Tagebuch

 

Der Widerhall von Naam, der dem Universum innewohnt, kann man im Innern finden. Dies wurde durch jene erfahren, die sich nicht damit begnügen, lediglich mit dem Kopf zu nicken, sondern von denen, die voller Hingabe an den Lehren festhalten und die Anweisungen gewissenhaft befolgen. Aus ihnen erhebt sich diese Musik; sie hören ständig die Musik, und die himmlischen Melodien offenbaren sich ihnen. Unglückseligerweise hören wir nur die Worte dessen, was der Meister sagt, handeln jedoch nicht danach. Es gibt eine große Menge unter euch, die initiiert wurden. Ihr , einem vollendeten Meister begegnet, von dem ihr die wertvollen Instruktionen erhalten habt, durch die ihr euch über das stoffliche Selbst erheben könnt. Wenn in Indien hundert initiiert werden, leben nur etwa fünf davon genau nach den Lehren; die Übrigen richten sich nach dem Diktat ihres Gemüts, werden vergesslich und sagen sich von dem, was ihnen gesagt wurde, los. Im westen hingegen halten etwa neunzig Prozent daran fest, und nur fünf Prozent erfüllen ihre Pflicht nicht – und selbst diese bedauern es. Denn dem, was man gelehrt wurde, den Rücken zu kehren, kann schwerlich Ergebenheit genannt werden. Aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, täglich das Tagebuch zur Selbstkontrolle zu führen, so wie in einer Schule. Ich habe verboten, mit eurer Stirn die Erde zu berühren, um Ehrerbietung zu bezeigen, und habe euch gebeten, weltliches Streben aufzugeben. Wenn ihr ein Tagebuch führt, werdet ihr lernen, euch euer tägliches Verhalten wieder in Erinnerung zu rufen. Eure Fehler werden für euch nicht zu übersehen sein, und ihr werdet ihnen aus dem Weg gehen. Neben dem Führen eines Tagebuchs müsst ihr jeden Tag meditieren und im Tagebuch eintragen, wie viel Zeit ihr dafür aufgewendet habt und welche Erfahrungen ihr hattet. Wenn ihr mir einen monatlichen Bericht schickt, werdet ihr erkennen, welchen Fortschritt ihr gemacht habt. Und wenn ihr daran denkt, mir das Tagebuch einzusenden, werdet ihr den Wunsch haben, es zu tun; aber falls ihr es nicht tut, werdet ihr völlig unachtsam sein. Ich kann euch nicht alle persönlich in eurem Heim besuchen, um nach euch zu sehen, ob ihr eure Tagebücher führt. So schlug ich vor, dass in den Satsang- Zentren, wo über religiöse Themen gesprochen wird, jemand nachprüfen solltet, ob die Tagebücher geführt werden; aber selbst dieses Verfahren brachte nichts ein. Alle höfliche Überredung blieb ohne Erfolg. Habt ihr irgendwelche anderen Vorschläge, durch die ihr dahingebracht werden könnt, meinen Bitten nachzukommen? Was ich wollte, war, dass euer Leben rein und untadelig wird und ihr euer tägliches Verhalten überprüft, eure Schwächen von Tag zu Tag auszuräumt und regelmäßig meditiert. Meditation ist die Nahrung für die Seele. Gebt nicht eurem Körper etwas zu essen, bevor ihr nicht eure Seele mit Nahrung versorgt habt. Das alles habe ich euch so ofrt gesagt.

 

 

Täuschung

 

Ich stelle euch eine Frage: War die Henne zuerst da oder das Ei? Sagt es mir. Dies sind alles Fragen in der großen Täuschung. Solange ihr nicht die astrale Ebene überschreitet, könnt ihr nicht wissen. Wenn man einem Menschen, der die Grundschule besucht, eine Frage zur Trigonometrie stellt, wird er sie bestehen? Wenn er in die höhere Schule kommt, beginnt er zu begreifen.

 

 

Teilt!

