INNERE UND ÄUSSERE EHE

 

Eine Rede, die Sant Kirpal Singh Ji

am 27. Januar 1964 hielt

 

 

  Alle Meister sagen, daß die Ehe ein Sakrament ist und kein Vertrag. Diese Einrichtung nahm vor Jahrhunderten ihren Anfang. Wir treten ins Leben. Dafür schreiben die Meister eine gute Lebensweise vor. Wir sollten rechtschaffen sein, das heißt gute Gedanken, gute Worte und gute Taten haben. Alle Schriften sagen uns, daß die Bedeutung der äußeren Ehe ist, für Freud und Leid dieses irdischen Aufenthalts einen Lebensgefährten zu nehmen, um einander zu helfen, Gott zu erkennen, was das höchste Ziel in diesem Menschenkörper ist. Eine eheliche Pflicht mag das Zeugen von Kindern sein; es macht jedoch nicht hundert Prozent unserer Verpflichtungen aus. Wir brauchen einen Partner im Leben. Was Gott zusammenfügt, soll Gott auch scheiden. Es ist die im Hintergrund wirkende unsichtbare Hand Gottes, die zwei Seelen zur Abwicklung des Gebens und Nehmens aus den Rückwirkungen ihrer Vergangenheit zusammenführt.

 

  Doch die Ehe ist für den höheren Zweck der Vereinigung der Seele mit Gott gedacht. Alle Schriften und Religionen bringen das zum Ausdruck. Die Sikh-Schriften führen als ersten Schritt ein rechtschaffenes Leben an: gute Gedanken, gute Worte, gute Taten - und Liebe für alle: niemandes Gefühle verletzen. Liebe kennt natürlich Dienen und Opfern. Einer, der liebt, kennt nur zu geben, geben und geben: sich selbst und auch anderen zu helfen. Ein ethisches Leben mit den normalen Pflichten eines Familienvaters ist ein Schrittstein zur Spiritualität. Das letzte Ziel ist Gotterkenntnis, und wir sollten einander dabei helfen. Der erste Schritt ist ein ethisches Leben.

 

  Wir haben uns verschiedenen Glaubensrichtungen oder Religionen angeschlossen, um Spiritualität zu erlangen. Was ist Spiritualität? Wir sind Geist im Menschen. Spiritualität heißt, den Geist im Menschen von der Bindung an das Gemüt und die nach außen gehenden Kräfte zu trennen, sich selbst und Gott zu erkennen. Gott kann nicht durch äußerliche Gebärden erkannt werden. „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden.“ Dies sind die Anfangsschritte der äußeren Religionen, die wir getan haben; der Hauptzweck ist, Liebe und Ergebenheit für Gott zu entwickeln. Und da Gott in jedem Herzen wohnt und wir Geist im Menschen sind, sollten wir Liebe und Achtung für alle haben - selbst für Tiere, nicht zu sprechen von Menschen.

 

  Was müssen wir mit diesem Ziel vor Augen tun? Die letzte Einswerdung der Seele mit Gott ist die wahre Hochzeit. Um äußerlich zu heiraten, müßt ihr natürlich zum Priester gehen. Hier wird ein Geistlicher für einen sehr heiligen Mann gehalten, und der kennt sich mit den Heiratsangelegenheiten aus. Genauso brauchen wir für die innere wahre Hochzeit der Seele mit Gott jemanden, der den Weg kennt und darin bewandert ist. Lernt deshalb, zu den Füßen von einem zu sitzen, der Gott erkannt hat, denn wir wollen Gott erkennen. Jene, die dies erreichten, haben alle dasselbe gesagt, natürlich jeder in seiner eigenen Sprache. Doch die Absicht ist dieselbe. Was sagen sie? Der Mensch ist das Höchste in der gesamten Schöpfung, und das höchste Ziel, das vor uns liegt, ist Gott zu erkennen. Bleibt in jeder beliebigen Religion. Diese äußere Verbindung zweier Körper - verkörperter Seelen - ist der erste Schritt in Richtung auf das letzte Ziel.

