Die Bedeutung des
Satsang Wie schon der Name andeutet, ist Satsang eine
Verbindung mit Sat oder der Wahrheit. Satsangs sollten deshalb
ausschließlich Gesprächen über Sat
gewidmet sein. In seiner weiteren Bedeutung umfaßt das: Gespräche über Gott,
Seele, „Wort“, die Verbindung zwischen Seele und Gott auf der einen Seite,
sowie Seele und Universum auf der anderen; den Gottespfad oder den Pfad der
Gotterkenntnis; den Gottmenschen oder spirituellen Meister; was der Meister
ist, Seine Notwendigkeit und die Bedeutung Seiner Lehren. Es umfaßt zugleich
auch Gespräche oder verwandte Themen, wie ethisches Leben, Liebe, Glauben,
Mitgefühl und alles, was den Weg für eine gesunde, fortschreitende Entwicklung
göttlichen Lebens bereitet, das zum Aufblühen des Geistes ins kosmische
Bewußtsein führt. Der Satsang dient allein dazu, das Thema der
Verbindung mit der Naam- Kraft zu erörtern und zu erklären – es ist kein Ort,
wo soziale und politische Fragen aufgegriffen werden. Es gibt hier kein
Gruppendenken, gesellschaftliche oder politische Auseinandersetzungen. Das
Thema, das hier zur Sprache kommt, ist der Mensch und das Rätsel des Menschen. Der Zweck des Satsangbesuches ist, in die Liebe
Gottes einzutauchen, in liebevollem Gedenken an IHN dort zu sitzen und euch mit
IHM zu vereinen. Mit allen zukünftigen, vergangenen und nebensächlichen
Angelegenheiten könnt ihr euch zu Hause befassen. Kommt, doch kommt mit den
allerbesten Absichten. Bringt die Erinnerung an den Herrn mit und nehmt sie mit
euch, wenn ihr geht. Hört der Unterhaltung anderer nicht zu und sprecht mit
niemanden, es sei denn über die Wahrheit. Dadurch werdet ihr vollen Nutzen aus
dem Satsang ziehen – andernfalls gehen die Jahre ohne einen wirklichen
Fortschritt dahin. Satsangs sind immer inspirierend, hilfreich und
gewinnbringend, da des Meisters Liebe und Gnade darin in Überfluß ausstrahlt
und alle Anwesenden Lebensimpulse von der über allem wirkenden Meisterkraft
erhalten. In Gruppentreffen nimmt die ganze Versammlung der überfließende Gnade
des Meisters auf und gelegentlich nimmt die Zuhörerschaft die strahlende
Gegenwart des Meisters wahr. Selbst wenn ihr nicht alles versteht, was gesagt
wird, erhaltet ihr doch den Vorteil daraus, wenn ihr mit ganzer Aufmerksamkeit
zuhört. Seid ihr in Gedanken abwesend, habt nicht nur ihr den Nachteil davon,
sondern auch andere werden von der unreinen Atmosphäre, die ihr schafft, in
Mitleidenschaft gezogen, denn Gedanken sind lebendig und haben große Kraft.
Betrachtet den Satsang als einen Ort der Reinheit und sprecht oder denkt über
nichts anderes als Gott, dann wird jeder, der ihn besucht durch die erhebende
Atmosphäre dort gesegnet sein. Wir gehen nicht zum Satsang, um unsere Freunde zu
treffen oder um der Geselligkeit willen. Der Zweck des Satsangbesuches ist, die theoretische
Seite der Lehre zu erfahren, damit das Vertrauen erweitert wird. Wenn ihr
rechtes Vertrauen habt, werdet ihr rechte Gedanken haben und aus den rechten
Gedanken werden ganz von selbst die rechten Worte und Taten hervorgehen. Satsang ist die heilige Arena, in der
unerschütterliche Fackelträger geistigen Wissen heranbildet werden. Er ist der
See jenes Nektars, der glückselige Gottberauschung gewährt; und alle
Unterschiede von Rang, Glaubensbekenntnis oder Landeszugehörigkeit verlieren
ihre Bedeutung. Der Satsang erhält die Gnade des Meisters, wenn er
SELBSTLOS und IN LIEBE VOLLER HINGABE AN DEN MEISTER gehalten wird. WENN ER ALS
JEMANDES „PERSÖNLICHER“ SATSANG BETRACHTET WIRD; WIRD ER ALLE GNADE DES
MEISTERS VERLIEREN. Satsang muß auf der wahren Basis abgehalten werden.
