Das Wahre

 

Es ist die Praxis, die einen Menschen vollkommen macht. Theoretisches Wissen ohne Praxis führt zu nichts. Nur weil ihr reich oder gebildet seid, eine hohe Stellung im Leben einnehmt, oder gar ein Millionär seid – das wird euch nicht retten. Nur Naam geht mit euch, das Brot und Wasser des Lebens. Es ist das Wahre, das bei euch bleibt. Alle anderen Dinge, den Körper eingeschlossen, bleiben zurück. Von den spirituellen Gesundheit hängt das Leben des Geistes und des Körpers ab. Wenn ihr alles Fragen aufgeht und mehr Zeit für die Meditation einsetzt, zeigen sich ungefragt viele Dinge.

 

 

Der ganze Weg

 

Angenommen, ihr habt ein Ziel, eine Stelle, einen Bestimmungsort zu erreichen. Wenn ihr nicht aus eurem Haus herauskommt oder dort schlaft – was dann? Ihr müsst euch zu dem Ziel, dem Bestimmungsort, aufmachen, um den ganzen Weg nach oben zurückzulegen. Es ist besser, dort anzukommen – und dann zu schlafen; dann habt ihr das Ziel erreicht. So sagen die Meister: „Gut, ihr habt den Körper bekommen, erhaltet ihn. Erhaltet eure Familie, kommt all euren Verpflichtungen nach, die euch aufgetragen wurden. Ihr habt den Verstand bekommen; entwickelt euch auch intellektuell. Aber tut zumindest etwas von dem, was der Meister sagt. Ihr solltet eine gewisse Zeit für die spirituellen Übungen einsetzen, damit ihr das entwickeln könnt und ebenso in der Welt lebt. Dann werdet ihr die Stufe erlangen, auf der ihr keine Bindungen mehr an die Welt habt. Wenn ihr den Körper übersteigt und ihn täglich verlasst und höhere, mehr Freude und Wonne gebende Dinge entwickelt, wir euer Gemüt natürlich nicht an die äußeren Dinge gebunden bleiben. Denn die inneren sind lieblicher und wonnevoller.

 

 

Uralte Wahrheit

 

Was sagte Zaroaster, als er kam? Er riet seinen Anhängern, sie sollten in ihrem Heim ständig ein Feuer brennen haben. Welche Art von Feuer? Es sollte ein unvergleichliches Feuer sein: „Sarosha“. Was ich sagen will, ist, dass ich nicht etwas neues verkünde – eine neue Religion, einen neuen Gedanken. Es ist die uralte Wahrheit, die immer dieselbe geblieben ist. Wir haben sie vergessen. Die Meister sind gekommen, um sie neu zu beleben. Und wieder ist diese Zeit da.

 

 

Das Weggehen

 

Einer, der so sehr den weltlichen Dingen und Freuden zugetan ist, kann natürlich nicht gehen – es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher in dem Himmel. Ihr sollt nicht an den Körper denken, den zu verlassen ihr im Begriff seid. Wie kann einer, der allem verhaftet ist, weggehen?

 

 

Wohin?

 

Wenn man Schwefelsäure auf Kupferfeilspäne gießt, entsteht Schaum, und sie lösen sich auf. Es ist kein Bewusstsein da. Energie ist natürlich vorhanden. Ein Zug wird von der Lokomotive gezogen; in ihr ist kein Bewusstsein. Ihr aber seid ein Mensch, ihr seid bewusst. Doch nachdem man den Körper verlassen hat, erhebt sich eine sehr wichtige Frage: Man sollte wissen, worauf es ankommt. Als Mensch sind wir dazu imstande, in keiner anderen Schöpfungsform.

 

 

Warten bis er kommt!

