister sagen, daß Gott ' auf das Herz sieht, nicht auf den Körper außen - nicht darauf, wie ihr ausseht, sondern darauf, wie ihr handelt. Ihr könnt Gott nicht täuschen. Die Welt könnt ihr eine Zeitlang täuschen - nicht ständig -, bedenkt das! Früher oder später kommt die Katze aus dem Sack. Ihr seid hier, um euch von all. diesen üblen Taten, schlechten Handlungen und schlechten Gedanken zu reinigen. Es gibt ein Heilmittel. Sitzt zu Füßen eines Meisters. Ihr werdet alle Tugenden Gottes in ihm widergespiegelt finden. Wir haben Gott nicht gesehen - wir sehen den Meister, in dem dieselben Eigenschaften, die in Gott sind, in kleinerem Maße offenbart sind. Sein Gemüt ist unter Kontrolle; Wenn ihr ihm nahe, im Wirkungsbereich seiner Aura seid, werdet ihr beeinflußt. Eure Seele sollte kontrolliert sein. Wenn sie beruhigt ist, wird natürlich das Gemüt ruhig sein. Das Gemüt erhält seine Stärke von der Seele.

Das einzige Heilmittel ist also, zu Füßen eines Meisters zu sitzen; und was gibt er euch, um all diese -üblen Dinge abzuwaschen? Er gibt euch eine Verbindung mit dem Wasser des Lebens, Naam oder dem Wort in euch. "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege." Kommt in Verbindung mit Gott - ihr werdet in Fülle Licht haben, im Übermaß, verglichen mit Tausenden von Sonnen, die gleichzeitig aufgehen. Und das Wasser des Lebens in euch wird all eure üblen Gedanken, Worte und Taten fortwaschen.

Ihr werdet es nur erlangen, wenn ihr ein Gurmukh werdet. Ein Gurmukh zu sein, heißt zuerst, die Gebote des Gurus zu halten und zweitens, das Sprachrohr des Gurus zu werden. Haltet seine Gebote, und entwickelt Empfänglichkeit. Seid auf den Guru aufgepflanzt. ihr wißt, aufpflanzen bedeutet, den Zweig eines Baumes in einen anderen Baum einzupflanzen. Das Ergebnis davon ist, daß die Frucht das Aussehen des Zweiges, der in den Mutterbaum verpflanzt wurde, erhält; aber er wird den Duft des Mutterbaumes haben - so wie all die Tugenden des Meisters in euch widergespiegelt sein werden. Auf diese Weise werdet ihr zwei Drittel der Lehren des Meisters aufnehmen. Ein Drittel erhaltet ihr durch die gesprochenen Worte und zwei Drittel durch Empfänglichkeit - durch das Aufpflanzen. Christus bezog sich auch darauf. "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht." Das bedeutet, ein Gurmukh zu sein. Tut, was der Meister euch zu. tun heißt. Lebt hundertprozentig nach seinen Geboten, und ihr werdet auf dem Weg sein, ihr werdet rasch vorwärtskommen. Aber wenn ihr in ihn eingepflanzt seid, werdet ihr das, was er ist. "Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir." Das ist das Endergebnis, wenn man ein Gurmukh ist. Es wird euch bestimmt zu Gott zurückbringen, so sicher wie, zwei mal zwei vier ist.

Doch eine wahre Lebensweise ist erforderlich. "Die Wahrheit steht über allem, aber die wahre Lebensweise steht noch Über der Wahrheit." Sokrates wurde gefragt: "Liebst du die Wahrheit oder Plato?" Er erwiderte. "Ich liebe die Wahrheit mehr als Plato." Gebt alle weltlichen Dinge auf, die euch im Wege stehen. Lebt nach dem, was der Meister sagt. Betet selbst dann. „O Gott, nimm uns nach Hause zurück; benütze jede Rechtfertigung, die Du finden kannst -wir sind dazu nicht fähig, wir sind es nicht wert. Nur Deine Gnade kann uns in Deine Heimat führen." Ihr müßt euch Gott hingeben. Er ist euer treuer Freund, der durch euren Meister wirkt. Er möchte immer, daß ihr das werdet, was Er ist. Kein König möchte, daß sein Sohn ein Minister ist, er will, daß jeder seiner Söhne König wird. So will jeder Heilige, daß sie alle Heilige werden. Vom tierischen Leben macht er euch zur, Menschen, und vom Menschen erhebt er euch zu einem Mikro-Gott. Dies aber kommt letztlich, indem ihr euch Gott hingebt und äußerlich hundertprozentig an den Worten des Meisters festhaltet und indem ihr dem Guru aufgepflanzt seid. Nehmt es als euer Programm vor euch. Lebt danach. Ihr werdet bestimmt den vollen Nutzen daraus ziehen, den menschlichen Körper zu haben.

