Selbstloser Dienst – Finanziell

 

Als allgemeine Regel gilt, daß ihr euren Lebensunterhalt ehrlich verdienen sollt, ohne dabei andere auszunützen oder euch unrechtmäßig etwas anzueignen. Gott sieht, was ihr tut. Die zweite Regel ist, euch durch euren Verdienst selbst zu erhalten und mit anderen zu teilen. Ein Teil dessen, was ihr verdient, muß zum Wohl anderer gegeben werden. Die Geschichte zeigt, daß die frühen Christen, Hindus und andere ein Zehntel ihres Einkommens gaben. Warum? Weil wir einen Teil unseres Einkommens vielleicht für eine Zeit erhielten, in der wir unsere Pflicht nicht ganz ehrlich erfüllten, auch wenn es nur eine halbe Stunde oder zehn Minuten waren. Angenommen, ihr werdet für sechs Stunden Arbeit bezahlt, habt aber nicht volle sechs Stunden für die Arbeit eingesetzt, sondern eine halbe Stunde vergeudet, so gehört der Verdienst, den ihr für diese halbe Stunde erhaltet, nicht euch. Das war also Brauch bei allen Meistern. Wenn man jedoch etwas gibt, sollte es spontan und freiwillig geschehen, ohne einen Gedanken an Ausgleich und ohne Zwang von außen, denn sonst wird daraus keine Quelle der Befreiung, sondern eine Quelle der Bindung. Es sollte aber nicht am falschen Platz gegeben werden, sondern dort, wo das Leid der Bedrückten dieser Welt erleichtert wird. Der edelste Dienst, den man in dieser Welt leisten kann, ist, anderen Menschen zu helfen, den Weg zurück in ihre ewige Heimat zu gehen. Kein finanzieller Dienst wäre zu groß, eine so edle Sache zu unterstützen. Aber es sollte immer liebevoll und spontan geschehen – keine Besteuerung, kein Zwang, kein Drängen.

 

Der Meister wird immer Seine Schüler lieben, denn Er hat ihnen die (zweite) Geburt gegeben und sie damit auf den inneren Weg gestellt. So wie Er uns liebt, sollten wir alle lieben. Er wird keinen leiden lassen, und ihr solltet auch keinen leiden lassen. Ihr müßt mit anderen teilen.

 

Wenn man sein Vermögen nicht auf ehrliche Weise erlangt und gut und weise gebraucht, ist man in Gefahr, vom rechten Weg abzukommen, egozentrisch zu werden und ein Sklave seines zu unrecht erworbenen Reichtums; man wird unwissentlich mit goldenen Ketten gebunden, die einen in Gefangenschaft halten. Wenn ihr gebt, verliert ihr nichts. Am Ende des Jahres werdet ihr sehen, daß dieses Geld auf andere Weise eingespart wurde, indem man von Krankheit oder anderen Schwierigkeiten frei blieb, die sich im allgemeinen erheben und Ausgaben verursachen. Unser Meister sagte immer: „Gut, gebt ein Zehntel und rechnet am Ende des Jahres nach. Das Geld, das ihr gabt, wurde dadurch gespart, daß ihr nicht krank wurdet.”

 


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