Deine Atemzüge sind gezählt... ( aus Light of Kirpal)

Der Meister antwortet auf Fragen seiner Schüler, wie man sich beim Tod von Angehörigen verhält. In diesem Gespräch sind einige Begebenheiten genannt, bei denen Menschen die direkte Hilfe der Meisterkraft beim Tod erfahren konnten, selbst wenn sie nur von Ihm gehört, oder Seinen Namen erfahren hatten.

"Seine Mutter hat Krebs und hat viel zu leiden. Er fragt, ob das Leiden, wenn es kein anderes Heilmittel gibt, durch Morphium verringert werden könne?"

Ich denke, es ist besser, wenn sie bewußt sterben kann. Das ist besser. Ihr Bewußtsein wird sonst getrübt und das wird ihre Seele beeinträchtigen. Sage ihr, sie solle ihre ganze Aufmerksamkeit hierher (zum Augenzentrum) lenken, und das Leiden wird vermindert werden. Ich glaube, das ist das beste "Morphium", das du haben kannst. Schreib ihr, sie soll ihre Aufmerksamkeit hierher lenken und beten. Sie wird Hilfe erhalten.

Hier in Indien geschah folgendes:

Ein Mann litt an Krebs. Er konnte keinen Augenblick mehr schlafen. Glücklicher oder unglücklicherweise war er mit mir verwandt. Die Tochter meines Bruders war mit seinem Sohn verheiratet. Sie drängte mich, dorthin zu kommen. Sie wollte, daß ich ihm meine Hand auflege. Er fragte: "Wirst du mir helfen?" So war ich gezwungen, ihm meine Hand aufzulegen und das ganze Leiden wurde gemildert.

Sag ihr, sie soll ihre Aufmerksamkeit hierher, hinter die Augen lenken und beten. Ich hoffe, die Schmerzen werden weniger werden. Sie würde in Ohnmacht fallen und sterben, während sie ohnmächtig ist.

Nach zwei Jahren traf der Herausgeber denjenigen, der die Frage gestellt hatte und erkundigte sich nach der Mutter. Er hatte der Mutter damals geschrieben und ihr Meisters Anweisungen übermittelt. Von dem Tag an, an dem sie den Brief erhalten hatte, begannen die Schmerzen nachzulassen. Es war nicht mehr notwendig, ihr Morphium zu geben. Sie konnte bewußt sterben.

Abdulla, ein Schüler von Hazrat Mian Mir hatte quälende Schmerzen. Da er von Hazrat Mian Mir initiiert war, zog er sich einfach (nach innen) zurück und verharrte dort. So hatte er keine Schmerzen zu erleiden. Hazrat Mian Mir aber ging zu ihm und sagte: "Du verweilst hier, warum erträgst du nicht die Rückwirkungen (der Vergangenheit), denen du dich zu unterziehen hast? Dein Gemüt hat zu leiden, anstatt sich in der Astralwelt aufzuhalten."

So versucht es, zu ertragen, seht ihr. Wenn ihr euch über das Körperbewußtsein erhoben habt, ist der Schmerz zwar da, aber ihr leidet nicht. Bewußt zu sterben ist immer besser. Manchmal geben die Ärzte Morphium, das dann eine Ohnmacht auslöst. Die beste Hilfe ist, sie dazu zu bewegen, ihre Aufmerksamkeit hierher (zum Augenbrennpunkt) zu lenken. Die Ärzte machen das manchmal, sie geben den Patienten Morphium. Aber bewußt zu sterben ist immer besser.

Ja?

"Wenn jemand sehr krank ist, und nicht daran gewöhnt, seine Aufmerksamkeit hier zu konzentrieren...?"

Gut, dann leite ihn dazu an. Gib ihm im Namen von Meister Führung.

"Ich habe nicht verstanden."

Im Namen von Christus - ich meine der Christuskraft, aber sei nicht selbst der Handelnde dabei. Wenn er kein Initiierter ist, sage ihm einfach den Namen von Meister. Das wird helfen.

Noch eine Frage?

"Im Westen sterben viele unbewußt, da es üblich ist, Morphium zu bekommen. Was ist der Unterschied zwischen bewußtem und unbewußtem Sterben - im Jenseits, meine ich."

Erst gestern sprachen wir über dieses Thema. Das Bewußtsein wird auch nach Verlassen des Körpers getrübt sein. Wenn einer beim Verlassen des Körpers nicht bewußt ist, beeinträchtigt ihn das. Bewußt zu sterben ist in Ordnung. Wenn man sagen kann: "Ich werde jetzt gehen", ist es das beste.

"Ist es für jemanden, der auf solch (unbewußte) Weise stirbt, eher möglich, daß er in einer niedrigeren Lebensform wiederkommt?"