Weihnachten und das neue Jahr stehen bevor, und dies mag als Botschaft zu dieser Gelegenheit dienen. Meine Wünsche sind bei euch allen und werden bei euch bleiben. Die Meisterkraft ist mit euch allen und wird immer alle mögliche Hilfe und Schutz erweisen.

 

Gründer und Leiter Sant Kirpal Singh Ji Internat. Hauptzentrum Sawan Ashram Gur Mandi Delhi 7, Indien
Hauptzentrum für Mitteleuropa Frau B.M.Fitting D 53 Bonn Luisenstraße 133

 

Geburtstagsbotschaft

von seiner Heiligkeit

Sant Kirpal Singh, Ji Maharaj

Gründer des Ruhani Satsang und Manav Kendra

Die ganze Welt . ist das Haus unseres Vaters und die verschiedenen Länder sind die vielen Räume darin. Der Mensch ist das Höchste in der ganzen Schöpfung. Wir gehören alle der Familie Gottes an. Die Tiere, Vögel und Reptilien usw., sind auch die jüngeren Glieder der Familie Gottes. Es gibt hier keinen Osten oder Westen. Wir sind die Kinder Gottes, auf dieselbe Weise geboren und von Gott mit den gleichen Vorrechten ausgestattet. Die Seele ist vom selben Wesen wie Gott, und die Eine Kraft, die wir verehren, wird mit verschiedenen Namen bezeichnet. Der menschliche Körper ist die goldene Gelegenheit, um Gott darin zu erkennen. Er kann nicht durch die nach außen gehenden Kräften, das Gemüt oder den Verstand erkannt werden. Nur die Seele, da sie vom selben Wesen ist wie Gott, kann Gott erkennen. Daher müssen wir zuerst und selbst erkennen, denn nur Gleiches kann Gleiches erkennen.

Deshalb haben alle Philosophen und Weisen des Ostens und des Westens in ihrer jeweiligen Zeit und in der ihnen eigenen Sprache verkündet: '“MENSCH, ERKENNE DICH SELBST“. Die Griechen sagten: ."Gnothi Seauton", die Römer: „Nosce, te ipsum". Alle anderen haben dasselbe gesagt. "Die Selbsterkenntnis geht der Gotterkenntnis voraus.“

Selbsterkenntnis kann weder auf der Ebene der Gefühle oder Empfindungen noch durch Schlußfolgerungen gewonnen werden. All dies ist dem Irrtum unterworfen. Sehen steht über allem. Sehen heißt glauben. 

Wahre Selbsterkenntnis wird durch Selbstanalyse erreicht, indem man sich über das Körperbewußtsein erhebt, wovon man eine Erfahrung zu den Füßen eines Meisters bekommt.

Aus diesem Grunde haben alle Rishis der alten Zeit vorgeschrieben, daß die Kinder zweimal geboren werden, wobei die eine Geburt die im menschlichen Körper, die andere das Erheben ins Jenseits ist. Für die zweite Geburt gaben sie den Kindern das Gayatri Mantra, welches bedeutet: „sich über die Ebenen erheben und eins zu werden mit dar Sonne'" Die Kinder erhielten eine Erfahrung davon, indem ihnen das "Divya Chakshu` oder dritte Auge geöffnet wurde, um das Licht der Sonne zu sehen. Die Hindus haben noch immer diesen Brauch. Die Kinder worden zweimal geboren und erhalten das Gayatri Mantra; aber da es an Menschen der Praxis fehlt, bekommen sie keine Erfahrungen mehr davon. Auch Christus hat gesagt: `Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Der menschliche Körper ist das wundervolle Haus, in dem wir wohnen. Der Körper wirkt , solange wir in ihm sind. Er hat neun Öffnungen, und doch können wir nicht daraus entkommen. Durch eine bestimmte Kraft wir im Körper kontrolliert. Wenn diese Kraft zurückgezogen wird, müssen wir ihn verlassen. Wir wohnen im Körper, wie auch die Gotteskraft in ihm wohnt. Der Körper ist der wahre Tempel Gottes.

