Das gesamte System ist falsch

Ein familiäres Gespräch zwischen dem Meister und einigen seiner Schüler in den USA im Jahr 1972

Fragen und Antworten zu den Themen:

  • Die drei Gunas oder Grundeigenschaften des Gemüts
  • Auf welcher Ebene erklingt kein Ton mehr
  • Vegetarismus; die Überbevölkerung der Welt
  • Keuschheit
  • In jedem Heim sollte eine kleine Kapelle sein
  • Das bezahlte Priestertum
  • Die Initiierten sollten auf eigenen Füßen stehen
  • Der Mensch als Abbild Gottes
  • Was ist Christus
  • Warum wurden wir erschaffen
  • Treffen wir m Jenseits unsere Familienangehörigen wieder
  • Spiritualismus/ Spiritismus
  • Muß man in der Meditation den Simran wiederholen
  • Werden die Initiierten erlöst, die das Körperbewußtsein nicht überschreiten können
  • Ein Jahr Meditation hier auf der physischen Ebene entspricht hundert Jahren Meditation auf den höheren Ebenen

Die drei Gunas oder Grundeigenschaften des Gemüts

Frage: Meister, würdest du über die drei Gunas oder „Eigenschaften“ zu uns sprechen?

Meister: das sind die unterschiedlichen Beschaffenheit des Gemüts, würde ich sagen. Wenn ein Mensch guten Dingen zugeneigt ist, wenn er Mitgefühl, Liebe, Sympathie hat und anderen helfen möchte, wenn sich die Gemütsbewegungen um die guten Dinge drehen, so wird dies Sattva genannt. Wenn ihr Faulheit oder Trägheit feststellt und die Tendenz, alles auf morgen zu verschieben, - „Das machen wir ein anders Mal“ -, so nennt man dies Tamas oder Tamogun. Wenn ihr ungestüm und aktiv handelt, Dinge an euch reißt und euch überanstrengt, - jeder hat je seine eigenen Natur, einige sind überaktiv und anstrebend – so nennt man das Rajas (radschas). Der Gemütszustand jener, die faul und träge sind, die alles auf morgen verschieben und herumliegen, wird Tamas genannt. Und manchmal neigen wir zum Normalen, zu gutem Verhalten, das heißt Sattva. Dies könnte man als die drei verschiedenen Gemütshaltungen bezeichnen.

Wir müssen die Trägheit, die Faulheit und die Angewohnheit, alles aufzuschieben aufgehen.

Der Sattvic- Mensch hat die Ausrichtung zum Guten. Ist das Rajic- Element vorhanden, so wird er losgaloppieren wie ein ungezügeltes Pferd. Wird es gezügelt und gelenkt, erreicht es das Ziel früher. In der wörtlichen Übersetzung meine ich, werden diese Gemütshaltungen die drei Eigenschaften (gunas) genannt.

Wir müssen über diese drei Eigenschaften hinauswachsen. Die erste Eigenschaften hinauswachsen. Die erste Eigenschaft (Tamas) müßt ihr vollständig ablegen. Die zweite (Rajas) ist hilfreich, wenn sie auf das Gute ausgerichtet ist. Wird sie für böse Taten wie Töten eingesetzt, dann ist sie sogar gefährlich. Ist sie aber mit der Sattvic- Aspekt verbunden, kann dieser Mensch Wunder vollbringen. Die Meister gaben diesen drei Gemütsausrichtungen unterschiedliche Namen. Die Rishis benutzten die gerade genannten, während die Moslems ihre eigenen Namen für sie haben. Das sind also die verschiedenen Gemütshaltungen, das ist alles. Wir müssen uns darüber erheben. 

Natürlich ist Sattva ein Sprungbrett, mit dessen Hilfe wir alle drei Eigenschaften überwinden müssen. das sind die Haltungen des Gemüts. Wir müssen den Sattva- Weg einschlagen, um sie alle zu überwinden. aber auch die Sattvic- Haltung ist bindend, und zwar wie Ketten aus Gold, (während andere Handlungen) Ketten aus Eisen sind, das ist alles. Wir müssen also über alle drei Eigenschaften hinauswachsen. Diesen wenigen Worten könnt ihr entnehmen, worum es geht. Es wird in den Büchern nicht sehr klar dargestellt.