 

(Wir sollten) nur von zwei Laib oder von einem Laib Brot leben. Unsere Ausgabe beläuft sich dann nicht höher als auf einen oder zwei Dollar täglich, wenn wir ein einfaches Leben führen. Der ganze übrige Teil unseres Einkommens ist für die Kinder oder Freunde oder anderen Menschen. Wenn wir Millionen behalten bleiben sie zurück. Wir brauchen nur das, was wir für Kleidung ausgeben oder für unser Essen. Darum sagen die Meister, ihr sollt euren Lebensunterhalt im Schweiß eures Angesichts durch harte Arbeit verdienen – durch ehrliche Einkünfte. Lebt selbst davon und teilt mit anderen. Was sagt Christus? Es sprach klar: „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, und folge mir nach.“ Und er sagte weiter: „Es ist leichter, das ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.“ Das bezieht sich auf einen Menschen, der in die Welt gezogen ist, der sich sehr den äußeren Freuden hingibt. Stattdessen könnt ihr ein einfaches Leben führen, welches dazu angetan ist, eure Gesundheit zu erhalten. Erhaltet eure Gesundheit; der Körper ist der Tempel Gottes. Je länger ihr ihn erhalten könnt, desto besser, denn nur im Menschenkörper könnt ihr Gott erkennen. Aber wir können so leben, wie es die Umstände erfordern. Und was immer ihr übrig habt, damit könnt ihr anderen helfen, wie viel es auch sei. Denn sonst könnt ihr anderen nicht helfen. Dies ist das natürliche Gesetz, versteht ihr?

Behaltet etwas Geld für die Zukunft und helft anderen. Ich sage euch, wenn nötig, mögt ihr eure Sachen verkaufen – falls nötig. Wenn tausende Menschen hungern und sterben – dann verkauft alles für sie. Aus Liebe müsst ihr das tun. Aber das ist nicht eine allgemeine Regel, versteht ihr? Das heißt alles für andere zu opfern, um ihretwillen. Dies erfordert eine sehr hohe Entwicklungsstufe. Wenn ihr all das verkauft, wo werdet ihr dann leben? Wenn ihr es euch leisten könnt, eine andere Wohnung zu nehmen, ist es gut. Wir können jetzt unser Leben zumindest für die Zukunft ändern. Und wenn ihr etwas habt – genug übrig habt -, mögt ihr es mit anderen teilen. Es gibt da keine feste Regel, die dagegen spricht. Liebe kennt dienen und opfern.

 

 

Tagebuch

 

Es mögen Hunderte von Hindernissen in euch sein, aber ihr sagt: „Ich erreiche die hohen Ebenen.“ Ich denke, ihr werdet feststellen, dass die meisten Tagebücher leer sind. Aber welche Ergebnisse zeigen sie? Sie sind einander genau entgegengesetzt. Es ist gerade wie bei einem kleinen Kind, das etwas in seiner Hand hat, es unter seine Füße legt und sagt: „Es ist nichts da.“ Und die Mutter sieht, dass das Kind etwas verbirgt. Sie sagt: „Schon gut, schon gut.“ Manchmal bringen mir die Leute ihre Tagebücher, und ich sage: „nun, lieber Freund, dein Leben ist ganz rein? Ist das wirklich wahr? Dann ist es in Ordnung. Ich nehme an, du musst zur dritten Ebene gelangen, bei diesem Tagebuch der Selbstprüfung. Aber was ist mit deinen Ergebnissen? Was du angibst, ist sehr dürftig.“ Ihr könnt andere täuschen. Als erstes müsst ihr erkennen, dass er jede eurer Handlungen sieht.

 

 

Der kleine Teich/ Der Vorratstank

 

Wenn ihr einen kleinen Teich habt, wie lange wird da der Wasservorrat reichen? Haltet dort Verbindung, wo ihr eine immerwährende Quelle zur Verfügung habt, aus der Hunderte von Menschen trinken, und die nie versiegt.

 

 

Der Ton/ Licht, Naam

 

Der äußere Ton hängt vom inneren Ton ab, aber er führt uns nach außen, statt nach innen.  Es ist der innere Ton, mit dem wir Verbindung aufnehmen müssen, denn dieser ist die Form des absoluten Gottes.

Lord Krishna spricht von seinem geistigen Auge als „Divya Chakshu“ oder dem erleuchteten Augen.  Christus nannte es das Einzelauge.  Die Hindus nennen es „Shiv Netra“ und die Moslems bezeichnen es als „Chasm-e-Batin“.  Wenn dieses spirituelle Auge nicht entwickelt ist, kann man das Licht Gottes nicht sehen.

„Ich höhe eine Stimme, die mich anzieht und in eine neue Welt bringt, von der ich keine Beschreibung geben kann“, sagte Sokrates.