 

Da waren zwei Brüder, Landwirte. In Indien müssen die Leute morgens Wasser vom Kanal holen. Am Morgen gingen die Brüder zu ihrem Feld und saßen in Meditation. Sie blieben in Meditation, bis des Meisters Form innen erschien und sie segnete. Das was ihr Grundsatz. Eines Tages saßen die beiden Brüder da und meditierten als die Zeit, Wasser vom Kanal zu holen, nahte. Und der eine Bruder sagte: „Die Zeit, das Wasser zu holen, ist gekommen. Was sollen wir tun?“ Der andere antwortete: „Nun, der Meister ist nicht gekommen. Zum Teufel mit dem Land. Ehe er nicht kommt, werde ich es nicht tun.“

Seht ihr? Das ist es, was man Ausdauer nennt. Wir sagen einfach: „Oh, wir sind etwas unruhig“, und dann legen wir uns hin und hören auf. Was wird das Ergebnis sein, wenn ihr es euch zur Gewohnheit macht, nicht davon abzulassen, bis er kommt? Er kann auch nach euren anderen Angelegenheiten sehen.

 

 

Wirklichkeit

 

Um die Wirklichkeit zu erkennen, muss man selbst vollständig in ihr aufgehen oder sich in ihr erheben, indem man fortwährend in ein höheres Bewusstsein hineinwächst.  Wenn ein Wassertropfen ins Meer gelangt, hört er auf, ein Tropfen zu sein und verschmilzt mit dem Meer.  So kann der Tropfen von sich aus die Größe das Meeres nicht kennen.

 

 

Gesprochene Worte

 

Wie die Luft, die über das Eis von schneebedeckten Bergen streift.  Es wird dann kühler werden, ist es nicht so.  Wenn die Luft aber streift, wird sie natürlich heiß sein.  Alle gesprochenen Worte haben eine Wirkung, die genau dem Zustand des Herzens entspricht.  Reformer werden gebraucht, würde ich sagen, doch nicht für andere, sondern für sich selbst.  Und was wird ihr Gewinn sein?  Sie werden die Gottheit erlangen.

 

 

Wer ist er?

 

Als Ravi Das gefragt wurde, ob er ein Schuster sei, antwortete er: „Das hängt von der Betrachtungsweise und der Einstellung eines Menschen ab.“ Wenn man sich einen Meister mit Demut und voller Ergebung nähert, wird man herausfinden, wer der Meister tatsächlich ist.  Es ist eine seltene Gabe, einem wahren Meister zu begegnen, aber das ist uns allen möglich.  Nachdem wir die menschliche Gestalt angenommen haben, ist es unser ererbtes Recht Gott zu erkennen.  Wenn wir nicht den besten Nutzen aus unserem Leben ziehen, sind wir allein zu tadeln.

Bei rechtem Versteht werden Mensch und Mensch eins, denn jeder hat eine unsterbliche Seele, und diese Seele ist vom selben Wesen wie das Gottes. Solange ihr keine innere Verbindung hergestellt und täglich praktiziert haben, wird alles durch einen dunklen Schleier verborgen bleiben und der Pfad des Fortschritts behindert sein.

Es ist also die höhere Verbindung mit Naam, die das Leid der Welt auflösen, wird.  Was er Mensch sät, das wird er ernten.  Wir können denselben Weg wie die Meister vor uns einschlagen, und wir können am selben Ziel ankommen wie sie. Mansur, ein anderer Heiliger hat gesagt: „Wenn ihr den Herrn erkennen wollt, legt euer Haupt auf die Guillotine.“ Ähnlich wissen wir von Christus: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugnet sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Der Sinn ist derselbe.  Ihr sollte in den Körper täglich verlassen; wir sollten täglich sterben.  Das ist der einzige Weg.