Frage: Was hat dies mit dem dritten Wort des Simran zu tun?

Meister: Es hat wenig oder nichts damit zu tun. Schau, dies sind die drei Gemütshaltungen, die wir überschreiten müssen. danach beginnt die wahre Spiritualität. das Gemüt hat eine sehr große Reichweite. es hat das physische, es hat das astrale Gemüt, und es gibt das kausale Gemüt – drei unterschiedliche Stufen. Wenn ihr die drei Ebenen überschreitet, ist die Lage anders. Aber das Gemüt ist überall in diesen drei Regionen vorhanden. Es hat unterschiedliche Namen. Die Rishis haben ihre eigenen Bezeichnungen: pindi manas, andi manas und brahmandi manas. Das physische Gemüt wirkt im physischen Körper, das nächste im astralen und das dritte im kausalen Körper. Wir müssen alle drei überschreiten. Die Grundeigenschaften entsprechen den drei unterschiedlichen Gemütshaltungen.

Auf welcher Ebene erklingt kein Ton mehr

Frage: Auf welche Ebene gibt es mit Sicherheit keinen Ton mehr? Hört der Ton jemals auf?

Meister: Der Ton erklingt durch die gesamte Schöpfung – in allen Ebenen.

Frage: Durch die fünfte Ebene?

Meister: Ich sage: durch alle Ebenen. Als Gott sich zum Ausdruck brachte, waren Licht und Ton da. Es entstand das Licht, und aus dem licht ging der Ton hervor. Im Jenseits, im wortlosen Zustand Gottes, gibt es weder Licht noch Ton. Dort herrscht Stille, dort endet der Ton.

Frage: Der Ton erklingt überall in der Schöpfung?

Meister: Überall in der Schöpfung.

Frage: Aber wo der Nameslose ist, dort ist kein Ton. Ist das so?

Meister: Im namenlosen, wortlosen Zustand (Anaami) gibt es kein Licht und keinen Ton. Aber das ist etwas Besonderes in sich selbst. Es ist unbeschreiblich. Mehr kann ich nicht sagen. Sehr selten stellt jemals jemand die Frage nach den drei Eigenschaften – zumindest im Westen. das Sattvic- Element ist das Sprungbrett. Wir müssen uns darüber erheben, es überschreiten.

Die tamsic- Menschen, also jene, die sich auf der niedrigsten Stufe befinden, tun das, wozu andere sie antrieben. Sie brauchen Antrieb, anders schaffen sie es nicht. Wenn jemand es nicht aus eigenen Stücken tut, dann muß er angetrieben werden, um sich zu erheben; beständiger Antrieb dazu ist erforderlich. Die Rajic- Person ist wie ein ungezügeltes Pferd, sie braucht eine feste Hand. Wenn dann noch die Sattvic- Einstellung dazukommt, bewirkt sie Wunder. Rajic bedeutet einfach Heftigkeit, Wildheit; das ist alles. 

Alle Nahrungsmittel haben ihre eigenen Verhaltensweisen – einfache Verhaltensweisen oder Auswirkungen. jede Nahrung hat ihre besondere Wirkung. Deshalb sollt ihr all das Fleisch usw. meiden. Milch, Früchte und Gemüse sind Sattvic. Im Pflanzenreich gibt es viele tamsic- ähnliche Dinge. Was anregend wirkt, ist Rajic. In der Gita von Lord Krishna werden die drei unterschiedlichen Elemente erklärt und es wird im einzelnen dargelegt, was wozu gehört. Deshalb wird das Sattvic- Element – die Früchtenahrung, die streng vegetarische Ernährung, Körner und Milch – empfohlen. Sie sind Sattvic und erzeugen das Sattvic- Element. Wenn zum Beispiel ein Hund mit Fleisch ernährt wird, knurrt und heult er immer. Füttert man ihn aber mit Gemüse, wird er sehr freundlich. 

