Übersetzung aus englischen Vorlagen durch Schüler Param Sant Kirpal Singhs

Die sieben Wege zur Vollendung

 

Meine Lieben,

 

Ich erhielt sehr würdigende Zuschriften von vielen der Lieben, als im August 1961 das Rundschreiben Nr. 17 herausgegeben und veröffentlicht wurde. Es hat in so mancher Hinsicht eine Menge geholfen, und viele Aspiranten konnten Nutzen daraus ziehen. Ein ähnliches Rundschreiben wird nun hiermit zur Führung ausgegeben, damit ihr euch danach ausrichten könnt.

 

Es ist ein winziges Samenkorn, das die mächtige Eiche in sich birgt, die durch geeignete Pflege und Fürsorge zum vollen Erblühen kommt. Alle jungen und zarten Pflanzen müssen begossen werden, das Unkraut ringsum ist zu jäten; sie müssen gedüngt und vor dem Vieh, das am Wegrand umherstreift, geschützt werden, damit in  ihrem Wachstum keine Störung eintritt. Zu gegebener Zeit ist der Baum dann ausgewachsen; er spendet den Wanderern Schatten und Schutz, er wird zur Hilfsquelle und Inspiration für andere. Genau auf dieselbe Weise gedeiht die heilige Saat der Initiation am besten in einem reichen und fruchtbaren Boden, der hohe ethische Werte und liebevolles Mitgefühl in sich birgt. Eine göttliche Berührung der Seele im Menschen durch den lebenden Meister ist ein glücklicher Anfang für die lange spirituelle Reise, die vor uns liegt. Ihr werdet deshalb beständig an die Selbstprüfung erinnert, die beim Aufkeimen der Gottheit zu voller Blüte und Entfaltung der Fruchtbarkeit hilft. Die sieben Haupttugenden, die in dem vorgeschriebenen Tagebuch zur Selbstprüfung aufgezählt werden, erfassen das ganze Gebiet der Ethik weitgehend und helfen eine Menge, um die göttliche Barmherzigkeit herabzurufen. Sie werden nachstehend im einzelnen kurz erläutert:

 

1. Ahimsa (Nichtverletzen/Nichtschädigen)

 

Es ist eine veredelnde Tugend, die jeden einzelnen seinem Mitmenschen ebenbürtig macht und letzten Endes zu dem Grundsatz der Bruderschaft der Menschen und der Vaterschaft Gottes führt. Die Pflege dieser Tugend erfordert eine allseitige Entfaltung der Toleranz gegenüber allen, ungeachtet ihrer Unzulänglichkeiten und Fehler. Das erhabene Prinzip der Familie der Menschen auf dem göttlichen Grund liebevoller und mitfühlender Regungen für das Wohlbefinden aller auszustrahlen, kostet sehr wenig, zählt aber sehr viel. Ein Herz voll göttlichen Mitleids ist die Wohnstatt aller Tugenden.

 

Eine genaue Prüfung dieses Problems würde zeigen, daß wir für gewöhnlich nie beunruhigt oder aufgebracht sind, wenn alles nach unseren Wünschen geht. Kaum sind wir jedoch der Meinung, daß unsere Interessen durchkreuzt oder unsere Gefühle verletzt werden, beginnt eine Kette übler und bösartiger Reaktionen, was zu Verletzen oder Schädigen in Gedanken, Worten und Taten führt - entsprechend der physischen, mentalen oder moralischen Konstitution jedes einzelnen. Viele von uns betrachten es als ihr Pflicht, die wirkliche oder vermeintliche Beleidigung mit der gleichen Münze zurückzuzahlen, und nur sehr wenige sehen es als eine Tugend an, mit gutem Beispiel voranzugehen, zu vergeben und zu vergessen.

 

Jesus hat immer die beiden Tugenden gepredigt:

 

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und

Liebe deine Feinde.

 

