Hingabe

 

Ohne Hingabe ist alles ohne Bedeutung; es bleibt nichts als die Hülle ohne Korn. Mangel an Hingabe ist wie eine Hülse, nachdem das Korn entfernt wurde – welch geringer Wert at sie!

 

 

Herr oder Diener?

 

Ihr müsst herausfinden, ob das Gemüt euer Diener ist oder ob ihr der Diener eures Gemüts seid. Wenn ihr der Diener des Gemüts seid, dann ist es so, als ob einer in eurem Haus wohnt und euch am Kragen packt, ein anderer an der Nase oder bei den Ohren und euch hierher und dorthin zieht. Würde euch das gefallen? Falls nicht, müsst ihr, während ihr im Körper seid, Herr des Körpers sein. Es ist durch euch, dass der Körper arbeitet. Möchtet ihr, dass euch euer Gemüt ständig hierher und dorthin zieht? Das ist nicht ehrenvoll, sage ich euch. Das Gemüt erhält seine Kraft von euch. Doch euer Diener, der von euch abhängig ist, zieht euch hierher, dorthin und überallhin. Denkt ihr, das ist anerkennenswert? Weshalb sagt ihr nicht: „Wartet bitte, ich werde sich dir später zuwenden. Lass uns zuerst dies tun.“ Das Gemüt will irgendein Vergnügen. Bringt er zum Warten, macht es zum Freund, versteht ihr? „Ja, lieber Freund, ich werde mich um dich kümmern. Lass mich erst diese Arbeit tun.“ Das ist der beste Weg, denke ich. Versucht es heute Abend, wenn ihr euch zur Meditation setzt. „Nun, lieber Freund, was willst du? Wir werden danach sehen. Warte – lass mich dies erst erledigen.“ Tut das voll und ganz, und ihr werdet Erfolg haben. Macht es heute Abend so, und lasst es mich morgen früh wissen. Behandelt euer Gemüt als Freund; schließt Freundschaft mit ihm – das ist der beste Weg. Versucht es diesen Morgen oder morgen früh.

Sonst kommt morgen vorbei – ich werde euch eine Meditationssitzung geben. Das ist alles, was ich sagen kann.

Worin liegt die Unzulänglichkeit bei euch? Ihr werdet ganz einfach von euren Dienern irregeführt. In vielen spirituellen Büchern findet ihr, dass vom Gemüt nicht sehr günstig gesprochen wird. Ich aber sage euch, freundet euch mit dem Gemüt an.

Worin liegt die Unzulänglichkeit bei euch? Ihr werdet ganz einfach von euren Dienern irregeführt. In vielen spirituellen Büchern findet ihr, dass vom Gemüt nicht sehr günstig gesprochen wird. Ich aber sage euch, freundet euch mit dem Gemüt an.

Wenn ihr einem Meister begegnet, was tut er? Er zeigt euch den Weg, um Herr eures Hauses zu sein. Und es werden euch Diener gegeben, die euch auf den leisesten Wink gehorchen; es sind die nach außen gehenden Kräfte. Es ist der Weg, um mit der Naam- Kraft im Innern Verbindung zu haben. Dadurch kommt das Gemüt ein für allemal, für immer, unter Kontrolle. Mittels der äußeren Übungen und Rituale und indem man dieses und jenes tut, wird das Gemüt für eine Weile ruhig, aber dann bringt es wieder alle möglichen Dinge auf. Dies ist also das einzige Mittel, um das Gemüt zu kontrollieren. Behandelt es als Freund: ihr werdet es nicht auf andere Weise erreichen, auf die strenge Art. Es wird klagen: „ich möchte nicht ein solcher Diener sein, warum sollte ich auch?“ Der einfachste Weg ist der, sich für eine Weile mit ihm anzufreunden. Ich denke, ihr versteht, was ich meine. Dann tut es. Diese Art ist ganz einfach; ich glaube nicht, dass euch der andere Weg liegt, weil euch das Leben zu lieb ist. Ihr wollt euch keinen Zwang antun. Aber wenn ihr es als Freund behandelt und mit der Naam- Kraft in Verbindung kommt, dann klingt es euch. Was sagte Christus? „Welche von mir, Satan.“ Was heißt das? Es bedeutet: „Warte jetzt.“ Ihr habt also zwei Vorschriften; und die dritte ist, Gemeinschaft mit den Heiligen zu halten, jedoch voll und ganz, nicht so, dass der Körper hier ist, aber das Gemüt anderswo hinläuft. Das ist keine Gemeinschaft mit den Heiligen. Seid ganz dort. In der Zeit sollte kein Gedanke an die Welt aufkommen. Ihr werdet feststellen, dass das Gemüt für eine Weile ruhig bleibt. Da der Meister kontrollierte Aufmerksamkeit ist, kontrolliert er in seiner Gegenwart durch Ausstrahlung auch eure Aufsicht da, kann es kein Wasser bekommen. Verdaut diese Dinge. Manchmal sitzen wir beim Meister und denken: an dies und das: „oh, wer sitzt dort?“ Euer Körper ist da, aber ihr seid nicht da. Selbst der Stein, der nahe am Wasser liegt, wird kalt, nicht zu sprechen von einem bewussten Menschen.