Die äußeren Hindu-Tempel, die Kirchen und andere heiligen Stätten wurden nach dem Vorbild des menschlichen Körpers geschaffen. In ihnen werden die zwei Symbole Gottes nämlich Gott ist Licht und Gott ist Nad oder die Sphärenmusik Wir wohnen in Körper, und auch Gott wohnt darin, aber der eine spricht nicht mit dem anderen. Es ist das Gemüt , das uns Weg zu Gott versperrt. Unser erster Schritt muß es sein, das Gemüt unter Kontrolle zu bringen, ganz gleich, welche Gemeinschaft wir angehören. Man kann das Gemüt nicht durch Praktiken kennen, die mit dem Verstand und den Sinnesorganen ausgeführt werden. Es gibt nur ein einziges Mittel, das Gemüt unter Kontrolle zu bringen, und das ist in euch. Dieses Heilmittel ist der währe Nektar von Naam, das "Wasser des Lebens", welches in euch ist. Wenn ihr dieses Elixier kostet, wird das Gemüt von allen äußeren Bindungen ablassen.

Ihr müßt ein Gurmukh werden. Tut genau das, was euch der Meister zu tun heißt. Lebt 100 prozentig nach Seinen Geboten, dann werdet ihr schnell Fortschritte machen. Seid Ihm dankbar; ihr werdet zu dem, was Er ist. Paulus hat gesagt: „Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mit.“ Um eine solche Verwirklichung zu erreichen, ist eine wahre Lebensweise notwendig. „Die Wahrheit steht über allem“, aber „die wahre Lebensweise steht noch über der Wahrheit.“ Löst euch von allen weltlichen Dingen, die euren Weg versperren.. Lebt nach dem, was der Meister sagt, und betet: „O Gott, führe uns in unsere Heimat – mit welcher Rechtfertigung es Dir auch immer möglich sei! Wir haben es nicht verdient, sind nicht reif dafür; Deine Gnade allein kann uns in Deine Heimat führen.“

 

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Delhi 7, den 1. Januar 1974

Neujahrsbotschaft 1974

Gott schuf den Menschen und der Mensch brachte die Religionen hervor, Die Religionen entstanden, nachdem die Meister ihr physisches Kleid abgelegt hatten, damit ihre Lehren lebendig blieben. Wir sind vor allem Menschen; dann erst kommen die verschiedenen Etiketten, die wir tragen, nämlich Hindus, Sikhs, Moslems, Christen, Buddhisten, Jains usw., Als solche können wir nur dann bezeichnet werden, wenn die Prinzipien der zum Ausdruck kommenden Gotteskraft, also Licht und Ton, in uns offenbar werden', In einem Tempel geboren zu sein ist ein Segen, doch sich nicht über das Körperbewußtsein zu erheben (das heißt sich selbst und Gott zu erkennen) ist Sünde. Während wir in unseren jeweiligen Glaubensgemeinschaften bleiben, müssen wir uns über sie erheben und sollten Anhänger des wahren Glaubens werden. Liebt Gott und liebt Seine ganze Schöpfung.

Wir können Gott nur im Menschenkörper erkennen. Erhaltet den Körper gesund. Wenn er stirbt, ohne daß dieses Ziel erreicht ist, verlieren wir eine goldene Gelegenheit, denn "was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?"

Laßt den physischen Körper des Menschen zu voller Blüte kommen und seine Seele voll der Herrlichkeit sein, berauscht von dem tönenden Licht Gottes. Strahlt Liebe für die gesamte Schöpfung aus und wünscht: "Friede sei der ganzen Welt nach Deinem Willen, o Herr."

