Der Beschluss der Eulen

 

Einmal saßen die Eulen zusammen und hielten eine grobe Konferenz ab. Sie beschlossen ein für allemal, dass es überhaupt keine Sonne gibt. Jemand kam zu ihnen und sagte: „Es gibt eine Sonne im Äußeren und auch eine im Inneren.“ „Wie können wir das glauben?“ Er sagte ihnen: „Ich will Gott bitten, euch die Augen zu öffnen ,. innen.“

 

 

Auf der Bank

 

(30.3.1974 – Ein Professor aus England hat ein Gedicht für den Meister verfasst. Der Meister bat ihn, es aufzusagen beim Vortrag, aber der Professor antwortete, dass er es nicht auswendig könne, doch den Text in seinem Zimmer habe.) Der Meister darauf:

Im Osten gibt es ein Sprichwort; zwei Dinge sind immer zuverlässig – erstens das Geld in der Tasche. Man mag tausend Pfund oder Mark auf der Bank haben, aber für den sofortigen Gebrauch ist nur das Geld von Nutzen, das man bei sich hat. Und das andere: Nicht die Aussagen des Meisters, die man nur kennt, wenn man sie liest, sondern jene, an die man sich erinnert, zählen – das Geld in der Hand; und alle Schriften, die man im Gedächtnis hat, sind stets wohlklingend, da unsere Aufmerksamkeit dabei ist. Diese beider Bank liegen, man irgendwo aufgehalten wird und kein Geld in der Tasche hat? Psalmen und Schriften, die man ohne weiteres wiedergeben kann, kennt man wirklich. Eine solche Niederschrift ist gut, versteht ihr?

Der Praktiker mit Bildung trägt diese gleich einer Girlande um den Hals; es ist ein Segen. Er kann die Dinge auf so viele Art, auf schöne Weise erklären.

Der andere, der einfache Mann, kann nur gewissen Hinweise aus dem Sprachschatz, der ihm zur Verfügung steht, geben. Aber beide haben dasselbe zu tun – aufzusteigen – die Aufmerksamkeit vom Körper zurückziehen, zum Sitz der Seele auf der Rückseite der Augen. Das erreicht man durch Praxis.

 

 

Bequemlichkeit

 

Ihr sollt euch weder der körperlichen Bequemlichkeit hingeben noch dem Diktat des Gemüts folgen. Was ihr zu tun habt, dass müsst ihr mit Entschlossenheit tun. Ein Löwe, der ins Wasser geht, schwimmt direkt ans Ufer. Seid Löwen. Ihr seid eine Seele, das Kind Gottes. Das Junge eines Lebens sollte sich wie ein Löwe verhalten. Was ihr euch zu tun entschlossen habt, das müsst ihr vollbringen – ohne auf die Bequemlichkeit des Körpers oder Gemüts zu achten. Die Gebote des Meisters, die euch gegeben wurden, müssen beachtet werden. Lasst euch nicht durch das Gemüt ablenken. Wie Jesus sagte: „So ihr mich liebt, haltet meine Gebote.“ Das Zeichen der Liebe ist, dass ihr den Geboten des Meisters folgt.

 

 

Betäubt!

 

Trotz aller Methoden und Praktiken, mit denen wir uns befasst haben, ist es uns nicht geglückt, zu erwachen; dagegen fahren wir fort, unser Gemüt zu befriedigen. Die Hindus glauben, dass Lord Shiva von seiner Gemahlin Parvati ein Opiat gegeben wird. Die materielle Schöpfung, durch Parvati symbolisiert, hält die Seele in einem Zustand der Benommenheit. In den Materialismus vertieft, ist die Seele betäubt, und wenn sie ein wenig zu erwachen beginnt, wird ihn sofort ein anderer Becher gereicht. Diese Lage wird nur von ein paar wenigen verstanden, die erwacht sind.