Das Bewußtsein wird beeinträchtigt. Wenn einer sein ganzes Leben lang materiellen Dingen verhaftet war, kann es sein, daß er mit weniger Bewußtsein wiedergeboren wird. Manche Kinder sind bewußter, manche weniger.

"Ich habe oft gehört, daß es wichtig ist, was man zuletzt, zum Zeitpunkt des Todes, denkt. Könntest Du mehr darüber sagen?"

Sie her, wenn du einen beständigen Gedanken hattest, eine vorherrschende Leidenschaft in deinem Leben - dann wird es natürlich auch der Gedanke sein, der zuletzt mit dir ist. Das, was dein Gemüt beherrscht hat, wird hochkommen.

"Geht man dorthin, wo der letzte Gedanke war?"

Falls - ich füge nun 'falls' hinzu - ein bewußter Mensch anwesend ist, der führen kann, wir das helfen. Das sind natürlich Ausnahmen.

Ja?

"Wenn jemand aus unserer Familie stirbt, sollte man dann an sein Bett gehen? Ich glaube verstanden zu haben, daß sie nicht sterben können, wenn wir dort sind und Simran üben - falls ich das richtig verstanden habe."

Nun, was hast du gelesen?

"Im Sat Sandesh, im Artikel ,Schutz und Beschützer' (Sept.1970) sagtest Du, eine Frau konnte nicht gehen, weil Du anwesend warst."

Oh, weil sie Kal, der negativen Kraft angehörte. Jene, die nicht initiiert sind, stehen unter der Kontrolle von Kal, der negativen Kraft. Der Todesengel wagt es solange nicht einen Ort zu betreten, wo ein Mensch sich befindet, der auf Naam eingestimmt ist, bis dieser den Platz verläßt. Das geschah in vielen Fällen in meinem Leben.

Bei einer solchen Begebenheit war Dalip Singh (damals Buchhalter im Ashram) zugegen; er ist Zeuge. Diese Frau war sehr krank. Sie war nicht initiiert. Ihr Mann betreute sie schon viele Tage lang. An ihrem letzten Tag erfuhr ich, daß sie krank war. Sie war aus unserem Heimatdorf. Ich ging zu ihr und sagte zu ihrem Mann:

"Du hast sie schon die ganzen Tage betreut, jetzt will ich nach ihr sehen. Du solltest dich heute lieber ausruhen." Ein anderer Mann, eine Frau und Dalip Singh waren dort. Ungefähr um 9 oder 10 Uhr abends kamen die Boten der negativen Kraft, die Todesengel, mögt ihr sagen, zu ihrer Tür, liefen dann aber wieder fort. Darauf kam Dharam Raj, der Herr des Todes selbst und stand an der Tür.

Er sagte:

"Schau her, dies liegt in unserem Wirkungsbereich; wir können sie aber nicht mit uns nehmen, bevor du jetzt nicht den Raum verläßt."

Ich sagte ihm:

"Du kannst nicht eintreten. Ich bin nun schon zwei oder drei Stunden bei ihr gewesen. Gehe und frage meinen Meister, ob er die Erlaubnis gibt." Er entfernte sich.

Als er zurückkehrte, sagte er:

"Meister hat es erlaubt." "In Ordnung", sagte ich. "Ich bin drei Stunden bei ihr gewesen. Wirst du ihr das als Verdienst anrechnen?"

"Gut, sie wird den vollen Verdienst dafür erhalten." Daraufhin bat ich meine Freunde, den Raum zu verlassen, da sie sonst nicht sterben könnte. Dann ließ ich ihren Gatten holen: "So und soviele Rupien stehen noch in ihrer Schuld. Gib sie an Bedürftige, damit sie gehen kann." So gingen wir aus dem Raum. In wenigen Minuten verließ sie den Körper.

So ist die Initiation eine große Gnade, die euch gewährt wurde.

Im Gurbani heißt es (Vers in Punjabi): "Yama ist sehr gerecht".

Sehr gewissenhaft und gerecht, sage ich euch! Seine Feder gleitet unseren Handlungen gemäß dahin, seien es gute oder schlechte.Yama kann von niemanden kontrolliert werden, wenn einer jedoch auf Shabd eingestimmt ist, kann er sich dem Ort, wo diese Musik erklingt, nicht nähern. Warum? Weil er sich davor fürchtet, zur Rechenschaft gezogen zu werden.

"Mein Gedanke war, wenn man versucht, die Gedanken eines Familienangehörigen in seiner letzten Stunde auf Gott zu richten..." Bete zu deinem Meister, daß Er seine Gedanken auf Gott lenkt. Nimm es nicht auf deine eigenen Schultern. So geschah es auch in meinem Leben, zur Zeit meines Meisters.