 

 

Die Welt

 

Die Eindrücke der Welt gehen mit euch, und wo immer ihr gebunden seid, dorthin werdet ihr gehen. Wenn ihr an die Welt gebunden seid, werdet ihr wieder auf die Welt zurückkommen müssen.  Wenn ihr andere ausgenutzt habt, so werdet ihr in der nächsten Geburt ausgenutzt.  Oberflächlich gesehen, mag es scheinen „er tut mir Unrecht, der ist ein Tyrann und grausam“, aber wer kennt die Rückwirkungen aus der Vergangenheit. Versteht ihr?  So laufen also die Dinge ab.  Aber dann kommt die Gnade Gottes, weil wer Menschenkörper die goldene Gelegenheit ist, indem wir Gott erkennen können.

Lebt so, dass wir immer gebt, gebt und nochmals gebt.  Ihr werdet nichts dabei verlieren, denkt daran. Je mehr wir gebt, desto mehr werdet ihr haben.  Je mehr wir für uns selbst behalten, desto unglücklicher werden wir.

 

 

Die Wäscher!

 

Heutzutage gibt es die chemische Reinigung; früher haben Wäscher die Kleidung gegen Steine geschlagen, damit der ganze Schmutz herausfällt. Selbst wenn sie noch so schmutzig waren, machte es ihnen nichts aus. Es wurde nie abgelehnt.  Die Sachen wurden angenommen und gesäubert.  Das war die Aufgabe des Wäschers, versteht ihr? Nun haben sich die Zeiten geändert. Früher oft war es eine mühsame Arbeit, aber heute wird die chemische Reinigung (durch den Meister) auf sanfte Weise, durch Überredung, durch liebevolle Worte bewirkt; gut, kommt, das dies alles hinter euch. „Und das spirituelle Tagebuch, das alle Initiierten zu führen auf gefordert wurden, ist allein für diesen Zweck gedacht.  Er kommt für die Sünder wie auch für die Tugendhaften.

 

 

Das Wort des Gurus

 

Welches ist der Rat des Satgurus? Auf den wahren Ton zu hören und sich mit Naam zu verbinden. „Das Wort des Meisters vergeht niemals; das Wort des Gurus zerschneidet die Klinge, die der Herr des Todes geknüpft hat.“ Hört auf seinen Rat, und entzieht euch diesem Vergessen. Wer wird euch beim Tod begleiten? Nur das Naam des Meisters. Er wird in dieser Welt und in den künftigen Welten, auf den höheren Ebenen und immer bei euch sein.

 

 

Unterschied der Worte

 

Es gibt Worte, es gibt die Worte des Meisters, und es gibt das Wort des Meisters – ihr müsst den Unterschied zwischen den dreien verstehen. Wir lesen die Worte des Meisters – die Worte, die durch einen Meister gesprochen worden sind und die zur Schrift wurden. Diese Worte künden und von einem anderen Worte, dem Wort, das tatsächlich offenbar wird, mit der Gnade Gottes durch den Meister. Man findet den Meister, und „das verborgene Wort wird offenbart.“ Wenn ihr mit diesem Wort verbunden werdet, wird es euch zu dem wortlosen Zustand bringen. Das ist der einzige Weg zurück zu Gott. Und „das Wort des Meisters ist in allem.“ Dieses Wort ist allen Menschen eigen, nicht die Worte des Meisters, die von den Meisters vor vielleicht fünfhundert oder zweitausend Jahren gesprochen wurden. Dieses Wort des Meisters erklingt durch alle vier Yugas oder Zeitaltern. Das Wort vibriert in den vier Yugas und macht die Wahrheit immer hörbar. Und „das Wort des Meisters kann in Chokunti gehört werden.“ Die Sphärenmusik kann man selbst in Chokunti vernehmen. Ich habe euch seoben gesagt, dass „das innere Licht und der ununterbrochene Ton euch wieder mit dem wahren Einen verbinden.