 

 

Bezeichnungen

 

Ob man nun im Englischen „Water“ sagt, in Latein „aqua“, oder viele andere Bezeichnungen in weiteren Sprachen gebraucht, haben wir es dennoch immer mit der Flüssigkeit zu tun, die diese Namen führt. Bis man nicht diese Flüssigkeit besitzt, hat man keinen Nutzen davon, lediglich den einen oder anderen Namen zu wiederholen. Es bringt unsere Aufmerksamkeit nur zu der Sache, die flüssig ist, durch die, wenn man sie trinkt, der Durst gestillt wird.

 

 

Festen Blick

 

Es gab einen Mohammedaner, der zu Tulsidas, einem Hindu ging. Er war ein wenig entmutigt und Tulsidas sagte ihm: „nun, sieh her, sei nicht entmutigt, geh nicht weg. Was solltest du tun? Entwickle die Fähigkeit des Sehens – des Schauens mit unbewegtem Blick – die selbst ein Kind hat. Wenn ein Kind geboren ist, schaut es immer mit einem unbewegten Blick. Kinder können minutenlang oder manchmal eine halbe Stunde und länger ununterbrochen schauen ohne mit den Augen zu blinzeln. Diese Fähigkeit des Sehens, die ihr bereits habt, muss entwickelt werden. Gegenwärtig seht ihr auf äußere Dinge, und äußere Eindrücke kommen in euch hinein. Ihr müsst euren Blickwinkel ein wenig ändern. Anstatt nach außen zu schauen, seht nach innen. Und wohin? Einfach hinter die beiden Augenbrauen, wo die beiden Sehnerven zusammentreffen. Wenn ihr einen Nagel nehmt, und ihn, sagen wir etwa zweieinhalb bis drei Zentimeter tief dort hineingedrückt, wo die beiden Sehnerven sich treffen, dort ist der Sitz der Seele im Körper. Seht einfach dort hinten hin, wo sich die beiden Sehnerven berühren, hinter den Pupillen der Augen. Dort herrscht Dunkelheit. Und wenn ihr beginnt, dahin zu sehen, anstatt nach außen zu schauen – wenn ihr nach innen seht – werden sich euch die Mysterien der ganzen Schöpfung enthüllen, durch euch gelöst werden. Ihr werdet die ganze Schöpfung sehen, ihr Wirken und was sie ist. Und aus dem Grund ist Gott nicht irgendwo anders; Er ist bereits in euch. Seht nur darüber hinaus. Wenn ihr eure Augen schließt, ist es dunkel. Durchdringt die Dunkelheit und blickt darüber hinaus. Gott ist bereits in euch.

Es ist schwierig, zu Gott, aber es ist schwierig, den dunklen Schleier zu durchdringen - diese Dunkelheit. Und darum müsst ihr zu einem gehen, der ein kompetenter Meister ist. Mit einem kleinen Gedanken von ihm werdet ihr emporkommen, und der Schleier wird zerreißen. Ihr werdet eine Erfahrung des Lichts haben. Dies ist es also, was Tulsidas dem Mohammedaner sagte: „Geh nicht weg, sei nicht entmutigt. Entwickle nur diese Fähigkeit deines festen Blickes – deine Schauens. Und das ist bereits in dir.

 

 

Das Fällen des Baumes

 

Wenn ihr einen Baum fällen wollt, ist es besser, erst die Äste abzusägen und dann den Stamm. Euer Stamm wird nur abgesägt, wenn das Ego nicht da ist und das geschieht nur, wenn ihr ein bewusster Mitarbeiter am göttlichen Plan seid und seht, dass Er der Handelnde ist und nicht ihr. Der Meister gibt euch eine Verbindung mit der zum Ausdruck kommenden Kraft Gottes, dem Wort Naam, Kalma oder Shabd; und seine zwei Aspekt sind Licht und Ton.