 

 

Die fünf Hunde

 

Stellt euch vor, ihr müsst zu jemanden gehen, der in einem Haus wohnt, das von fünf wilden Hunden bewacht wird. Die Hunde werden euch bereits von weitem anbellen, sobald sie euch entdecken, und sie werden euch nicht herankommen lassen. Sie sind ihrem Herrn so ergeben, dass es sie auch nicht beruhigen kann, wenn man ihnen Futter hinwirft. Ihr mögt diese Hunde mit irgendeinem Leckerbissen oder sonst wie ablenken, doch sie werden weiterbellen und euch schließlich am Bein fassen. Was könnt ihr tun, um sie in Schranken zu halten? Wenn ihr nach dem Herrn des Hauses ruft und er kommt, um euch zu empfangen, werden die Hunde beiseite gehen und euch vorbeigelassen. In der Gemeinschaft eines Heiligen schwinden die sinnlichen Versuchungen, denn er stellt euch auf den Pfad von Naam. Die elektrische Freude, welche Naam mit sich bringt, vertreibt die Gedanken an andere Freuden. Und dann gehen diese Hunde von allein, einer nach dem anderen. „Überwindet die fünf Burschen und lenkt eure Aufmerksamkeit auf Ram.“ Die fünf Burschen, auf die hier Bezug genommen wird, sind die Personifizierungen der Lust, Ärger, Habgier, Verhaftetsein und Ego. Sie werden nacheinander euer Heim verlassen, weil sie sich dort nicht mehr wohl fühlen. Den Segen, sie zu überwinden, kann man nur von einem Heiligen erlangen.

Wenn ihr in eurem Haus wach seid, wagt sich kein Dieb einzudringen. Diebe brechen in kein Haus ein, in dem auch nur einer wach ist; es ist jedoch anders, wenn ihr fest schlaft. Die Räuber setzten euch durch Chloroform in einem tiefen Schlaf, und dann plündern sie euer Heim, weil ihr unfähig seid, aufzustehen. Wenn ihr euch den Heiligen verbindet, erlangt ihr euer inneres Kapital ohne Verlust wieder, und durch ihre Gnade erfahrt ihr eine ekstatsische Freude in der Region von Prabrahm. Diese berauschende Wonne liegt in euch. Ihr müsst nur aufwachen.

 

 

Das Haus

 

Der Herr des Hauses schläft, und die Diebe sind bei ihm eingebrochen. Diese Räuber heißen Lust, Ärger, Habsucht, Verhaftetsein und Ego. Sie stehlen überall, während der Hausherr schlaftrunken daliegt. Wir werden ausgeraubt, sind dabei aber arglos. All unser Wissen und unsere Bildung sind wertlos. Diese Einsicht kommt zu spät. Ihr seid die Besitzer, die Eigentümer des Hauses, aber ihr schlaft. Selbst wenn ihr hunderte Male geweckt werdet, ist eure Reaktion nur einen momentane. In Wirklichkeit seid ihr vergesslich, und euer Herz erwacht nicht: „Niemand kann euch aus den Griffen der Räuber befreien, weder Vater noch Mutter, Freund oder Bruder. „Wer kann euch dann zu Hilfe kommen? Am meisten wohlgesinnt sind euch eure Eltern, Geschwister und Freunde. Aber sie können euch nicht helfen, denn sie schlafen ebenfalls, und ihr Haus wird genauso ausgeplündert. Das ist auch die Lage der Gebildeten, der gelehrten wie der Unwissenden. Die Räuber sind ihnen an der Kehle,  und sie leisten ihnen keinen Widerstand. Hilfe von dieser Seite zu erwarten ist eine vergebliche Hoffnung. Reichtum und Wissen sind von keinem Wert. Die Räuber werden nicht zurückgehalten, wenn man ihnen Geld bietet oder Worte der Vernunft sagt.