Heißt das, daß man die Feinde aus einer Ängstlichkeit und Schwachheit heraus lieben und mit ihnen Nachsicht üben sollte? Nein- es ist etwas Moralisches und Göttliches, das dieser Haltung zugrunde liegt. Die Stelle, an der das Feuer brennt, wird immer zuerst heiß, und danach wird die Hitze auch in der ganzen Atmosphäre übertragen. Das gleiche ist mit dem Feuer des Zornes, des Erbostseins. Ein eingebildetes oder vermeintliches Unrecht bohrt sich weit ins Gemüt hinein und wird zu einem Stachel. Wenn dieser dann bei jemandem tief eindringt, bricht das Feuer des Hasses und der Verachtung hervor (er schimpft nach allen Seiten), er kommt aus dem Gleichgewicht und gibt - wie ein Brandherd - einen schlechten Geruch von sich, der die ganze Atmosphäre rundum verpestet. Die meisten Beleidigungen oder das Unrecht, das uns begegnet, sind eine Folge unserer eigenen Denkweise; denn solche Gedanken brüten zahllose gleichgeartete andere aus und vervielfachen sich im geometrischen Verhältnis. Wir kommen nur dann aus diesem vergifteten Umkreis heraus, wenn wir unsere Einstellung dem Leben gegenüber ändern. Weshalb sollten wir unseren natürlichen Gleichmut bloßen Nichtigkeiten, irgendwelcher Dinge opfern, die ohne jede Bedeutung sind? Statt über dieses vermeintliche und eingebildete Unrecht lange nachzudenken, würde es weitaus besser sein, über die höheren Aspekte des Lebens und über die Gottheit im Innern und Äußeren zu sinnen; denn diese Welt ist wahrhaftig der Gottheit, und diese Gottheit weilt darin. Wenn wir tatsächlich Gott wollen und danach Verlangen tragen, Ihn zu erreichen, dann müssen wir erst lernen, Seine Schöpfung zu lieben, denn Gott ist nichts als Liebe.

 

Der heilige Johannes hat nachdrücklich erklärt:

 

                            Wer nicht lieb hat, der kennt Gott nicht,

denn Gott ist Liebe.

                                     

1.Joh.4,8

 

 

Die Seele im Menschen ist vom gleichen Geist wie Gott, sagt Kabir. Da dies so ist, müssen wir versuchen, entsprechend unserer natürlichen Gewohnheit der Liebe und allem, was ist und zur Liebe gehört, zu leben; denn die Liebe verschönt alles, sei es innen oder außen. Wir leben durch die Liebe Gottes, die nichts weniger als ein Lebensprinzip ist. Liebe, Licht und Leben sind sinnverwandte Begriffe. Die ganze Schöpfung ist eine Offenbarung Seiner Liebe, und Gott wohnt wahrhaftig in ihr. Wiederum heißt es, daß die ganze Schöpfung aus dem Licht hervorgegangen ist, und aus diesem Grunde braucht keiner  gut oder schlecht genannt zu werden. Im Grunde genommen liegen unser aller Wurzeln tief im Licht und Leben Gottes eingebettet, wenn wir uns dessen auch nicht bewußt sind, weil wir nur selten eine Gelegenheit finden, nach innen zu schauen; denn wir sind die ganze Zeit über völlig von unserer äußeren Umgebung in Anspruch genommen und haben nicht die geringste Vorstellung von dem, was im Wesenskern allen Seins begründet ist, dem Ursprung allen Lebens, welcher die Liebe und das Licht Gottes ist. Wenn wir dies nur wüßten und in unserem täglichen Leben praktizierten, könnten wir nicht anders, als in Seiner Liebe leben, die uns das Leben gibt und durch die alles Leben besteht. Ahimsa (Nichtverletzen) ist somit der praktische Aspekt des göttlichen Lebens und eine Frucht, die auf dem Baum des Lebens wächst.

 

 

2. Wahrhaftigkeit

 

Gott ist die Wahrheit, und die Wahrheit ist Gott. Ein wahrhaftiger Mensch wirkt immer im Licht Gottes. Er hat nichts zu fürchten auf der Welt. Immer in göttliches Licht gehüllt, wirkt und gibt er sich schlicht und einfach, da Gott allein sein Notanker und seine Zuflucht ist. Lügt nicht! Denn, wenn ihr es tut, täuscht ihr euch selbst zuerst und dann die anderen. Darüber hinaus müßt ihr noch weiter lügen, um die eine Lüge zu decken, und darum ist es besser, nach dem Motto zu leben:

 

Sei wahr zu dir selbst und täusche dir nicht selber etwas vor.

 

Wenn einer zu sich selbst wahr ist, braucht er niemanden zu fürchten, denn er ist wahr zu Gott, der in ihm wohnt und der in allen Herzen weilt. So wird er deswegen wahr sprechen, wahr denken und wahr handeln, denn er ist sich der göttlichen Hilfe bei jedem Schritt bewußt. Widerwärtigkeiten können ihn nicht schrecken, Unglück kann ihm nichts anhaben und Gegnerschaft kann ihn nicht behindern; denn die gnädige Gotteskraft, sein Schutz und Schirm, ist immer mit ihm und kommt ihm überall zu Hilfe.

 

Ein solches Herz wird zur Wohnstatt aller anderen Tugenden, die dann von selbst kommen und eine harmonische Zusammenarbeit gewährleisten. Wahr sein bedeutet nicht nur die Wahrheit sprechen und die Wahrheit denken, sondern es bezieht sich auch auf eine wahre Lebensweise. Unser Tun sollte beispielhaft sein und zeigen, daß wir einer edlen Geistesschule angehören, die auf Wahrheit, Frömmigkeit und Liebe begründet ist. Der Baum wird immer an den Früchten erkannt. Der göttliche Baum der Spiritualität bedarf der Wasser von Ahimsa und Wahrhaftigkeit.