 

  Der zweite Schritt ist, einander dabei zu helfen, eins mit Gott zu werden. Das ist die wahre Hochzeit: die der Seele mit dem ewigen Gott. Mira Bai hat gesagt: „Ich bin nun für immer mit Gott vermählt und habe deshalb nichts mehr zu befürchten. Er ist von unwandelbarer Dauer, und so bin ich eine Ehe eingegangen, die niemals zerbricht.“

 

  Für diese Hochzeit werdet ihr natülich jemanden brauchen, der im Besitz dieser inneren Verbindung oder Vollendung ist. Nennt ihn, wie ihr wollt: Helfer, Meister oder sonstwie. Von ihm wird angenommen, daß er Gott erkannt hat. In allen Kirchen sind die Geistlichen dazu bestimmt. Sie sollten sich mit Gott verbinden und auch anderen dabei helfen.

 

  So sollte euer Leben und eure Führung rein sein. Sitzt zu den Füßen von einem, der Gott erkannt hat. Was wird er tun? Wenn er wirklich Gott erkannt hat, wird er natürlich wissen, was der Vereinigung der Seele mit Gott hilfreich und was ihr hinderlich ist. Er wird euch sagen, wie ihr die äußere Aufmerksamkeit, den Ausdruck der Seele, die gegenwärtig der Welt ergeben ist, von außen zurückziehen und euch über das Körperbewußtsein erheben könnt, um mit Gott, der bereits dort ist, in Verbindung zu kommen. Eine solche Seele wird belebt, könnt man sagen, die anderen sind tot. (Die Aufmerksamkeit der Seele, die in der Welt zerstreut ist, identifiziert sich so sehr damit, daß sie selbst zur Materie wird.) Sie sind bewußtseinsmäßig gestorben, sie denken ständig an die Materie und die äußeren Dinge und erkennen nichts, was darüber hinausgeht. Guru Nanak sagte: „Nur der lebt, o Nanak, der erwacht ist, das heißt, der sich Gottes bewußt ist“, genauso, wie ich euch sehe und ihr mich. Nur ein solcher Mensch lebt, alle anderen sind tot. Das ist es auch, was Christus meinte, wenn er sagte: „Die Seele stirbt.“ Die Seele stirbt nicht; das ist die dahinterliegende Bedeutung.

 

  Der erste Schritt ist, im Äußeren rechtschaffen zu sein: macht euch ein keusches Leben, Wahrhaftigkeit und Liebe für alle zu eigen und dient und opfert zum Wohle anderer. Der erste Schritt ist getan, wenn ihr ein solches Leben führt und zu den Füßen von einem sitzt, der den Weg kennt. - der Gott kennt, eins mit Ihm ist und dessen Seele sozusagen mit Gott verheiratet ist. Ich denke, ihr werdet euch erinnern, daß in euren Schriften manche der Heiligen sagen: „Christus hat mir einen Ring gegeben.“ Das ist der Anfangsschritt - die Hochzeit der Seele mit Gott. Sie wurden sich dessen bewußt und betrachteten ihre Seele als mit Gott verheiratet. Wenn ihr diesen Schritt getan habt, denkt daran, daß es der erste Schritt ist: ihr seid mit Gott vermählt, eure Seele ist vermählt.

 