 

 

Das Haus

 

Der Körper ist das Haus, in dem wir leben. Wenn wir innerlich erwachen, gelangen wir zu dem verborgenen Reichtum, der unser väterliches Erbgut ist. Doch um die inneren Schätze zu erreichen, müssen wir aus unserer gegenwärtigen Erstarrung erwachen.

Im selben Körperhaus leben Gott und die Seele, aber sie sprechen nicht miteinander. Wo könnt ihr Gott finden? Im Körper – wenn ihr euch von außen zurückzieht.

 

 

Die Hüllen/ Initiation

 

Gott ist Licht, und wir sind ebenfalls Licht, da wir vom selben Geist sind wie Gott. Der Unterschied besteht darin, das unser Licht von verschiedenen Hüllen umgeben ist – der physischen, astralen, kausalen und superkausalen. Das ist wie bei einer Lampe, die zwei, drei oder vier Umhüllungen hat, was den Anschein erweckt, als ob gar kein Licht da wäre. Doch wenn ihr eine Hülle wegnehmt, seht ihr das Licht; nehmt ihr eine weitere Weg kommt mehr Licht zum Vorschein, und entfernt ihr alle Hüllen, seht ihr, dass alles Licht ist. Ähnlich sind wir Licht, Kinder des Licht, nur von so vielen Hüllen bedeckt. Initiation heißt, unsere Seele zu erheben und die Hüllen abzulegen; erst die des physischen Lebens, die sozusagen den eisernen Vorhang bildet; wie ich es nennen würde: die Seele über das Körperbewusstsein – das physischen Bewusstsein zu erheben und das innere Auge zu öffnen, um eine Erfahrung des Lichts zu haben, und auch das innere Ohr zu erschließen, und die Stimme Gottes oder die Sphärenmusik zu hören. Dies ist es, was das Wort „Initiation“ wirklich besagt: Ins Jenseits initiiert zu sein.

„Jene, die ins Jenseits initiiert werden, deren Seele macht die selbe Erfahrung, die sie zur Zeit des Todes haben.“ (lässt uns Plutarch wissen). Das ist es was Initiation wirklich bedeutet. Bevor wir zu ihm gehen, ist unser inneres Auge und auch unsere inneren Ohren geschlossen. Sie sind „versiegelt“, wie es in den Schriften heißt.

 

 

Heirat/ Eheleben

 

Nun, ein junger Mann heiratet.  Nach zwei Jahren lässt er sich scheiden; er nimmt eine andere Frau und die Frau einen anderen Mann. Nach weiteren drei Jahren lässt er sich wieder scheiden.  Jedes Mal muss er wieder heiraten und übernimmt wieder die Rolle eines jungen Mannes. Er kommt nie aus dem Sinnesleben heraus.  Ich mache vom spirituellen Standpunkt aus darauf aufmerksam.  Dies sind also sehr strenge Weisungen, die ich euch gebe.  Wenn jene, die geschieden sind, wieder heiraten, sind beide Ehebrecher.  Ihr seht, man kann das Gute oder das Übel nicht völlig ausmerzen; aber wir müssen uns an etwas halten, in dem mehr Gutes ist, verglichen mit dem Üblen.

Wenn hier einen Armreif habt, sei er aus Eisen oder Gold, wird er kein Geräusch verursachen.  Doch wenn es zwei oder drei sind, werden sie immer klirren. Ein Herz hängt an so vielen Stellen, wo ist da die innere Ruhe.  Manchmal wird es dahin und dann wieder dorthin getrieben.  So ist dies sehr bedeutsam, eine sehr ernsthafte Frage, die bedacht sein sollte.

 

 

Der Holzwurm

 

Für jene, die ein wenig gearbeitet haben, ist es wie bei einen Holzwurm, der manchmal sogar das Holz von innen frisst; äußerlich scheint alles in Ordnung zu sein.  Bei jenen, welchen die Initiation gegeben wurde, wirkt das wie ein solcher Wurm, sage ich euch.  Äußerlich scheinen sie weltlich zu sein, dann werden sie ganz, ganz langsam losgelöst.  Gegen Ende sagen sie: „O Gott, führe mich weiter.“ Die Hilfe kommt ebenfalls von innen; der Meister ist immer dort.  Die müssen ihm unser Gesicht zuwenden, das ist alles.  Die empfänglicher wir werden, desto schneller haben wir Ergebnisse.

 

 

Die Heiligen sehen es!

