AUSZÜGE AUS
“SPIRITUELLES ELIXIER” (Fragen, die durch
den Meister, beantwortet wurden) Frage: Die Menschen sagen, daß sie nach der ‘Wahrheit‘
suchen oder die Wahrheit gefunden haben. Was besagt dieses Wort, ‘Wahrheit‘ in
den Lehren der Meister? Antwort:
Die Wahrheit ist in den Lehren der Meister eine bestimmte Wissenschaft. Sie
wird das Wort oder ‘Naam‘ genannt und hat einen praktischen Aspekt. Sie ist
allumfassend und für die ganze Menschheit. Sie ist der natürliche Weg zurück zu
Gott, der während der Lebenszeit zu erreichen ist. Es ist ein Prozeß der
Selbstanalyse und Selbstprüfung, wobei durch den Meister eine
Ersthand-Erfahrung einzeln oder gruppenweise durch das Öffnen der inneren Schau
für das innere Licht, genannt das ‘Licht Gottes‘ gegeben, und eine Verbindung
mit dem Ton oder dem hörbaren Lebensstrom, der ‘Stimme Gottes‘, bei der
Initiation, mehr oder weniger entsprechend der Empfänglichkeit und dem
Hintergrund des einzelnen, hergestellt wird. Der Schüler muß dies dann weiter
entwickeln, indem er täglich regelmäßig und mit Liebe und Hingabe Zeit dafür
einsetzt. Frage:
Wie können wir passiv werden und innerlich absolute Ruhe und Stille erreichen,
die uns befähigt, die Seligkeit des Lichts der Lichter zu erlangen? Antwort: Es gibt keine Abkürzungswege auf dem
spirituellen Pfäd. Man muß für die spirituelle Glückseligkeit arbeiten. Das
Gemüt ist, wie das Feuer, ein guter Diener, aber ein schlechter Herr. Während
wir zur Meditation sitzen, müssen wir das Gemüt von allen Gedanken und den
Verstand von allem Überlegen frei machen, was durch eine mentale Umstellung
erreicht werden kann. Was ist schließlich unser auf der Welt? Nichts, nicht
einmal der Körper, das mentale Werkzeug und der Reichtum, den einer besitzen
mag. Sie sind uns nur zum rechtmäßigen Gebrauch überlassen worden, und gehören
dem Geber. Warum sie dann nicht zu den heiligen Füßen eines Gottmenschen
aufgeben, wenn wir uns zur Aufgabe zuwenden, die uns durch ihn übertragen
wurde, nämlich am Augenbrennpunkt zu sitzen und mit ergebener, ungeteilter
Aufmerksamkeit liebevoll nach innen zu schauen, während im Geiste die geladenen
Worte sehr sehr langsam wiederholt werden, was mit Zwischenpausen sein kann,
damit die innere Schau nicht gestört wird. Durch Übung wird es allmählich zur
Gewohnheit und zur zweiten Natur, und die Meisterkraft oben wird auf dich
achten, und ohne eine Anstrengung deinerseits wird sich dein ‘Selbst‘ über das
Körperbewußtsein in ein Bewußtsein höherer Ordnung erheben. Liebe, Sehnsucht
und Hingabe sind der Grundton auf dem Pfad zu Gott. Frage: Was ist “Yoga—Schlaf”? Antwort: Es ist ein Schlaf, in dem sich die Seele in die
niedrigeren Chakras begibt und in einen Tiefschlaf fällt. Dies kommt auf, wenn
die Kontemplation auf eine festgelegte Vorstellung gerichtet ist. Die Meister
befürworten es nicht und ermutigen nicht dazu. Frage: Wie kann der Mensch seinen Körper
von aller Negation befreien und Vollkommenheit erreichen oder ihr nahekommen? Antwort: Der Mensch kann seinen Körper von aller
Nagation befreien, indem er sich einer strengen Disziplin, Selbstkontrolle und
regelmäßigen gläubigen Meditationen unter Führung eines vollendeten Meisters
hingibt. Frage: Wieso vergißt das Gemüt die Glückseligkeit? Antwort:
Vergeßlichkeit ist die Haupteigenschaft des menschlichen Gemüts. Es ist der
grobstofflichen ‘Maya‘ oder dem Materialismus zuzuschreiben, daß wir die innere
Glückseligkeit vergessen und von dem Sinnestreiben überwältigt werden. Wenn die
innere Bewußtheit allmählich zunimmt, vergißt das Gemüt die niedrigeren
Anziehungspunkte und kostet die immerwährende Glückseligkeit im Innern mit der
Gnade des Meisters. Frage: Kann die Gotteskraft in unserem Leben trotz
schlechten Karmas wirken? Antwort: Die Gotteskraft wirkt weiter für unser
spirituelles Wohlergehen, ungeachtet der Reaktion darauf. Sie ist das belebende
Prinzip im Menschenkörper, welches das Leben stützt und erhält und das somit
