DIE WICHWIGKEIT
DER INITIATION Dona G.
Kelley
Viele von uns empfangen die Initiation, ohne ihre volle Einwirkung auf
unser Leben zu erfahren und zu erkennen. Zweifellos sucht jeder am Anfang den
Weg zu Gott, wendet sich aber aus Mangel an rechtem Verständnis wieder den
materiellen Dingen oder einem weniger verantwortungsvollen Weg zu. Der von Mystikern und Heiligen aller Zeiten gegangene Pfad ist der
höchste von allen, denn er bringt uns Befreiung von der Wiederverkörperung und
die Rückkehr zur Heimstatt unseres Vaters, unserem Ursprung. Die Menschheit ist
auf der Suche nach der Wahrheit. Das wichtigste Ziel des Lebens für den
Menschen ist, sich selbst und seine wahre Beziehung zu Gott zu erkennen und wie
Gott erkannt und verwirklicht werden kann. Manche von uns sind auf den rechten
Weg gestellt worden und erhielten die Initiation. Viele Übel in der Welt kommen
daher, daß der Mensch verfehlt, sich selbst und die Wahrheit zu erkennen. Er
hat so lange im Äußeren gesucht und weiß nichts von dem inneren Weg und dem
göttlichen Licht, das in ihm leuchtet. In all den äußeren Dingen hat er sich
selbst und so auch die Religion verloren. Heutzutage erwarten viele im Westen die Wiederkunft Christi auf der Erde
in physischer Gestalt. Sie wissen nichts von der Tatsache, daß Christus das
geistige Prinzip des Menschen darstellt. Jesus, der Mensch, sagte: “Das
Himmelreich ist in euch”, nicht außen. Die meisten Menschen suchen Religion —
und auch Initiation — um ihre körperlichen und materiellen Nöte zu verringern.
Sie verstehen nicht, daß der geistige Weg Selbstverleugnung, Geduld und
Verantwortung bedeutet. Jeder trägt einen Funken der Gottheit in sich, dessen
er sich völlig unbewußt ist, und doch ist Gott uns näher als Hand oder Fuß.
Wenn wir das erkannt haben, können wir auch begreifen, daß der Mensch fähig
ist, Gott ähnlich zu werden. Das Verstehen des Karmas, des Gesetzes von Ursache
und Wirkung ist es, das den Menschen früher oder später dazu bringt, die
Wahrheit zu suchen und Fortschritte auf dem spirituellen Pfad zu machen. Durch
das Gesetz der Wiederverkörperung wird der Mensch fähig, seine Erlösung zu
bewirken. Diese Gesetze binden ihn zu allen Zeiten, durch alle Geburten, bis er
die notwendige Vervollkommnung erreicht hat und als ein wahrer Sohn Gottes
wirken kann. Wenn du die Stufe erreicht hast, die dir das Recht auf Initiation
erwirkte, beweist dir der Meister bei der Anfangs-Erfahrung, daß er eins ist
mit Gott und fähig, dich zurück zu Gott zu führen. Viele Initiierte verstehen
nicht, daß die innere Erfahrung durch den Meister gegeben wird, und daß er das
Samenkorn innen zur spirituellen Entwicklung der Seele einpflanzt und nicht zur
Befriedigung materieller Bedürfnisse oder Heilkräfte psychische Erfahrungen.
Durch tägliche Meditation mit ernster Bemühung, Beharrlichkeit und Geduld
können wir uns spirituell entwickeln, wenn wir die äußeren Fesseln und
Bindungen opfern. Wir müssen alles daran wenden, um das Gemüt durch die innere
Disziplin der Meditation zu besiegen, unsere äußeren Gedanken zur Ruhe zu
bringen und den negativen Eigenschaften unserer Person entgegenzutreten. Dann
werden wir zur gegebenen Zeit inneren Frieden, Harmonie und Weisheit finden. Es
ist nicht genug, nur pflicht-mäßig zur Meditation zu sitzen. Ein Schüler muß
seine Schwächen erkennen, sich mit ihnen auseinandersetzen und ablehnen, ihnen
nachzugeben. Z. B. delikate Speisen halten uns an der subtilen Gaumenlust fest.