  Der zweite Schritt ist, was er euch gibt: eine innere Verbindung mit der Gotteskraft, die das Wort genannt wird. Der äußere Ausdruck des Wortes hat zwei Aspekte - Licht und Ton. Er gibt euch damit eine Verbindung. Das Ergebnis ist, daß ihr täglich mehr Glück und Bezauberung in euch selbst erfahrt. Natürlich werdet ihr dann innen mehr als außen gebunden sein, und das bewirkt, daß der Ton widerzuhallen und ihr zu hören beginnt. Er erklingt bereits jetzt, aber wir sind noch nicht damit in Verbindung. Wenn euch ein Kontakt mit diesem Licht- und Tonprinzip gewährt wird, beginnt ihr den Ton vierundzwandzig Stunden am Tag zu hören, ohne eure Ohren zu schließen. Die Folge der Verbindung mit dem Ton oder der Sphärenmusik ist, daß ihr an die höhere Glückseligkeit mehr als an das Äußere gebunden seid; dann seid ihr zwar in der Welt und doch nicht von der Welt. Das ist das erste Ergebnis. Leidenschaften suchen euch nicht heim, weil ihr inenn mehr Glückseligkeit habt; eure Aufmerksamkeit wird immer von dieser höheren Kraft in euch angezogen und ihr spürt, daß ihr in der Welt, aber nicht von der Welt seid. Wie Kälte verschwindet, wenn ihr an einem Feuer sitzt, und wie alle Wärme vergeht, wenn ihr bei einem Eisblock sitzt, genauso werdet ihr euch, je mehr ihr mit dem Licht- und Tonprinzip in Verbindung kommt, von der Welt loslösen, und alle Leidenschaften werden euch zu verlassen beginnen. Wenn ihr dies in eurem Leben verwirklicht habt - daß ihr in der Welt seid und dennoch außerhalb von ihr -, ist das der zweite Schritt für die Vereinigung der Seele mit Gott.

 

  Was geschieht weiter? Ihr beginnt Ihn in diesem Tempel Gottes, dem menschlichen Körper, zu schauen. Ihr seht, daß das Licht in euch ist, und hört auch die Musik der Sphären. Dann, wenn sich das entwickelt, seht ihr, daß die ganze Schöpfung der Tempel Gottes ist. Wohin immer ihr blickt - Er ist da, und es gibt keinen Ort, an dem Er nicht ist. Diese innere Schau öffnet sich. Wenn ihr Gott innerlich und überall um euch herum seht, fühlt ihr manchmal, wie ihr euch selbst vergeßt. Wenn diese Verwirklichung kommt, habt ihr den dritten Schritt zur Vereinigung der Seele mit Gott getan.

 

  Und was kommt zuletzt? Ihr werdet eins mit Gott. Ihr verliert alles persönliche Bewußtsein, wie ein Wassertropfen, der, wenn er sich mit dem Fluß oder dem Meer vermengt, eins mit ihm wird. Guru Ramdas sagte: „Wie würdet ihr einen Menschen nennen, der eins mit Gott geworden ist?“ und antwortete: „Sagt ihm, daß er derselbe ist, das ist alles.“ Das ist die letzte Erfüllung der Ehe der Seele mit Gott: ihr werdet eins mit Ihm; ihr seht, Er ist in euch und ihr seid in Ihm; „Ich und mein Vater sind eins.“ Das ist die höchste Empfindung. Empfindung? Nein, Sehen. Es ist nicht einmal Sehen - das Sehen bleibt in der dritten Stufe zurück. Zuletzt werdet ihr eins mit Ihm. Es ist ein Werden.

 

  Diese vierte Stufe ist das letzte Ziel. Doch jene, die es erreichen, erfahren immer noch eine gewisse Dualität. Shankara sagte: „O Gott, ich weiß, es gibt keinen Unterschied zwischen Dir und mir, doch in bin Dein, Du aber bist nicht mein; weil eine Welle zwar Teil des Meeres sein kann, jedoch das Meer niemals Teil der Welle.“ Zuerst verlieren solche, die eins mit Ihm weren, alle „Ichheit“ und werden zum bewußten Mitarbeiter am göttlichen Plan; dann werden sie eins, sie erheben sich in Ihn. Das ist die letzte Erfüllung der Ehe mit Gott: das Einssein mit Ihm.

 

  Es ist die höhere Form der Religion in jedem von uns, und dafür sind wir verschiedenen Glaubensrichtungen oder Religionen beigetreten. Sie waren jenen, die diese Stufe erreicht haben, ein hilfreicher Faktor. In den Sikh-Schriften werden die vier Stufen Schritt für Schritt erklärt. Normalerweise beschreibt ein Lehrer den erste Schritt, und in allen Religionen wird ein gewisser Hinweis darauf gegeben. Was sagen sie? „Gott hat euch vereint, laßt Gott euch scheiden.“ Wenn ihr für dasselbe Ziel zusammenseid, werdet ihr selbst nach Verlassen des Körpers zusammenleben. Ihr geht denselben Weg.