 

 

Der Büffel

 

Einmal ging ein Sucher zu einem Meister. Der Meister fragte ihn: "Wen liebst am meisten?“ Er antwortete: „Ich liebe am meisten meinen Büffel.“ Der Meister forderte ihn auf, in einen Raum zu gehen und nur an seinen Büffel zu denken. Zwei Tage später kehrte der Guru zu dem Sucher zurück und sagte­ „Gut" komme jetzt aus dem Raum heraus. Dieser antwortete: "Ich kann nicht, meine Hörner sind zu breit für die Türe.“

 

 

Behältnisse

 

Die alten Rishis lebten viele Leben ‑ sie wurden mindestens hundert Jahre alt. Und andere Meister sagen: "Nun erhaltet das Pferd, auf dem ihr reitet; ein starker Geist in einem starken Körper." Man muß auf den Körper achten, er darf nicht vernachlässigt werden. Doch gleichzeitig sind wir nicht der Körper, wir bewohnen den Körper. Ihr werdet finden: "Ist nicht das Leben mehr ­denn die Speise, und der Leib mehr denn, die Kleidung?" Ist und der Besitz, den wir haben, wichtiger als unser Körper? Und wir sind noch wichtiger als unser Körper. Das Haus brennt und wir entkommen bewußt. Wir sagen: "Gott sei Dank, ich bin gerettet." So ist unser Körper wertvoller als der Besitz. Aber wenn wir uns bei einem Unfall das Bein brechen, was Gott verhüten möge, sagen wir: "Gott sei Dank, ich bin gerettet." Unser Leben ist also wertvoller als der Körper. Wie verhalten wir uns dann? Wir sorgen uns die ganze Zeit. Vierundzwanzig Stunden Tag und Nacht, um äußeren Besitz zu erlangen, nur um unseren Körper zu erhalten, und kümmern uns nicht im geringsten um uns selbst. Wer wird da sagen, wir wären klug, seht ihr? Ihr besitzt daher den wertvollsten Schatz in diesem menschlichen Körper. Gott hat Ihn in unter­schiedliche Behälter eingeschlossen, verwahrt, könnte man sagen. Wenn Ihr. einen kostbaren Diamanten euer eigen nennt, hebt ihr ihn in einer Kassette ­auf, dann in zwei und danach in Drei. Desgleichen hat Gott die Perle von großen Wert unser Selbst, in uns aufbewahrt, und die kontrollierende Kraft, welche uns im Körper überwacht. So kommt zuerst der feste Behälter, dieser physische Körper. In ihm befindet sich der astrale Körper, und weiter haben. wir den kausalen Körper. Das sind also die drei Behältnisse. Wir werden einfach innen gehalten, da wir überaus wertvoll sind. Aber wir müssen diese Behältnisse oder Hüllen abschütteln, um uns selbst zu erkennen. Der Prophet Mohammed erklärt: "Gott sagt: ich bin der in euch verborgene Schatz." Wir sind Gott im Menschen, wir sind Geist im Menschen. Wenn wir fä­hig sind, diese Hüllen abzuschütteln, erkennen wir: „Der Vater ist in mir, und ich bin im Vater." "Ich und mein Vater sind eins." "Der Sohn ist in der Farbe des Vaters gefärbt.“ „Der Vater spricht durch den Sohn" Wenn ihr Erfahrung habt, wißt ihr, wenn diesen Körper abschüttelt. Somit ist der Makrokosmos im Mikrokosmos des Körpers. Wir müssen dieses Mysterium des Lebens lösen.

 

 

Bezeichnungen

 

Wir müssen also unsere Seele mit dem Wort verbinden. Laßt uns nun überle­gen, was mit "Wort" (Naam) gemeint ist. Es hat zwei Bedeutungen. Die eine ist die Bezeichnung von etwas. Die andere ist jene grundlegende Kraft, auf die sich die Bezeichnung bezieht. Zum Beispiel ist Wasser an sich etwas, aber es hat viele Namen, wie „water", "aqua“, "H20"  usw. Ganz ähnlich ist es mit der Wahrheit: sie ist eine, aber die Weisen haben sie auf vielerlei Art beschrieben.

 

 

Fehlen des Bräutigams!

