Im Zug

 

Es steigen auf den verschiedenen Bahnhöfen zu viele Leute ein, wenn der Zug hält, verlassen manche den Zug und andere steigen ein.  Und wenn ihr euch mit denen im Zug anfreundet, wird das lange dauern? Nein.  Während der Zeit dort werdet ihr freundlich sein, und die wenigen Stunden der Reise werden reibungslos vergehen, wenn ihr liebevolle Worte findet, gütige Worte, solange ihr zusammen seid. Was ist, wenn ihr miteinander streitet?  Wir müssen also den Körper verlassen.  Und was machen wir? „Was wir säen, werden wir ernten.“ Wir gehen Freundschaften mit den äußeren Dingen ein.  Wie häufen unaufhaltsam äußeren Dingen an.  Es ist, als ob wie (entschuldigt, wenn ich diese Worte gebrauche) irre wären. Es ist traurig.

 

 

Im Zug

 

Wenn man mit dem Zug fährt, kann man die Zeit mit seinen Mitreisenden in anregender Gesellschaft verbringen; doch wenn dann die einzelnen an ihrer Station aussteigen, weint ihr dann und klammert euch aneinander? Ihr wisst, dass diese Gesellschaft nur ein paar Stunden dauern wird, und so empfindet ihr beim Abschied keine Trauer. Wenn wir nur ganz verstehen würden, dass dies wahrlich die Situation des Lebens in der Welt ist. Wohin auch immer das Auge sehen kann, wer ist unser Bruder, unser Freund? Einer ist gegangen, ein anderer wird gehen, jeder kommt an die Reihe. Jeder muss zur festgesetzten Zeit gehen, auch wir. Darum raten die Heiligen: „Haltet die Bindung auf das äußerste Minimum beschränkt.“ Hängt euer Herz an Ihn, der alle Herzen raubt, der immer bei euch sein wird. Wenn die äußeren Bedingungen mühevoll werden, geht heiter durch die Schwierigkeiten. Dient anderen liebevoll, um Seinetwillen, der in ihnen wohnt. Das ist das Heilmittel für Krankheit des Vergessens.

 

 

Im Zug II

 

Wenn eure Station kommt, steigt ihr aus.  Anderen mögen euch aufhalten, aber er bleibt nicht im Zug, nicht wahr?  Ebenso muss der Mensch gehen, wenn das Geben und Nehmen beendet ist, ganz gleich, ob alle darüber weinen oder nicht, aber sie wünschen, dass ihr bleibt – nein.  Ihr könnt es nicht.

 

 

Erreicht das Ziel

 

Ihr ertrinkt bereits im Brunnen. Ihr seid noch darin – und doch führt ihr die Menschen? Wie kann das gehen? Ihr ertrinkt im Brunnen des Körpers. Ehe wir nicht herauskommen...

Wie könnt ihr da andere leiten? Werdet nicht zum Lehrer! Darum sagte Lord Krishna: „Von tausenden kommt einer zu mir und wird auf den Weg gestellt.“ Von tausenden solcher Menschen, die auf den Weg gestellt werden, erreicht einer das Ziel – einer.“ Seht ihr, das Gemüt ist ein schlauer Freund. Das wenige, was ihr tut, wird zerstört, wenn ihr euch innerlich glücklich fühlt.

Wenn ihr einen Wettlauf teilnehmen könnt, dann geht! Lauft, lauft, lauft. Erreicht das Ziel. Wer immer das Ziel erreicht, geht zum Höchsten.

Ich habe in meinem Leben zwei in Indien und zwei im Ausland gesehen, die sich anstrengten.

Wenn ihr das Ziel erreicht, wird jeder sagen: „Oh, jetzt ist er am Ziel!“ Fliegt euer eigenes Flugzeug. Kämpft nicht, versteht ihm mich.

Wenn ihr tut, was ich sage, werdet ihr unaufhaltsam fortschreiten. Ihr werdet das Ziel in Monaten erreichen, sage ich euch.

Achtet jeden, das ist richtig, seid aber das, was euer Meister sagt. Dies ist also der Fehler: anderen verkaufen wir Süßigkeiten, und wir – was essen wir? Bittere Dinge. Warum essen wir die Süßigkeiten nicht selbst? Wenn jemand besser oder gut oder schlecht ist, dann gibt es ihn, der darauf acht gibt. Ich will euch ein anderes Beispiel geben.

