Zeugnisse aus den verschiedenen Religionen CHRISTENTUM: Johannes sagt darüber in seinem Evangelium: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbige war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbige gemacht, und ohne dasselbige ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Joh.1, 1-3 Der Himmel ist durchs Wort des Herrn gemacht. Denn so er spricht, so geschieht´s; so er gebeut, so stehet´s da.
Psalm 33,6 u.9 ... und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort...
Hebr.1,3 Das Gras verdorret, die Blume verwelkt; aber das Wort unseres Gottes bleibet ewiglich.
Jes.40,8 Herr, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist.
Psalm 119,89 Und Paulus sagt: Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.
Hebr.4,12 HINDUISMUS: Nach den theologischen Schriften der Hindus ist die ganze Schöpfung durch Nad entstanden. Sie nennen es auch Akash Bani (eine Stimme, die vom Himmel herunterkommt); auch in den Veden, den ältesten Schriften der Welt, finden wir Hinweise darauf. In den Upanishaden lesen wir ebenfalls darüber wie z.B. in der Nad-Bind Upanishad, die sich damit in sehr anschaulicher Weise befaßt. Die Hatha-Yoga Pradipika (Schrifttum über Hatha Yoga) spricht ebenfalls über dieses Tonprinzip. Er hat den Beistand des Wortes genommen, das heißt den wohlklingenden Ton. Chandogya Upanishad Möge der Yogi im Sidh Asan sitzen, und während er Vaisnavi mudra übt, soll er den Ton durch sein rechtes Ohr hören. Nad-Bind Upanishad Durch die Verbindung mit dem Wort wird er taub für die äußeren Töne, und er wird Turiya Pad oder einen Zustand des Gleichgewichts innerhalb von vierzehn Tagen erlangen. Nad-Bind Upanishad Zuerst gleichen die brausenden Töne jenen der Meereswogen, dem Fallen des Regens, dem Rauschen des Baches, und dann wird Bheri gehört, untermischt mit den Klängen der Glocke und der Muschel etc. Nad-Bind Upanishad Madame Blavatsky, die Begründerin der Theosophischen Gesellschaft, hat in ihrem Buch „Die Stimme der Stille“ erklärt, daß verschiedene Töne gehört werden, wenn die Verbindung aufrechterhalten wird: Die erste ist gleich der süßen Stimme der Nachtigall, die ihrem Gefährten ein Abschiedslied singt. Die zweite naht wie der Klang einer Silberzymbel der Dhyanis, die die funkelnden Sterne erweckt. Dem folgen die Klagelieder des Meeresgeistes, der in einer Muschel ge- fangen ist. Und dann erklingen die Weisen der Veena. Die fünfte ertönt im Ohr gleich dem Ton einer Bambus- flöte. Diese wandelt sich alsbald in Trompeten- geschmetter; es zittert wie das dumpfe Rollen einer Gewitterwolke. Der siebente schluckt alle anderen Töne; sie ersterben, und dann wird nichts mehr gehört. ISLAM: Unter den Moslem Sufis ist es als Sultan-ul-azkar (König der Gebete) bekannt. Ein anderer Sufi-Orden nennt es Sauti-i-Sarmadi (göttlicher Gesang). Sie nenen es auch Nida-i-Asmani (der Ton, der vom Himmel herunterkommt), Kalam-i-qadim (der uralte Ton) und Kalma oder Wort. Die vierzehn Regionen wurden durch Kalma oder das Wort erschaffen. Khawaja Hafiz, ein großer Heiliger, sagt: Vom Himmelsstürmchen ruft es dich nach Hause; doch gefangen in der Falle hörst du es nicht. Keiner weiß, wo die Wohnstatt des Geliebten liegt, doch bestimmt kommt das Geläut der Glocken von dort her... Nimm den Stopfen aus deinen Ohren und höre die Stimme der Befreiung, die zu dir dringt. Hänge nicht an der materiellen Welt; das Elixier des Lebens kommt von oben. Der Pulsschlag der Liebe, der in den Himmeln ertönt, sendet den Seelen der Ergebenen seine Segnungen. Maulana Rumi sagt in seinem Masnavi: Verbanne alle Skepsis aus deinem Herzen und stimme dich ab auf die himmlischen Weisen; so erlangt deine Seele Botschaften von weither. Welche? - Schimmer des Ungeoffenbarten. Wollte ich sprechen von diesen süßen Melodien, würden sich selbst die Toten aus ihren Gräbern erheben. Und wieder heißt es: Erhebe dich über den Horizont, o tapfere Seele, und lausche den Melodien, die aus den höchsten Himmeln herunterklingen.