Das starke Verlangen nach Unterhaltung, die Unfähigkeit, die Zunge im Zaum zu
halten und das Haften an den luxuriösen Dingen des Lebens — dies alles hält uns
an der äußeren Welt fest. Das sind nur einige von den Dingen, die unseren
Fortschritt auf dem inneren Pfad behindern. Ein regelmäßig geführtes Tagebuch wird uns sehr viel helfen,
wenn wir aufrichtig daran arbeiten. Wir sollten die Initiation nicht leicht
nehmen. Sie ist eine hohe Gabe und muß als solche erkannt werden. Es gibt viele
wichtige Punkte, an die wir bezüglich der Initiatien denken müssen. Zuerst ist
es nur das Samenkorn, welches der Pflege und des täglichen Begießens bedarf, um
zunächst die Pflanze hervorzubringen, dann die Blüten und schließlich die
Früchte. Ohne geeignete Pflege und Nahrung bleibt es ein “Samenkorn”, wenn auch
eines, das niemals stirbt. Es ruht nur für den Augenblick. Die Initiation kann
nicht ungeschehen oder vernachlässigt werden, indem wir uns abwenden. Sie geht
mit uns, nicht nur für den Rest des Lebens, sondern auch für zukünftige Leben,
bis wir endlich die Notwendigkeit, sie anzunehmen, erkennen und sie pflegen und
zur vollen Reife führen. Ein Schüler, der sich abwendet, betrügt sich nur
selbst. Der Meister sagt: Wenn ein Sohn seinen Vater verläßt, bleibt er doch
seines Vaters Sohn. Der Schüler kann versuchen, den Meister zu verlassen, aber
wie kann der Meister den Schüler verlassen? Die Saat ist gesät worden, und das
Band, das bei der Initiation geschmiedet wurde, zerbricht nicht. Gewöhnlich
braucht ein Schüler vier Leben, um die vier Stufen zu bewältigen — Gurbhakti
(Hingabe an den Meister), Naam (das Wort), Mukti (Loslösung) und Nijdhaam (Urheimat,
das letzte Ziel) — die nötig sind, um die Saat zu nähren. Diese vier Stufen
können in einem einzigen Leben bewältigt werden, vorausgesetzt, man hat den
entsprechenden Hintergrund und setzt alle Kräfte ein. Wir müssen bedenken, daß,
wenn wir entmutigt sind über unsere scheinbar geringen Fortschritte und von
Sant Mat (die göttliche Weisheit der Alten) abfallen, wir nur unsere endgültige
Bestimmung hinausschieben. Wenn der Same einmal eingepflanzt wurde, folgt
daraus ein Prozeß des Keimens, der bei einem mehr und beim anderen weniger Zeit
braucht und wiederum verlangt es Düngung, außer Begießen und Pflegen, bevor es
reift. Die Initiation ist der belebende Impuls, der das Tempo unseres
Seelenwachstums beschleunigt. Aber, wie das Wachsen des Samens, braucht es
lange Zeit. Es kann nicht mit einem Mal über Nacht heranwachsen. Was sagt nun Sant
Kirpal Singh über die Initiation: “Betrachtet das
Gleichnis vom Samen, das uns Christus gegeben hat. Der Same wurde gesät.
