5. Kapitel

Ernährung

Es ist gut, dass du strenge Ernährungsvorschriften einhältst, was eine der grundlegenden Vorbedingungen ist. Du wirst verstehen, dass man sich, um einen verfeinerten Geisteszustand zu erlangen, einer feineren vegetarischen, einfachen und nahrhaften Kost anpassen muss, damit der physische Körper gesund bleibt.

Der gütige Meister ist jetzt dein ständiger innerer Begleiter, und mit aufrichtiger Anstrengung und demütiger Ergebenheit wird es dir gelingen, ihn zu finden und seiner strahlenden Form innerlich näherzukommen.

Es ist erfreulich zu wissen, dass sich deine Gesundheit bessert und du an Gewicht verloren hast. Eine nützliche Zusammenstellung von Obst und Gemüse, verbunden mit leichten Gymnastikübungen, sollte dir zu einem schlanken und kräftigen Körper verhelfen.

Was Nachlässigkeit in der vorgeschriebenen Ernährung betrifft, möchte ich allen Strebenden auf dem Pfad sagen, dass es notwendig ist, die vegetarische Lebensweise streng einzuhalten, solange man sich im physischen Körper befindet. Jede Lockerung in der Diätfrage wäre nicht nur ein unbedingtes Hindernis in der Meditation, sondern würde unnötigerweise eine karmische Rückwirkung zur Folge haben. Das Ziel ist, jedes nur mögliche Mittel zu nutzen, um sich ins volle Gottbewusstsein zu erheben.

Es ist die moralische Pflicht der Hausfrau, die reinen Speisen in der liebevollen Erinnerung an den Herrn zu bereiten. Wenn die Hände bei der Arbeit sind, während die Gedanken voller Liebe bei Gott weilen, wird das so zubereitete Mahl zum himmlischen Manna und gereicht denen zum Segen, die daran teilhaben.

Man muss sich einprägen, dass die Beschränkung auf eine rein vegetarische Kost von größter Wichtigkeit ist. Jede Übertretung in dieser Hinsicht ist dazu angetan, dein spirituelles Vorwärtskommen zu beeinträchtigen.

Die verbotene Nahrung erregt fleischliche Gelüste, außer dass sie karmische Schuld nach sich zieht. Beides ist in hohem Maße schädlich und sollte gewissenhaft vermieden werden. Ich hoffe, dass du allen Vorschriften nachkommst und meinen Rat mit der rechten Betrachtungsweise im weiteren Interesse deines spirituellen Fortschritts annimmst.

Du sagst, dass du jetzt gesund bist und der Arzt dir empfiehlt, ohne Fleisch zu leben. Du erwähnst auch, dass du unterwegs auf Geschäftsreisen deinen Freunden entgegenkommst und etwas Huhn nimmst. In diesem Zusammenhang möchte ich dich daran erinnern, dass Leber und Fisch zu essen zweifellos deinen spirituellen Fortschritt behindern wird, ohne dir bei deiner Krankheit in irgendeiner Weise von Hilfe zu sein oder auch nur im geringsten deine Lebensspanne verlängern zu können. "Deine Tage sind gezählt" ist eine bekannte Redewendung. Warum also unnötige karmische Schulden auf sich laden, die du leicht vermeiden kannst? Du wärest dem besser aus dem Weg gegangen. Auch wäre es viel besser, wenn du deinen Freund beeinflussen könntest, als dich von ihm beeinflussen zu lassen, denn du weißt über bestimmte Dinge Bescheid, die ihm vielleicht unbekannt sind. Sei also in solchen Fällen anderen gegenüber liebevoll, und enthalte dich der verbotenen Speisen. Es ist zu deinem Vorteil.

Dein Gedanke ist richtig, ein sehr leichtes Abendessen einzunehmen, da dies der frühen Morgenmeditation sehr förderlich ist. Die meisten Initiierten auf dem heiligen Pfad haben vorgezogen, am Abend, möglichst früh vor dem Schlafengehen, sehr leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Soami Ji hat oft die Wichtigkeit betont, auf das Abendessen zu verzichten, wenn man sich der großen Glückseligkeit des erhabenen Shabd erfreuen möchte. Du magst es jedoch in diesem Punkt so halten, wie du es am besten kannst.

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