Die Ernährung spielt also eine große Rolle, aber sie ist nicht notwendigerweise alles. Selbst wenn man die Ernährung strikt einhält, muß das Gemüse dennoch überschritten werden. Selbstverständlich ist die Ernährungsweise eine Hilfe.

Vegetarismus; die Überbevölkerung der Welt

Frage: Was glaubst du, wie viele Vegetarier es auf der Welt gibt?

Meister: Ich denke, in jedem Land gibt es Vegetarier. In Indien lebt die Mehrheit vegetarisch. In anderen Ländern ein Prozentsatz von 20 oder 25%. In Indien könnten es 50% oder mehr sein, aber jetzt wächst dort die Zahl der Fleischfresser. Insgesamt wächst die Anzahl der Vegetarier, angeregt durch die Welt- Vegetarier- Versammlungen, die vielerorts stattfinden.

Frage: Wir haben in diesem Land (USA) etwas vier oder fünf Millionen Vegetarier. Vielleicht weil die 7- Tage- Adventisten Vegetarier sind, ich weiß nicht recht. Es dürfte ein paar Millionen dieser Leute geben.

Meister: Das sage ich ja. In Indien sind es mehr. Im Westen sind die 7- Tage- Adventisten Vegetarier. Aber wie viele Christen sind für gewöhnlich Vegetarier? Alle Protestanten und Katholiken sind Fleischesser. Die 7- Tage- Adventisten kümmern sich darum und schränken sich ein. Die Essener ebenso.

Keuschheit

Frage: Vielleicht müssen sie alle eines Tages Vegetarier werden, denn es heißt, man könne zehn Menschen vegetarisch ernähren durch das Stück Land, das als Weideland erforderlich ist, um für einen einzigen Menschen Fleisch zu produzieren. Bei der ansteigenden Bevölkerungsdichte wird es vielleicht eines Tages so sein.

Meister: Nun, darüber muß man sich Gedanken machen. Die Mittel, die zur Geburtenkontrolle verwendet werden, sind mangelhaft. Sie fördert eher Ausschweifung. man sollte lieber ein Leben der Zurückhaltung entwickeln – eine keusche Lebensweise. 

In Indien wandten sich einige Leute an mich. Sie sagten, sie wollten eine Familienplanungsgruppe gründen. Versteht ihr? das ist meine Einstellung. Sie wollten mich zum Vorsitzenden machen. Ich sagte: „Was werdet ihr unternehmen? Werdet ihr die Ausschweifung unterstützen oder ihr Einhalt gebieten?“ Was ist Familienplanung? Warum nicht den Weg der Keuschheit einschlagen? Sagt den Leuten, daß sie keusch sein sollen.

Die Ehe bedeutet nicht Zügellosigkeit. Verheiratet zu sein bedeutet, einen Lebensgefährten zu haben, der in Wohl und Wehe bei euch ist. Versteht ihr? Gott hat euch vereint; so soll auch Gott euch trennen. Es bedeutet, einen Begleiter zu haben, damit man einander hilft, Gott zu erkennen. Eine Pflicht ist es, Kinder zu bekommen, aber nicht 100% eurer Pflichten!

In der alten Zeit war es so: Nachdem ein oder zwei Kinder aufgezogen worden waren, wandten sich die Menschen von der Welt ab und gingen in den Wald, um zu meditieren. In der Bibel heißt es. „Die Männer sollten ihre Frauen lieben, wie Jesus seine Gemeinde geliebt hat.“ Das ist es, was entwickelt oder angenommen werden muß. das würde uns retten.

Was wird ansonsten in zehn Jahren geschehen, wenn die Bevölkerung weiterhin jede Minute anwächst? Es gibt eine Statistik, die besagt, daß pro Minute auf der Welt neunzig Menschen mehr geboren werden als sterben.

Frage: Darin liegen viele Probleme. Aber jetzt haben sie natürlich die Antibabypillen.