Einiges fiel auf die Straße, einiges in die Dornenhecke, einiges auf Felsen,
und einiges fiel auf guten vorbereiteten Boden. Der Same, der auf den harten
offenen Boden fiel, wurde von den Spatzen aufgepickt; der Same, der auf den
Felsen fiel, wuchs langsam und verkümmerte, da er keinen Boden fand; selten kam
er zur Reife. Und der Same, welcher auf die Dornenhecke fiel, wuchs ebenfalls,
aber nur kümmerlich, und schließlich der Same, der auf gepflegten und
vorbereiteten Boden fiel, wuchs im Überfluß. Wiederum, wenn ihr einen Samen
legt irgendwelcher Art, wird er euch hundertfachen Samen seiner eigenen Art
bringen. Legt ihr z. B. einen Mangosamen in die Erde, so wird er zum Baum
werden und euch hundertfachen Mangosamen bringen. Dies sind die Wunder der
Natur. Was zeigt uns dieses Gleichnis? Der Same ist der Kontakt mit dem Licht-
und Tonprinzip, welches der Ausdruck “des Wortes” oder Naam in den Herzen der
Initiierten ist. Jene, die es einfach nur nehmen, verlieren es sehr oft im
Wirbel von Gemüt und Materie, weil sie sich niemals Zeit nehmen, sich spirituell
zu entwickeln; selbst wenn ihnen der Same gegeben und in sie gelegt wurde,
tragen sie keine Sorge, ihn nach der Initiation zu nähren und so ist er
zunächst verloren. Der Same, der auf den Felsen fiel, wo es nur wenig oder
keine Erde gibt, wird im allgemeinen durch den Satsang genährt. Wenn dieser
Same nicht durch die Satsangs bewässert wird, welkt er natürlich dahin. Darum
sage ich den Leuten, hundert dringende Dinge zu lassen und den Satsang vor
allem anderen zu besuchen. Der Same, der in die Dornenhecke fiel, kann dort
nicht wachsen, da er von ablenkenden Gedanken und anderen Arten von Hecken
behindert wird. Es sind Menschen, die zu viele Eisen im Feuer haben. Sie haben
keine Zeit zur Pflege des Samens, der in ihre Herzen gelegt wurde. Solche
Menschen entwickeln sich nicht und haben kein spirituelles Wachstum. Nur der
Same, der auf gut vorbereiteten Boden gefallen ist, bringt Frucht in Fülle. So
seht ihr, daß der Zweck des Tagebuches, dessen Führung ich immer einschärfe,
ist, alle Unvollkommenheiten aus dem Boden des Herzens auszurotten. Diejenigen,
welche das Tagebuch regelmäßig führen, machen natürlicherweise Fortschritte.
Wenn sie trotzdem nicht fortschreiten, muß etwas verkehrt im Verstehen dessen
sein, was ihnen bei der Initiation erklärt worden ist. Das ist der Sinn des
Gleichnisses.” “Indessen sind sie
dem Meister alle lieb. Diejenigen, die den Samen des inneren Kontaktes erhalten
haben, sind in der Tat begünstigt. Dieser Kontakt ist ewig, denn der so gesäte
Samen kann nicht vergehen. Dieser Same ist dazu bestimmt zu wachsen, und wenn
die Initiierten nicht genügend Zeit darauf verwendet haben in diesem physischen
Leben, müssen sie natürlich wiederkommen, um den Prozeß zu vollenden, und das
ist nur möglich als menschliches Wesen. So ist die menschliche Geburt zumindest
durch die von einem Gottmenschen gepflanzten Samskaras gesichert. Aber warum
sollten wir nicht genügend Zeit daran wenden und die Runden der Geburten und
Tode abschließen?” Das Begießen, Pflegen und Keimen braucht natürlich viel Zeit,
bei einem mehr, beim anderen weniger. Bei einigen ist der Boden nicht so gut
vorbereitet, während er bei anderen durch vorausgegangene Bemühungen - sei es
aus früheren Inkarnationen — sehr fruchtbar ist. Andere wieder sind geistig
nicht so aufgeschlossen und wachsam. Der Zeitfaktor variiert bei jedem; aber
bei allen ist ein ständiges Achtgeben und Arbeiten, um die Hindernisse auf dem
Pfad zu überwinden. Es gibt keine Religion, Philosophie oder okkultes Studium,
die irgendetwas einbringen ohne jahrelanges beständiges Suchen und Studieren,
und dann bleibt es nur eine äußere Sache. Warum sollten wir schnellere
Resultate von Sant Mat erwarten, was letzten Endes ein innerer Prozeß ist und
uns so viel gibt. Wenn
man älter wird, wird die Konzentration eher schwieriger, weil so viele
Eindrücke Gemüt und Intellekt erfüllt haben. Man sollte bedenken, daß der
Himmel nicht mit einem einzigen Sprung erreicht wird, und ein erzwungenes
Wachstum ein unnatürlicher Prozeß ist. Man kann den Geist nicht zwingen, sich
zu erheben. Pilze wachsen über Nacht und verschwinden so schnell wie sie
gekommen sind, während ein Sandelholzbaum 3 000 Jahre braucht, um sein