 

Die Wahrheit, sagt Kabir, ist die höchste aller Tugenden, und Falschheit ist das gemeinste Laster. Die Wahrheit aller Wahrheiten liegt in den innersten Tiefen der menschlichen Seele; sie muß ausgegraben werden und in all unserem Tun Anwendung finden. Das Tonprinzip ist der Ursprung allen Lebens, und nur, wenn wir uns mit ihm auf dem göttlichen Grund verbinden, werden wir wirklich wahrhaftig und kann unser Leben der Wahrheit gemäß geformt werden. Wenn man die Wahrheit praktiziert und in der Wahrheit lebt, wird man von Gottes Liebe eingehüllt und kann allem und jedem Liebe geben. Kabir kündete in allen vier Zeitaltern vom wahren Tonprinzip. Durch die tägliche Verbindung mit diesem Prinzip wird unser Leben rein, und wir werden zu einem geeigneten Gefäß für die göttliche Gnade.

 

 

3. Keuschheit

 

Keuschheit ist Leben, und Sichgehenlassen ist der Tod. Enthaltsamkeit ist eine Tugend, die auf allen Gebieten des Lebens, seien sie weltlich oder spirituell, beachtet werden muß, wenn man Erfolg haben will. Ein sauberes, keusches Leben ist ein fruchtbarer Boden, in dem die heilige Saat der Spiritualität am besten gedeiht. Es besteht aus der Beherrschung in Gedanken, Worten und Taten, da das Gift in jedem Falle in die tiefsten Tiefen des Gemüts dringt und sich durch den in zahllosen Lebensläufen angesammelten Schmutz und Unrat vervielfacht. Die Keuschheit zu pflegen ist eine mühsame Arbeit, die einen lebenslangen Kampf erfordert. Es ist wirklich etwas sehr Anstrengendes. Diejenigen sind begünstigt, die sexuell enthaltsam leben, denn sie sind in einer weit besseren Lage, dem Pfad gottwärts zu folgen, als solche, die sich in dem erbärmlichen und elenden Sumpf der Schwachheit gegen sich selbst herumwälzen. Ein normales maßvolles Eheleben, wie es in den Schriften vorgeschrieben wird, ist jedoch kein Hindernis für die Spiritualität. Wenn man die Gegebenheiten des Lebens untersucht, zeigt sich, daß normalerweise viel von unserer Umwelt und unserer Lebensweise abhängt. Auch unsere Nahrung spielt eine nicht unbedeutende Rolle bei der Entwicklung unserer Denkweise. Die Nahrung, die wir in unser System aufnehmen, färbt unseren Lebensimpuls in ihrer Farbe. Die Knochen und das Blut nehmen die Farbe der Nahrung an. Verdorbene oder tote Nahrung trägt kein Leben in sich. Das ist der Grund, warum die Meister des spirituellen Pfades immer auf der vollständigen Enthaltsamkeit von allem Fleisch, Fisch, Geflügel und Eiern (befruchtet oder unbefruchtet), allen alkoholischen Getränken und sonstigen Opiaten und Genußmitteln bestehen; denn das eine schwächt die Denkfähigkeit, während das andere tierische Leidenschaften im Innern aufkommen läßt und gegenüber den höheren Lebensimpulsen empfindungslos macht. „Wie du denkst, so wirst du.“ ist eine uralte Redeweise, und man kann hinzufügen: „Wie die Nahrung, so der Geist“.

 

Eine natürliche Nahrung, die aus Gemüse, Früchten, Nüssen, Milch, Butter, Brot und Käse usw. besteht und maßvoll genommen wird, ist der Gesundheit sehr zuträglich und gibt Kraft, um den Verpflichtungen des Lebens nachzukommen, seien sie irdischer oder spiritueller Art.

 

Ein bekannter Arzt sagt:

 

Wir graben unsere Gräber in der Küche

und noch mehr mit unseren Zähnen.

 

 

Darüber hinaus ist mit diesem Problem das weitreichende, unerbitterliche Gesetz des Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung eng verknüpft.

 

„Was man sät, wird man ernten.“ ist wohlbekannt und bedarf keines weiteren Kommentars. Wer Unkraut sät, kann keine Rosen erwarten. Für alles, was in der Welt und von der Welt ist, muß bezahlt werden. Auch unsere sogenannten Freuden und Vergnügungen fordern ihren Preis. Man kann kein Leben nehmen, ohne dafür bestraft zu werden. „Der Sünde Sold ist der Tod“, sagt Christus, und ihr mögt selbst entscheiden, ob ihr bereit seid, dafür zu zahlen.