Meister: Seht, Antibabypillen werden euch nicht helfen.

Frage: Sie verschlimmern die Dinge nur noch.

Meister: Mehr Ausschweifungen, ein unmoralisches Leben. das ist das Ziel keiner einzigen Schrift. Kein meister hat je so etwas verkündet. heutzutage ist es Gesprächsstoff. Nun, solch eine Gesellschaft wird uns in die Hölle führen. Das einzige Mittel dagegen ist, daß wir selbst Beispiele setzen. Ehrlich gesagt, als unsere Geschwister zur Welt kamen, wußten wir nichts davon. Wir fragten immer, woher das Kind gekommen sei, und es hieß: „Die Hebamme hat es hiergelassen.“ Seht ihr, so keusch war das Leben unserer Eltern, daß wir nicht im Traum ahnten, wie Kinder entstehen. Wen man aber einen kleinen Jungen heute danach fragt, so wird er alles erzählen. Er hat alles gesehen. das einzige Mittel ist ein reines Leben.

Zwei Dinge breiten sich sehr schnell aus: Das eine ist der Atheismus und das andere die Bevölkerung, die Unmoral. Solange sich die Menschen nicht der Spiritualität zuwenden, gibt es keine Hoffnung. Was wird in zehn oder zwanzig Jahren sein? Es ist höchste Zeit, sage ich euch!

Frage: Du meinst, wenn wir nichts unternehmen, werden die Dinge in zehn bis zwanzig jahren vielleicht nicht so gut sein?

Meister: Nicht so gut? Ich denke, die Menschen werden einander auffressen.

Frage: Der Mensch wird Menschen essen?

Meister: Ja. Wo werden sie all die Nahrungsmittel anbauen? Wenn jede Minute neunzig Menschen hinzukommen, nachdem man die anzahl der Gestorbenen abgezogen hat, was wird geschehen? 

Frage: das fragt man sich bei den Chinesen. Sie wollen nach Indien.

Meister: Nun, und wohin wird Indien gehen? Zur Hölle? Ins Meer? Der mensch wird Menschen essen. Was braucht es noch? was ich sage, was ich euch erzähle, das sehe ich. Das ist der einzige Grund, weshalb ich diese Reise (1972) unternehme. Mögen die Menschen zur Besinnung kommen. Wennwenigstens diejenigen, die initiiert sind, auf ihren eigenen Beinen stehen würden, so würde das schon etwas Gutes bewirken. ich sage ihnen, sie sollten wenigstens das spirituelle Tagebuch führen; es ist ihen egal! Sie leben nicht nach den im Tagebuch aufgeführten Geboten. Dort gibt es eine Spalte für keuschheit. Ich sage euch, keiner füllt sie ehrlich aus. Sie betrahcten es las unter ihrwer Würde, unter ihrer – wie nennen sie das? – Moral. Und so wird die ganze Sache zunichte gemacht.

Das Heilmittel ist Keuschheit und Nächstenliebe. das ist alles. Liebe bedeutet Nächstenliebe, nicht sinnliche Liebe, die meinte ich nicht. Das sind die beiden einzigen Mittel, dienoch übrigbleiben. Versteht ihr das?

Die anzahl der Atheisten steigt selbst unter den Christen, Hindus oder Moslems. Sie sind in großer Zahl in ihrer Religionsgemeinschaften, aber wie viele leben tatsächlich danach? Beten sie wirklich täglich? Wie viele tun es, sagt! Heute morgen schlug ich vor: „Habt kleine Kapellen in jeder Wohnung. jeden Tag sollten alle, vom kleinen Kind bis zu den Alten, eine Stunde oder so zusammensitzen, beten und etwas lesen.“ aber jetzt braucht man Tee und Zeitungslektüre; die Eltern vergnügen sich irgendwo, und die Kinder treiben sich woanders herum. Das Ergebnis ist, daß sie von der Religion nur die Förmlichkeiten übernehmen, aber äußerlich Religion gibt uns nichts. Das ist das Ergebenis. man regt sich über den Kommunismus auf, doch die Atheisten bekümmert niemanden. Seht ihr das ein? Wir sind ganz vom Weg abgekommen – die meisten von uns.