 

 

Wasser aus Büchern

 

Einmal kam ein Student zu Paramhansa Ramakrishna, der ein Buch unter seinem Arm hatte. Ramakrishna fragte ihn: „Was ist das?“ Er sagte: „Meister, das ist ein Buch, welches aufzeigt, wie Wasser gemacht wird.“ Lächelnd entgegnete Ramakrishna: „Willst du einige Blätter des Buches auspressen und sehen, wie viele Tropfen Wasser aus ihnen herauskommen?“

 

 

Wachhunde

 

Ihr mögt zum Beispiel jemanden besuchen, der in einem Bungalow lebt, aber fünf Hunde hat, die den Ort bewachen (die Menschen halten Hunde, um sich vor Dieben usw. zu schützen). Nun wollt ihr hineingehen und den Mann innen treffen, aber die Hunde werden euch nicht hineinlassen. Einer wird euch ins Bein beißen, ein anderer eure Kleidung zerreißen, wenn ihr ihnen etwas zu fressen oder gar Geld geben wollt, werden sie euch nicht in den Bungalow hineinlassen. Es gibt nur einen Ausweg, und der ist, den zu rufen, den ihr besuchen wollt; und wenn er euren Ruf hört, wird er herauskommen, und die Hunde werden verschwinden.

 

 

Widerspiegelung

 

Naam ist bereits da – aber nur, wenn das Wasser ruhig ist, kann man die Widerspiegelung sehen.

Die Erlösung ist sicher, wenn man ein Gurmukh wird – einer, der mit dem Guru eins ist. Das geschieht durch die Augen. Wenn man den Satguru ansieht, empfängt man den Segen, das innere Wissen, welches alle Mysterien enthüllt. Die Augen sind die Fenster der Seele, und die stärkere Seele wird die schwächere mit ihrer eigenen Farbe durchtränken.

Der große Meister zieht die Aufmerksamkeit nach oben. Welch große Kraft liegt in der Aufmerksamkeit. Groß ist der Mensch. Ihr seid die Aufmerksamkeit, nicht wahr?

 

 

Der Wagen/ Die Seele

 

Diese physische Gestalt ist ein Wagen, in dem die Seele fährt; aber der Verstand ist der Kutscher, das Gemüt die Zügel, und die wilden Pferde der Sinne ziehen ihn umher. Wer gibt dem Verstand die Kraft? Wer stärkt das Gemüt? Wir tun es – die Seele, die an sich alles kontrolliert.

Einst wollte Gott aus einem vieles werden, und durch diesen einzigen Wunsch kamen Milliarden und Billionen von Brahmands, gewaltige Regionen, ins Sein. Die Seele ist somit ein Tropfen des Meeres allen Bewusstseins.

Als Archimedes den Mittelpunkt der Schwerkraft entdeckte, suchte er eigentlich den Mittelpunkt der Welt zu entdecken und wollte dadurch die Welt erschüttern. Der wahre Mittelpunkt aller Dinge liegt im Innern des Menschen; geht hinein, und ihr werdet diese Welt vergessen.

Das Funktionieren einer Fabrik hängt von ihrer Energieversorgung durch das Kraftwerk ab, und die verschiedenen Abteilungen müssen notwendigerweise mit ihm verbunden sein. Wenn die Versorgung vom Kraftwerk unterbrochen wird, ist die Fabrikanlage nicht in Betrieb. Ähnlich sind die inneren Körperfunktionen in jeder Hinsicht vollkommen und zweckmäßig, doch bringt eure Aufmerksamkeit unter Kontrolle, dann werdet ihr euer ganzes Wesen unter Kontrolle haben.

 

 

Haus der Wahrheit

 

Die Welt ist ein Haus der Wahrheit, in dem. die Wahrheit wohnt, und wenn man sich über alle drei Ebenen erhebt, beginnt man zu verstehen was die Wahrheit ist. Aber dies gilt nicht für den weltlichen Menschen, dessen Auge noch geschlossen ist, und der dadurch, daß er zum AbbIld des Körners wurde, tief ins Vergessen geriet. Die Täuschung ist wie eine Schlange, die ihre Jungen sofort bei der Geburt frißt! Wenn er sich dagegen über die drei Ebe­nen erhebt. kann ein Gurmukh von ihr befreit werden.