 

Wenn eine Hochzeitsgesellschaft mit Ihren Lichtern und Blumen durch die Straßen in Indien zieht und die Verwandten und Freund, ob Jung oder alt, an der Spitze des Umzugs tanzen, aber der Bräutigam selbst nicht dabei ist , wozu dann all das tanzen?

 

 

Ein Beispiel

 

Da ist Wasser, dort Eis und woanders Dampf. Wenn man Eis reibt, wird es zu Wasser ‑ reibt man Wasser, entsteht Reibung, und es wird zu Dampf. Dieselbe Sache hat drei Zustandsformen. Was man äußerlich sieht, nennen wir den Gu­ru. Wie der Priester faltet er seine Hände, er liebt, er tröstet und ver­gießt manchmal sogar Tränen. Das Ziel des Gurus ist, die Seele nach innen zu bringen. Im menschlichen Pol ist er der im Menschen offenbarte Gott. Wenn sich die Kraft zurückzieht, ist es, als ob hunderte von Birnen durch einen einzigen Schalter ausgeschaltet würden.

 

 

Die Blinden

 

Kabir Sahib erklärt, daß alle blind sind. Wenn es nur wenige wären, die nicht sehen könnten, wäre es ihm möglich, es ihnen verständlich zu machen; aber alle befinden sich in der gleichen Lage, ob sie gebildet oder unge­bildet sind, die Reichen wie die Armen, die Herren und die Diener gleicher­maßen. Wie kann ein Blinder einen Blinden führen? Beide werden sicherlich in die Grube fallen. Nenne nicht den blind, der keine Augen im Gesicht hat. Blind ist der, o Nanak, dessen inneres Auge nicht geöffnet ist, um den Herrn zu sehen.

 

 

Der Befehl und Gehorsam

 

Wenn ein Offizier den Befehl gibt zu schießen, dann müssen die Soldaten schießen, und die Verantwortung der Entscheidung liegt beim Offizier. So ist es unsere Pflicht, zu gehorchen und zu sterben, falls erforderlich. So­lange sich unser Gemüt nicht zu dieser Art Gehorsam entwickelt, werden wir nicht den vollen Segen, welchen Naam zu bieten hat, bekommen. Der Guru weiß wohl um die Wege zur Spiritualität. Der Mensch, der schon allbewußt ist, kann euch erwecken. Wer kein Licht Innen ausstrahlt, kann es anderen nicht zeigen. Ihr habt die Verbindung bekommen, erweitert sie täglich. Und wenn ihr ohne Einschränkung zu gehorchen lernt, dann wird die Farbe dieser Welt schwinden, und ihr werdet tief in die Farbe von Naam eingetaucht. Ungehorsam endet darin, daß man ständig im Feuer der Sinne verzehrt wird, nicht nur in diesem Leben, sondern auch danach.

 

 

Befleckt

 

Ein schmutziges Tuch muß erst reingewaschen werden, bevor man versuchen kann, es zu färben. Unser Herz und Intellekt sind befleckt von jener Far­be, die von der Ebene des Gemüts und der Sinne kommt. Wir sind befleckt von den Handlungen den Lebens, und dazu kommen die Flecken der Vergangenheit ‑ Geburt auf Geburt. Wir sind in die Farbe der Welt gefärbt durch das Üben des weltlichen Simran, und er kann nur durch den Simran (Erinnerung) und Dhyan (Betrachtung) des Herrn weggewaschen werden. Der Satguru schützt den Schüler mit seinem Leben. In dieser Lage wird der Schüler mit des Guru Farbe bedeckt. Wenn Gemüt und Sinne von ihrer schmutzigen Farbe reinge­waschen sind, und wenn die Seele, die Aufmerksamkeit ist, mit der größeren Aufmerksamkeit verbunden wird, dann wird sie ohne Mühe Seligkeit ausstrah­len. Wo Leidenschaft Ist, ist nicht Naam, wo Naam ist, dort ist wahres Verlangen. Beide können nicht zusammenbleiben; die Sonne und die Nacht sind jede an anderem Ort.

 

 

Bräuche?!