In jedem Heim sollte eine kleine Kapelle sein

Frage: Meister, wie findest du es denn in Amerika? Meinst du nicht, die Leute sind hier ziemlich spirituell im Vergleich zu anderen Ländern? ich frage, weil die Statistiken zeigen, daß 60 oder 65% der Amerikaner in die Kirche gehen, während es in Europa nur ungefähr 10% sind.

Meister: Nein, nein! Meine Auffassung ist, daß dies nur Routinehandlungen sind! Sie gehen zwar in die Kirche, wie viele aber sind es, die wirklich dorthingehen und beten? Versteht ihr? Dort heißt es einfach: „Alle aufstehen!“ Dann stehen einhundert oder zweihundert Leute in langen Reihen auf und sprechen Gebete und strengen sich von Kopf bis Fuß an. Gut, aber es ist erforderlich, danach zu leben! Die Stimmung zum Beten zu haben, das ist schön und gut. Doch das geschieht nur einaml in der Woche! Was aber ist mit dem tagtäglichen Leben? Ich will sagen: Nehmt euch morgens und abends ewas zeit. Laßt diese Zeit anwachsen, und ihr werdet feststellen, daß sich alles wandelt: Die eltern werden anders, und die Kinder verändern sich.

Frage: das taten die mesnchen, als dieses land (USA) gegründet wurde. Sie wohnten in kleinen Holzhütten und versammelten sich im Kreis der Familie. Aber die Bevölkerung ist gewachsen.

Meister: Das ist die einzige Hilfe. Die Bevölkerung wächst, weil die Menschen nicht nach dem leben, was die Schriften sagen. Ihr werdet in zehn Jahren das vorfinden, was ich euch heute sage.

Frage: Dann schaut es nicht sehr gut aus für die Welt.

Meister: Das einzige wirkliche `Hilfsmittel ist, daß zumindest diejenigen, die initiiert sind, auf ihren eigenen Füßen stehen. In den alten tagen gab es drei Grade von menschen, die rein lebten. Der niedrigste Grad bestand aus denjenigen, die wenigstens zwölf Jahre keusch leben konnten. Ich spreche jetzt von Verheiratetsein, nicht von jenen, die die Welt verlassen hatten. Zum nächstenhöheren Grad gehörten jene, die 24 Jahre lang Keuschheit einhielten. Und die erste Klasse, die höchaste Stufe, wurde nach 48 Jahren Keuschheit erlangt. Würden die Menschen dadurch nicht zu Giganten werden, sowohl physisch als auch intellektuell und auf allen anderen gebieten?

Frage: Wie lang ist das her, daß die Menschen so lebten?

Meister: In der alten Zeit, in der Zeit, die wir die zeit der rishis nennen, zur Zeit des Mahabharata und des Ramayana, vor ungefähr drei- oder viertausend Jahren. Diese Dinge stehen in unseren Schriften. Was bedeutet es, wenn die Bibel steht: „Die Männer sollen ihre Frauen lieben, wie Christus die Gemeinde.“ In den Schriften heißt es auch über Kinder: „Seid selbst ein Beispiel. Habt ein oder zwei Kinder, das genügt, und macht sie zu idealen Menschen.“ Jetzt hat jedermann im Durchschnitt, weiß Gott, nicht weniger als ein Dutzend Kinder – im Durchschnitt, sage ich! Manche haben sogar noch mehr, selbst jene, die gar nicht mehr Kinder haben wollten.

Worüber ich spreche ist keine Spiritualität, es ist eine Hilfe zur Spiritualität. da gibt es Nachtclubs ... entschuldigt, warum sollte ich mich weiter damit aufhalten? Ihr wißt, was dort geschieht. 

Frage: Eine Zeitvergeudung? Ich weiß nicht, was Nachtclubs sind.