„Ich kann die Größe des Namens nicht besingen – selbst Lord Rama kann ihr schwerlich Gerechtigkeit widerfahren lassen“, sagte Tulsi- Das, der Verfasser des berühmten Ramayana- Epos.  Wenn wir das Wort nicht angemessen beschreiben können, wie können wir dann das Wortlose schildern?  Dies ist für unseren kleinen Verstand unmöglich. Nichtsdestoweniger haben die Rishis und Heiligen versucht, uns etwas von dem Wort zu übermitteln.  Wir können dieses intuitive Wissen nicht einfach durch das Lesen der Schriften bekommen, denn wir müssen uns über die intellektuelle Ebene der Worte erheben.  Somit ist die echte auf Erfahrung der Selbstüberschreitung eine Tat der Seele, nicht des Gemüt oder Verstandes.  Hinter der Seele ist die Kraft, die wir Gott nennen, und die sich als zum Ausdruck kommende Gotteskraft offenbart.  Wir erlangen alle Erleuchtung im Licht und Leben dieser Kraft.  Wir müssen die Richtung unserer Aufmerksamkeit von außen nach innen verlegen. Wir können über diese Kraft nicht meditieren oder uns auf sie konzentrieren, solange wir in das Begehren nach den Sinnesobjekten verstrickt sind. Lord Buddha legte daher großen Nachdruck darauf, dass wir wunschlos werden sollten.  Dies ist uns möglich, indem  wir nach den Weisungen des Meisters handeln, der selbst die Wirklichkeit gefunden hat und sie für uns finden kann.

Auf den beiden ersten Stufen des menschlichen Lebens haben wir große Fortschritte gemacht, aber wir wissen sehr wenig, über die spirituelle Ebene, die Kraft, welche die beiden anderen erhält. Die Quelle dieser Kraft liegt im Augenbrennpunkt; wir müssen zu den Wurzeln des Lebens verstoßen. Darum ist es erforderlich, das wir uns zu den Wurzeln des umgekehrten Lebensbaumes emporziehen, der der Mensch ist. Dieser Prozess des Emporziehens wird durch einen vollendeten Meister bewirkt, der weiß, wie man die Sinnesströme aus dem Körper zum Sitz der Seele bringt. Sind die Seelenströme einmal gesammelt, öffnet sich das innere Auge automatisch; man beginnt, das Licht Gottes in sich zu sehen.

Wo  Vibration ist, dort ist auch Licht und Ton.

 

 

Der Tod

 

Einige sterben sehr jung in der Kindheit, andere sterben jung in den Entwicklungsjahren, und wieder andere sterben alt. Und zu jeder Zeit, wenn jemand aus dem Haus geht, kann er einen Unfall erleiden und sein Leben beenden. Wer glaubt wirklich, dass das Abtragen seiner Schulden hier in kürzester Zeit beendet ist? Niemand kann sagen, wann der Tod kommt.

Geht keine Nacht schlafen, bevor ihr nicht dieses Mysterium des Lebens gelöst habt. Ein solcher ist ein wahrhaft weiser Mensch.

Zum Beispiel wird ein Metzger die Stimme Gottes innen nicht gehört, sie verstummt. Wenn ihr zu Anfang eine Sünde begeht, so löst etwas in euch ein Gefühl der Scham aus. Wenn ihr diese geistige Schranke überschreitet, nun, dann werdet ihr die Stimme nicht mehr hören. Ein Metzger hört diese Stimme nie. Tag für Tag fährt er damit fort, zu töten. Er sagt: „Oh, dies ist richtig, wir müssen töten.“ Aus diesem Grund sagen uns die Meister: „Nun lieber Freund, sei weise. Du bist ein Tropfen vom Meer aller Weisheit. Tu alles mit Voraussicht. Die Zeit und die Flut warten auf niemanden. Wenn ihr den Menschenkörper verlassen habt, könnt ihr nichts mehr tun.

Auch ein Student wird, wenn der Tag einer Prüfung feststeht, ungefähr einen Monat, bevor diese Zeit da ist, aufhören, sich zu vergnügen. Und eine Woche vor dem Tag der Prüfung wird er sogar ein Buch mit ins Badezimmer nehmen, weil der Zeitpunkt der Prüfung feststeht. Und welche Vorbereitung habt ihr für diese Prüfung, die große, letzte Umwandlung, genannt Tod, getroffen?