Der Prophet Mohammed sagt: Die Stimme Gottes dringt an meine Ohren wie alle anderen Töne auch. Shah Niaz, ein anderer Moslem-Heiliger, erklärt: Die Seele ist der Wille und das Geheimnis Gottes. Ihre Meditation geschieht ohne Hilfe von Zunge und Gaumen. Doch leider bist du festgebunden im physischen Kerker und kannst Gottes Wort nicht hören! Mein Geliebter spricht die ganze Zeit zu dir; doch wehe, du hörst Seine Stimme nicht. Das ganze Universum klingt wider von dem Ton, und du brauchst nur die Tür deines Ohres zu öffnen. Um das Ohr zu öffnen, genügt es, nicht auf die äußeren Töne zu hören. Machst du es, so wirst du den unaufhörlichen, endlosen Gesang vernehmen. Er ist ewig, hat weder Anfang noch Ende, und darum wird er Anhad (ohne Grenzen) genannt. Ohne dieses Wort - die ewige Musik -, ein Ausdruck des Unendlichen, wäre die Welt nicht entstanden. So verbinde dich mit dem melodischen Klang und verliere dich in Ihn, o kluger Mensch. Kabir Sahib kündet: Ohne das Wort, den Ton, oder des Ewigen Sang kann die Seele nicht sehen. Wohin könnte sie gehen? Da sie das Mysterium des Wortes nicht ergründen kann, wandert sie von Ort zu Ort. Kabir Das Gemüt verlangt nach dem Bösen, aber durch das Wort hält es der Meister davon ab. Guru Teg Bahadur Mit der Hilfe des Wortes überquert die Seele das endlose Meer der Materie; darum verherrlicht der geringe Nanak Sein Naam (das Wort). Ram Kali M.1 Das Wort ist Erde und auch Äther. Beide haben ihr Sein durch das Wort. Dieses Wort drückt sich auch noch durch andere Aspekte aus. Die ganze Schöpfung existiert durch das Wort. O Nanak! Dieses endlose Wort klingt in jedem Herzen wider. Janamsakhi M.1 Das alles durchdringende Wort hat meinen Geist angezogen. Was habe ich noch zu bedenken? Die Verbindung der Seele mit dem Wort bringt ewige Wonne mit sich. Einssein mit dem Herrn bewirkt das Wesen von Freude und Frieden. Sri Rag M.1 Ich bin befreit, der Gottmensch hat meine Fesseln gelöst. Durch die Verbindung der Seele mit dem Wort erwarb ich den prächtigen Ehrensitz. O Nanak! Das alles durchdrin- gende Naam oder Wort wohnt allen Herzen inne. Die Gemeinschaft mit dem Gurmukh schafft die Verbindung mit Ihm. Malar M.1
Weit entfernt, am anderen Ufer ist mein Geliebter. Des Gottmenschen Wort allein bringt die Seele hinüber. In der Gemeinschaft der Heiligen hat der Mensch alles und bereut niemals. Tukhari M.1 Wie kann der Unwissende an das Prinzip der Vereinigung der Seele mit dem Wort gelangen? Ohne die Verbindung mit dem Wort kommt und geht die Seele immer wieder. O Nanak! Der Gurmukh, der selbst befreit ist, wird dem barmherzigen Gesetz des Herrn gerecht. Maru M.1 Die Schöpfung wie die letztliche Auflösung des Universums wird durch das Wort verursacht; und durch das Wort tritt es von neuem in Erscheinung. Majh M.3 Durch pures Glück wird der Herr unser. Das endlose Lied (das Wort) erklingt überall und weist den Weg zu Seinem Reich. Bilawal N.5 Das Wort schuf alle weltlichen und himmlischen Systeme. Gauri M.5
Tulsi Das sagt: Der ist der wahre Heilige, der über das Geheimnis des göttlichen Wortes (des Ewigen Sang) spricht. Er hat das Unerkennbare und Unausdenkbare erforscht und hat Bani (des Ewigen Sang) verwirklicht.