unaufhörlich durch das physische Leben hindurch wirkt. Was wir ‘schlechtes
Karma‘ nennen, heißt ‘weniger gutes‘, und wenn einem die heilige Initiation
gewährt wurde, bestehen alle Aussichten für eine Verbesserung. Frage: Wie wirkt sich das Karma auf niedrigere Tiere
aus? Antwort: Niedrigere Tiere oder Schöpfungsformen sind
durch ihre früheren karmischen Schulden gebunden und häufen während ihrer Lebensspanne
kein weiteres Karma an. Sie sind lediglich geboren um ihre karmischen Schulden
abzutragen. Frage: Welche ist die wahre Bedeutung des Wortes? Antwort: Gott ist ‘wortlos‘ und da Es sich zum Ausdruck
brachte, wurde es in der Sant-Mat-Terminologie Wort oder ‘Naam‘ genannt. Es ist
die sich zun Ausdruck bringende Gotteskraft, die, wenn sie sich offenbart, das
göttliche Licht und den heiligen Tonstrom hervorbringt, die bewußten
Verbindungen, die den Initiierten durch den Meister gewährt wurden. Für erschöpfende
Erklärung mag bitte in dem Buch ‘Naam oder das Wort‘ nachgesehen werden. Frage: Was sind die fünf Shabds? Sind es die geladenen
Namen? Antwort: Die fünf Shabds sind die verschiedenen
Ton—Arten im Innern, welche die unterschiedlichen spirituellen Ebenen bis ‘Sach
Khand‘ anzeigen. In der Tat gibt es nur einen Tonstrom, aber er variiert
entsprechend der Dichtigkeit der inneren Bereiche. In ‘Sach Khand‘ ist alles
Bewußtsein. In der zweiten Ebene ist mehr Bewußtsein als Maya. In der dritten
Ebene sind Maya und Bewußtsein zu gleichen Teilen. In der vierten Ebene ist
mehr Maya als Bewußtsein; und in der fünften Ebene herrscht Maya noch mehr vor
als das Bewußtsein. So bezeichnen die fünf geladenen Namen diese fünf Stufen. Frage: Warum ist es so schwer Shabd zu hören? Antwort: Shabd erklingt in allen sichtbaren und
unsichtbaren Universen. Die menschliche Seele und der heilige Shabd sind von
gleichem göttlichen Wesen. Solche, die ihr inneres Bewußtsein durch
regelmäßige, gläubige und genaue Meditationen entwickeln, können dieser
himmlischen Musik zu jeder beliebigen Zeit lauschen. Für Neulinge ist es
schwierig, ihre Aufmerksamkeit am Augenbrennpunkt zu sammeln und ihre
Vibrationen und Gedanken gewissenhaft zu kontrollieren. Darüber hinaus können
diejenigen, die viel sprechen und ihre kostbare Energie in eitler und müßiger
Rede vergeuden, diese himmlische Musik nicht hören. Es ist die innere
zielbewußte Hingabe und Aufmerksamkeit, die dieses verzückte Hören gewährt.
Eine mit Beharrlichkeit und Standhaftigkeit ausgeführte Übung ruft die
göttliche Gnade herab und der Initiierte kann den heiligen Shabd Dhun
vernehmen. Frage: Warum gibt man es auf, Shabd zu üben, wenn es so
sehr wesentlich für den spirituellen Fortschritt ist? Antwort: Das menschliche Gemüt ist durch die Vorsehung
so beschaffen, daß es Schweigen und Stille an seinem Zentrum, hinter und
zwischen den beiden Augenbrauen, übelnimmt. Es ist ein Träger der negativen
Kraft, die jeder menschlichen Seele anhaftet und an allem Äußerlichen Gefallen
findet. Es will nicht gerne nach innen gehen. Außerdem ist es nach den
sinnlichen Genüssen aus, was nicht so leicht aufgegeben werden kann. Es ist
durch den gnädigen Schutz des lebenden Meisters, daß die bewußte Verbindung mit
dieser himmlischen Musik gewährt wird; aber die Satsangis zollen diesem
wichtigen Aspekt der spirituellen Schulung nicht die angemessene Beachtung. Es
mag weiter gesagt werden, daß die Lieben, die in die groben Freuden des
Fleisches und der Materie verstrickt sind, selten den heiligen Pfad aufnehmen,
und wenn einige von ihnen zufällig dem Meister zugeführt und initiiert werden
durch eine frühere karmische Entwicklung, finden sie an dieser spirituellen
Schulung keinen Gefallen. Der
menschliche Körper ist ähnlich einem Radio, in dem diese göttlichen Melodien
durch alle empfangen werden können. Der lebende Meister ist einer, der unser
schadhaftes Gerät reparieren kann und uns den Knopf und die Wellenlänge zeigt,
auf der diese himmlische Musik zu hören ist. Regelmäßigkeit und Beharrlichkeit