 

 

Der Ton

 

Im Mutterleibe wird das Kind durch zwei Dinge erhalten: Licht und Ton. Wenn das Kind nach der Geburt zu weinen beginnt, dann zeigt ihm einfach eine brennende Lampe, oder läutet eine kleine Glocke, und es wird still werden. Durch all unsere Sinnesorgane greifen uns die fünf Räuber oder Banditen an: Lust, Ärger, Gier, Ego und Verhaftetsein. Im weiteren Verlauf seines Leben ist sich der Mensch nicht länger des inneren Lichts und Tones bewusst, sondern ist einzig damit beschäftigt, Eindrücke von außerhalb in sich aufzunehmen.

 

 

Tuscheraum

 

In einem Raum voller „Kajal“ (Tusche) wird man, gleich wie vorsichtig man ist, Flecken abbekommen, Flecken über Flecken. Und genau das widerfährt euch, in dieser Welt. Erhebt euch über all das – über das Körperbewusstsein.

 

 

Täuschung

 

Da wir mit dem Körper, der sich verändert, identifiziert sind, und die ganze Welt aus Materie geschaffen ist und sich ebenfalls verändert, glauben wir, wenn sich zwei Dinge mit derselben Geschwindigkeit bewegen, daß jene, die mit ihnen identifiziert sind, meinen, sie steht still. Ihr mögt zwei gleiche Züge nehmen. Wir sitzen in den Zügen, und sie fahren beide in die­selbe Richtung mit derselben Geschwindigkeit ‑ wie es zuweilen vorkommt. Der, welcher in dem Zug sitzt, sagt: "Wir sitzen hier" obwohl beide Züge schnell dahinfahren. Das ist die Täuschung. Wie könnt ihr aus der Täuschung herauskommen? Nur dadurch, daß ihr wißt, wie man die Züge verläßt. Wenn ei­ner, der im Zug saß, aussteigt, stellt er fest: "Er fährt schnell."

 

 

Täuschung II

 

Wenn ihr ein kleines Kind von drei oder vier Jahren fragt, wer es sei ‑dann öffnet es seine Augen, seinen Mund, es hat ein Gefühl, daß da etwas ist. Wenn es an Jahren zunimmt und ihr es fragt: „Wer sind sie?",  wird es sagen­: "Ich bin Herr Schmidt, Herr Joseph, ich bin Franzose, ich bin Deutscher, ich bin Inder." Er hat vergessen, wer er ist. Dies ist also die Täuschung, seht ihr? ‑ das Vergessen, könntet ihr sagen, oder die Unwissenheit, aus der wir herauskommen müssen. Und ihr könnt nur dann herauskommen, wenn ihr euch selbst analysiert. Maulana Rumi sagt dazu: WO Liebe gesät wird, dort wohnt ihr in der wahren Heimat eures Vaters, die ewige, unwandelbare Dauer ist. Ihr steckt im Staub in der Materie fest. Warum wacht ihr nicht auf? Es ist eine Schande für euch ‑ die ihr der Sohn Gottes ,, die ihr die Tochter Gottes ,, seht ihr, fern von eurer Heimat werdet ihr weggeführt durch das Gemüt und die nach außen gehenden Kräfte, fort, weit fort von ihm. Und wo ihr bereits in einem fremden Land , da vergeßt ihr eure Heimat ganz und gar.

 

 

Der jüngste Tag

 

Rama tötete den Bruder Ravanas. Danach kam Rama in einer Inkarnation als Lord Krishna wieder. Dann kam der Mann, der getötet worden war, als ein Bandit in der Wildnis und tötete Krishna. Er kam zu Krishna und sagte: "Ich habe Unrecht getan", der aber sprach: "Nein, nein, ich tötete dich." Das jüngste Gericht ist für die Einzelnen wie auch für das Ganze, die Ge­meinschaft da. Die Welt ist nun an dem Wendepunkt, von einem Zyklus in den anderen überzugehen. Die Rishis sagen, daß die Welt nach vier Trillionen Jahren zu Ende kommen wird. Die Welt wird nicht zu Ende gehen, sondern sich verändern, zum besseren. Wenn das Gericht für die Gesamtheit kommt, wird das Land versinken, das Wasser ansteigen, aber die Rechtschaffenen werden gerettet.' Vor zwei oder drei Jahren schrieb mir jemand aus Amerika: "Der Kontinent wird unter Wasser stehen und die Leute werden auf die Berge fliehen. Was ist eure Meinung?" Ich schrieb, daß nichts derartiges geschehen werde. Macht euch keine Sorge Falls solches geschieht, , fest in eurem Glauben, denn wir haben Ihn. Denkt also an meine Worte. Der jüngste Tag kommt für jeden Einzelnen und auch für ganze Gesellschaftsklassen: Vietnam und die anderen Dinge gehen weiter, aber rechtschaffene Menschen gibt es ebenfalls weiterhin.