 

Baba Jaimal Singh ging von Beas fastzweihundert Meilen weit, um Baba Sawan Singh zu finden. Gab es niemanden anderen, der die Initiation geben konnte? Heilige wissen, worauf es ankommt.  Ein Mensch, der auf der Spitze eines Berges steht, weiß, wo das Feuer brennt.

 

 

Im Haus

 

Alle Erwachten sagen, dass niemand, außer dem vollendeten Meister, die Gabe der Spiritualität verleihen kann. Jemand mag ein Haus für euch bauen, ein anderer mag euch mit Haushaltsartikeln versorgen, aber keiner, außer dem Meister, kann euch aus dem Körperhaus befreien.

 

 

Über Heilen

 

Ich sage euch, heilen ist richtig. Aber heilen hat seine höhere Form des Heilens und seine nieder Form des Heilens. Wenn es ein Heilen ist, wie es von Christus ausgeführt wurde – jene, die nur an ihn dachten, waren geheilt (selbst wenn sie den Saum seines Gewandes berührten, waren sie geheilt), dieses Heilen ist in Ordnung. Aber wenn ihr euch anstrengt, wenn ihr eure Aufmerksamkeit darauf lenkt, so ist das die niedere Form des Heilens. Das ist die Aufmerksamkeit, welche gesammelt werden muss, um sich zu erheben und Gott zu erkennen.

 

 

Hilfe ohne Kapital?

 

Nehmt an, ein Mann kommt zu euch und hält eine Rede über Geschäftsgrundsätze. Er hält eine wunderbare, sehr bemerkenswerte und kenntnisreiche Rede; aber die armen Kerle, zu denen er spricht, haben kein Geld, um ein Geschäft zu eröffnen. Was wird also sein Vortrag nützen? Wenn er in der Lage ist, ihnen etwas Kapital zu geben, dann wird seine Rede etwas ausrichten.

Wenn es somit jemanden gibt, der kompetent ist, euch eine Erfahrung zu gewähren und ihr selbst sehen könnt, dass ihr es habt, findet das mehr Anklang, denke ich.

 

 

Hilfe von oben!

 

Wie ich euch gesagt habe, glaube ich. daß der Mensch, der den menschlichen Körper bekam, das Geburtsrecht hat, vollkommen zu sein, Gott zu erkennen. Der Zeitfaktor ist notwendig ‑ wenn er sich selbst überlassen bleibt, mag es zu seiner Zeit geschehen. Aber ich will euch das Beispiel eines Obstbau­mes anführen. Wenn ihr ihn nur der Natur überlaßt.. wird er in sechs oder sieben Jahren Frucht tragen. Wenn ihr ihn nach wissenschaftlichen Erkenntnissen düngt, wird er in zwei oder drei Jahren Früchte bringen. Wenn Bäume Hilfe von außen annehmen und schnell Frucht tragen können, warum kann der bewußte Mensch dann nicht von dem Menschen mit höheren Bewußtsein Hilfe erhalten, um schneller Frucht zu tragen? Es gibt also Hoffnung.

 

 

Zustand des Hauses

 

Stellt euch ein Haus vor, in dem die Dame des Hauses lebt. Sie hat vier oder fünf Dienstmädchen, und keine von ihnen hört auf ihre Weisungen. In welchem Zustand wird sich der Haushalt befinden? In einem verlottertem Zustand. Niemand kümmert sich darum, was die Dame des Hauses sagt. Somit ist das erste., daß die Diener, welche uns gegeben worden sind, unseren Anordnungen Folge leisten müssen. Wir sollten von ihnen nicht herumgezogen werden, sie sollten unter unserer Kontrolle stehen. Wir sind die Bewohner. die Dame des Hauses, nicht wahr? Sie sind die fünf Diener, die uns gegeben wurden ‑ diese nach außen gehenden Kräfte. Es gibt fünf bewußte nach außen fließende Kräfte, welche durch die groben nach außen gehenden Kräfte wirken: das Sehen durch die Augen ‑ die Augen sind die grobe Form; das Hören durch die Ohren: das Riechen durch die Nase: das Schmecken durch die Zunge. und das Tasten durch die Haut. Diese fünf Diener ziehen uns jeden Augenblick unseres Lebens nach außen. Manchmal spüren wir, daß wir etwas nicht tun wollen, aber wir werden unwiderstehlich durch diese nach außen gehenden Kräfte gezogen. Darum müssen wir zunächst diese Diener unter Kontrolle bringen. Ihr müßt sehen ‑ aber zur selben Zeit, wenn eure Augen offen sind solltet ihr, während sie offen bleiben, nicht sehen. Überwacht euer Sehen. Wenn ihr offene Ohren habt müßt ihr eure Ohren unter Kontrolle halten: selbst wenn ihr in einer Menge sitzt, solltet ihr nicht hören. Newton saß am Straßenrand und löste mathematische Probleme, als eine Musik­kapelle spielend an ihm vorbeizog. Später kam jemand und fragte Newton: "Ist die Kapelle schon vorbeigekommen?" Er sagte: "Nein, ich weil nicht." Was ist das? Das ist unsere Aufmerksamkeit ‑ der Ausdruck unserer Seele, die gefesselt und kontrolliert ist. Die andere nach außen gehende Kraft kann nicht wirken, selbst wenn sie offen ist. Das erste ist darum, unsere nach außen gehenden Kräfte unter. Kontrolle zu haben, seht ihr? Das kontrolliert ihr durch eines, nämlich, wenn ihr eure Aufmerksamkeit in disziplinierter Weise auf einen bestimmten Gegenstand richten könnt.