Doolan Sahib erklärte: Das Wort ist das Schloß und auch der Schlüssel dazu. Mit den Ketten des Wortes sind alle verbunden. Der Herr wohnt der Form des Wortes inne, und ich verneige mich zu seinen Füßen. Und von Charan Das hören wir: Seit ich das grenzenlose göttliche Lied (Anhad) hörte, das durch alles hindurch ertönt, sind die „Indriyas“ (Sinnes- organe) des Wanderns müde, und das Gemüt gab all seine Verzweigungen auf. Alle Wünsche sind erfüllt. Wie von Sinnen habe ich mich an das Wort verloren und völliges Einssein mit Ihm erlangt. Soami Shiv Dayal Singh Ji beschreibt das Wort wie folgt: Der Ton oder das Wort ist die Grundursache und der Inbegriff von allem. Die drei Regionen und auch die vierte hat das Wort hervorgebracht. Wort und Geist sind desselben Ursprungs, sie kommen beide aus dem Namenlosen Einen. Es ist die Ursache und auch die Wirkung; alles wurde durch das Wort gemacht. Das Wort ist der Lehrer wie auch der Schüler, und es erklingt in jedermanns Herz. Das Wort ist das Wasser, und es ist auch der Fisch. Kabir sprach nur von diesem Wort. Nanak und Tulsi taten dieselbe Wahrheit kund. Der König und Sein Gesandter sind personifiziertes Wort. Radha Soami (der Herr des Geistes) sagt: Mein tapferer Sohn, lausche dem Wort. Das Wort (der Ton) erschallt und tönt in der ganzen Schöpfung wider. Es gibt keinen Ort, an dem es nicht ist. Es klingt im lebendigen Tempel des menschlichen Körpers. Das Wort ist das Bindeglied zwischen Mensch und Gott. So ist jeder Körper die Wohnstatt des Allmächtigen.Es ist das heilige Naam - das Wort -, das alle Poren unseres Körpers durchdringt. Mit seiner Hilfe müssen wir unsere Schritte zurückverfolgen zu der Quelle, von der wir ausgegangen sind. Dies ist wahrhaftig der einzige Weg zurück zu Gott. Einen anderen gibt es nicht. Der Meister sagt: Wenn wir und den unzähligen äußeren Formeln und Ritualen hingeben, können wir dem inneren Feuer des Verhaftetseins nicht entkommen. Du magst Millionen Wege gehen und zahllose Systeme schaffen; doch nicht ein einziges findet Geltung in Seinem Reich. Das Wort zieht uns von den äußeren Bindungen weg und geht wieder zu seinem Ursprung zurück. Es ist der Weg, den Guru Nanak lehrte und ebenso die neun Sikh-Gurus, die nach ihm kamen. Namdev, Ravidas, Kabir und andere, deren Schriften im Guru Granth Sahib ihren Platz fanden, waren alle Lehrer des Surat Shabd Yoga oder der Wissenschaft von der Verbindung der Seele mit dem Wort. Es gab noch weitere, wie Dhruva, Prehlad, Tulsi, Shamas Tabrez, Maulana Rumi, Hafiz Shirazi und Soami Shiv Dayal Singh lehrten jeder zu seiner Zeit dieselbe Wahrheit. Das heilige Naam oder das Wort, kann von jedermann praktiziert werden, und zwar ohne die Tätigkeit der Zunge oder des Gaumens. Es erfordert keine Bindung an die äußeren Vorschriften einer sozialen Religion. Das Wort kann definiert werden als der Geistes-Strom, der von dem Einen Wesen ausgeht. Während seines Abstiegs bildet es alle spirituellen und materiellen Ebenen und ertönt innerhalb und außerhalb derselben. Da die niedrigeren Ebenen weniger subtil sind und stofflicher als die oberen, wechselt das Wort dementsprechend im Ton, indem es herabsteigt. Es muß durch fünf Ebene hindurch und nimmt demzufolge fünf verschiedene Ton-Arten an. Es sind somit fünf Aspekte ein und desselben Wortes. Guru Nanak befaßt sich in Vers XV des Jap Ji sehr ausführlich damit. Der ganze Guru Granth Sahib ist voll von schönen Schilderungen, die das Wort erläutern. Es gibt da keine Hymne, die nicht von Ihm spricht. Ein paar Zitate mögen an dieser Stelle genügen. Für erschöpfende aussagen wird dem Leser nahegelegt, die umfangreiche Schatzkammer selbst in Anspruch zu nehmen.