maximales Wachstum zu erreichen und Jahrhunderte bleibt, um die Menschen mit
seiner majestätischen Schönheit und Größe zu ergreifen. So sieht man, physisch
oder geistig ist langsames Wachstüm ein sicheres Wachstum. Im
Zyklus der Seelenwanderung sind 8 400 000
Arten von Geburten der menschlichen Geburt vorausgegangen. Ist die
Gelegenheit einmal verpaßt, muß der Zyklus vom Augenblick des Abwendens an neu
durchschritten werden. Ein Fehltritt von der Spitze eines Gebirges bedeutet
einen steilen Fall und kann selten aufgehalten werden. Aber für den Schüler des
Sant Mat ist kein Grund zur Enttäuschung. Es ist sehr leicht für den Meister,
eine Seele heraufzuheben und sie dem Lichte innen gegenüber zu stellen; aber es
ist nicht leicht für den Schüler, das Licht beständig zu sehen. Die tägliche
Praxiä indessen macht es leicht. Die Verbindung der Seele mit der Materie ist
sehr eng und der Knoten muß nach und nach gelöst werden, um einen groben Schock
für das sehr angespannte Körperkleid zu vermeiden. Sant
Kirpal Singh sagt sogar, daß wir nicht um spirituelles Wachstum zu bitten
brauchen; denn durch das karmische Gesetz muß das, was wir verdient haben, uns
zu gegebener Zeit zukommen. Das heißt aber nicht, daß wir uns nicht bestmöglich
bemühen sollten, den ersehnten Erfolg des Prozesses zu beschleunigen. Die
Initiation ist eine ganz natürliche Sache und es gibt nichts physisches dabei.
Es ist eine Wissenschaft wie jede andere auch. Es ist sehr tragisch, daß der
Mensch eine nahezu vollständige Herrschaft über die physische Natur errungen
hat, aber bezüglich seines wahren Selbst noch in dunkelster Unwissenheit
steckt! Er hat weite Kontinente durch riesige Känäle, die die Ozeane
miteinander verbinden, durchschnitten. Er ist in die Stratosphäre geflogen und
in die Tiefen der Erde eingedrungen. Unsere Wolkenkratzer ragen in den Himmel,
und unsere Düsenflugzeuge durchfliegen den Kontinent in Stunden; aber die
Menschen, die solche Wunder im äußeren Reich der Natur vollbringen, sind
gröblich unwissend über ihre eigene innere Konstitution. Sie wissen nichts von
Initiation, der Vervollkommnung, die der Mensch durch sie erreicht, und der
spirituellen Wissenschaft von Sant Mat. Selbst wenn einer nur Gruben aushebt,
doch ein Initiierter von Sant Mat ist, steht er sich weit besser als der
gelehrteste Pandit oder der größte Monarch; denn er hat der Welt kostbarste
Juwelen in den inneren Ebenen, die für Ewigkeiten dauern, indes die Reichtümer
der Welt nur eine kurze Weile währen. Das sollte ein großer Trost für jeden Schüler von Sant Mat
sein, selbst wenn wir nur im Schneckentempo vorwärts kommen. Der menschliche
Verstand kann die Gesetze der inneren Ebenen nicht begreifen. Wir müssen danach
streben, uns nach und nach zu unserer neuen Lage zurückzuerziehen und für die
Gesetze und die Weisheit, die das innere Leben regieren, Verständnis zu
gewinnen. Gibt uns die Initiation etwas außer dem “Samen”? Ja, sie gibt
uns die Mittel, unseren Sinn nach innen zu wenden, das Gemüt zu kontrollieren,
uns zu schützen, uns innerlich zu erheben und nicht zuletzt unsere wahre
Beziehung zu unserem wahren Vater, dem geliebten Meister, zu gewinnen. Wir alle
sind geneigt zu vergessen, daß bei der Initiation die Lichtgestalt des Meisters
den ihr zukommenden Platz in jedem von uns einnimmt und dort immer über uns
wacht, immer bereit, zu helfen und uns zu führen, damit wir in unseres Vaters
Wohnstatt zurückkehren. Solange wir nicht einige Fortschritte auf dem Pfad
gemacht haben, werden wir dessen nicht gewahr, weil all unsere Aufmerksamkeit
nach außen in die Alltagswelt gerichtet ist. Wenn wir mehr und mehr lernen,
beständig im Gedenken an den Geliebten und in den heiligen Namen zu verweilen,
und gewiß sind, daß der innere Meister uns führt, zuerst durch die Initiation
und durch Gedankenübertragung, bis wir später seine strahlende Gestalt sehen
und mit ihm sprechen können von Angesicht zu Angesicht. In
diesem Zusammenhang sagt Hazoor Sawan Singh Ji Maharaj: “Die weltlichen
Menschen sehen Bhajan als eine Kuriosität an. Am Tage der Initiation mag man
ihnen einigen Ernst zutrauen. Es besteht der Wunsch, diesem Ort des Elends und
der Sorge zu entrinnen. Das ist der Stoff, woran die Heiligen zu wirken haben.