 

Bei der Beachtung von Brahmacharya bewahren wir nicht nur die wichtige Lebenskraft (die ein unschätzbares Gut im menschlichen Körper ist und keinesfalls unterschätzt werden darf), sondern können uns mit ihrer bedeutsamen Hilfe auf die Gottheit abstimmen, die bereits in die Urform unseres Lebens eingewirkt ist, aber in dem gewaltigen Wirbel der Welt verloren ging. Die uns verlorengegangenen Enden der Lebensschnur, das heilige Licht und der hörbare  Lebensstrom - wie durch die Meister offenbart- , können nicht beliebig lange gehalten werden, wenn wir nicht fest in ein Leben der Keuschheit eingebettet sind. Ein leerer Sinn ist des Teufels Werkstatt, und deswegen wird die beständige Wiederholung der geladenen Worte und die Erinnerung an den Meister eingeschärft, was eine mächtige Hilfe ist, um den Geist in dem tosenden Meer des Lebens zu festigen und beständig zu machen. Es muß eindeutig verstanden werden, daß keine noch so große Menge an intellektuellem Wissen und spitzfindigem Denken in der Stunde qualvoller Agonie nutzen kann, sondern allein der gnädige Schutz des Meisters.

 

Wiederum behalten reife Früchte ihre Frische, solange sie an den Ästen hängen; wenn sie erst einmal gepflückt sind, können sie nur in Honig oder in Kühlräumen mit hohem Kältegrad aufbewahrt werden. Die persönliche Aura des gütigen Meisters gleicht dem die Frische bewahrenden Honig und seine liebevolle Fürsorge der unschätzbaren Kühllagerung, wo man auf Befreiung von der uralten Melodie des irdischen Daseins hoffen kann. Diejenigen, deren Leben der heiligen Sache Gottes geweiht war, haben Berichte ihrer wertvollen Erfahrungen hinterlassen, die im Übermaß zeigen, daß es für jeden Hoffnung gibt, vorausgesetzt, es ist ihm ernst in seinem Streben und vor allem natürlich, daß er die richtige Führung und Hilfe eines wahrhaft kompetenten Meisters hat. Wie jeder Heilige eine Vergangenheit hat, so hat jeder Sünder eine Zukunft; aber ohne die Gnade der Meisterkraft oben kann nichts vollbracht werden. Der Schüler muß natürlich fest arbeiten, sich mit Dingen beschäftigen, die ihn nützlich sind, und zumindest die heiligen geladenen Namen im Geiste wiederholen, unpassende und schlechte Gesellschaft, wie auch jeden Umgang meiden, der nicht geistesverwandt ist; er sollte sich nicht mit unzüchtiger Literatur befassen und auch nicht nach dem anderen Geschlecht Ausschau halten; und er muß außerdem von der strikt vegetarischen Diät leben, die sorgfältig gekocht und mit Maß eingenommen werden soll. Dies sind einige hilfreiche Faktoren, die, wenn sie genau befolgt werden, mit der Gnade der Meisterkraft oben zu gegebener Zeit sichere Ergebnisse zeitigen.

 

Es mag vielleicht angebracht sein, hier ein paar Worte über „Brahmacharya“ zu sagen. Im buchstäblichen Sinne heißt es „der Pfad“ (der praktische Pfad des Verhaltens), der zu Brahma oder Gott führt. Er besteht darin, daß man alle Sinne unter Kontrolle hält und sie in die richtige Richtung lenkt. Mit anderen Worten: er verhilft zu einem Leben der Enthaltsamkeit und Mäßigkeit, Ausgeglichenheit und Selbstbeschränkung, und er schließt vollständige Abstinenz von jeder dem Fortschritt unzuträglichen Nahrung und schädlichen Getränken ein. Ein Leben wie dieses ist ein sine qua non oder ein Muß für den Pfad gottwärts, und dem Aspiranten wird sehr geraten, es gewissenhaft zu befolgen.

 

 

4. Liebevolle Bescheidenheit (Liebe für alle)

 

Demut und Bescheidenheit ist eine Zierde der Heiligen. Dies erhebt sie in den Augen von Menschen und Gott. Ein echter Meister-Heiliger sieht Gottes Licht in jedem Augenblick, und es ist kein Wunder, daß er dem Schüler auf ebenbürtiger Ebene begegnet und ihn wie sein Eigen behandelt. Genau wie sich ein fruchtbeladener Ast durch das Gewicht seiner Früchte stets nach unten neigt, so ist es auch beim Meister durch das Gewicht der göttlichen Schätze, die er in sich trägt. Er begegnet allen, die zu ihm kommen, um an seinem Reichtum teilzuhaben und den Pfad zu betreten, der zur ewigen Heimat des Vaters führt, voller Liebe, ungeachtet aller sozialen und religiösen Erwägungen.