Durch den Ratschluß der ewig dahingleitenden Feder des Schöpfers wurden wir nach den Unterweisungen des Meisters mit dem Herrn verbunden. Wir hörten die fünf Töne, die in Seiner Gegenwart erklangen, und so erfreuten wir uns der Verbindung mit dem Herrn. Mali M.5 Tag und Nacht bin ich mit dem Herrn verbunden, und dies mit völlig überzeugtem Herzen. Der Tempel meines Körpers wurde dadurch verschönt. Es erklingen die fünf Töne der grenzenlosen Musik - des Wortes. Suhi M.1 Die fünf Töne werden hörbar nach den Unterweisungen eines Gurmukh - des personifizierten Wortes. Groß ist das Glück dessen, der sie hört. Ich sehe, wie die Quelle des Friedens und der Freude (das Wort) alles durchdringt. Durch das Wort trat der Herr in Erscheinung und offen- barte sich. Kanra M.4 Die fünf Töne der unbegrenzten Musik (das Wort) er- klingen in mir. Ich werde von ihnen angezogen wie der Sarang (Seevogel) beim Anblick von Wasser. So wird Dein Sklave Kabir in Dir, o Herr, dem Unerkennbaren, der jenseits des menschlichen Begreifens liegt, verherrlicht. Parbhati Kabir Der Herr, der sich in den fünf Tönen des Wortes offenbart, ist gekommen. Guru Nanak sagt: Er ist der wirkliche Lehrer, der die wahre Heimat im Tempel des Körpers zeigt, in dem fünf verschiedene Ton- stöme erklingen, und der einen Hinweis auf das heilige Naam gibt. Malar War M.1 Das Wort ist der Guru. Die Seele ist der Schüler des Wortes - des wohlklingenden Gesangs. Ramkali M.1 Alle Diener, die den fünf Tönen begegnen, werden Gurmukhs (oder ergebene Schüler) und erreichen ihre wahre Heimat im Innern. Wer durch die Praxis des Wortes seine wahre Heimat findet, dem wird Nanak wahrhaft dienen. Malar War M.1 Bhai Gurdas, ein Sikh-Weiser, sagt uns in unmißverständlichen Worten: Diese fünf Töne werden gehört, wenn wir uns über den aus fünf Elementen geschaffenen Körper erheben. Wenn die Sphäre der fünf Elemente überschritten ist, hörst du die fünf Töne mit ihrer lieblichen und machtvollen Melodie. Die anderen Heiligen haben über dasselbe Thema auf gleiche Weise gesprochen. So sagt Shamas Tabrez: Tagtäglich ertönen die fünf Trommeln an Seiner Schwelle, die von Seiner Größe künden. Wer dieses Trommelschlagen hört, ist befreit von Neid und Egoismus und überschreitet die Endlichkeit. Hafiz Sahib erklärt: Bringe dich selbst zum Schweigen und lausche dem Klang der fünf Trompeten, der aus dem Himmel herunter- dringt - vom Himmel, der über allen Himmeln liegt. Ich legte das Ohr meiner Seele an die Schwelle meines Herzens und hörte das verhüllte Mysterium; aber ich sah keinen, der seinen Mund auftat. Kanra M.4 Weiter |