 

 

Die Wachhunde

 

Ihr wollt ein Haus betreten, aber die fünf großen Hunde des Besitzers bewachen es und fangen zu bellen an, sobald Ihr euch nähert. Ein wirklicher Wachhund wird sich nicht einmal mit Futter. bestechen lassen. Alle Hunde sind für Ihre Treue bekannt. Im Gurbani steht, das man so treu wie e in Hund werden sollte. Wie könnt ihr nun diese wilden Hunde im Zaum halten? Ihr könnt es nicht, ihr könnt nur nach ihrem Besitzer rufen, der selbst die Hunde zurückrufen wird, damit ihr eintreten und mit ihm sprechen könnt. Es ist so, daß in der Gemeinschaft des Meisters die bellenden Hunde, diese fünf Feinde einer nach dem anderen von selbst weglaufen werden. Beim Tod der fünf Burschen bleibt nur die Liebe des Herrn zurück. Sie erkennen. daß eine solche Gesellschaft nichts für sie ist. Wenn ihr erwacht, wird kein Bandit euer Haus betreten können, denn wenn nur ein einziger Mensch in einem Haus wach ist, werden die Diebe zweimal über­legen, ob sie einbrechen sollen. Diebe haben gerne ein Haus voller fest schlafender Menschen ‑ einige verwenden sogar Chloroform, um sicher zu sein, daß die Leute weiter tief schlafen, damit sie in Ruhe arbeiten können.

 

 

Der Weg

 

Die Veden sagen: Die Unwissenden werden beim Tod In die dunklen Regionen gehen: wer vom Wissen durchdrungen ist, wird in noch dunklere kommen.

 

 

Unwissend und wissend

 

Wenn ihr im Leben ein ganz unwissender Mensch seid, könnt ihr nicht dadurch gebildet werden, daß ihr den Körper verlaßt. Ihr befindet euch hier in die sein Raum: wenn ihr aus ihm hinausgeht, seid ihr derselbe, der ihr drinnen wart. Darum sollte man die Erfahrung im Leben bekommen ‑ ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach. Meister geben euch "Bargeld", etwas, das ihr seht damit ihr eine Erfahrung im Leben habt. Sie sagen, glaubt nicht den Aussagen der Meister, und glaubt auch nicht den Schriften Ihr könnt sie als Maßstab für die Erfahrung annehmen, aber ihr könnt nicht überzeugt sein, bis ihr nicht selbst die gleiche Erfahrung gemacht habt. Das ist es, was die Meister tun. Wie ich euch sagte, ist ein Meister im Grunde ein Mensch wie ihr. Wie ein Arzt der auch ein Mensch ist sich durch Anatomie so entwickelt hat und weiß, wie das Körpersystem arbeitet: ähnlich scheint der Mensch, welcher sich über das Körperbewußtsein erhoben hat, das Licht Gottes sieht und die Stimme Gottes hört, ein Mensch wie ihr zu sein. Doch er ist kompetent; wenn er will, erhebt er sich über das Körperbewußtsein und geht hinüber ins Jenseits. Wenn jemand zu ihm kommt, dem Gott in ihm ‑ er ist Gott im Menschen, Mensch in Gott ‑ hilft Gott in ihm auch anderen, dieselbe Erfahrung zu machen. Um daher das Mysterium des Lebens zu lösen, ist es für uns erforderlich, zu jemandes Füßen zu sitzen, der das Mysterium des Lebens gelöst hat. Um Gott zu erkennen, braucht ihr natürlich die Gemeinschaft mit einem, der Gott kennt.

 

 

Der Wagen!

 

Die Seele fährt im Wagen des Körpers, getrieben durch die Pferde der Sinne mit den Zügeln des Gemüts und mit dem Verstand als Fahrer In die Arena sinnlicher Vergnügungen.