11.12.1972 Mexico City‑ Fernsehinterview.

 

 

Der größte Tempel

 

Der größte Tempel für alle existiert bereits: der Himmel oben und die Erde unten. Die Welt, die ihr erblickt, ist die Form Gottes, in der Er gesehen wird. Der andere natürliche Tempel ist die menschliche Form. Durch die Gnade des Gurus werdet ihr sehen, daß der Tempel Gottes in euch ist.

 

 

Der Weg des Tons

 

Als Lord Buddha sich anschickte, die Welt zu verlassen, fragte er jeden seiner Hauptschüler, wie sie den goldenen Samadhi erreicht hätten, den Zustand sich über den Körper zu erheben und ins Jenseits einzugehen. Nachdem jeder seine Erfahrung von Licht, Ton usw. beschrieben hatte, erklärte Lord Buddha "Hört alle zu, o kommende Generationen; der Weg zurück zum goldenen Samadhi geht nur über das innere Hören.“ Inneres Hören ist ein anderer Name für den Kontakt mit Naam, die Verbindung mit dem Tonprinzip. Alle großen Meister haben diese Lehre verkündet ‑ den Pfad des Lichts und des Tones ‑ und dieses sind die einzigen beiden Wege im Innern, die das Endziel oder den absoluten Herrn erreichen. Der absolute Herr kann nicht beschrieben werden. Er ist weder dies noch jenes, aber sein Ausdruck von Licht und Ton ist der Weg‑ oder Pfad zurück zu Ihm.

 

 

Der Ton

 

Hafiz Sahib" ein persischer Dichter und Mystiker von Ruf sagte: „Niemand kennt die Wohnstatt des Geliebten, aber es ist sicher, daß der Glockenton von dort ausgeht." Wenn man der Melodie des Tones folgt, wird man seinen Ursprung erreichen. Deshalb ist das Wort ‑ Licht und Ton ‑ das sicherste Mittel zum Ziel: der Weg zurück zu Gott. Maulana Rumi betete einst: "0 Gott, führe mich dorthin, wo man Gespräche ohne Worte führt.

 

 

Taucht ein

 

Obwohl das Meer ganz mit Schaum und Gischt bedeckt ist, ist das Wasser da­runter ganz ruhig ‑ taucht darin ein!

 

 

Tagebuch

 

Wenn ihr es (das Tagebuch) genau führt, werdet ihr Nutzen davon haben; denn wird nicht Wasser, das ohne Schmutz ist, ein kristallklares Spiegelbild zurückwerfen?

 

 

Anmerkungen zum Tier

 

Die Natur hat die Tiere so geschaffen, daß sie ihr ganzes Leben mit nach unten gerichtetem Kopf verbringen; und ihre Aufmerksamkeit ist immer auf die Erde gerichtet ‑ das Ist nicht ihre Schuld. Aber der Mensch, der seinen Kopf aufrecht trägt, sollte seine Aufmerksamkeit nach oben wenden ‑ höheren Dingen zu. Tiere bekämpfen einander ‑ mit Ihren Hörnern usw.‑ wenn ein Mensch das macht, ist seine äußere Form die eines Menschen, aber sein Ver­halten das eines Tieres. Paval Das ji beschreibt den Menschen als Tier mit Bart um Mund und Kinn. Will er immer ein Tier bleiben? Wann wird er zu ei­nem wahren Menschen werden? Ein Mensch ist, wer ein Ebenbild der Liebe ist­ wer für die ganze Menschheit lebt. Nur ein Tier lebt für sich selbst. Und wer für den Herrn lebt, wird automatisch für andere leben, in einer Haltung des Gebens und Nehmens.

 

 

Tränen und Wolken

 

Der Regen kommt, nachdem sich Wolken gebildet haben; und wer keine Tränen der Trennung in seinem Herzen hat, ist sehr weit von Gott entfernt. Man mag ein guter Redner oder auf anderen Gebieten intellektuell fortgeschrit­ten sein, oder man ist ein guter Verwalter oder hat viele andere Fähigkei­ten, aber: der nur lebt, in den der Herr wohnt: 0 Nanak, ohne ihn lebt nie­mand.