O verborgener Ton, der in jedem Atom vibriert; 
O verborgenes Licht, das in jedem Geschöpf erstrahlt;
O verborgene Liebe, die alle in Einheit umfaßt.

Kirpal Singh

 

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Gebet

von Vinod Sena

O lehr uns, wie zu lieben Dich;
wir wissen nicht, wie zu lieben.
Unsere Herzen sind allzu gering und irdisch,
unsere Gedanken erheben sich nicht.

Unsere Tränen sind nur Wasser allein;
o lehr uns, wie zu lieben,
damit sie Dein Feuer entfachen mögen, 
das den Weg nach oben beleuchtet.

Meine Worte sind leider unfruchtbar;
o lehr mich, wie zu lieben.
Nur dann sind meine Gebete nicht nutzlos, 
sondern steigen auf zu Dir.

Ich weiß nicht, wie zu weinen, mein Gott,
ich weiß nicht, wie zu lieben.
Ich weiß nicht, wie zu suchen, mein Gott,
führe Du mich selbst nach oben.

Wir wissen nicht, wie zu lieben Dich,
o lehr uns, wie zu lieben,
und erhebe uns vom Irdischen 
zu Dir empor.

 

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Rundschreiben Nr. 1

Durch die Gnade meines Meisters ist meine Reise in die Vereinigten Staaten und nach Europa erfolgreich gewesen, unter der liebevollen Mitwirkung und durch das Opfer von allen dort, wofür ich große Achtung in meinem Herzen trage.

Bei der Rückkehr von meiner Reise ist mir zur Kenntnis gelangt, daß dort Mißverständnisse vorliegen, die, falls man sich nicht vor ihnen hütet oder ihnen Einhalt gebietet, sich für viele an dem Pfad Interessierte als schädlich erweisen könnten.

Diese Mißverständnisse beziehen sich vorwiegend auf die äußeren Aspekte des Lebens. Es ist daher ratsam, die hiermit verbundene Sachlage klarzustellen.

Spiritualität - ein Bekenntnis liebenden Glaubens

Das Thema des Geistes ist das älteste und am besten verbürgte von allen Themen4 Seine Geschichte ist so alt wie die der Menschheit überhaupt. Es beruht auf den zwei Hauptgrundsätzen der Liebe und des Dienens, mit anderen Worten: des selbstlosen Dienens.

"Liebet, dienet einander!" ist der Ruf aller Weisen durch die Zeitalter hindurch gewesen. Gott ist liebe und Er liebt die, die Seine Schöpfung lieben. "Der betet am besten, der am besten liebt - alle Dinge, die großen wie die kleinen; denn der liebe Gott, der uns liebt, Er Erschafft und liebt alle."

Wiederum ist gesagt: „Der betet gut, der gut liebt'- Sowohl Menschen, wie Vögel, wie Tiere."

Welche Schriften wir auch immer zur Hand nehmen mögen, in jeder finden wir mit großem Nachdruck die Ermahnung zur Liebe; "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, daß Gott sich dem, der lieben kann, selb.8t offenbart."

Bedeutung der Liebe

Liebevolles und selbstloses Dienen für die Menschheit ist der Eckstein aller religiösen Philosophie, und niemand kann auf dem Pfad irgendeinen Fortschritt machen, ohne die liebe in sich zu entwickeln. Die Saat der Spiritualität, welche der Meister so liebevoll in den trockenen Boden unserer Herzen sät, muß mit den Wassern der Liebe getränkt werden, wenn wir schnelle Ergebnisse wünschen. Wir müssen unser Leben und unsere Lebensführung so gestalten, daß alle unsere Handlungen von Seiner Liebe zeugen. Wir müssen die Wüste unserer Herzen in einen wahren Garten der Liebe verwandeln, voll von lieblichen Blüten und süßen Früchten. Aus unserem Herzen sollte ein Ewiger Quell der Liebe fließen, so daß, wer auch immer damit in Berührung kommt, bis zum Innersten seines Herzens von Liebe durchdrungen wird.

