Der ideale Mensch Der Mensch ist im Grunde genommen ein Gemeinschaftswesen. Er ist in der Gemeinschaft geboren und kann ohne die Gemeinschaft nicht leben. Darum mischen sich die Meisterseelen nicht in ihre soziale Lebensführung oder in ihr religiöses Leben ein. Sie raten uns, innerhalb des Rahmens der sozialen Ordnung, in der wir geboren sind und zu der wir gehören, ein Leben der Reinheit und Keuschheit zu führen und nicht unsere menschliche Natur, die wir als heiliges Gut von Gott bekommen haben, zu entmenschlichen. Die äußeren Unterschiede in der Erscheinung und Lebensweise, ob sozial oder religiös, sollten das innere Leben im Menschen nicht berühren oder stören, da es in den Tiefen des menschlichen Herzens dasselbe ist. Sie befassen sich nachdrücklich mit dem Menschen als Menschen (dem Einzelwesen im Gegensatz zum Gemeinschaftswesen) und suchen ihm die Wichtigkeit einzuprägen, Eigenschaften zu bilden, die ihn zu einem idealen Menschen machen, der voll der Liebe zu Gott als dem Vater und zu Seinen Geschöpfen als seinen Brüdern ist. Sie sagen, der Mensch sollte einer ehrenhaften Arbeit nachgehen, um sich selbst und seiner Familie ein ehrbares Leben zu sichern, und er soll alle empfindenden Wesen lieben und sie in liebevollem Mitgefühl behandeln. Die Seele ist vom selben Geist wie Gott. Er muss die Gottheit oder Gottes Licht offenbaren. Deshalb erklärte Christus: Und das Licht (des Geistes) scheinet in der Finsternis (Körper), und die Finsternis hat's nicht begriffen. Joh. 1, 5 So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei. Lukas 11, 35 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Matth. 5, 48 Der Mensch und Gott sind völlig ineinander eingebettet. Deshalb ist es die Pflicht des Menschen, Gottes Licht um sich her auszustrahlen. Gott ist die Seele seiner Seele, und sein Körper ist wahrhaft der Tempel Gottes. Ohne das Licht seines Lebens ist der Mensch nur eine Schale ohne Kern, ohne Nutzen und wertlos, gerade recht, um eingeäschert oder ins Grab gelegt zu werden. O Mensch! Du bist der Mittelpunkt der Schöpfung. Der Makrokosmos ist in der Tat im Mikrokosmos deines Körpers. Du bist das lebendige Buch Gottes, denn in dir und durch dich allein spricht Gott und enthüllt Sich Selbst. Würde sich der Mensch um die verborgene Gottheit kümmern und sie offenbar und zu einem wirklich praktischen Alltagsprinzip machen, dann würde diese irdische Welt, die voller Übel ist, ein wahrhafter Garten Eden, Mukam-i-Haq oder Sach Khand werden. Dann würde Sein Reich auf Erden kommen, so wie es im Himmel ist, um das die Christen und andere täglich so inbrünstig beten. Der heilige Paulus sagt: Ihr seid vollkommen in der Gottheit. Jede Religion empfiehlt die Verehrung vollendeter Wesen, die eins mit Gott sind. In der Bhagavad-Gita wird gesagt, dass die Wurzeln der Schöpfung im Himmel liegen, ihre Zweige aber genau so weit wie die Erde reichen. So liegt der Fall beim Menschen. Seine Wurzeln sind in die Gottheit eingepflanzt, doch er selbst bewegt sich auf Erden. Hinter diesem offenbaren Bewusstsein, das in der Welt wirkt, liegt das ganze Geheimnis der motorischen Kraft - des großen Dynamo, ohne den dieses äußere Bewusstsein nicht wirksam sein kann. Dieses äußere Meer des Bewusstseins werden wir nur insoweit inne, als es auf der Ebene der Sinne wirkt, aber der größere Teil davon liegt an der Wurzel oder dem Zentrum der Seele im Augenbrennpunkt innen verborgen, über das wir nicht das geringste wissen. So ist es kein Wunder, dass die Meister auf die Selbsterkenntnis besonderen Nachdruck legten und einschärften, dass man vor allem anderen etwas über sein bewusstes Selbst wissen sollte. Moses stieg auf den Berg Tur, um Zeuge der Glorie Gottes zu werden, denn er war sich des großen Mysteriums im Innern nicht bewusst. Alle Schriften und alle Weltlehrer haben die Größe des Menschen hervorgehoben, da er ungeheure Entwicklungsmöglichkeiten in sich hat, die er, so er will, in jedem beliebigen Ausmaß entfalten kann und die zur Gottheit Ruskin sagte ebenfalls: Es gibt keinen Reichtum außer dem Leben, es schließt alle Kräfte der Liebe, Freude und Bewunderung ein. Das Land ist das reichste, welches die größte Anzahl edler und glücklicher Menschen nährt. Der Mensch ist der reichste, der die Obliegenheiten seines Lebens bis zum äußersten erfüllt hat und darüber hinaus den weitreichendsten wohltätigen Einfluss auf das Leben anderer hat - sowohl durch seine Person als auch durch das, was er besitzt.
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