 

 

Zwei Wege: Pirey Marg und Sharey Marg

 

Es heißt, daß es im Innern des Körpers zwei Pfade gibt: erstens "Pirey Marg" und zweitens "Sharey Marg". Der Pirey Marg ist sehr anziehend und verführerisch. Durch die Sinnesorgane führt er uns in die Welt der Materie. Er ist sehr schwierig und kompliziert zu beschreiten, wie ein Labyrinth, und er endet in einer Sackgasse. Aus ihm gibt es keinen Ausweg. Wer ihn betritt, ist verwirrt und in den Sirenengesängen der Welt verloren. Der Sharey Marg andererseits ist gerade und eng und beginnt in der Dunkelheit ‑ aber wenn man Ihn weitergeht, öffnet er sich und führt ohne Ende in die andere Welt, die Welt des Geistes hinein. Christus sagt uns, daß sich die Mehrzahl der Menschen auf der Suche nach dem Weg heraus befindet, aber sie suchen in der falschen Richtung und finden ihn somit nicht. Der Pfad nach innen und oben ist etwas seltenes und nur ein paar begünstigte Seelen finden ihn. Es gibt auch den Pfad des Tonstroms. Und dieser Tonstrom wird euch zu der Region des Schweigens (der tönenden Stille) führen und euch darin verschmelzen lassen. Das ist das Werk des Gurus.

 

 

Waschung

 

Blut kann nicht mit Blut weggewaschen werden. Schmutz in der Gosse kann mit den sanften Wassern der Liebe weggewaschen werden. Ihr mögt glauben, daß ihr ganz augenscheinlich verliert, doch ihr seid nicht die Verlierer, ihr seid die Gewinner.

 

 

Der Eimer Wasser

 

Eure Atemzüge sind gezählt. Schließlich müßt ihr diesen Körper eines Tages verlassen. Früher oder später ‑ vielleicht morgen, vielleicht nach Verlas­sen dieses Raumes, womöglich geht ihr schlafen und erhebt euch niemals wie­der. Der Schlaf wird die jüngere Schwester des Todes genannt. Die Zeit und die Flut warten auf keinen. Es ist letztlich so wie ein Eimer voll Wasser, aus dem Tropfen um Tropfen herausrinnt. Was geschieht? Eines Tages wird der Eimer leer sein ‑ das ganze Wasser ist herausgeflossen. Ähnlich verrinnen unsere Atemzüge wie Wassertropfen, so kann man sagen, einer nach dem ande­ren.

 

 

Wässerung

 

Bitte (erkennt) das der Setzling am besten heranwächst und In Fülle erblüht wenn man den Keimling an den Wurzeln bewässert. Das heilige Naam ist das bewährte Heilmittel für die Krankheiten den Gemüts.

 

 

Wohlgefallen

 

­Wenn in irgendeinem Büro eine Stelle frei ist, wird sich natürlich der, der für die Einstellung verantwortlich ist, wenn er eine gute Handschrift hat, von den schön geschriebenen Bewerbungen mehr als von den anderen angezogen fühlen. Wenn wir also danach verlangen, das Wohlgefallen des Herrn zu ge­winnen, sollten wir seine Eigenschaften annehmen. Die verheiratete Frau ohne Liebe in ihrem Herz/ Schülerschaft Es gibt viele Stufen der Schülerschaft. Um ein weltliches Beispiel für etwas Geistiges zu gebrauchen, können wir eine verheiratete Frau betrachten, deren Herz nicht für ihren Gatten schlägt. In den Augen der Welt Ist sie auf eh­renwerte Weise mit einem Mann verheiratet, aber in Wirklichkeit ist sie kei­ne treue Frau. Auf der anderen Seite gibt es die Art von Frau, die, obwohl sie treu bleibt,‑ fortwährend etwas von ihrem Mann verlangt. Ihre Forderun­gen hören nie auf. Obwohl ihre Nachbarn vielleicht verhungern, wird sie sie nur um Ihre selbstsüchtigen Wünsche kümmern. Es gibt noch eine dritte Art von Frau, die Ihren Ehemann um die Erfüllung verschiedener Bedürfnisse bit­tet, aber wenn er das nicht tut, erkennt sie das an und bringt die Sache nicht mehr zur Sprache. Die vierte und letzte Art von Frau ist die, die Ih­ren Gatten so sehr liebt.. daß ihre Kleider abgetragen und zerschlissen sein können, und sie ihn doch niemals um etwas bittet. Alles, was sie will, ist seine Liebe, sie sorgt sich um nichts anderes. Wenn Ihrem Mann Ihre zerris­senen und abgetragenen Kleider gefallen, was braucht sie dann noch? Das ist die höchste Art von Liebe.