 

 

Kelche der Trunkenheit

 

Gott (wird) als die Liebe selbst beschrieben; und die Liebe ist Gott. Und in wem sich diese Liebe offenbart, der ist gleich einer Schale, die von die­sem Nektar des Lebens überfließt. Solche Persönlichkeiten nennt man Kelche die überfließen vom Nektar und der Farbe der Liebe; und in ihrer Gemeinde schart entwickelt man diese Sehnsucht. Sie sind überfließende Kelche der Trunkenheit. Die Berauschung von Naam, o Nanak, erheitert Tag und Nacht. Durch sie kann 'die Ausstrahlung aufgenommen werden, aber nicht von jenen, die den Körper und die Welt lieben. Meister sind gewaltige magnetische Berge; aber wenn das Eisen vom Schmutz bedeckt ist, wird es nicht angezo­gen. Befreit es von allem Schmutz und es wird schnell vom Magneten angezogen ‑ die Anziehung kann aber Tausende von Kilometern wirken.

 

 

Der Tod kommt

 

Wir sind tatsächlich wie die Taube, die ihre Augen schließt, wenn die Katze kommt. um sie zu fressen, um den Anblick der Katze zu verbannen. Natürlich bleibt die Katze da, und die arme Taube bemerkt es erst, wenn die Katze sie packt.

 

 

Treiben im Fluß

 

Unsere Seele treibt in einem tiefen Fluß dahin, der Kapitän wird eine Ret­tungsleine auswerfen. Die ganze Welt ist einem schnell dahinfließenden Fluß gleich, auf dem unsere Seele hilflos umhertreibt. Sie muß irgendwie ein An­kertau erfassen, sonst geht sie unter. Das Gemüt ist ein Meer, auf dem sich unaufhörlich riesige Brecher erheben. In immerwährender Bewegung erheben sich die Wellen von Lust, Ärger, Gier, Verhaftetsein und Ego. Inmitten von ihnen wird der Mensch herumgestoßen, und welche Chance hat er, sich selbst zu retten? Niemand kann das Meer des Gemüts ohne einen kompetenten Meister überqueren. In der Gemeinschaft von einem, der sein Gemüt unter Kontrolle gebracht hat und sich selbst vor der Zerstörung retten konnte, können auch andere errettet werden.

 

 

Der Tanz

 

Wenn ein Betrunkener einem anderen begegnet, tanzen beide nach derselben Melodie. Ähnlich Ist es, wenn sich jene begegnen, die den Nektar von Naam trinken, wie erheben sich doch Ihre Seelen gemeinsam. Welche Gemeinschaft du auch erwählst, so wirst du.

 

 

Die neun Tore

 

Wer die neun Tore überschreitet und In voller Kontrolle seines Wesens Ins Jenseits geht ‑ der kann wissen, was ein Meister ist. Die neun Tore sind die beiden physischen Augen, die beiden Nasenlöcher, der Mund, zwei Ohren, die Genitalien und Ausscheidungsöffnungen. Wer seine Aufmerksamkeit zurück ziehen und zum zehnten Tor hinter den Au en hinausgehen kann, ist auf dem ­Weg, eine verwirklichte Seele zu werden?

 

 

Tinte und Panier

 

Wenn die ganze Erde dünnes Papier würde und die Meere sich in Tinte verwan­delten und aus allen Bäumen Federhalter gemacht würden und wir das Papier mit Lobpreisungen des Herrn beschrieben, würde es uns nie gelingen, seinen Ruhm zu schildern.

 

 

Der Tempel

 

Wir alle haben einen Körper, aber wir sind nicht der Körper, wir sind an ihn gebunden ‑ wir sind der Bewohner. Alles Ist gut, solange die beiden Gefährten zusammenwohnen, aber wenn einer das Haus verläßt, wird der andere zu Staub.

 

 

Der Tempel

 

Als dieses Haus im Mutterleib erschaffen wurde, gab es da keine Maschine, um es zu bilden; es wurde durch die Hand Gottes geformt, und Er nahm darin Wohnung. So scheint In diesem Tempel Gottes (dem menschlichen Körper) das Licht der Wahrheit. Es wird auch gesagt, daß der Guru uns zum Eigentümer des Hauses, wie eine Königin, macht und uns zehn Diener (die fünf groben und die fünf feinen Sinne)zur Verfügung stellt. Die Diener gehorchen bedingungslos, wenn sie der Besitzer unter voller Kontrolle hat. Das Ergebnis davon enthüllt sich im Innern, wenn die Sonne in all ihrer Herrlichkeit er scheint.