Meister: Eine Zeitvergeudung? Wenn es nur das wäre, wäre es besser; aber es ist noch schlimmer. Menschenleben werden dort verdorben.

Frage: Ich denke, das Fernsehen verdirbt viele unserer Leute. Man schaut zu, wie geraucht und getrunken wird – selbst die Kinder sehen es: „Nimm doch diese Tablette!“

Meister: Ich sage euch, das Fernsehen verdirbt uns. Während dieser Reise lernte ich in kanada eine bestimmte Gruppe (die Dukhobors, eine religiöse, russische Gruppe) von Menschen kennen, die mit einem großen Problem kämpften. Sie wollen ihre Kinder der nicht in öffentliche Schulen schicken. Die regierung aber zwingt sie dazu. Sie sagen: „Wir wünschen die Erziehung nicht, die dort erteilt wird. Wir möchten unsere Kinder bei uns behalten und ihnen unsere eigenen Lehren von Keuschheit, Reinheit und einem guten Leben vermitteln.“

Die Regierung ist gegen diese Leute, sie werden ins Gefängnis gesteckt, in Vancouver sind sie im Hungerstreik. Wir haben Fürsprache eingelegt. Die Angelegenheit kam mir und dem baron (von Blomberg) zu Ohren. Wie riefen den Premierminister an, und er kam dorthin. Wie versöhnten sie miteinander: „Lassen Sie sie doch ihre eigenen Schulen und Lehren haben. Warum zwingen Sie sie zu etwas, was nicht moralisch ist?“ Was tun die Schulen heutzutage? Die Lehren sind nicht keusch. einige kinder werden zu Hause verdorben, der Rest auf der Straße und dann in der Schule.

Mein Sohn wurde anders erzogen. Als er das College besuchte, fragte ihn eines Tages sein Professor etwas ganz Intimes. Er kam nach hause und sagte: „Vater, mein Proffesor hat mir heute diese Frage gestellt – schämt er sich nicht, mich so etwas zu fragen?“ Und so etwas ist heutzutage ganz normal. Ich habe es beobachtet, in höheren Klassen sind die Schüler zügellos. Jeder kann machen, was er will.

Betrachtet es von meinem Standpunkt aus! Ich habe alles, worüber ich spreche, gesehen. Ich hatte Gelegenheit es zu beobachten. Ich wurde eingeladen und mußte hingehen. Sie trinken Wein und haben ihre Flaschen dabei, wenn sie sich nachmittags treffen. Das sind junge Studenten, junge Mütter. sie sind zügellos aufgrund unserer Ignoranz.

Frage: habe ich richtig verstanden, daß du und der Baron euch mit dem Premierminister getroffen habt?

Meister: Ja, ja. Er kam aus Irland. Wir hatten eine Unterredung, und letztendlich trafen sie eine Übereinkunft. Es fand ein Hungerstreik statt, und die Leute starben vor Hunger. Wir halfen ihnen mit Nahrung aus.

Frage: Ich erinnere mich, daß wir in den USA durch die Presse über sie informiert wurden. Sie zogen ihre Kleider aus.

Meister: Ja!

Frage: man hielt sie für verrückt. Aber du erzählst uns etwas anderes. Sie sind sehr spirituell.

Meister: Sie sind nicht verrückt, sie sind spirituell. Sie wollen diese Dinge nicht. Ihre Führer kamen zu uns, sie waren am Verhungern; einige im Gefängnis, andere draußen im kalten Winter. das ist erforderlich! Wer aber ist dazu bereit?

Frage: Unsere Zeitung haben uns also falsch informiert.

Meister: Das stimmt alles nicht. Ich weiß, was geschah und was vereinbart wurde. Die Regierung hat jetzt zugestimmt, ihnen ihr Recht zu gewähren. Ich sagte: „Warum geben Sie ihnen nicht ihre eigenen Schulen? Lassen Sie sie ihre Kinder so aufziehen, wie sie es möchten. Warum zwingen Sie sie dazu, etwas anderes zu tun?“ Sie wünschten nicht, daß ihre Kinder in jene verderbten Schulen gehen. Unser gesamtes System ist falsch, sage ich euch. Die Leute mögen sagen: „Was redet er für einen Unsinn über diese Dinge!“, aber das sind Angelegenheiten des gesunden Menschenverstandes. Ich appelliere an euren gesunden Menschenverstand.