 

„Dienen vor Eigennutz“ ist eine seltene Gabe. Wenn dasselbe „Selbst“ in jedem lebenden Geschöpf wirksam ist, sollte man eigentlich Freude im Dienst an der eigenen Sache haben. „Selbst“ und „Dienen“ sind nur zwei Aspekte der Gottheit. Dieses Verstehen der allumfassenden Natur des Universums mit seinen anscheinend vielfarbigen Mustern und Gestaltungen bringt eine gleichmütige Einstellung mit sich, die nach und nach zu Heiterkeit und Erhabenheit führt; man arbeitet im Dienst aller und sieht dasselbe belebende Prinzip in der ganzen Schöpfung. So wie das kleine Rädchen in einem großen Mechanismus unentbehrlich ist und einer nützlichen Sache dient, läuft alles richtig, voll der göttlichen Offenbarung, und dient einem bestimmten Zweck nach Seinem Willen. Eine solche Vorstellung kräftigt die seidenen Bande liebender Bruderschaft und gewinnt das Wohlgefallen des Herrn und Meisters.

 

                            Liebevolle Worte, von Demut erfüllt;

                            o Nanak, das ist der Kern aller Tugend!

 

Der heilige Augustinus legte großes Gewicht auf die Demut. „Demut als erstes, Demut als letztes und Demut immerzu“, war das Hauptthema, über das er zu seinen Hörern sprach, wenn er sich erhob, um seine Versammlungsrede an die Studenten zu halten. Darüber hinaus habe ich ihnen nichts zu verkünden.

 

Auf ähnliche Weise erklärte Kabir einmal, daß er in tiefer Demut lebe wie ein Fisch im Wasser; denn dies erhebe den Menschen zu der Höhe von Devas oder Göttern. Es ist die einzige Tugend, die einem Menschen zum Reich der Heiligen Zutritt gewährt. Wenn der Geliebte kommen soll, muß man sein Ich aus dem Innern herausnehmen und dann immerfort in Ihm leben; denn man kann nur dann Wasser trinken, wenn man sich niederbeugt, aber nicht wenn man den Kopf gen Himmel hält. „Einmal“, sagte er, „sei er auf der Suche nach einem schlechten Menschen gewesen, konnte aber auf der ganzen weiten Welt keinen finden, und zuletzt, als er in sich hineinschaute, stellte er fest, daß er selbst der schlechteste von allen war“. Dies ist der Gipfel der Demut.

 

Kabir sagt:

 

                            Ich bin der Geringste,

wenn ich mich mit anderen vergleiche;

alle sind besser als ich - und jene,

die es auch so sehen, sind meine Freunde.

 

Nanak hat von sich immer als dem „geringen Nanak“, dem „armen Nanak“ und von „Nanak, dem Sklaven oder Leibeigenen“ gesprochen.

 

Guru Amar Das betete zu Gott, daß Er ihn zum Sklaven seiner Sklaven machen möge. Der Meister sagte einmal, „er wollte, daß man aus seiner Haut für die Füße Seiner Ergebenen Schuhe machte“.

 

Aller falscher Stolz, auch auf weltlichen Besitz jedweder Art oder Reichtum; auf spirituelles Wissen, das man zu haben glaubt, auf intellektuelle Kenntnisse; Eitelkeit wegen irdischer Güter oder des Standes - was alles gleich nichts ist - führen das Gemüt der spirituellen Aspiranten immer vom rechten Weg ab. Auf der anderen Seite ist ein Herz, das voll ehrerbietiger Bescheidenheit ist, das geeignete Gefäß für seine Gnade, das, wenn es vollgefüllt ist, von selbst auf andere überfließt. Für einen demütigen Menschen ist im weiteren Interesse seiner Entwicklung kein Opfer zu groß. Wohingegen der Stolz ewig eine Chance abwartet und selbst dann die Gelegenheit verpaßt, wenn sie sich ihm bietet. Die Zeit und das Glück warten auf niemanden. Die menschliche Geburt ist ein kostbares Gut, das durch die Vorsehung in der aufsteigenden Evolutionsskala gewährt wurde, und ihr höchstes Ziel ist die spirituelle Vollkommenheit, für die alle von uns hier sind. Diejenigen sind begünstigt, die erkannt, ausgesondert und in die Mysterien des Jenseits initiiert worden sind, indem sie mit den göttlichen Attributen des heiligen Lichts und des himmlischen Tonstroms verbunden wurden. Es liegt nunmehr an uns, uns zu sputen, solange die Sonne scheint. Wenn wir nur einen Schritt vorwärts gehen, wird er uns Millionen Schritte entgegenkommen, um uns zu empfangen und willkommen zu heißen.