 

 

Die zwei Hälften

 

Der Mensch hat zwei Hälften, die eine ist unter den Augen., die andere Über den Augen. Wenn der Mensch keinen Kopf hätte, würde er niemals die Fähig­keit des Verstehens oder die des Hörens usw. haben. Von den Augen an abwärts befindet sich eine Schicht Gift nach der anderen ‑ Gift, das von den äuße­ren Eindrücken stammt, die man durch Augen, Ohren, Nase usw. in sich auf­nimmt. Wie können wir dieser giftigen Falle entkommen? Erhebt euch über die Augen, wo allen ruhig Ist, wo euch die Stürme des Lebens nichts anhaben können. Jene, die mit Naam verbunden sind., können von der Welt gänzlich un­beeinflußt sein, obwohl sie In Ihr leben. Es gibt gewisse Menschen, die unter Schlangen und Skorpionen leben, doch Ihr Gift kann ihnen nichts an­haben; sie besitzen das entsprechende Wissen und die Fähigkeiten dazu ‑ aber wenn wir es ihnen nachmachen würden, empfänden wir dann nicht die Wir­kung des Giftes? Die Meister, die auf die Welt kommen, sind spirituelle Experten ‑ sie verrichten ihre Arbeit, während sie über den Einflußbereich der Sinne leben. Während sie ihre Arbeit tun, arbeiten sie nicht; während sie hören, hören sie nicht.

 

Das Herz

 

Ein persischer Prophet sagt, daß sein Herz so von Gott erfüllt wurde, daß er nicht wußte, ob er es selbst oder Gott sei. In diesem Zustand gibt es kein ich oder du. Er sagt auch, daß der Schüler der Beherrscher der drei Ebenen wird, wenn sich der Guru Innen offenbart.

 

 

Das Kommen des Herrn

 

Es ist ein Schmerz ‑ dunkle Wolken, die Regen versprechen, Blüten eines Obstbaumes, die künftige Frucht verheißen. Dieser qualvolle Zustand zeigt ein Herz, das auf das Kommen des Herrn hofft, man kann sagen, er kündigt sein Kommen an. Wenn der Herr durch Lachen und Spiel erkannt werden könnte, wer wäre dann ohne ihn? Maulana Rumi sagt, daß wenn man sich auf eine "Haj" (Pilgerfahrt nach Mekka) begäbe, man die Wasser des Meeres als Reiseweg wählen sollte, da einem die Straße über das trockene Land niemals dorthin bringen wird Die "Wasser des Meeres“ sind die Tränen, die in Strömen aus den Augen fließen.

 

 

Hingabe und Aufmerksamkeit

 

Wo ist die Hingabe? Sie liegt in unserem wahren Selbst. Wir müssen nur die Richtung ändern, die Richtung des Surat oder der Aufmerksamkeit. Die Auf­merksamkeit Ist der Nektar der Seele ‑ die Aufmerksamkeit ist der Ausdruck der Seele, in dem er sich offenbart.