zusammen mit unermüdlichem selbstlosen Dienen im Geiste der Hingabe, sind die
Hauptfaktoren, die helfen, diese spirituelle Schulung durchzuführen. Das Gemüt hat eine ganze Reihe verschiedener Kniffe, die
es anbringt, um den Initiieren von diesem Hören abzubringen. Zuweilen gibt es
sich als Freund aus und schmeichelt dem Schüler, indem es ihn auf seine
familiären Verpflichtungen etc. hinweist und der Liebe ist in der Schlinge der
Verhaftung gefangen. Ein andermal erhebt es sich im harten Kampf wie ein
furchtbarer Feind. Darüber hinaus lassen die Versuchungen der weltlichen
Freuden das Gemüt ständig schwingen und schwanken. Der einzige Punkt, wo es zur
Ruhe kommen kann, ist das Augenzentrum, der Sitz der Seele. Es ist eine alte
Krankheit des Gemüts, aufzugeben, auf Shabd zu hören, und dafür ist die
göttliche Gnade des Meisters sehr wesentlich. Frage: Haben wir nun, da wir von unserer himmlischen
Heimat auf die Erde herabgekommen sind, eine bestimmte Zusage, daß wir dort
bleiben können, nachdem wir mit dem Meister hinaufgegangen sind? Antwort: Ja, es gibt eine bestimmte Zusage vom Lebenden
Meister, gestützt durch die Erklärungen der früheren Meister, daß die Seelen,
die sich mit dem Vater im Innern vereinen, sich nicht wieder inkarnieren
müssen, wenn sie mit der seltenen Gabe der Initiation von ‘Naam‘ gesegnet sind.
Das ’Saat-Karma‘, die Grundlage der zukünftigen Geburten der Initiierten, wird
durch das Feuer des heiligen ‘Naam‘ verbrannt. Guru Nanak Sahib hat im ‘Granth
Sahib‘ erklärt, daß die Abrechnungen des Schülers, der mit der seltenen Gabe
des heiligen ‘Naam‘ gesegnet war, zerrissen wurden und er nichts mit Dharam
Rai, dem Richter, zu tun hat, der durch die negative Kraft aufgestellt wurde,
um den Seelen Gericht zu halten, nachdem ihr irdisches Lebun zu Ende geführt
wurde. Sie können zur Erde gesandt werden, um die Seelen zu Gott zurückzuholen,
aber nicht als Gefangene, um die Früchte ihrer Taten zu ernten. Frage: Inwieweit ist unser Leben vorherbestimmt, und
welche Rolle spielt der “freie Wille”, nachdem wir initiiert worden sind? Antwort: Sechs Dinge sind durch das Schicksalskarma
vorherbestimmt oder darin eingeschlossen, nämlich Gesundheit und Krankheit,
Armut und Reichtum, Ehre und Schmach. Eifrige Bemühungen, Selbstkontrolle und
Disziplin spielen mit der Gnade des Meisters für uns eine bedeutende Rolle, was
die Verbesserung betrifft. Viele der Lieben mit einem unglücklichen Leben
voller Behinderungen sagen, daß sie nach der heiligen Initiation und gläubigen
Meditation über das heilige ‘Naam‘ wirklich fromm geworden seien. Für
erschöpfende Erläuterungen wird auf das “Rad des Lebens” verwiesen. Frage: In welchem Grade helfen die Lehrer der Weisen
einer niedrigeren Ordnung den aufrichtigen Schülern des Sant Mat, um den Tag
eher herbeizuführen, da sie dem strahlenden Meister im Innern begegnen, um dann
durch ihn weitergeführt zu werden? Antwort: Die Lehren aller Meister, ob niedrigerer oder
höherer Ordnung sind für die Initiierten hilfreich, vorausgesetzt, daß sich
letztere nicht auf polemische Diskussionen einlassen. Der Schüler sollte wie
ein intelligenter Schwan (dessen Schnabel mit der seltenen Gabe gesegnet ist,
Milch von Wasser zu unterscheiden) das Gute von allem nehmen, wo immer er es
bekommt. Die zauberhafte strahlende Form des Meisters offenbart sich zu
gegebener Zeit, wenn man in den göttlichen Prinzipien des heiligen Shabd — des
Tonstromes und des göttlichen Lichts, das seine Astralformen sind, bewandert
wird. Die gläubigen und disziplinierten Initiierten erhalten Führung auf
Schritt und Tritt, nachdem sich die strahlende Form des Meisters im Innern
gezeigt hat. Die innere Empfänglichkeit des Schülers entwickelt sich auf
wunderbare Weise durch regelmäßige, gläubige und genaue Meditationen. Von der
Initiation ab wird die gnädige Meisterkraft zum ständigen und nächsten
Begleiter des Schülers, um die Seele mit Hilfe des heiligen Naam zur wahren
Heimat des Vaters zu geleiten. |