Ich hatte die Gewohnheit, kranke Leute in den Krankenhäusern und zu Hause zu besuchen. Sie sagten immer: "Oh, er wird kommen und die Schmerzen und Leiden werden nachlassen. Selbst das höchste Fieber von 106 oder 107 Grad wird auf 100 herabsinken." Die Leute versammelten sich immer, wenn ich kam, die Kranken zu besuchen. Ich ging mit Gottes Gnade, ich wandte niemals etwas an, doch durch die Ausstrahlung erlangten sie dennoch Erleichterung. Da beklagten sich die Menschen bei meinem Meister: "Schau her, er zeigt Wunder. Er möchte mit Dir wetteifern." Meister aber sagte zu ihnen: "Er tut nichts Unrechtes, es ist die Ausstrahlung, die das bewirkt." Seht ihr? So haben wir eine sehr große Ausstrahlung. Ihr seid groß und reich, denn ihr habt die Schätze von Naam in euch. Ihr aber gebraucht euren Reichtum nicht, das ist der Jammer. Meister sagte:

"Nein, nein, er wirkt keine Heilungswunder. Es ist seine Ausstrahlung, die das bewirkt, aber die Leute machen eine Schau daraus und sagen: Er wird kommen und alle werden geheilt werden."

In Wirklichkeit habe ich nie etwas getan. Selbst jetzt (bei der Initiation) tue ich nichts. Ich gebe einfach nur die Lektion: "Setzt euch, schließt eure Augen...", und gehe dann weg. Das ist alles, was ich mache. Bete, bete, bete - auf diese Weise! Beim Heilen ist man selbst der Handelnde. Ich tue das niemals.

Auch bei der Initiation sage ich nur:

"Setzt euch und wiederholt den geladenen Simran", und jeder bekommt etwas. Es bin nicht ich, der handelt, sondern es ist eine höhere Kraft.

Es war wie eine Krankheit, unter der ich litt. Ich sah es als eine Art Krankheit an, daß ich fähig war, jenseits dieser Mauern zu sehen, was z.B. in Kalkutta geschah. Es war wie eine Krankheit. Ich betet zu Gott - "Oh Gott, ich bete, daß diese Krankheit von mir fortgenommen wird. Ich sollte mich verhalten, wie alle anderen Menschen." Später, als Meister mir dann im Inneren begegnete - nicht physisch, bat ich: "Nimm es von mir fort, halte es von mir zurück, so daß ich mich wie ein normaler Mensch verhalten kann.

Wenn etwas Gutes von mir ausging, so sollte ich mir dessen nicht bewußt sein." Das hat mich bis jetzt gerettet.

Ich dachte nicht einmal im Traum daran, daß ich irgendetwas tat. Wenn ich wirklich weiß, daß eine höhere Kraft der Handelnde ist, weshalb sollte ich es mir dann als Verdienst anrechnen? Das würde nur bedeuten, anderen etwas vorzumachen.

Die Menschen betrachten es als ein großes Vorrecht, die Zukunft und Vergangenheit lesen zu können. Selbst wenn wir es wissen, was können wir tun? Eines meiner Kinder war krank. Ich sagte zu meiner Frau: "Nun, nenne mir den besten Arzt, den du möchtest, um das Kind zu behandeln, damit du später nicht sagen kannst, wir hätten das und das tun sollen." An jenem Tag ging ich, um eine spezielle Medizin zu holen, die dem Kind verschrieben worden war. Mein ältester Bruder ging mit mir. "Nun schau doch", sagte ich zu mir selbst, "du täuschst dich. Du weißt doch, daß es sterben wird. Diese Medizin muß nur gegeben werden, damit eine Rechnung beglichen wird." Mein Bruder schaute mich überrascht an, worüber sprichst du?" "Schau her, deine Atemzüge sind gezählt."

Selbst wenn ihr es wißt, was könnt ihr tun? Sie alle haben einmal zu gehen. Auch meine Frau hatte zu gehen. Eines Tages sagte sie: "Ich werde gehen." Sie hatte genug Zeit für die Meditation. Sie sagte, sie würde am 2. April (dem Todestag von Baba Sawan Singh ) gehen. Ich sagte: "Nein, nicht an diesem Tag, denn es wird eine große Versammlung hier sein. Gehe nicht an diesem Tag, sondern einen Tag später bitte." Sie stimmte zu. Dann, nach der Initiation, ging ich zu ihr. "Bist du bereit zu gehn?" Sie sagte. "Ja". "Dann gehe - gehe mit einem Lächeln." Sie lächelte und ging. Ich denke, in den weltlichen Angelegenheiten ist deine Frau die nächste Beziehung. Wer auch unser Gefährte ist, er kommt und geht entsprechend der Rückwirkung der Vergangenheit. Dankt Gott, daß ihr am Ende eures Lebens in liebevoller Erinnerung an ihn gewesen seid. Alle, mein Vater, meine Mutter, zwei ältere Brüder haben ihren Körper verlassen. Ich ging zu ihnen um ihnen zu helfen, heiter zu gehen. Wir sind aufgrund der Rückwirkung der Vergangenheit zusammengeführt worden. Gott sei gedankt, daß sie in der liebevollen Erinnerung an Ihn waren. Es wurde Ihnen auf dem Weg geholfen. Auch wenn ihr es wißt, was könnt ihr tun?