Er sollte dort nicht kritisiert werden. Es ist ein Ort, wo nichts gelehrt wird,
außer Satsang (die Lehre der Meisterkraft) – keine Politik, keine Diskussion,
keine Kritik. Die von Meister geschriebenen Bücher sollten in den
Satsang gelesen werden, da sie ein klar umrissenes Bild der Sache geben, als
auch den Lebensimpuls des Meisters tragen und als solche alle mit dem rechten
Verstehen des heiligen Pfades segnen werden. Der Meister
ist in der astralen Form im Satsang gegenwärtig. Param Sant Kirpal Singh
sagt: „Wo mehr als einer im meinem Namen sitzt, dort bin ich“. Auch Jesus
sagte: „Wo mehr als zwei im meinem Namen zusammen sind, bin ich mitten unter
ihnen“. Das ist eine große Gnade – die Atmosphäre ist
geladen. Nach Gottes Anweisungen strömt die Gnade herab und wir sollten Nutzen
daraus ziehen. Den besten Nutzen können wir daraus ziehen, wenn wir alle
Unreinheiten beseitigen. Der Meister sagt: Besucht den Satsang, führt ein gutes
und aufrichtiges Leben, tut selbstlosen Dienst, sprecht nicht schlecht über
andere. Gott ist in allen, habt Liebe für alle! Wenn ihr den Satsang besucht,
werden alle Unreinheiten beseitigt. „Es regnet Gnade herab. Bereite den Boden, damit du sie nutzen kannst. Entferne alle Kiesel und Steine. Erkenne alle Schwächen und beseitige sie. Jäte sie aus. Du bist im Äußeren zerstreut, die Wirklichkeit aber ist in dir. Ziehe dich von außen zurück und schaue nach innen – wende dich der Wirklichkeit zu. Der Strom der Gnade fließt – er kommt im Inneren. Wascht eure Unreinheiten darin fort. Erkennt alles Schlechte in euch und beseitigt es; räumt eine Unvollkommenheit nach der anderen aus. Wenn die Unreinheiten beseitigt sind, wird die Saat von Naam, die gesät wurde, keimen. Lest Kiesel und Steine auf und entfernt sie, denn wenn das Feld voller Steine ist, keimt und wächst die Saat zwar, trägt aber keine Frucht. Durch die Güte Gottes trägt die Saat von Naam Frucht. Jätet das Feld und macht euer Leben gottgeweiht. Geht zum Satsang! Dort wird das Wasser ausgegeben. Wird das Feld nicht bewässert, wie kann sie Saat dann keimen? Wenn wir keine Zeit dafür haben, sagt mir, wie soll das Feld dann bewässert werden? Die Saat von Naam wächst nicht, bis sie Wasser erhält. Im Satsang bekommt ihr Auftrieb, dort wird Wasser ausgegeben. Die Saat kann nicht vernichtet werden, aber wenn sie
nicht bewässert wird, könnt ihr sicher sein, daß es noch nicht Zeit für sie
ist, zu keimen. Wenn einer, in den die Saat von Naam gesät wurde,
nicht praktiziert, wird er wiederkommen (zur Erde). Aber er hat ein
Zugeständnis: Er wird in keiner niederen Form als der menschlichen kommen, da
die Saat von Naam in keiner anderen Form Frucht tragen kann.“ Soamiji Maharaj sagt uns: „Viele Tage sind mit dem
Besuch des Satsang vergangen; nun gebt eure alten Gewohnheiten auf.“ Soviel
Zeit wurde beim Satsang verbracht, ohne daß daraus Nutzen gezogen wurde. Nun
bei voll konzentrierter Aufmerksamkeit werdet ihr empfangen. Gehen die Worte in
ein Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus, wird nichts zurückbleiben. Lebt
ihr nach dem, was ihr gehört habt, macht ihr großen Fortschritt, ansonsten
erfüllt ihr den Zweck, wofür ihr zum Satsang geht, nicht. Wer während des
Lebens ein Gebildeter war, ist es auch nach dem Tod. Wie kann aber einer, der
während des Lebens Analphabet war, nach dem Tod ein Gebildeter sein? Keiner
sollte glauben, er würde erlöst, weil er Naam erhalten hat. Er wird die
Erlösung erlangen – aber in wieviel
Leben? Warum wollt ihr euer Ziel nicht jetzt erreichen? Versucht
zu verstehen, was der spirituelle Pfad ist, und dann lebt danach; je tiefer es
in euer Herz dringt, desto glücklicher werdet ihr sein. Laßt die Worte des
Meisters in eurem Herzen bleiben, und bleibt ihr in IHM. Das ist der einzige
Weg, die einzige Hoffnung. Die Wahrheit ist eine bestimmte Wissenschaft, die
einen praktischen Aspekt hat. Sie ist allumfassend für die ganze Menschheit,
und der natürliche Weg zurück zu Gott
während der Lebenszeit. Sie ist die praktische Seite aller Religionen der Welt,
und durch alle heiligen Schriften bestätigt. Es ist ein Weg nach oben für
jemanden, der auf den Weg gestellt werden möchte und dieser Weg ist für alle
Menschen der gleiche, ungeachtet der Religion oder des Landes, denen sie
angehören. Über die Wahrheit zu sprechen
ist gut, aber sie zu sehen und sich ihrer bewußt zu werden, steht über allem. Param
Sant Kirpal Singh |