Euer Haus brennt. Was sollt ihr tun? Ihr solltet zuerst aus dem Haus heraus laufen und dann danach fragen, wer es angezündet hat. Euer Haus brennt. Ihr sagt: „Oh, lauft! Lauft! Lauft! Lauft! Das Haus brennt!“ Ganz einfache Dinge doch sie sind schwerwiegend. Wenn euer Haus brennt, was ist dann eure Pflicht? Werdet ihr dann fragen: „Warum brennt das Haus? Wer hat es angezündet? Ihr lauft zuerst nach draußen und fragt dann. Das andere Haus brennt? Oh! Euer eigenes Haus brennt! Kommt da heraus! Erreicht das Ziel, erreicht es, erreicht es! Das ist alles.

Kommt aus diesem (der Meister klopft an seinen Körper) Gefängnis heraus. Da beginnt das A B C. Euer eigenes Haus brennt.

 

 

Zehn Türen

 

Der menschliche Körper hat eine Anzahl von Türen – die Augen, Ohren, Nase, den Mund und die Geschlechts- und Ausscheidungsöffnungen, aber der Bewohner dieser Gestalt kann durch keine von ihnen hinaus. Er wird im Körper unter Kontrolle gehalten; und die Kraft, die ihn überwacht, und die man darum die kontrollierende Kraft nennen kann, ist Gott. Sie wird auch die sich zum Ausdruck bringende Gotteskraft genannt, denn durch Naam werden Khand und Brahmand geschaffen.

 

 

Zeitalter

 

Naam ist die Stütze eines jeden Zeitalters. Sein Ruhm wird in allen Schriften besungen. Im Kalyug ist das Leben des Menschen kurz, sein Verstand verringert und seine Gesundheit schwach. Die langwierigen Übungen und Härten, wie Prana Yoga, Hatha Yoga und andere waren für andere Epochen in der Vergangenheit geeignet. Es wird berichtet, daß im Sat Yuga oder Satyug das durchschnittliche Alter des Menschen hunderttausend Jahre betrug. Es mag stimmen oder nicht; doch im Kalyug haben, wir es mit den gegenwärtigen Bedingungen zu tun und müssen ihnen gemäß arbeiten. Es ist höchstwahrscheinlich, daß der Mensch in der Vergangenheit für eine lange Zeitspanne lebte, denn es ist so wie in den Schriften aufgezeichnet. Von einem bestimmten Rishi beispielsweise heißt es, daß er achtundachtzigtausend Jahre strenge Enthaltsamkeit übte, und andere vollbrachten ähnliche große Leistungen. Im Tretayug, so steht es geschrieben, wurde das Alter der Menschen auf durchschnittlich zehntausend Jahre verringert und im Dwaparyug noch einmal auf tausend Jahre. Im Kalyug ist es selten, daß ein Mensch hundert oder mehr Jahre lebt und der Durchschnitt liegt eher bei fünfzig Jahren. In Indien wird das erreichte Durchschnittsalter mit zweiundzwanzig Jahren angegeben. Nun sagt mir, wie kann da ein Mensch solche langwierigen Übungen durchführen? Darum sagt Tulsidas, daß in diesem Zeitalter nichts als Naam wirksam ist. Deshalb Brüder, es gibt keinen Ausweg, als den von Naam.

 

 

Zurückziehen

 

Könnt ihr euch zurückziehen? Das müssen wir in der Meditation lernen. Nehmt an, ein seidenes Tuch ist über eine Dornenhecke ausgebreitet. Wenn ihr es wegzieht, wird das Tuch zerreißen. Doch wenn ihr durch tägliche Praxis versucht, das Tuch langsam von den Dornen zu lösen, wird es am ersten Tag mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber nach einer Woche oder zehn Tagen kann es schneller entfernt werden. Dann ist es ganz einfach. Durch regelmäßige Praxis könnt ihr euch vollständig vom Körper zurückzie­hen. Wenn ihr eine Injektion bekommt, sagt ihr: "Gut denn." Ihr zieht eure Aufmerksamkeit zurück. "Nun gut, spritzen sie." Ihr fühlt den Schmerz, aber natürlich weniger. Wenn ihr euch vollständig zurückziehen könnt, empfindet ihr keinen Schmerz. Dies erfordert Praxis. Einige Menschen haben ihren Hin­tergrund; das ist gut, andere müssen es dazu bringen. Die äußere Welt ist nur eine oberflächliche Art zu leben ‑ oberflächliche Wenn ihr euch vollständig von Körper zurückziehen könnt, mögt ihr euch schneiden und es nicht spüren. Dies kommt durch regelmäßige Praxis. Wenn ihr euren Körper täglich nach Belieben verlaßt, nach eurem Willen und Gutdünken, dann gibt es nicht den Stachel des Todes.