Spiritualität - eine göttliche Sache

Die Sache des Meisters ist die Sache Gottes. Sie ist keine Religion gemeinhin angenommenen Sinne des Wortes und doch ist es die höchste Religion, allein auf die Liebe gegründet. Wir können die unendliche Gottheit nicht in enge Grenzen hineinzwängen. Gott selbst hat erklärt: "Ich lebe weder in hohen Himmeln noch auf der Erde. unten, doch das Wunder der Wunder ist, daß ich in dem Herzen eines 'Momin' oder Gottmenschen lebe.“

Wiederum ist spirituelles Leben und Üben eine lebendige und praktische Angelegenheit und gänzlich verschieden von weltlichen und sektiererischen Dogmen und so manchen Glaubensbekenntnissen die wir heute haben. Leben, Licht und Liebe, die von einem lebenden Meister ausgehen, fließen unmittelbar aus dem Herzen und nicht aus irgendwelchen Büchern über Theologie. Zweifellos hat jedes Ding seinen eigenen Wert, aber in einer Welt der Relativität sind die Werte alle -relativ. Ein positiver Kontakt mit den Lebens n der lebenden Gottheit ist etwas ganz anderes und Einzigartiges. Er beruht auf einer ganz unterschiedlichen Grundlage.

Spiritualität und der gewöhnliche Mensch

In dieser unermeßlichen Schöpfung ist ein jeder mit einer individuellen Auffassung begabt. Die Erbanlage, die Umwelt und die eingeschärften Lehren wirken alle zusammen, ihn zu dem zu machen, was er ist. Wir können niemanden tadeln, daß er auf seine Weise anders denkt. Jeder hat sein eigenes Naturell und seine eigene Art zu denken. Die Menschen müssen voneinander abweichen und sie weichen voneinander ab. Daran ist nichts zu ändern. Es ist andererseits das Merkmal des Sinnenlebens. Wir dürfen deswegen nicht mit Andersdenkenden die Schwerter kreuzen. Selbst wenn sie in ihrer Unwissenheit zuweilen Böses von den spirituellen Lehren reden mögen und grobe Worte, gebrauchen, können sie nichts dafür und wir sollten sie darum nicht tadeln. Es ist nicht ihre Schuld, daß sie die Lehren des Meisters nicht kennen, und man kann ihnen diese auch nicht zwangsweise eintrichtern. Sie sind einfache und reine Gaben Gottes und kommen jenen zu, denen Er sie verleihen will.

Es werden viele Menschen sein, die dagegen sind, böse davon reden, in verächtlichen Worten sprechen, nein, sogar üble Namen dafür haben. Aber das sollte die wirklichen Wahrheitssucher nicht stören. Wir müssen freundlich und höflich und sogar demütig in unserer Haltung sein. Hin und her reden kann da nicht helfen. Wir müssen versuchen, Mißverständnisse jederzeit auf freundliche und gütige Art zu beseitigen und nicht in einem auf Gegnerschaft eingestellten Geist. Es ist ratsam, daß einzelne Personen (einschließlich Repräsentanten, Gruppenbeauftragte, sowie alte und neue Initiierte) nicht in irgendwelche Diskussionen oder Auseinandersetzungen mit religiösen Körperschaften, Zirkeln, Glaubensbekenntnissen oder Sekten etc. eintreten. Wenn irgendwelche Körperschaften mit Derartigem an uns herantreten sollten, so mögen diese veranlaßt werden, sich für eine angemessene Antwort an den Meister zu wenden. Es ist besser auszuweichen, als sich den Kopf bei einer Attacke einzurennen und dadurch der großen Sache, für die wir einstehen, Schaden zuzuführen.

Gott kennt Sein Ziel und Er hat verschiedene Wege, dieses zu erreichen, ohne dich und mich. So lohnt es sich nicht, mit unseren Nachbarn zu streiten. Es wird gesagt, daß die, welche versuchen, durch das Schwert zu leben, durch das Schwert umkommen werden. Die ganze christliche Philosophie ist in zwei denkwürdigen Lehren von Jesus Christus zusammengefaßt: "Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matth. 22, 37-40). Und: "Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel ... Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ (Matth.5, 44-45, 48), und so haben es alle anderen Meister gesagt, die in der Vergangenheit gekommen waren.