 

Der bloße Gedanke an das Erlangen spiritueller Vollkommenheit ist schon eine glückliche Verheißung und die Einleitung zum größten Unternehmen in eines Menschen Leben. Es geschieht nur durch die göttliche Barmherzigkeit , die - (wenn sie einmal bewegt wird) - solche erhabenen Gedanken zustandebringt. Dieses große Mysterium des Lebens kann nicht durch intellektuelle Kenntnisse oder spitzfindige Überlegungen gelöst werden, was lediglich zu Wissen, aber nicht zu Weisheit führt und was wiederum Stolz auf das gelernte und den Wunsch nach Führerschaft zu Folge hat; dies macht es noch viel schwieriger, ins Reich Gottes zu gelangen. Die Krone allen Verstehens ist, daß wir unsere gegenwärtige Selbstzufriedenheit und unser großes Elend, in dem wir wider Willen gefangen sind, erkennen, und daß wir zu hilflos sind, um aus ihm herauszukommen. Eine nähere Betrachtung der Dinge wird aufzeigen, daß die Seele von dicken Schleiern der Unwissenheit umgeben ist und in dem endlosen Kreislauf des gewaltigen Schöpfungsrades auf und ab getrieben wird.

 

 

5. Diät

 

Wie bereits unter „Keuschheit“ erörtert, spielt die Nahrung eine wichtige und wesentliche Rolle im Leben eines spirituellen Aspiranten, und darum solltet ihr gebührende Beachtung zugemessen werden. Alle verbotenen Speisen und Getränke müssen angesichts medizinischen Ratschlags gewissenhaft vermieden werden, da nichts von ihnen die uns zuerkannte Lebensspanne verlängern kann, noch der Ernährung wirklich dienlich ist. Es ist eine ganz falsche Vorstellung, daß Fleisch oder Eier besondere Kraft und Stärke eintragen; im Gegenteil, diese Dinge geben den einzelnen Lüsten Auftrieb, was auf die Dauer in hohem Grade eine Zerstreuung der Lebensenergien zur Folge hat.

 

Es ist erfreulich, festzustellen, daß die Menschen auf der ganzen Welt allmählich die Vorteile der vegetarischen Kost erkennen und die Wegbereiter dieser Denkweise die Verpflichtung auf sich genommen haben, ihre Bedeutung allerorts kundzutun. Bisher hat die Welt nicht weniger als vierzig Konferenzen dieser Art erlebt, und auch Indien hatte das Glück, im Jahre 1957 eine solche abzuhalten, wo sich Repräsentanten aus der ganzen Welt versammelten, um in der altehrwürdigen und historischen Hauptstadt Delhi ihre Ansichten darzulegen.

 

Ein fortgeschrittener Teil der öffentlichen Meinung hat kürzlich begonnen, größeren Nachdruck auf das zu legen, was „Vegetabilismus“ genannt wird, im Gegensatz zu „Vegetarismus“. Wenn wir zum Beispiel Ziegen oder Pferde beobachten, können wir feststellen, wie gesund und stark sie sind, und dies so sehr, daß wir in der ganzen mechanischen Fachsprache bezüglich der Leistungseinheit in Begriffen wie „Pferdestärken“ (PS) kalkulieren.

 

Paulus hat in seinem Sendschreiben an die Korinther gesagt:

 

                  Die Fleisch-Speise dem Bauche

und der Bauch der Fleisch Speise;

aber Gott wird diese und jene zunichte machen.

 

Und wieder heißt es:

 

                  Es ist besser, du essest kein Fleisch und

trinkest keinen Wein und tuest nichts,

daran sich dein Bruder stößet oder ärgert oder schwach wird.

 

Und Gott sagte:

 

                  Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut,

das sich besamet auf der ganzen Erde,

und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen,

zu eurer Speise...

 

                                                      Gen.

Das Evangelium der heiligen Zwölf:

 

Darum sollt ihr kein Fleisch essen, noch starke Getränke zu euch nehmen; denn das Kind soll Gott geweiht sein vom Mutterleibe an; und weder Fleisch, noch starke Getränke sollen genommen werden; noch soll das Rasiermesser sein Haupt berühren.

 

Nun gingen seine Eltern, Maria und Joseph, in jedem Jahr zum Passahfest nach Jerusalem und begingen das fest nach  der Sitte ihrer Brüder, die sich des Blutvergießens und Fleischessens und der starken Getränke enthielten.

 

                            ... und esset nicht, was durch Töten gewonnen wurde;

                            berührt es nicht, denn es steht euch nicht rechtsmäßig zu.

 

                            ... der Menschensohn ist nicht gekommen zu zerstören,

                            sondern zu erretten; auch nicht, um Leben zu nehmen,

                            sondern um Körper und Seele Leben zu geben.

