DIE INNEREN
WOHLKLINGENDEN MELODIEN Die ursprüngliche Form Gottes ist das Tonprinzip; Myriaden Töne erklingen an Seinem Tor allezeit und ohne Unterlass. Wie glücklich bin ich, den Herrn zum Freund und Begleiter zu haben, denn endlose Symphonien erklingen allezeit an Seinem Tor. Bilawal M. 5 Durch Shabd kam die Schöpfung samt ihrer verschiedenen Aufteilungen und Unterteilungen ins Sein. Jede Abteilung hat ihre eigenen wohlklingende Töne, die man vernimmt, wenn man sich von einer höheren Ebene zur anderen erhebt. Alle Heiligen haben ins einzelne gehende Berichte über diese Töne gegeben, und besonders um Gurbani finden sich über dieses Thema vollendete
Darstellungen. Keiner weiß, wo der Sitz des Geliebten liegt, doch sicher ist, dass der Ton der Glocke daher kommt. Und in den Sikh-Schriften heißt es: Der Gongschlag wird überall gehört. Asa M. 5 Die buddhistischen Klöster sind ebenfalls domförmig und jeweils mit zwei Trommeln ausgeschmückt, von denen eine auf der
rechten und die andere auf der linken Seite angebracht ist. Das Schriftgut aller Religionen enthält Hinweise auf Glockenläuten, Hörnerschall und Muschelklang. Der Grund dafür ist, dass dies die ersten Erfahrungen der Seele sind, sobald sie sich über das Körperbewusstsein erhebt und den Tempel des Höchsten betritt; der Weg dorthin beginnt an der Nasenwurzel hinter den Augen. Auf gleiche Weise heißen unzählige Melodien die Seele bei ihrem Fortschritt auf dem Pfad willkommen, aber lediglich fünf von ihnen allen werden allgemein als von ungeheurem Wert erachtet, weil sie die Seele auf ihre Reise gottwärts leiten und lenken. Diese wechselnden melodischen Töne führen von Ebene zu Ebene, bis man, die eigentliche Melodie ergreifend, mit der Hilfe und unter der Führung eines Meister-Heiligen, die Heimat des Vaters erreicht. Die Seele hört ein Zitherspiel (Singhi). War 20, Pauri 11 Die unendliche Musik erklingt, und das Licht vom (Berg) Toor erscheint. War 23, Pauri 13 Im Schweigen der Seele erhebt sich ein strahlendes Licht; vertiefe dich in die süße ergötzliche Musik (die dort ertönt). Kabir 222 Und Hafiz sagt wiederum: Lausche dem himmlischen Orchester, in dem Zimbel, Flöte, Zither und Gitarre erklingen. Die inneren melodischen Klänge, mit denen man durch einen Meister in Verbindung kommen kann, helfen, die Seele aus den Mauern der Endlichkeit zu befreien, und bringen sie in die Hohe Heimat des Vaters, in das Reich Gottes – denn dies ist der einzige Weg, der dahin führt, einen anderen gibt es nicht.
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