Wenn wir nach diesen Lehren lebten, könnte es überhaupt keinen Streit geben. Der königliche Mönch Ashoka sagt uns in einer seiner Bergpredigten: "Derjenige, der seine eigene Gemeinschaft verehrt aber die Gemeinschaft anderer herabsetzt, tut großes Unrecht gegenüber seiner eigenen; denn es verstößt gegen die Wesensmerkmale einer Religion.“

Der Geist des Dienens untereinander

Die obigen Ausführungen beziehen sich in gleicher Weise auf euren Umgang untereinander. Ihr seid alle verknüpft miteinander durch die liebevolle Gnade des Meisters, in den Banden Einer universalen Gemeinschaft. Ehrliche Meinungsverschiedenheiten mögen entstehen und sie entstehen gelegentlich tatsächlich, aber diese müssen durch freundschaftliche Meinungsaustausch und gegenseitige Aussprache geschickt gelöst werden, frei von Bitterkeit und Groll. Wenn diese trotzdem bestehen bleiben, ist ein rechtzeitiger Bericht an den Meister Eine willkommene Hilfe, was besser ist als zuzulassen, daß die Kluft. zwischen Euch sich erweitert und durch Bestrebungen gestärkt wird, die auf Spaltung hinauslaufen.

Reiche Ernte ist da - Arbeiter werden gebraucht

Alle diejenigen, welche in des Meisters Werk mithelfen, wo es auch sei, sind die Auserwählten. Wann immer ein Meistergeist in die Welt kommt, bringt Er Seinen eigenen Mitarbeiterstab mit. Wer immer einen Stein in Sein Gebäude setzt, dient Ihm. Umso mehr ist es die Pflicht solcher selbstlosen Arbeiter, ein wahres Vorbild allgemeiner Bruderschaft zu sein, anstatt weitere Zwietracht dort zu säen, wo diese schon groß genug ist. Dienen ist Dienen und muß im wahren Geiste des Dienens getan werden. Dienen muß vor dem eigenen Ich kommen. Alle selbstischen Gedanken müssen auf dem Altar des Dienens geopfert werden. Nur der Dienst ist für den Meister annehmbar, der freiwillig, ungezwungen und unbefleckt selbst von den geringsten Spuren des Ich ist. Er darf nicht in Einem niedrigen Geist oder in einer streitlustigen Stimmung geleistet werden, auch nicht wie eine Rechts- oder Routineangelegenheit, was alles dazu angetan ist, den wahren Geist und die Würde des Dienens zu erniedrigen.

Da ist noch ein weiterer Punkt, welcher nicht außer Acht gelassen werden darf hinsichtlich des Dienens. Niemand kann einen Dienst leisten, es sei denn, er ist bis in die letzten Fasern seines Seins von der Meisterkraft und angetrieben. Somit sollte einer bei allem, was er tut, nie denken, daß er irgendeinen Dienst getan hätte. Und dies ist in der Tat die reine Wahrheit, da alle Ehre der bewegenden Kraft oder dem Großen Dynamo zukommt, welche in jedem und durch jedes Einzelwesen wirkt. Wir müssen daher spüren und sehen, daß die Meisterkraft hinter allem Geschehen am Werk ist. Jeder solche Dienst ist in der Tat ehrenvoll, da er frei ist von allen Befleckungen des Ich.

Die Meisterkraft wirkt ohne Rücksicht auf jede Begrenzung von Zeit, Raum und Kausalität. Selbst wenn sie durch gewisse bevollmächtigte Personen in fernen Ländern wirkt, bleibt die alleinige Verantwortung beim Meister. Die handelnden Personen sind lediglich die Werkzeuge, um Vorbereitungen zu treffen, Gesuche von solchen, die initiiert werden wollen, auszufüllen, Anweisungen des Meisters weiterzugeben sowie mit Seiner erforderlichen Zustimmung Zusammenkünfte etc. festzulegen.

Die Übertragung des Lebensimpulses, der Verbindungsprozeß und dergleichen kommen unmittelbar vom Meister und keiner hat da eine Hand dazwischen. Niemand kann daher irgendeinen Vorrang vor den anderen beanspruchen. Alle vom Höchsten bis zum Niedersten, erhalten ihre Erleuchtung vom Meister und verdanken Ihm das gute Schicksal, auf die eine oder andere Weise mithelfen zu dürfen. Wir müssen darum in einem gemeinschaftlichen Geist der Bruderliebe wirken und nicht mit dem Gedanken an hoch oder niedrig, denn alles Dienen ist nur das eine, das Göttliche Dienen, an dem wir alle als Glieder teilnehmen.