 

 

Wissen

 

Einmal wurde Shil Bhadra, das Oberhaupt der Universität von Nalanda, von Huen Tsang gefragt: "Was ist Wissen?" Er antwortete: "Mein Sohn, Wissen ist die Erkenntnis der Prinzipien oder Gesetze des Lebens. Das beste Lebens­prinzip ist ein Gefühl der Freundschaft für alle ‑ mit anderen zu teilen, was man hat." Er sagt, daß jene, die ihr Essen nur für sich bereiten, Diebe sind. Gentile, ein großer Denker, sagt: " Eine Schule ohne spirituellen Ge­halt ist eine Absurdität. Wissen ohne Handeln ist so wesenlos wie ein Schatten. Erziehung ist nicht ein dürres Pergament, sondern das lebendige Wasser des Geistes. Al-Ghazali, ein Mann der Gelehrsamkeit und Meditation, sagt in seinem Buch "Kind"‑ "Wisse, mein Kind, daß Wissen ohne Handeln Unvernunft ist; und die edelste Haltung ist Dienen." Das Kshetra (Feld) der Seele muß kultiviert werden, indem man Wünsche und Gefühle zu beherrschen lernt. Wer hätte das besser sagen können, als Buddha, der, während er auf diese Ähn­lichkeit ausführlich hinwies, bemerkte: "Ich pflüge und säe und wachse, und ernte durch mein Pflügen und säen unsterbliche Frucht. Mein Feld ist die Religion; das Unkraut, das ich ausmerze, sind die Leidenschaften; mein Pflug ist Weisheit, meine Saat die Reinheit." Unsere Rishis beteten: "Tamso ma Jyotirgamaya“ (Führe mich aus der Dunkelheit ins Licht). Diese Dunkel­heit kann nicht in einem Tag erleuchtet werden. Ziegelsteine, Mörtel, Bequemlichkeit und Luxus können keine solche Unterweisung geben. Das bringt nur die rechte Atmosphäre zustande. Darum sollte mehr Wert auf die Atmosphäre der Schule gelegt werden, als auf Vorschriften, Lehrbücher und Gebäude. Ein Kind Ist das Zentrum schöpferischen Lebens, das erschlossen werden muß, wie man eine Blume öffnet, sanft, durch Mitgefühl, nicht mit Gewalt. Laßt das Kind nicht von einer Prüfungsmaschinerie gefangen sein; erlaubt nicht, daß es beschimpft und gescholten wird. Das deutsche Wort Kindergarten Ist in diesem Zusammenhang sehr aufschluß­reich. Kinder bedeutet Kind und Garten, was darauf hinweist, daß jede Schule an einem schönen Ort der Natur liegen sollte, Im alten Indien wer jeder Ashram ein Garten der Natur.

 

 

Was geht es euch an.

 

‑Man feindete Amir Khusro sehr an, weil er seinem Guru folgte; seine Kriti­ker protestierten dagegen, daß ein Moslem einen lebenden Menschen als Gott anbete. Khusro erwiderte ihnen darauf.. daß dies seine Handlungen seien ‑ was sie denn irgend jemand sonst angingen? Er wies auch darauf hin, daß nur er wisse, welchen Nutzen er empfange. Nur ein Schüler wird erkennen, was der Guru Ihm gibt. Die weltlichen Menschen wissen nichts von solchen Dingen. Wann immer Meister kommen.. lehren sie auf eine praktische Weise; und jene, die nicht erkennen.. was sie geben können, sind unglücklich.