Weshalb solltest du deiner Mutter nicht helfen, heiter zu gehen. Du hast deine Schuld beglichen, dein Blickwinkel ist gewandelt, siehst du.

Lange bevor ich zu meiner Mutter kam. war die Frau meines älteren Bruders krank, dann erholte sie sich. Ich schrieb meinem Bruder einen Brief: "Wenn du diesen Brief erhältst, sei achtsam, sie wird gehen." Als er den Brief bekam, dachte er: "Es geht ihr doch recht gut, was hat das zu bedeuten?" Innerhalb einer halben Stunde verließ sie ihren Körper. Was kann man also tun, selbst wenn man es weiß? Ich glaube, es ist besser, es nicht zu wissen. Wenn ihr es aber wißt, da euer Blickwinkel gewandelt ist, ist es in Ordnung. Dankt Gott. Ich habe beim Tod meiner Kinder, meines Bruders, meines Vaters nicht geweint. Denkt ihr, ich hätte kein Mitgefühl? Glaubt ihr, wenn ich Mitgefühl gehabt hätte, das hätte ihnen geholfen? Dies ist einfach eine Frage des Geben und Nehmens. Meister wickelt all dieses Geben und Nehmen ab, wenn ihr euch einfach Ihm hingebt und Naam geübt habt.

Irgendwelche weiteren Fragen? Jeden Tag wird ein Thema behandelt.

"Mir wurde in Hardwar neues Leben geschenkt. Ich hatte einen Herzanfall und keinen Puls mehr. Er (Meister) saß ungefähr eine Stunde bei mir und dann kehrte der Pulsschlag zurück. Ich bin noch immer am Leben."

So bist du also immer noch (an die Materie) gebunden. (Alle lachen) Es ist alles Seine Gnade. Ich weiß nichts davon. Diese Kraft bewirkt es, seht ihr.

"Auf der Reise nach Kashmir bekam ich einen Herzanfall. Normalerweise bleibe ich dann eine zeitlang im Bett, vielleicht 15 Tage, und kann mich nicht bewegen. Aber in Kashmir war Meister die ganze Zeit da und nahm das Leiden fort. Am nächsten Tag fühlte ich mich ganz wohl und begann wieder zu arbeiten."

Das einzige, was wir so wie Christus dazu sagen können, ist:

"Dein Glaube hat dich gesund gemacht."

Solchen Menschen (die herzkrank sind) ist es nicht erlaubt, in die Berge zu gehen - mit einem Herzanfall. Er war dort. So fahre fort mit deiner Meditation. Welch großen Segen du erhalten hast - mit Gottes Gnade natürlich!

Ich habe Süßigkeiten aus dem Westen bekommen. Ich möchte sie unter euch verteilen.

"Ißt Du selbst je Süßigkeiten?"

Ich bin ein Mensch wie ihr. Natürlich schlemme ich nicht, aber ich bin nicht dagegen. Einfache Nahrung ist besser, seht ihr?

"Ich sehe nur, daß soviele Leute Dir Süßigkeiten geben und Du sie nicht nimmst."

Die Leute schenken sie. Ich nehme keine Geschenke an. Ich lebe von meinen eigenen Einkünften. In manchen Fällen mag geben und nehmen dabei sein - nicht immer. Wenn ihr Geschenke annehmt, wird das zu euren Lasten gebucht.

Wenn etwas gebracht wird, teile ich es aus. So laßt mich von rechts beginnen - nein von links, der negativen Welt (Lachen). Genießt es und ich freue mich um euretwillen.Wenn ich esse, esse ich nur von meinem eigenen.

Der zehnte Guru sagte:

"Diejenigen, die Essen in den Mund der Armen und Bedürftigen geben, geben es in meinen Mund. Die, die andere kleiden, die bloß sind, kleiden mich, denn Er selbst ist in ihnen."

Wie könnte die Liebe zwischen Dir und mir je enden? Wie das Lotusblatt auf dem Wasser bist Du in Deinem Diener. Wie der Nachtvogel, der die ganze Nacht den Mond anschaut, tue ich es, mein Herr - Dein Diener. Vom Anbeginn der Zeit bis zu ihrem Ende, ist Liebe zwischen Dir und mir. Wie könnte solche Liebe jemals enden? So sagt Kabir: Wie der Fluß sich in das Meer ergießt, strömt mein Herz in Dich.

Kabir