Die Anordnungen gelten jedoch um der Disziplin willen und, um in dem glatten Ablauf des spirituellen Wirkens Ordnung zu halten. Aber wie gesagt, niemand soll sich erhaben fühlen oder Gefühle des Vorrangs über andere hegen. Wir haben alle Schulter an Schulter unter der Leitenden Inspiration des Meisters zu arbeiten.

Die als Repräsentanten ausgewählten Personen sind die geistig Älteren und mehr Erfahrenen und sollten als solche respektiert werden. Im Falle irgendwelcher Meinungsverschiedenheiten soll die Angelegenheit dem Meister unterbreitet werden, und bis dahin sollte keiner streiken oder die Repräsentanten zurückweisen, sondern in einträchtiger Weise mitarbeiten. Wenn Gelegenheit gegeben ist, sollten sie zusammenkommen, um wichtige Punkte gemeinsam zu beraten. Dies wird den Gleichklang sicherstellen. und Liebe füreinander einprägen, und es wird die Gespräche in den Gruppen der einzelnen Gebiete bereichern. Die Repräsentanten sollten vierteljährlich (April, Juli, Oktober und Januar) einen regelmäßigen Bericht über die in des Meisters Werk geleistete Arbeit vorlegen, wenn irgend möglich mit positiven Vorschlägen, wobei alle wesentlichen Punkte, einschließlich der Namen von Gruppenbeauftragten, die in den verschiedenen Zentren mitwirken, aufgeführt sind. Ich würde mich freuen, von den verschiedenen Gruppenbeauftragten in regelmäßigen Abständen über wichtige Ereignisse zuhören, die sich an den jeweiligen Orten zugetragen haben. Ich habe eine liebevolle Anerkennung für jegliche von ihnen geleistete Arbeit.

Selbstumwandlung

Reinheit des Lebens in Gedanken, Worten und Taten ist von vordringlichster Wichtigkeit im Dienst für den Meister. Eine göttliche Sache kann auf reinem Boden blühen und Früchte tragen in Hülle und Fülle. Wir müssen alle lernen, nach innen zu schauen und nicht nach außen. Es ist viel leichter, den Splitter in des anderen Auge zu sehen als den Balken im eigenen Auge. Wir müssen versuchen, uns die Gewohnheit der Selbstbeobachtung einzuprägen sowie alle Schwächen eine nach der anderen auszumerzen. Wie wichtig es für alle ist, zu diesem Zweck ein Tagebuch zu führen und einzusenden, kann nicht nachdrücklich genug betont werden. Alle Initiierten sollten eine regelmäßige Zeit den spirituellen Übungen widmen mit gebührender Beachtung des ethischen Lebens und der Enthaltsamkeit von allem Fleisch, Fisch Geflügel oder Eiern und sie sollten die täglichen Aufzeichnungen durchführen und diese nach jeweils vier Monaten an den Meister einsenden. Sie sollten wachsam sein gegen die fünf Todsünden: Begierde, Zorn, Habsucht, Verblendung und Eitelkeit und sollten statt dessen die Tugenden der Wahrheit, der Keuschheit, des Nicht-Verletzens, der universellen Liebe und des selbstlosen Dienens entwickeln.