Dann reiste ich ab, aber sie waren ausgesöhnt; die regierung hatte ihre Zustimung gegeben. Diese leute waren im Gefängnis, wißt ihr. In den gefängnissen hungerten sie und auch draußen waren sie im Hungerstreik. Einige waren ganz nackt; einige hatten Kleidung, andere nicht. Ich gab ihnen zumindest Essen für etwa zwei Wochen, damit sie nicht weiter hungerten. Khanna (der amerikanische Repräsentant) war dabei. Erinnerst du dich? 

Schüler: Der Meister gab ihnen Nahrungsmittel für ungefähr 200 Dollar.

Meister: Ja.

Das bezahlte Priestertum

Frage: Es gibt eine Menge Dinge, über die wir nichts wissen. Wird das in einem Bericht veröffentlicht? Es wäre eine gute Information.

Meister: Die Berichte erzählen manchmal, was ich in Verbindung mit der Weltgemeinschaft der Religionen tue.

Das gehört auch zum spirituellen Leben. Wenn wir den auf Erden wandelnden, hungrigen und nackten Gott nicht lieben, was kann unser Gott, der im Himmel ist, dann tue? Ist es nicht so? Das ist es, was jesus Christus sagte: „Wenn du nicht deinen Bruder liebst, den du siehst, wie kannst du Gott lieben, den du nicht siehst?“ Wir ergründen nicht den Geist der Lehren. Das ist bedauerlich. Wir kleben am Buchstaben: „Wir sind Christen; wir sind Hindu. Oh, der Himel ist für uns reserviert!“ Wer sagt das? Ein Christ ist einer, der das Licht Gottes sieht. Ein Sikh ist einer, der das Licht Gottes sieht. Wer es nicht sieht, kann nicht in den Himmel gehen. Wer behauptet, daß sie in den Himmel kommen? Ich muß sehr freimütig sein, sage ich euch. Dies sind Wahrheiten. Wir wollen nur die Wahrheit, versteht ihr?

Ich sage euch, nehmt den Priester aller Religionen ihre Stellung, zahlt ihnen nichts mehr! Dann möchte ich sehen, wieviele davon im Amt bleiben! Sie erhalten reichlich Geld für den Lebensunterhalt, für ihr Vergnügen, für Essen und Trinken. Und dafür reden sie dann etwa eine Stunde lauthals. Was soll das? Ich habe nichts gegen Gebete. Ich preche einfach über die Haltung, die sie eingenommen haben. Es läuft wie ein Geschäft. Jesus Christus sagte, als er die Geldwechsler verjagte: „Verlaßt die Synagoge! Ihr habt das Haus meines Vaters zu einer Wechselstube gemacht!“ 

Ich sah die Zeremonie für den Präsidenten (Beerdigung von Präsident Kennedy) im Fernsehen. Der Diakon trank selbst Wein und verteile auch Wein an alle. Ist das Gottberauschung? Bei allem Respekt vor den Bräuchen, aber diese Berauschung hat eine andere Form erhalten. Aus diesem Grund ändern die Meister, wenn sie kommen, höflich den Blickwinkel ihrer Zuhörer. Sie zwingen es den Menschen nicht auf, sondern sie öffnen ihnen die Augen für das, was sie tun. Könnt ihr in dem, was ich sage, eine Wahrheit sehen?

Schüler: Ich sehe sie sehr deutlich.