 

  Dies sind die Schritte, die wir einen nach dem anderen tun müssen, um die letzte Einheit mit Gott, die wahre Hochzeit der Seele mit Ihm, zu erreichen. In den Sikh-Schriften werden beide Aspekte erwähnt: zuerst das äußere Ideal; und dann - weil das nicht das Ein und Alles ist - das weitere Ideal der Vereiniung der Seele mit Gott.

 

  Die in einem menschlichen Pol wirkende Gnade Gottes - es ist nur Seine Gnade - hilft Schritt für Schritt, Ihn zu erreichen. Wenn ihr solch einen Meister findet, in dem Gott offenbart ist, wird euch dieser offenbarte Gott helfen, den Weg nach und nach aufzunehemen. Zuerst werdet ihr zu einem normalen, rechtschaffenen Menschen. Ihr sitzt zu Füßen des Meisters und folgt seinen Anweisungen, ihr liebt ihn. Wenn ihr jemanden liebt, liebt ihr auch seine Gebote. Von ihm erhaltet ihr das Brot des Lebens und das Wasser des Lebens: ihr werdet spirituell stark. Das ist der erste Schritt, den ihr tun müßt.

 

  Der zweite Schritt ist, wenn ihr durch das licht- und Tonprinzip Gottes trunken werdet. Ihr seid in der Welt und doch außerhalb von ihr. Nichts kann euch verunreinigen. Beim nächsten Schritt werdet ihr, was immer ihr innen seht, überall auch außen wahrzunehmen beginnen: die ganze Welt, das Universum, ist der Tempel Gottes.

 

  Beim letzten der Schritte werdet ihr zuerst ein bewußter Mitarbeiter. Ihr seht: „Ich und mein Vater sind eins.“ Dennoch taucht man manchmal in das Meer ein und wird eins, und dann fühlt man wieder: „Ich und mein Vater sind eins.“ Die Meister haben etwas als das letzte Ziel ausgegeben, und das ist, unsere Seelen mit Gott zu vereinen. Das ist die wahre, höhere Form der Ehe. Wenn diese zwei Seelen zusammenkommen und ihre Seelen sind mit Gott vermählt, sind sie eins; man kann sie nicht trennen.

 

  Das haben fast alle Meister gesagt. Liebe, die von Ort zu Ort wandert, ist keine. Was ist das für eine Liebe, die sich wandelt, die heute hier ist und morgen dort? Christus sagte: „Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?“ Dies ist eine Form der äußeren Ehe und ein Symbol für die höhere Hochzeit, die ihr zu gegebener Zeit erreichen müßt. Gesegnet ist, wer den menschlichen Körper hatte und dessen Seele sich für immer mit Gott vereinte: er ist eins mit Gott.

 

  Das ist mit dem Ziel gemeint. Gott hat euch zusammengeführt. Fahrt fort und geht weiter durch Freud und Leid, um einander zu helfen, mit der Gotterkenntnis als dem letzten Ziel. Wenn ihr Kinder habt, versorgt sie und macht euer Leben zum Beispiel, damit sie es euch gleichtun.

 

  Seit ich hierherkam, hatte ich Gelegenheit, drei Hochzeiten zu sehen. Und andere auch - hört mich an! Öffnet eure Ohren, um zu sehen! Anstatt hier, dort und überallhin zu laufen, seid entweder vollkommen rein, oder wenn nicht, heiratet; es wäre besser. Das ist das letzte, was ich euch noch raten möchte. Heiraten bedeutet keineswegs, ein ständig den Sinnen unterworfenes Leben zu führen. Helft einander. Doch hierhin, dorthin und berallhin zu rennen, ist kein gutes Beispiel. Entweder bleibt hundertprozentig keusch: gut - ich werde eure Füße waschen -, oder wenn nicht, heiratet. Das wird euch auf eurem Weg zurück zu Gott helfen. Christus sagte: „Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeinde.“ Das ist das höchse Ideal vor uns, selbst als Verheiratete.

