Übersetzung aus den englischen  durch Schüler Param Sant Kirpal Singhs

 

Das Geburtsrecht, Gott zu sein

 

 

WORTE VON PARAM SANT KIRPAL SINGH JI MAHARAJ

 

Vortrag in Washington D.C.

am 19. Januar 1964

 

 

Wir sind alle Kinder Gottes. Gott ist Licht und wir sind auch Licht, wir sind Kinder des Lichts. Doch unser Licht ist umgeben von vielen Umhüllungen, und wir haben uns so sehr mit diesen Umhüllungen identifiziert, daß wir uns selbst vergessen haben. Die Ursache für diese Identifikation ist, daß die Aufmerksamkeit, welche der Ausdruck unserer Seele ist, durch die nach außen gerichteten Sinne in die äußere Welt zerstreut ist.

 

  Als Mensch haben wir diesen menschlichen Körper - ein wunderbares Haus, um darin zu wohnen. Der menschliche Körper wird als höchte Form in der Schöpfung angesehen. Alle Meister preisen ihn. Sie sagten, daß er Gott am nächsten sei. Wir sind von göttlicher Natur. Wir sind der Geist (oder das Leben) im Menschen. Da der Geist ewig ist, sind auch wir ewig. Warum fürchten wir, daß wir sterben werden? Wir haben unsere eigene Größe, die uns eingeboren ist, vergessen. Daher sagen alle Meister:

 

         „Verwirklicht die Göttlichkeit, die bereits in euch

ist.“

 

  Es muß euch nichts von außen dazu gegeben werden. Wenn ein Meister mit euch in Verbindung kommt, gibt er euch nichts von außen. Unsere Aufmerksamkeit von außen zurückzuziehen um sie wieder zu ihrer Quelle zurückzuführen. Diese Quelle ist unsere Seele. Sie befindet sich hinter den Augen - dort, wo sie beim Tod vom Körper zurückgezogen wird und ihn verläßt. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit zurückziehen können erkennen wir, daß wir nichts anderes sind als Gott.

 

  Wenn die Meister kommen, zeigen sie uns, daß wir uns in einem bedauernswerten Zustand befinden. Wir wohnen in einem Haus, in dem so viele nach außen gerichtete Sinne wirken. Sie waren dazu gedacht, uns zu dienen, doch statt unsere Diener zu sein, haben sie uns zum Sklaven gemacht. Sie üben solche Macht auf uns aus, daß wir ihnen blind gehorchen. Nehmt den nach außen gerichteten Gesichtssinn: Von dem Tag an, als wir geboren wurden, bis heute, ist unsere Aufmerksamkeit durch die Augen auf äußere Dinge gerichtet. Durch die Augen haben wir soviele Eindrücke erhalten: man schätzt, daß es achtzig Prozent sind. Von den Eindrücken, die durch die anderen Sinne in uns eindringen, sind die durch das Hörvermögen am häufigsten; wir nehmen vierzehn Prozent der Eindrücke durch die Ohren auf. Die restlichen sechs Prozent erreichen uns durch die anderen drei nach außen gerichteten Sinne.

 

  Was geschieht nun? Wenn wir etwas sehen, werden wir sofort davon angezogen. Wir erhalten so viele Eindrücke durch die Augen, Ohren und die anderen Sinne, daß unser unterbewußtes Reservoir von all den Eindrücken, die wir unser ganzes Leben lang aufgenommen haben, überfließt. Selbst wenn wir träumen, wirken sich diese Eindrücke aus.

 

  Wenn wir wissen, wie wir uns zurückziehen können - das heißt, wie wir uns selbst von den Sinnen befreien können - dann besteht Hoffung. Doch unsere Seele wird vom Gemüt beherrscht. Seele und Gemüt sind eins geworden und werden in dieser Verbindung „jiva“ genannt. Die Seele ist ewig, wie ich euch eben schon sagte, denn sie besteht nur aus einer Substanz: Bewußtsein. Doch dadurch, daß sie mit dem Gemüt in Verbindung kam, wurde sie zum Handelnden. Durch diese Verbindung miteinander, werden Seele und Geist mittels der Sinne zu den äußeren Dingen hingezogen. Wir haben uns so sehr mit ihnen identifiziert, daß wir jetzt keine Vorstellung mehr von unserem eigentlichen Selbst haben.

 


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