 

 

Das Zurückziehen

 

Wenn Ihr euch somit von außen zurückzieht, seht ihr das Licht Gottes, das bereits in euch ist, und ihr hört die Überaus bezaubernde Stimme Gottes. Wenn ihr das erreicht, wenn ihr die innere Glückseligkeit kostet, werdet natürlich im Äußeren alles aufgeben. Es gleicht etwa dem: da sind zwei Gläser mit Wasser. In ein Glas gebt ihr einen geringen Teil Zucker, In das andere Glas mögt ihr die vier oder fünffache Menge davon geben. Wenn ihr vom ersten Glas versucht, wird es süß schmecken. Ihr werdet es nicht gerne stehen lassen. Aber habt ihr einmal einen Schluck aus dem anderen Glas ge­nommen und dann vom ersten noch einmal gekostet, werdet ihr keinen Geschmack mehr daran finden. Nicht das Gemüt ist zu tadeln, würde ich sagen. Wir haben ihm solche Dinge gegeben. Darüber hinaus kennt das Gemüt keine höhere Wonne.

 

 

Die Zügel nehmen

 

Wenn ein Pferd sehr ungebärdig ist, braucht ihr es nur mit den Zügeln zu lenken, das Ist alles. Was kann ein krankes Pferd tun? Es kann kaum gehen. Auch wenn man es auf den Weg bringen will, wird es sich sehr plagen und stöhnen. Wir brauchen also wahrhaft starke Pferde. Ihr müßt etwas in euch haben. Ihr müßt die Zügel nur in die rechte Richtung lenken.

 

 

Zusammenarbeit

 

Könige, die Ihren Garten gut düngen und ihn in jeder Weise blühend erhal­ten, (sollten) alle anderen Länder ebenso gedeihen lassen und das Glück unter den Menschen fördern; andernfalls wird es Konflikte und Kriege geben. Religiöse Kontakte wurden schon im Jahr 1893 hergestellt, als der Volkshei­lige Vivekananda mit der Botschaft der Upanischaden und der Gita hinaus­reiste und Indien im Parlament der Religionen in Chicago vertrat. Sein Le­ben und seine Lebensweise zeigten einen praktischen Weg zur Verdeutlichung der Wesenhaften Einheit aller Religionen auf, und um die Botschaft zu ver­künden, gründete er im Namen seines Meisters Paramhansa Ramakrishna eine Reihe von Missionen. Zehn Jahre später, im Jahre 1903, vertrat ein anderer junger Gelehrter, Swami Ram Tirath, im Westen die Philosophie des Vedanta in einer solch erleuchteten Weise, daß er als "lebender Christus" begrüßt wurde.

 

 

Der Zyklus

 

Durch Shabd entstand der Zyklus von Schöpfung, Auflösung und erneuter Schöpfung. Das bedeutet, daß die Schöpfung durch die Kraft von Shabd begann, Zy­klus um Zyklus. Man kommt in Verbindung mit Shabd durch den Guru, und wenn der Herr des Todes die Vibration des heiligen Tones im Schüler vernimmt, ist er nicht fähig, sich zu nähern. Im Tod winden sich manche in der Agonie und im Schmerz" und andere gehen in Freude und Frieden. Was hat das also alles zu bedeuten? Man sagt, daß die Welt sich beim Ereignis einer Geburt freut und der Neuankömmling weint ‑ aber Brüder, ihr solltet solch ein Leben füh­ren. daß Ihr euch bei eurem Weggehen freut, während die ganze Welt weint.

 

 

Zeit und Flut

 

Kabir Sahib fragt uns, ob wir das Öl in einem Sesam‑Samen sehen können. Wenn Ihr einen Feuerstein seht, könnt ihr das Feuer In Ihm sehen? Durch Mahlen der Samen kann man das Öl herausdrücken, und beim Anschlagen des Feuersteine werdet ihr die Funken sehen. "Dein Geliebter ist im Innern; erwecke dich selbst, wenn du kannst." Die Zeit und Flut warten auf keinen Menschen, so mache den besten Gebrauch von deiner Zeit, solange du kannst. Wie die Pupille Im Auge ist, so wohnt Gott in der menschlichen Form. Törichte Menschen wis­sen das nicht und suchen außen nach Ihm.

 


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