 

 

Der Tempel

 

Der wahre Tempel des Körpers ist Gottes Geschäft, wo der unermeßliche Schatz von Naam verkauft wird, den nur ein Gurmukh bekommen kann. Er sagt, daß Ihr in dem Geschäft Gottes das wahre Naam kaufen könnt, die Naam‑Kraft, die da rinnen ist. Doch nur wer ein Gurmukh wird, kann sie kaufen. Dies ist nichts für einen Manmukh.

 

 

Äußerer und wahrer Tempel

 

Die äußeren Tempel, Moscheen und Kirchen entstanden nach dem Bilde des Menschen: kuppelförmig wie der Kopf, gewölbt wie die Stirn (die Moscheen) oder nasenförmig (wie die Kirchen); und an allen Stätten wird das heilige Licht auf die eine oder andere Weise dargestellt. Manchmal werden tausende der wahren Tempel geopfert um einer Nachbildung willen. Ist es nicht so? Wenn nur ein einziges heiliges Gebäude von einer anderen Religion beschimpft und verleumdet wird, müssen tausende dafür sterben. Was ist es.. das einem Kind im Mutterleib Augen, Nase, Ohren, Hände und Füße verleiht? Es ist eine unsichtbare Kraft, von der der Mensch nichts weiß. Diese Kraft ist der Eine, der In dem Tempel wohnt, den Er selbst geschaffen hat. Dieser menschliche Tempel wird dem Menschen durch ein großes Glück und gutes Schicksal zuteil, dessen Wert er aber nicht gebührend zu schätzen weiß. Verzeiht mir, wenn ich solche Worte gebrauche, aber wir betrachten ihn lediglich als einen Sack voll unnützer Materie. Aber selbst schöne Plätze haben Latrinen. So hat auch der Körper seinen Mülldienst, der jeden Morgen den Unrat entfernt. Aber wir leben in Ihm.. und Gott, der uns das Leben gibt, wohnt auch darin. Wir sollten diesen Körper sogar aus Ehrfurcht küssen.. indem wir anerkennen, daß er wahrhaft der Tempel Gottes Ist. Deshalb haben uns die Meister aufgefordert, „nach innen zu gehen.“ Wenn wir die menschliche Form betrachten, scheint sie nur 1,50 m oder 1,90 m zu messen, In ihr aber befindet sich eine sehr große Welt. Brahmand ist ganz darin. Die Wahrheit ist, daß dieser Körper ein Tempel Gottes Ist und die ganze Welt ist ein Tempel Gottes. Dies ist eine Feststellung all derer, die in den Inneren Bereichen geforscht haben. Der Körper (ist)ein lebender Tempel Gottes. Die äußeren Tempel sind von Menschenhand geschaffen.

 

 

Der Tod

 

Swami Dayanands Schüler, Pandit Guru Dutt, war nie vollkommen von seines Meisters Lehre überzeugt gewesen, aber glücklicherweise befand er sich bei dem Swami, als dieser starb. Und als er seinen Guru den Körper freudig ver­lassen sah, war auch er von der Kraft überzeugt. Zur Todesstunde kann ein Mensch normalerweise die Leute um sich herum nicht mehr erkennen. Dann zieht sich die Lebenskraft von den unteren Gliedmaßen zurück, läßt sie starr und leblos zurück und geht weiter nach oben. Es entsteht ein Todes­röcheln oder Geräusch in der Kehle und die Augen drehen sich nach oben. Ohne Ausnahme muß sich jeder Mensch diesem Vorgang unterziehen, und wenn ihn jemand während des Lebens meistern kann wird das innere Auge entwick­elt und die Todesfurcht verschwindet.

 

 

In alten Tagen

 

In den alten Tagen war es Brauch der Könige, die Unterstützung eines spiri­tuellen Beraters zu haben. Alle Gesetze und Entscheidungen wurden auf Grund seines Rates getroffen, und er konnte die Wirkung, die sie auf die Öffent­lichkeit haben würden, voraussehen. Sein Wort war deshalb Mr alle wie ein Gebot. Heutzutage nutzen wir diese Führungseigenschaft nicht. Kabir Sahibs Worte waren ein einsames Schiedsgericht in der Hindu‑Moslem‑Kontroverse; als sie einander nicht anschauen konnten ohne Haß in ihren Herzen.

