13. Kapitel

Der Meister und die Heimkehr der Jivas

 

Der Meister kommt von seiner spirituellen Wohnstatt, um die Jivas in ihrer Heimat zurückzuführen.

 

                            Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn,

                            daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat.

                                                                           Joh. 6, 44

 

Unsere Seele ist völlig wesenseins mit Gott. Seit Ihrer Trennung von diesem Meer der Glückseligkeit ist sie im Gefängnis des Körpers und Gemüts eingekerkert. Auch die Heiligen kommen von ihrer hohen Wohnstatt herab, um die zur Rückreise bereiten Seelen nach Hause zu bringen.

Es ist in der Tat Gott selbst, der in Menschengestalt kommt, um die Jivas, wenn sie ihre Probezeit bestanden haben, aus den Fängen der negativen Kräfte zu befreien. Dies ist die Erfüllung der große Verheißung oder des erhabenen Gesetz: der Mensch muß der Lehrer des Menschen sein, der von der wahren Erlösung und der freudigen Heimkehr kündet.

 

                            Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die Toten

                            werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die

                            sie hören werden, die werden leben.

                                                                           Joh. 5, 25

 

                            Der dich in die Welt sandte, ruft dich wieder zu sich.

                            Kehre in deine ursprüngliche Heimat in Sahaj (jenseits

                            der drei Bereiche, des physischen, mentalen und

                            kausalen) zurück.

 

sie sind eins mit dem Herrn und kommen auf sein Geheiß als Bevollmächtigte in diese Welt, um sein Gesetz, das über die Heimkehr bestimmt, zu handhaben. Dies ist ihre edle Mission, und voller Würde erfüllen sie einen Plan. Shamas-i-Tabrez sagt über sich:

 

                            Ihr könnt euch schwerlich vorstellen, welche Art

                            Wesen wir sind und was wir allezeit preisen. Wir mögen

                            einem Bettelmann gleichen, aber unsere Handlungen

                            sind mehr als königlich. Auch wenn wir arm er-

                            scheinen, ist unser Reichtum doch größer als die Funde

                            der größte Goldmine. Als König der Könige machen

                            wir uns nichts aus dem kurzen Aufenthalt in diesem

                            Gefängnis der Welt. Wir sind hier nur Pilger und

                            können nicht lange bleiben. Wir haben einen Bund mit

                            dem Herrn und sind unserem Gelöbnis treu. Solange

                            wir uns im physischen Gewand befinden, gibt es

                            keinen, der uns ein Ärgernis wäre oder den wir

                            beunruhigen würden. Wie ein wahres Paradies sind wir

                            immer von gütigen Licht und himmlischer Gnade

                            erfüllt. Glücklich leben wir mit heiterem Herzen und

                            einem Lächeln auf den Lippen.

 

Guru Gorbind Singh sagt uns in gleicher Weise über sich:

 

                            Nachdem ich die Dualität überwunden hatte, ward ich

                            eins mit dem Herrn. Niemals begehrte ich, wieder in

                            die Welt herabzukommen, doch auf sein Geheiß mußte

                            ich mich fügen, und ich kam, um seinen Plan zu

                            erfüllen.

 

Auch Kabir läßt uns wissen:

 

                            Kabir kommt von der himmlischen Wohnstatt des

                            Herrn und hat einen direkten Auftrag (Anweisungen

                            für sein Wirken) von ihm.

 

Im Evangelium heißt es:

 

                            Ich tue nichts von mir selber, sondern, wie mich mein

                            Vater gelehrt hat, so rede ich.

                                                                           Joh. 8, 28

 

Im Gurbani haben wir ähnliche Hinweise:

 

                            O Lalo, ich rede nichts aus mir selbst. Ich sage einfach,

                            was mir der Geliebte in den Mund legt.

                            Der geringe Nanak spricht nur, wenn ihm so zu tun

                            geheißen wird.

 

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