 

  In den alten Tagen, zur Zeit der Rishis, gab es drei Grade der Keuschheit. Der niedrigste oder dritte Grad war der von 12 Jahren. Der zweite Grad war der von 24 Jahren völligen Zölibats, und der erste Grad war der von 48 Jahren. Nun seht einmal euch selbst an. Das ist die Kraft, die Körper, Gemüt und Seele erschafft. Wir wissen diese höchst bedeutsame Sache nicht zu schätzen. Wir bauen unser Häuser auf Sand. Das ist etwas sehr Wertvolles: es ist nicht dafür da, um für eine sinnliche Lebensweise verschwendet zu werden. Es gibt eurem Körper, eurem Gemüt und eurer seele Kraft - ein sehr hilfreicher Faktor.

 

  Die Ehe ist eine sehr edle Einrichtung. Ihr werdet feststellen, daß viele Meister verheiratet waren. Sie hatten ein oder zwei Kinder, das war alles. Wenn sie die Meisterschaft antraten, ließen sie das alles ganz. Das ist eine sehr wertvolle Sache. Das Schlimme ist, daß diese Dinge nicht gelehrt werden. Wir meinen, es ist unter unserer Würde. Aber das wird meiner Ansicht nach wirklich die Lebenskraft der kommenden Generation untergraben. Wir sollten aufwachen: es ist an der Zeit. Ich fordere die Menschen, die hierher kommen, auf, keusch zu sein und ein sehr rechtschaffenes Leben zu führen. Wenn sie verheiratet sind, sollten sie ihre Ehe im wahren Geiste führen und einander helfen, Gott zu erkennen; das ist alles.

 

  Zu diesem Zweck pflegen sie den Umgang mit solchen, die in dieser Hinsicht erfolgreich waren. Sie können rechte Führung geben und euch auf dem Weg helfen. Und worin besteht diese Hilfe? Zuerst aus dem Einschärfen der äußerlich rechtschaffenen Lebnsweise und dem Gewähren der inneren, höheren Verbindung; und dann das Entwickeln derselben. Zuerst werden wir sehen und herausfinden, daß der Körper der Tempel Gottes ist. Dann wird das weiterentwickelt, und wir werden mit offenen Augen sehen, daß das ganze Universum der Tempel Gottes ist. In dieser Trunkenheit werden wir uns manchmal selbst vergessen. So ist es Sache des Sehens - nicht des Sehens, sondern des Werdens. Das letzte Ziel der Seele ist Gott.

 

  Die Meister haben diese Lehren bekanntgegeben, doch wir wiederholen sie bloß und suchen nicht ihren wahren Gehalt herauszufinden. Dies sind lediglich Zermonien, was hier ausgeführt wird, und gewöhnlich werden sie sehr leichtfertig abgetan; aber sie sind etwas sehr Ernstes und haben eine tieferliegende Bedeutung.

 

  Von Zeit zu Zeit habe ich die Essenz dessen, was ich verstandesmäßig und spirituell gelernt habe, in wenigen Worten vor euch dargelegt. Strengt euch an, danach zu leben. Die Wahrheit ist höher als alles andere, doch die wahre Lebensweise steht noch über der Wahrheit. Wenn ihr ein sehr reines Leben führt und rechtschaffen handelt, werdet ihr im Besitz der Wahrheit sein; das wird auch mir gefallen und das Lob aller, die euch sehen, verdienen. Sie werden euch und eure Gemeinschaft rühmen und den preisen, zu dessen Füßen ihr sitzt. Wenn ihr nicht danach lebt, werdet ihr geradezu den guten Namen der Geistesschule beschmutzen und auch den Namen des Meisters, zu dessen Füßen ihr sitzt.