 

 

6. Selbstlose Dienste

 

Der Mensch ist ein dreifältiges Wesen, das aus Körper, Gemüt und Seele besteht, und es gehört sich für ihn, daß er seinen Mitgeschöpfen auf allen drei Gebieten dient. „Durch Liebe diene einer dem anderen“ - ist die Ermahnung von Paulus. Ein persischer Spruch sagt: Dienen erhöht den Dienenden. Es heißt auch: Selbstloses Dienen ist eine große Tugend und ein Lohn in sich selbst. Es ist ein Hauptthema in den heiligen Lehren der Meister. Der lebende Meister ist eine Verkörperung selbstlosen Dienens. Er eilt seinen lieben Kindern auf der ganzen Welt immer zu Hilfe und kümmert sich nur wenig um seine physische Bequemlichkeit. Es ist das göttliche Gesetz, das er offenbart und in seiner eigenen Person erfüllt. Aus reinem Mitgefühl seinen Brüdern gegenüber dient er allen, um sie von dem „Großen Rad“ zu befreien, indem er ihre Aufmerksamkeit nach innen lenkt und sie mit der rettenden Lebensschnur verbindet. Je mehr jemand dient, umso mehr dehnt sich sein eigenes Selbst aus, und im Verlaufe der Zeit umfaßt es die ganze Schöpfung. Darum müssen wir die Aufgabe auf uns nehmen, des Meisters Botschaft der Erlösung in jede Ecke und jeden Winkel der Welt zu tragen, damit die Menschen von der einzigartigen Gelegenheit, die sich ihnen bietet, erfahren und sie auf beste Weise nutzen.

 

Wiederum kann selbstloses Dienen verschiedene Formen annehmen, entsprechend den Mitteln und der Fähigkeit des einzelnen. Manche lieben es, die Armen und Bedürftigen, die Niedergeschlagenen oder die Kranken und Invaliden zu besuchen, um ihnen in ihrer Not zu helfen und beizustehen. Wenn ihr einen Kranken besucht, den Leidenden zur Seite steht und von Hilfe seid, dient ihr einer göttlichen Sache. Natürlich könnt ihr nicht die Krankheit oder das Leid beheben, aber ganz sicher könnt ihr dabei helfen, die Leiden durch gütige Worte und Taten zu lindern. Jedes gute Wort, das zum Ausdruck kommt, oder eine helfende Hand, die man jenen reicht, die dessen bedürfen, hilft eine Menge bei der Läuterung von Körper und Gemüt. Ein liebendes Herz ist ein geeignetes Gefäß zum Empfang der göttlichen Gnade; denn Gott ist Liebe. „Wer nicht lieb hat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe“, sagt Johannes. Liebe kennt keine Grenzen und keine Standesunterschiede. Sie fließt allen gleichermaßen und freimütig zu und übersteigt alle Hindernisse. Wiederum teilt ein Reicher, der ein Herz voll Liebe hat, seinen Reichtum mit den Armen und Bedürftigen; er gibt von seinem Geld für karitative und mildtätige Zwecke. Das System des „Zehnten“ gab es praktisch in allen Staatsreligionen der Welt, und es ist von tiefer Bedeutung; denn die Abgabe des Zehnten zeigt, wie rechtschaffen und ehrlich ein Mensch ist, und sein Opfer beweist seine Freigiebigkeit. Aus den alten Überlieferungen ist zu ersehen, daß alle Länder des Ostens, von Ägypten bis Afghanistan, und die ganze christliche Welt den Zehnten ihrer Einnahmen zum Wohl der Menschen in ihrer Gesamtheit gaben. Bei den Moslems besteht die Einrichtung des „Zakat“, die von jedem jährlich den vierzigsten Teil seines Besitzes für wohltätige Zwecke abverlangt. Bei den Sikhs und den Hindus kennt man dieses System unter dem Namen „Daswand“, was gleichbedeutend mit dem Zehnten ist. Die Meister haben es noch weiter ausgedehnt, nämlich (getrennt vom geldlichen Wert) auch auf eine gewisse Zeit für die Meditation, und es ist an ungefähr 2 ½ Stunden von den 24 Stunden des Tages gedacht. Sie mahnen außerdem: „Seid auf Gott abgestimmt, und teilt euer Einkommen mit allen, die in Not sind.“

 

Kabir sagt:

 

                  Wenn man Geld spendet, wird es nicht weniger.

Solltet ihr nicht überzeugt sein, so versucht es selbst.