 

Jene, die in der religiösen Lehre geschult sind, die an Rituale und Bräuche gefesselt sind, raten im allgemeinen, Gott nicht in menschlicher Gestalt zu suchen. Die Wahrheit liegt vergessen in uns, und uns bleibt nichts an­deres übrig, als uns mit äußeren Dingen zu trösten. Ein Modell des menschlichen Körpers zu machen ist sehr leicht. Wir aber legen fortlaufend eine Hülle um die andere über das wahre Licht Gottes in unserem Sein, und damit aufzuhören ist tatsächlich äußerst schwierig.

 

 

Die Birne

 

Das Licht stirbt niemals, es währt immer, und wenn eine Birne ausbrennt, wird eine andere an ihre Stelle gesetzt. Wenn die zweite ausbrennt, wird die dritte entzündet und so weiter. Dieses Licht oder diese Kraft nennen wir Gott oder Guru, und es währt ewig.

 

 

Der Baum

 

Der Mensch ist ein umgedrehter Baum, dessen Wurzeln nach oben gerichtet sind. Die Wurzeln des Baumes sind in der Erde, und die Zweige recken sich nach oben; aber die Wurzeln des Menschen weisen aufwärts und die Zweige gehen nach unten.

 

 

Berauschung

 

Obgleich die Seele selbst Berauschung ist, ist sie doch nur ein Tropfen vom Meer der großen Berauschtheit; wenn sie mit den Wogen dieses Meeres eine wird, ist sie voll der höchsten Wonne.

 

 

Die Bekehrung

 

Ein Swami, Ram Tirtha mit Namen besuchte Amerika. Einmal saß er im Samadhi einem Zustand kontrollierten Bewußtseins). Er praktizierte seine eigene Art von Yoga. Eine Atheistin saß ruhig bei ihm. Sie wollte ihn sprechen, aber Ram Tirtha erhob sich lange Zeit nicht. Von erleuchteten Seelen geht eine Ausstrahlung aus, und als der Swami die Augen öffnete, erklärte ihm die Da­me voll Freude: "Ich bin kein Atheist mehr." Wenn man also der physischen Form eines Meisters nahe ist, bekommt man eine gewisse Sicherheit, daß es Gott gibt.

 

 

Brahmand

 

Der physische Körper ist Brahmand, (Es besteht aus den drei Schöfungsebenen, der physischen, astralen und kausalen). Im kleinen oder, wie man sagen kann, eine kleine Welt für sich. Wer In diesem kleinen Brahmand sucht, heißt es, wird die Wahrheit finden. Der Körper und die Welt, die Brahmand im großen ist, sind beide aus Materie geschaffen. Jedes Einzelwesen ist Bewußtsein oder hat sein eigenes persönliches Bewußtsein.

 

 

Besitz

 

Wenn ein Kassierer einhunderttausend Rupien auf das Konto seines Meisters deponiert, gehört das Geld nicht ihm; er ist nur ein Untergebener, der im Monat einhundert Rupien verdient .

 

 

Meer der Barmherzigkeit

 

Jedesmal, wenn ein Meister kommt, taucht er abertausende in die spirituelle Farbe, gleich Wolken, die den Regen ankündigen. Wenn es regnet, werden Was­ser und Erde ganz mit Wasser gesättigt. "Du bist das große Meer der Barm­herzigkeit, und wir liegen dir zu Füßen. Wir sind deine Kinder, hab Erbarmen mit uns, weite deine Gnade und deinen Schutz aus. Jeder König will, das sein Sohn ein König wird ‑ nicht ein Minister ‑ wohl­gemerkt. Jeder Meister möchte, daß seine Schüler Meister werden. wenn ein Baum mit Frucht beladen Ist, beugt er sich unter der Last zur Erde nieder. Die Beauftragten, die kommen, sind Leuchttürme; sie sind das Licht Gottes, das sich aus dem menschlichen Körper enthüllt. Sie haben eine Aus­strahlung, die denen Nutzen bringt, die in ihren Einflußbereich gelangen. Alle Ehre gebührt ihnen. Ich sagte euch, daß die Sonne im Untergehen begriffen ist. Seid wachsam, ehe es zu spät ist.