 

 

Das Wort

 

Dieses Wort ist immerwährend und besteht für Immer und ewig. Das Gras ver­dorrt und die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.

 

 

Weggang

 

Als Maulana Rumi sehr krank darniederlag, kamen viele Leute an sein Bett und baten darum, daß er leben möge. Er öffnete seine Augen und sagte: "Brüder, ihr habt vielleicht einen Nutzen von diesem Gebet, aber möchtet ihr nicht, daß dieser Vorhang, der mich von dem Herrn trennt, entfernt wird, auf daß Ich für immer eins mit Ihm sein möge? So sind die Worte jener Seelen deren inneres Auge geöffnet ist und die den Herrn in diesem Leben erkannt haben.

 

 

Seid wahr

 

­Wenn ihr Danksagungen darüber singt, was ein anderer gesehen hat, dann kann man, verzeiht mir, dieses Unterfangen mit dem Versuch vergleichen, Brosamen von eines anderen leeren Teller zu sammeln. Verdient euch selbst etwas. Tragt nicht das Bild des Geliebten eines anderen in eurem Herzen. Wollt ihr ihn dann verletzen? Habt euren eigenen Geliebten, und geht selbst zu Gott zurück. Wenn ihr in tiefen Zügen vom Nektar des Lebens trinkt, werden auch diejenigen, die um euch sind, berauscht davon.

 

 

Äußeres Wissen

 

Die äußeren Praktiken lassen eine Sehnsucht entstehen und bringen ein ge­wisses Verlangen nach Gott hervor. Aber das ist nur das Bereiten des Bodens wie eben Wolken vor dem Regen kommen. Es sind gute Handlungen und bringen die Früchte der Belohnung, aber sie beenden nicht das Kommen und gehen ei­nes Menschen in die Welt.

 

 

Wir sind vom gleichen Wesen wie Gott

 

Wir sind vom gleichen Wesen wie Gott. Lord Rama stellte Hanuman, einem sei­ner ergebensten Schüler, folgende Frage: "Wer bist du?“ Er antwortete: "So­lange ich im Körper bin. bin ich Euer Diener, wenn ich mich im Innern er­hebe, bin ich eins mit Euch.“ Unsere Seele ist also vom gleichen Wesen wie Gott.

 

 

Wollt nur ihn

 

Wenn ein Kind weint, kommt seine Mutter, gibt ihn etwas zu spielen und geht dann weg. Wieder weint das Kind, und sie kommt, um ihn etwas zu essen zu ge­ben und geht wieder weg. Wieder weint es, bis es nichts mehr zufriedenstellt, als daß die Mutter es in Ihre Arme nimmt. Wenn ihr nichts anderes als Ihn wollt, kommt Er.

 

 

Geladene Worte

 

Die Brise, die von einem Berg herweht, ist kühl und erfrischend, wohingegen die Wüstenwinde heiß sind. Gleichermaßen sind die Worte eines Meisterhei­ligen geladen mit der göttlichen Kraft, die in ihm ist. So wird der mensch­liche Pol, der die göttliche Offenbarung in sich trägt, die Gottheit in euch sichtbar werden lassen.

 

 

Wahrheit und Lüge

 

Wahrheit ist Wahrheit – eine Lüge bleibt eine Lüge. Schwarz kann nicht weiß werden, und es hat nichts zu sagen, wie oft man es wäscht.

 

 

Was nützt es

 

Eine Mutter kann ein großartiges Mahl mit vielen verschiedenen Speisen an­bieten, aber was nützen sie dem, der nach dem Herrn verlangt? Tausend welt­liche Verlockungen können nicht die Befriedigung geben, die man durch den Guru erhält.

 


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