 

Aber die Gaben müssen freiwillig gespendet sein und dürfen von keinerlei Gedanken an Belohnung begleitet werden oder das Ergebnis von Erhebungen (Besteuerungen) von außen her sein; denn dann werden sie zu einer Quelle der Bindung, statt zu einer der Befreiung. Wiederum sollte Wohltätigkeit nicht an der unrechten Stelle geübt werden, sondern sie sollte wirklich die Leiden der Bedrängten in dieser Welt lindern. Der allwissende Meister ist in der Tat der beste Sachverständige, denn er weiß die von seinen Schülern gezeichneten freiwilligen Zuwendungen am besten nutzbar zu machen und führt sie einem wirklich nützlichen Zweck zu. Man muß hier besonders unterscheidungsfähig und wachsam sein, damit man nicht durch Mißbrauch des schwerverdienten Geldes mehr karmische Schulden anhäuft, statt die bestehenden auszulöschen; denn jede Tat, wie gut sie auch immer sein mag, löst eine Reaktion aus und führt zu einer Bindung; sei es auch eine aus „goldenen Fesseln“, wie Lord Krishna dem Krieger-Prinzen Arjuna erklärte, als er sagte, daß alle Taten, ob gut oder schlecht, gleicherweise binden und die so geschmiedeten Ketten aus Gold oder auch aus Eisen sein können. Der heilige Ignatius von Loyola sagt uns - „Die Saaten der Heiligkeit und der Sünde liegen bereits in uns. Es hängt nur davon ab, welche von ihnen wir im Garten unserer Seele züchten“.

 

 

7. Spirituelle Übungen

 

Die spirituellen Übungen bilden einen wesentlichen Teil im Leben des spirituellen Aspiranten und sollte daher ein tägliches Muß sein. Die geistige Wiederholung der geladenen heiligen Namen, die bei der heiligen Initiation vermittelt werden, ist keine schwierige Aufgabe, jedoch von tiefer Bedeutung. Obgleich es zu Beginn sehr leicht und einfach erscheint, bedarf es zum Vorwärtskommen besonderer Liebe und Seelenstärke. Ihr müßt wissen, daß die heiligen Namen den Lebensimpuls des Meisters in sich tragen, der beim Zurückziehen der Sinnesströme vom Körper unten zum Augenbrennpunkt  und bei der Vorbereitung der Seele für ihre schließliche innere Reise in die Bereiche der Harmonie und Glückseligkeit Wunder wirkt. Es sollten darum bestimmte Zeiten für die Meditation festgelegt werden, die man regelmäßig und voller Ernsthaftigkeit einhält; denn sie geben der Seele Nahrung, und man wird ins göttliche Licht im Innern geführt, welches das Dunkel der Unwissenheit aufhebt. Es gleicht der täglichen Reinigung des empfangsbereiten Gefäßes, damit die göttliche Gnade ungehindert hineinfließen kann. Tägliche Meditationen räumen den groben Unrat weg, der sich auf der Sinnesebene anhängt. Der zweite wichtige Teil der Meditation ist das Hören auf den heiligen Tonstrom, den hörbaren Lebensstrom, der nur von der rechten Seite kommt. Dieser wesentliche Aspekt der spirituellen Übungen ist gleichermaßen von Bedeutung und sollte keinesfalls übersehen oder übergangen werden. Nach der Initiation ist es des Schülers unbedingte Pflicht, seine Erfahrungen von Tag zu Tag weiter zu entwickeln; er hat die Möglichkeit, sein Erfahrungsgebiet mit des Meisters Gnade ohne allen Zweifel in jedem beliebigen Umfang auszudehnen und sich neue Perspektiven erhabener Glorie und Glückseligkeit zu eröffnen.

 

Kurzum, die Selbstprüfung hilft, die Auswüchse und alles, was nicht wünschenswert ist, zu beschneiden und einzudämmen, während die Meditation (die spirituellen Praktiken) die Axt an den Stamm des weltlichen Lebensbaumes legt. Ehe wir dieses Schreiben schließen, wird es angebracht sein, nochmals ein paar Worte über die ungeheure Menge der Korrespondenz zu sagen, mit der sich der Meister Tag für Tag befassen muß, und ihr werdet euch denken können, daß diese Arbeit im Laufe der Zeit ins Grenzenlose geht. Alle Lieben sollten deswegen in dieser Hinsicht mit Bedacht handeln. Das heißt jedoch nicht, daß ihr überhaupt keine Briefe an den Meister schreiben dürft. Es kann in allen Angelegenheiten, die von wirklich wesentlicher und ausschlaggebender Bedeutung sind, geschrieben werden, wenn ihr tatsächlich der Meinung seid, daß die zuständigen Repräsentanten nicht in der Lage sind, eine befriedigende Lösung der Probleme zu finden, oder es werden Weisungen bezüglich innermystischer Erfahrungen gewünscht, wo der Meister allein kompetent ist, Rat zu geben. Aber in allen Dingen der üblichen Art und Führung im täglichen Leben ist es einfacher und bequemer, die Dinge direkt mit des Meisters Repräsentanten zu besprechen; und auch sie haben seine Instruktionen, ihm alle Angelegenheiten zuzuleiten, bei denen sie die geringsten Bedenken haben, ob sie sie befriedigend erledigen können.

 

Mit liebevoller und tiefer Zuneigung für Euch alle

 

       herzlich Euer

 

        Kirpal Singh

 

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