Finanzkontrolle

Die Arbeit der spirituellen Erneuerung wird nur unter der freiwilligen Mitwirkung des ‚Sangat' oder der Bruderschaft geführt. Es gibt keine harten und festen Regeln in dieser Hinsicht. Jedermann steht es frei, für den Dienst an dieser heiligen Sache beizutragen, was immer er leicht tun kann. Es kann nicht die Rede von einer Auferlegung oder Eintaxierung in dieser Sache sein. Finanzielle Hilfe von Personen außerhalb der Bruderschaft wird nicht angenommen, und dafür gibt es einen Grund. Wir wollen Zuwendungen nur von solchen ehrenhaften Seelen, die ihren Lebensunterhalt ehrlich verdienen und von der Liebe Gottes berührt sind. Es muß besonders erwähnt werden, daß der keine Geschenke oder Opfer von Seinen Schülern annimmt. Alle Seine persönlichen Bedürfnisse bestreitet Er aus Seiner eigenen Tasche . Alle freiwilligen Spenden werden nur für die Arbeit des ‚Sangat' gesammelt. Es ist daher notwendig, daß genau Buch geführt wird über alle Einnahmen und Ausgaben auf regulärer und exakter Grundlage, um alle Möglichkeiten einer falschen Verwendung der Geldmittel auszuschalten und um deren volle und zweckmäßige Benutzung nach wirtschaftlichen Grundlagen sicherzustellen. Es ist notwendig, für eine turnusmäßige entsprechende Finanzkontrolle die geeigneten Maßnahmen zu treffen und alle Anstrengungen zu machen, die je nach Zeit und Umstand erforderlichen Ausgaben auf das Allernötigste zu beschränken. Alle diese Dinge sollten in gemeinsamer Beratung und im Geiste freundschaftlicher Eintracht durchgeführt werden. Selbstloses und ehrenvolles Dienen in Liebe ist bezahlter Arbeit vorzuziehen, ausgenommen in nur außergewöhnlichen Fällen, wo ein wirklich Ergebener Mitarbeiter Hilfe benötigt, welche in Form einer Ehrengabe gewährt werden mag.

Korrespondenz

Der Meister besorgt persönlich den in- und ausländischen Schriftwechsel trotz der starken Beanspruchung Seiner Zeit und arbeitet bis in die späten Nachtstunden, um ihn zu bewältigen. Alles ist getan, damit kein Schriftwechsel im Ashram verlorengeht. Auch wenn der Meister dringenden Rufen außerhalb des Ashrams folgt, werden in jedem Fall die Briefe zu Seiner Verfügung gehalten, und dabei kommt es vor, daß die Rückantwort verspätet. eintrifft. Um wegen der ungewöhnlich hohen Anzahl der eingehenden Briefe (monatlich oft über tausend vom In- und Ausland) zu hohe Postgebühren zu vermeiden, werden jetzt versuchsweise die Antworten etwa wöchentlich -außer in dringenden Fällen - zu einer zentral gelegenen Station gesandt und dann von dort mit der Post nach den verschiedenen Orten im Ausland abgeschickt.

Reiseprogramm

Alle Einladungen vom In- und Ausland, spirituelle Vorträge zu halten, sind dem Meister sehr willkommen. Die Einladenden müssen jedoch alle Vorbereitungen treffen für vorübergehenden Aufenthalt, Räume oder öffentliche Plätze, wo Treffen und Vorträge abgehalten werden können, und für Unterbringung der Besucher, die von weither kommen, so daß keiner in irgendeiner Weise Unbequemlichkeiten hat. Während der Meister die liebevolle Herzenswärme Seiner Schüler sehr wohl schätzt, liebt Er indessen nicht eine besondere Zurschaustellung solcher Treffen durch Reklame, Prunk usw.

Allgemeines

Der Meister ist ein Meister für die ganze Menschheit. Alle haben das gleiche Anrecht auf die spirituelle Erbschaft Gottes, wie sie es auf alle Gaben der Natur haben: auf Licht, Luft, Wasser usw. Er verteilt frei an alle. Für Ihn gibt es weder Osten noch Westen. Der Ausspruch von Rudyard Kipling: "Osten ist Osten und Westen ist Westen, und niemals werden diese zusammenkommen.“ besteht für Ihn nicht. In der Tat vereinigen sich alle Punkte des Kompasses im Meister und alle schöpfen die gleiche Inspiration von Ihm. Die verschiedenen Länder der Welt sind verschiedene Räume in des Vaters Haus. Alle Nationalitäten, alle Religionen, alle Glaubensbekenntnisse und alle Philosophien sind die Seinigen und sie alle enden auf dem höchsten Sinnesplan, wo der geistige Pfad gerade anfängt. Sein Gesetz ist ein ungeschriebenes Gesetz und eine ungesprochene Sprache, die beredte Stille die von Ebene zu Ebene führt.