 

 

Die Hüllen

 

Obgleich das Licht in jedem Wesen scheint, ist es doch eher einer Lampe zu vergleichen, über die viele Bedeckungen gebreitet wurden und durch die kein einziger Lichtstrahl scheint. Die Seele hat viele Umhüllungen, und wenn ihr die erste entfernt, werdet ihr einen Lichtschimmer sehen. Wenn die zweite Hülle fortgenommen wurde, wird noch mehr Licht scheinen usw. Wer alle Umkleidungen entfernt hat; wird das Licht Gottes im vollen Glanz ausstrah­len, und er ist ein wahrer Schüler. Der Makrokosmos ist im Mikrokosmos, und wer außerhalb des Körpers sucht, wird ihn niemals finden. Die sich zum Ausdruck bringende Kraft Gottes wird Shabd genannt, und Shabd, offenbart im menschlichen Pol, heißt Guru. Eis, Dampf und Wasser sind alle von der gleichen Grundsubstanz.

 

 

Im selben Haus

 

Wie zwei Brüder leben die Seele und die Überseele im selben Haus, aber tra­gischerweise wechseln sie nie ein Wort miteinander. Der Grund dafür ist, daß derjenige, der mit dem Gespräch beginnen sollte ruhelos umherirrt. Würde er sich zurückziehen und sich selbst erkennen, würde er auch sehen, daß Gott In ihm wohnt.

 

 

Heilige und Avatare

 

Es gibt zwei Arten von Meistern, die kommen: die einen werden Sants oder Heilige genannt, die andern Avatare. Beide wirken mit der gleichen Kraft, so, wie die Elektrizität uns Feuer und Eis geben kann, obwohl die Quelle die gleiche bleibt. Die Avatare erklären: "Immer, wenn es viel Sünde auf der Welt gibt und das rechtschaffene Leben nicht mehr da Ist, dann erschei­ne ich. "Das Werk der Avatare ist derart, daß sie manchmal ein Schwert in die Hand nehmen müssen, um ihre Aufgabe der Bestrafung der Gottlosen und der Aufrechterhaltung der Rechtschaffenheit durchzuführen. Sie müssen die Welt im rechten Gleichgewicht halten. Die Heiligen sagen: "Wer immer zu mir kommt, den werde Ich mit Gott wieder verbinden." Der Unterschied zwischen Heiligen und Avataren kann dargelegt werden, wenn man als Vergleich einen Herrscher nimmt, der einen Vizekönig hat, der die Angelegenheiten eines seiner Länder regelt, und einen Oberbe­fehlshaber über die Armee. Diese beiden Männer haben eine verschiedene Art, die Dinge abzuwickeln. Der Vizekönig wird niemals irgend jemanden direkt befehlen, sondern sagen: "In Namen des Herrschers gebe ich euch Anweisung, dies zu tun", während der Oberbefehlshaber sagen wird:" Ich befehle euch, zu schießen." Der Letztere weiß, daß er dem Herrscher untersteht, aber vollkommene Herrschaft über die Armee hat, Beförderung oder Degradierung ertei­len kann und niemals irgendeinem erlauben wird, aus seinem Zuständigkeits­bereich herauszugehen, Der Vizekönig befiehlt niemals, sagt jedoch, daß er die Wünsche des Herrschers verkündet. Avatare verbessern also die Lage der Welt, Indem sie Strafe und Belohnung austeilen, und Sants gewähren die Erlösung.

 

 

Die mitleidlosen Herrscher.

 

In unserem einmal ein Herrscher namens Mohammed Shah Rangila. Er war Trinkgelagen hingegeben. Als Delhi infolge eines allgemeinen Gemetzels im Todeskampf lag, baten die Leute den König einzugreifen. Der König war so mit dem Trinken beschäftigt, daß er weder die Zeit noch das Mitgefühl hatte, sich diesem Gnadengesuch zuzuwenden; er rief aus: „Laßt diese bedeu­tungslosen Papiere im Wein ertrinken.“ Ähnliches wird von Nero, einem römischen Herrscher berichtet: er zeigte, während Rom brannte. An solchen Leu­ten mangelt es nicht auf der Weit. Wer seiner Familie dient, ist weit bes­ser als einer, der sich selbst verehrt und nur der eigenen Annehmlichkeit lebt.

 

 

Hunger

 

Eine Mutter mag versuchen, ein Kind zu unterhalten, indem sie ihm Spielsa­chen gibt oder mit ihm spielt, aber wenn das Kind hungrig ist, wird es sich nicht mit irgendeinem Versuch, es bei guter Laune zu halten, zufrieden ge­ben. Erst wenn es die Milch bekommt, wird es ganz zufrieden sein. Wo immer Feuer brennt, kommt Sauerstoff zu Hilfe, um die Flamme zu nähren ‑ohne Anstrengung ‑ das ist ein Naturgesetz und Gottes geistige Gesetze sind gleicherweise natürlich.

 


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