„Bittet, so wird euch gegeben!“

 

  Das sagten alle Meister. Das ist das erste; ich habe sehr viel Nachdruck auf diesen Punkt gelegt, ich habe euch gebeten und euch dazu angewiesen, ich habe euch darum gebettelt in meinen Rundbriefen und Gesprächen - und wenn ihr es immer noch nicht tut? Wir sollten es jetzt wirkliche tun! Das ist das erste. Wenn ihr es tut, was wird dann geschehen? Obwohl ihr die Augen offen habt, werdet ihr soviel Kontrolle über eure Wahrnehmung haben, daß ihr mit offenen Augen nicht seht. Das können wir entwickeln. Newton saß in einem Zimmer, das zur Straße hinausging, und löste mathematische Probleme. Er was so darin vertieft, daß er eine Musikkapelle, die an ihm vorüberzog, nicht hörte. Warum? Wenn die Aufmerksamkeit, die der Ausdruck unserer Seele ist, nicht bei den nach außen gerichteten Sinnen ist, funktionieren sie nicht. Jemand kam und fragte Newton: „Ist hier eine Musikkapelle vorübergekommen?“ - „Nein“, sagte er, “Ich habe nichts bemerkt!“

 

  Vielleicht habt ihr in eurem eigenen Leben einmal die Erfahrung gemacht, daß ihr ganz in Gedanken vertieft ward und ihr es nicht gehört habt, als euch jemand rief. Wenn jemand kommt und sich neben euch setzt, während ihr so vertieft seid, merkt ihr es nicht. Ihr wißt nicht, wer kommt und geht. Das ist das Training der Aufmerksamkeit, es wird „Surat Yoga“ genannt.

 

  Wenn die Aufmerksamkeit (Surat) konzentriert ist, könnt ihr unter hundert Leuten sitzen und seid doch ganz allein. Das sagt auch Emerson. Wenn er ganz allein sein wollte, ging er in ein Gasthaus, wo Hunderte kommen und gehen. Das war so, weil er mit niemanden etwas zu tun hatte. Er war in seine eigenen Gedanken versunken. Ihr denkt vielleicht, daß ihr die Welt verlassen und euch in die Wildnis zurückziehen solltet, doch auch dort gibt es Tiere und Bäume, und eure Aufmerksamkeit wird nach außen gezogen.

 


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