Die Initiierten sollten auf eigenen Füßen stehen

Meister: das einzige Mittel ist, daß wir auf unseren eigenen Beinen stehen. Jetzt! Nicht morgen! Von diesem Augenblick an! Ändert euer Leben! Richtet in eurem Heim eine kleine Kapelle ein! Lebt ehrenhaft! Seid wahrhaftig zu eurem eigenen Selbst! Was braucht ihr mehr? Daran fehlt es, wißt ihr. Es ist nicht schwierig, zu Gott zu gelangen, aber es ist schwierig, einen Menschen zu machen.

Der Dichter Iqbal sagte: „warum stieg Moses auf den Berg, um Gott zu begegnen? War ihm nicht bewußt, daß Gott selbst auf der Suche nach Menschen ist?“ Er findet aber keine Menschen. Er findet nur Tiere in Menschengestalt, sie haben tierische Angewohnheiten; animalische Menschen mit animalischen Gewohnheiten. Sie ahben die edle Gstalt des Menschen, sie sind jedoch keine Menschen, Sie haben die Gestalt eines Christen, aber sie sind keine wahren Christen. Sie haben das Aussehen eines Sikh, aber sie sind keine wahren Sikhs. Sie tragen die äußeren Kennzeichen, aber sie leben nicht nach dem, was die Meister von uns verlangen. 

Der Mensch als Abbild Gottes

Frage: Meister, was ist mit der oft zitierten Bibelstelle gemeint: „Der Mensch wurde nach dem Bild Gottes geschaffen“? Bezieht sich das nur auf seine Seele?

Meister: Auf die Seele, ja, auf die Seele. Gott ist All- Bewußtsein. Unsere Seelen sind bewußte Wesenheiten. Gott ist ganz und gar Licht, und wir sind Licht. Wir sind Kinder des Lichts. Gott ist alle Weisheit, und wir streben nach Weisheit.

Was ist Christus

Frage: Einige interpretieren das äußerlich. Aber das bezieht sich doch nicht auf den Körper.

Meister: Gott hat weder eine form noch ist er formlos. Entschuldigt, aber wenn eine Versammlung von Büffeln beisammensitzt, und sie denken an Gott, werden die sich Gott als einen großen Büffel vorstellen. (Lachen) Das ist alles. Nur so können sie ihn sehen. Gott ist Licht, Gott ist Geist. Und was gibt es noch? Gott ist Geist, und wir sind geist im menschen. Gott in gestalt und Gott ohne Gestalt sind beide die Merkmale des wortlosen Zustandas (Gottes). Und in welcher Form drückt er sich aus? In Form von Licht und Ton. Das ist der wahre Geist Christi.

Ich hielt eine Ansprache in einer Unitarierkirche. Ich sagte zu dem Pfarrer, daß Christus schon vor Jesus und auch noch nach ihm lebte. Er war ganz still. Dann fragte ich ihn: „Was denken Sie?“ er gab mir ein Buch, in dem es hieß: „Wir glauben, daß Christus vor Jesus lebte und auch nach ihm.“

Wer ist Christus? Jesus Christus sagte: „Ich werde euch nicht verlassen noch versäumen bis zum Ende der Welt.“ Christus ist die Gotteskraft oder Gurukraft oder Meisterkraft, die Form des sich zum Ausdruck bringenden Gottes, die die gesamte Schöpfung beherrscht. Wenn diese Kraft sich in einem menschlichen Pol, in einer menschlichen Gestalt, offenbart, ist das die Christuskraft oder Gotteskraft. Sie hilft der Menschheit.

Warum wurden wir erschaffen

Frage: Darf ich diese Frage stellen, Meister? Glaubst du, daß wir als Initiierte eines Tages oder irgendwann in unserer Entwicklung je eine Antwort auf die Frage finden werden, warum wir erschaffen wurden? Das ist eine Frage, der immer wieder gestellt wird.

Meister: Ich werde dir die Antwort geben. Aber, darf ich dir eine Frage stellen?

Frage: Ja.

Meister: Es ist eine sehr gewöhnliche Frage der schlichten Vernunft. Warum zeugt ihr Kinder?

Schüler: (Lange Pause) Wahrscheinlich, weil jeder das macht. Ich weiß es nicht.

Meister:

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