Bhajan um des Bhajans willen wird von wenigen gepflegt. Nach und nach sterben
die kleinen Wellen des Erwachens und verschwinden in den großen Wogen der
karmischen Aktivität. Doch die Heiligen sind nicht enttäuscht. Sie kennen die
Hilflosigkeit des Menschen und auch die
Wirksamkeit von Naam. Naam ist allmächtig. Wie ein Feuerfunke einen Wald
ausbrennen kann, so verbrennt Naam die starken karmischen Auswüchse. Ein Vogel
mag den Fängen eines Adlers entkommen, aber das Gemüt wagt sich nicht zu regen,
wenn Naam sich offenbart. Heilige sind die Hüter von Naam. Ihre Methode ist
sicher und zuverlässig. Sie sehen, daß der Mensch Tag um Tag seine karmische
Schuld bezahlt. Im Alter, wenn er schwach wird, wendet er sein Gesicht
allmählich den Versuchungen ab. Elend und Kummer der Welt nagen an seinem
Gemüt, und der Tod bringt ihn gesammelt zur Pforte des dritten Auges, wo der
Meister ihn übernimmt; denn die Seele ist sein, da er sie bei der Initiation
übernommen hat.” “Der
Fortschritt in Sant Mat ist nicht langsam, verglichen mit anderen Systemen. In
anderen Systemen beschließt der Mensch unter angestrengten Umständen in einer
Reihe von Leben seinen unvollständigen Weg. In Sant Mat kann man, während man
zuhause bleibt, mit seinen Verwandten und Freunden zusammenleben, braucht nicht
den Härten des Dschungellebens die Stirn zu bieten, kann seinen Pflichten auf
allen Lebensgebieten nachgehen ohne Beschränkungen in bezug auf Kaste,
Glaubensbekenntnis, Riten oder Zeremonien. Und Jugendliche, Erwachsene, alte
Männer und Frauen gehen hinauf, um nie mehr wiederzukehren. Stück für Stück
kommen wir unserem Ziel näher.” Wenn
wir versuchen in Gott zu leben und üben, auf den Tonstrom zu lauschen, wird er
uns durch die rauhe Welt hindurchführen. Dann werden Welt und weltliche
Angelegenheiten sekundäre Bedeutung für uns bekommen. Sant Mat ist ein Pfad der
Liebe, und man muß Liebe im Herzen pflegen, indem man alle anderen Gefühle wie
Groll, Bitterkeit etc. ausrottet. Indem
wir vom Wein der Liebe und Hingabe an den mystischen Adepten trinken, werden
wir zu göttlichen und spirituellen Reichen geführt, wo wir die Wahrheit finden.
Es ist die Ekstase der mystischen Verzückung, die unser inneres Auge für die
transzendente Wahrheit seltenster Essenz von Leben und Sein öffnet. Shabd ist
die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten und die Wahrheit aller Wahrheiten. Wenn
wir die Wahrheit erkennen, gelangen wir in den Zustand der ewigen Wonne. Sant Kirpal Singh, der vollendete Meister dieses Zeitalters, führt nun
das Werk spiritueller Organisation der Menschheit über so viele Lebenszentren
der Spiritualität, die über die ganze Welt verbreitet sind, weiter. Einstimmig
gewählt als Präsident der Weltgemeinschaft der Religionen, vollbringt er ein
ungeheures Werk, indem er die Völker der Welt mit einem silbernen Band
brüderlicher Liebe miteinander verbindet als Glieder der einen großen
Gottesfamilie auf dem Erdenplan. In aller Demut sagt er: “Wenn ein wenig Liebe von mir ein Leben schöner macht, wenn ein wenig
Sorge von mir einem Freund nützlich ist, wenn ein wenig Hilfe von mir die Last
des anderen erleichtert, so gib mir, Gott, Liebe, Sorge und Kraft, meinem
geplagten Bruder zu helfen.” |