 

 

Ihr könnt beten

 

Wenn ihr Geld auf einer Bank habt, gut und schön. Wenn ihr 1000 Dollar be­sitzt und Schecks auf 2000 Dollar ausstellt, was wird geschehen? Versteht ihr mich? Es ist ein guter Gedanke, für alle Sympathie zu empfinden. Ihr  könnt eines, Ihr könnt beten: 0 Gott, hilf anderen; Es Ist eine gute Idee, für andere Sympathie, liebevolle Gedanken und Achtung zu hegen; das ist in Ordnung.

 

 

Die Brahmanen

 

Ein Brahmane war jemand, der eine Erfahrung des Jenseits gab. Heutzutage bleibt nur der Brauch. Dasselbe gilt von der heiligen Schnur, die vom Brahmanen gegeben wird. Sie ist aus drei ineinandergeflochtenen Fäden gefertigt und zeigt an, daß solange man diese Schnur trägt, man in Wahrhaftigkeit, Wunschlosigkeit und Vergebung lebt. Wenn alle drei Tugenden bei einem bestanden, war man vom neuen geboren. Das heilige Licht, das euch Menschen gegeben wurde, sollte achtsam behütet und regelmäßig praktiziert werden.

 

 

Der Bewohner

 

Jetzt ist de Bewohner in euch ein niedriger Sklave in seinem eigenen Hause, ein niedriger Gefangener in der Zitadelle, gefesselt an Händen und Füßen, gleich einem König auf dem Schachbrett, empfänglich für jeden Windstoß, der weht, und von Ort zu Ort springend, ohne irgendwo Wurzel zu fassen. Wir schwimmen in den wirbelnden Wassern des Lebens wie Tang ohne Wurzeln, die uns innerlich oben halten. Wenn ihr euch einmal wirklich über das Körperbewußtsein erhebt, werdet ihr den wahren Wert des Körpers und der vergänglichen Sinnesfreuden erkennen, die all ihren Zauber und Glanz verlieren werden gleich den vielen vielfarbenen Kieseln am Meeresstrand. Wenn ihr euch auf große Höhen erhebt, beginnt ihr zu sehen, wie klein und unbedeu­tend die mächtigen Ströme und Berge aussehen. Wenn Ihr aber das gestirnte Firmament hinauskommt, werdet ihr oben erkennen, was für eine Kraft Ihr in euch hättet und in welchem Ausmaß ihr sie zu eurem Vorteil nutzen könntet. Ein Haus, das auf Sand gebaut ist, kann nicht lange halten. Es wird eines Tages umfallen und zusammenstürzen, wenn es kommen wird, wie es kommen muß, und das wird tatsächlich schrecklich sein. Aus der Welt der Relativität müssen wir uns In die Welt der Wirklichkeit erheben, um den Unterschied zwischen beiden zu erkennen, um den falschen Flitter von echtem, im Feuer geläuterten Gold zu unterscheiden.

 

 

Der umgekehrte Baum

 

Wenn ihr diese göttliche Schau nicht habt und nur in Taten von dieser oder jener Art steckenbleibt, was wird es euch nützen? Es wäre gerade, als wollte man die Blätter und Zweige einer Pflanze wässern, ohne ihre Wurzeln zu ernähren. Der Mensch ist ein umgekehrter Baum, dessen Wurzeln aufwärts zum Augenbrennpunkt, dem Sitz der Seele, reichen. Die Seele soll mit dem Wasser des Lebens ernährt werden, daß dem Thron Gottes entspringt, mir der göttlichen Melodie, welche die erfrischende Flut von oben bringt. Wenn das nicht erreicht wird, ist das menschliche Leben ohne Nutzen.

 

 

Blut

 

Blutflecken können nicht mit Blut ausgewaschen werden, aber alles kann man mit dem Wasser der Liebe reinigen. ­

 


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