 

 

Der Weg des Tons

 

Es steht geschrieben, daß Lord Buddha, als er sich zur Zeit des Todes an­schickte, seinen Körper zu verlassen, alle seine Schüler zu sich rief und sie fragte, wie sie den goldenen Samadhi erreicht hätten (Surangama Sutra) Jeder berichtete, wie er das Licht sah und den Ton hörte. Lord Buddha er­mahnte: "Hört alle, ihr kommenden Generationen: der Weg zurück zum goldenen Samadhi ist der Weg des inneren Hörens.

 

 

Tempel

 

Tempel sind kuppelförmig; sie sind nach dem Vorbild des Menschen erbaut. Ihr werdet in allen Tempeln Symbole des Lichts und des Tons finden. Kirchtürme sind Im allgemeinen wie eine Nase geformt, wieder nach dem Vorbild des Menschen, und auch in ihnen, sind Symbole von Licht und Ton. Die Gurdawaras der Sikhs hatten früher diese Symbole, aber heutzutage werden sie nur zu besonderen Anlässen gebraucht; dann wird eine leuchtende Lampe auf einen umgedrehten Krug gestellt und eine Trommel geschlagen, während die Lampe brennt. So findet man diese Symbole an den meisten religiösen Orten, und sie repräsentieren das wahre Licht und den wahren Ton Gottes, die schon im Menschenkörper existieren.

 

 

Täuschung

 

Die Welt leidet nur an der Täuschung. Die Weit wird im unsichtbaren Feuer der Täuschung verzehrt; so wie das innere Feuer der Verlangens, so brennt das äußere Feuer der Täuschung.

 

 

Der Tempel

 

Gott hat nur eine Heimat: die ganze Schöpfung ist seine Heimat, in der Er lebt. Der größte Tempel der Welt ist die Erde unten und der Himmel darüber in dieser kleinen Höhle des menschlichen Körpers ist der Miniaturtempel Gottes, in welchem er ebenfalls wohnt. Gott wohnt nicht in Tempeln aus Stein, erbaut durch die Hand des Menschen. Gott lebt in den Tempeln, die Er im Leib der Mutter mit seinen eigenen Händen erschaffen hat. Es ist wahr, daß der Körper den wir tragen, der wirkliche Tempel Gottes ist, wir haben es nur vergessen. Es ist gut, in einem Tempel geboren zu sein, aber darin zu sterben ist eine Sünde.

 

 

Tapferkeit

 

In den Schriften der Sikhs wird bestätigt, daß über Mani Singh das Urteil verhängt wurde, Glied für Glied, Gelenk für Gelenk zerstückelt zu werden. Er zeigte auf jedes kleine Fingerglied und sagte zu seinen Scharfrichtern: ­"Hier ist ein Gelenk, das ihr übersehen habt, schneidet hier und hier." Das ist das Zurückziehen der Sinne vom Körper.

 

 

Der Tod

 

Die Meister sagen uns, daß der Tod einfach das Hinüberwechseln der Seele von der physischen zur astralen Welt ist. Er ist kein Schreckbild, als das er meistens hingestellt wird. Er ist gerade wie ein Sonnenuntergang hier und ein Sonnenaufgang woanders. Wir können den Schrecken des Todes durch das Praktizieren der Kunst des Sterbens im Leben unter der Weisung und Füh­rung eines kompetenten Meisters überwinden.

 

 

Treibstoff

 

Die Liebe wird euch Konzentration verleihen, versteht Ihr? Die Konzentra­tion wird euch helfen ‑ Ich würde sagen, es ist genauso wie ein Auto, das von Benzin angetrieben wird. Ohne Benzin kann es nicht fahren und ohne Liebe könnt Ihr nicht fortschreiten.

 

 

Der Tischler

 

Wenn euer Stuhl entzweigeht, holt ihr einen Tischler, der ihn repariert, und wenn euer Bett zusammenbricht, braucht Ihr den Tischler auch; und wenn die Türen und Fenster repariert werden müssen, holt ihr den Tischler er­neut. Wäre es da nicht besser, der Tischler wohnte ganz im Haus?

 


Weiter